K wie künstliche Intelligenz (KI):
Ich hatte ja schon immer den Verdacht und eine englische Professorin, deren Name ich vergessen habe, vertritt die Meinung, dass KI niemals etwas wirklich Neues hervorbringen kann, sondern nur in grandioser Schnelligkeit Dinge hochrechnen kann, die ihr vorher antrainiert wurden.
Daher überrascht mich diese Meldung vom Grundsatz nicht:
https://netzpolitik.org/2023/datenarbei ... obal-de-DE
Erstaunt hat mich aber schon der gigantische Umfang nötiger Dateneingaben, um die dummen Maschinen KI zu machen und die sklavenhalterischen Bedingungen, in denen die "Trainer" der KI in Entwicklungsländern gehalten werden.
Zugegeben, es war die Gutgläubigkeit eines Naiven, der es hätte besser wissen müssen: warum sollte das "Große Geld" Datentipper menschlich besser behandeln, als die Arbeitssklaven, die die Rohstoffe für unsere Handys und E-Autos aus der Erde wühlen.
netzpolitik.org: Glauben Sie, KI-Unternehmen wie OpenAI verbergen absichtlich, wie viele Arbeiter:innen hinter ihrer bahnbrechenden Technologie schuften?
Miceli: Auf jeden Fall. Die Unternehmen verkaufen den Mythos von völlig selbstständigen Technologien. Der Mythos verliert seine Kraft, wenn man zugibt, dass schlecht bezahlte Arbeiter:innen die Technologie am Laufen halten.
netzpolitik.org: Oft wird diese Art von Arbeit als „Mikroarbeit“ bezeichnet.
Miceli: Ja, solche Begriffe sind Teil der Erzählung von der komplett automatisierten KI. Die Branche erweckt gerne den Eindruck, dass die Expert:innen nur im Silicon Valley sitzen. Aber wenn man sich acht Stunden am Tag Bilder von missbrauchten Kindern ansieht, ist das keine Kleinstarbeit. Ich würde sagen, das ist etwas Großes.
netzpolitk.org: Wenn man die vielen Arbeiter:innen miteinbezieht, welche Kosten stecken wirklich hinter KI-Anwendungen wie ChatGPT oder DALL-E-2?
Miceli: Ich schätze, die Rechenleistung macht etwa 80 Prozent der Kosten aus, die menschliche Arbeitskraft 20 Prozent. Und das Geld für die menschliche Arbeitskraft fließt zu 90 Prozent an die Ingenieur:innen im Silicon Valley, während Arbeiter:innen etwa in Venezuela oder Kenia fast nichts bekommen.