AlexRE hat geschrieben:Excubitor hat geschrieben:DIE WELT - "Mit 14 Jahren vergewaltigt - eine Milliarde Dollar Entschädigung"
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... li=BBqg6Q9
Kommentar
Ein solches Urteil wäre hier definitiv ausgeschlossen. Schade eigentlich ..., vom Grundsätzlichen her; die Summe scheint realistisch betrachtet allerdings schon etwas überzogen, wie Vieles in den USA. Das erlittene Unrecht lässt sich mit Geld ohnehin nicht revidieren, sondern nur erträglicher machen.
Bei diesen enormen Strafschadensersatzsummen geht es nicht wie bei unserem "Schmerzensgeld" um die Bewertung erlittenen Leids, sondern um Generalprävention- Die wollen das Prinzip "crime doesn't pay" insbesondere gegen Unternehmen durchsetzen, die auf der Jagd nach höheren Profiten oder bei der Kalkulation von Dumpingpreisen zum Ausstechen der Konkurrenz rechtswidrige Strategien fahren. Hier hat die Sicherheitsfirma jemanden für den bewaffneten Schutz einer Siedlung eingesetzt, der niemals eine Lizenz dafür bekommen hätte - wahrscheinlich vorbestraft und keinerlei Security - Qualifikation. Solche "Sicherheitskräfte" sind natürlich billiger als qualifizierte und vertrauenswürdige Mitarbeiter und man kann an ihnen auf Kosten der Sicherheit der beschützen Menschen rechtswidrig sparen und die Konkurrenz unterbieten.
Deutsche Sicherheitsunternehmen dagegen können die für den Fall des Erwischtwerdens beim Einsatz unqualifizierter Mitarbeiter drohenden Bußgelder durchaus in einer rechtswidrigen Risiko - / Chancen - Abwägung darstellen, manchmal sind Rechtsverstöße geradezu eine "win - win" - Situati0n.
Eine Milliarde Strafschadensersatz mag deshalb bombastisch bis zur Albernheit aussehen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass ein Unternehmen im Zuständigkeitsbereich der amerikanischen Justiz kaltblütig kriminell kalkuliert, ist unvergleichlich geringer als im Zuständigkeitsbereich der deutschen Justiz.
Und wieder 'was dazu gelernt ... Danke für die prägnante Darstellung der US-Sichtweise des Problemkreises.