von Uel » Sa 7. Okt 2017, 15:26
Warum muss diese von Emotionen überfüllte Strategie-Amateurin G-E unbedingt versuchen, Früchte zu ernten, die nicht reif sind! Wie kann eine religiös Angehauchte, eine sich-besser-Dünkende, eine nur bedingt einsatzfähige Truppe in den syrischen Hexenkessel führen wollen.
In einer wirkungsvollen UN-Friedenstruppe sollte Deutschland natürlich Soldaten stellen. Aber es müssten davor erst sinnvolle Voraussetzungen geschaffen werden:
1. ein eindeutig und definiertes und begrenztes UN-Mandat, (derzeit überhaupt nicht in Sicht!)
2. eine hocheffiziente Technisierung und Soldaten mit bester Ausbildung und Ausrüstung, keine Stellvertreter-Sklaven-Truppen, deren Staaten nur auf die Einsatzvergütung oder das polit- oder medienwirksame Dabeisein erpicht sind, (derzeit nicht erkennbar in Theorie und Praxis)
3. deutsche Soldaten sollten nur innerhalb eines EU-Kontigentes auftreten, (mal Macron fragen)
4. Eu-Soldaten sollten nur ein Teil eines weltweiten Kontingentes sein und deutlich das UN-Blau tragen (weitere Freiwillige bitte melden)
5. das GG ist um ein sehr eindeutiges, nur friedensstiftendes Mandat der UN für Auslandseinsätze zu erweitern (GG-Klarheiten haben wenige Anhänger)
6. nur der Reichstag (Bundesparlament) genehmigt den Einsatz und setzt die Dauer und den Umfang fest (ist, -Gott sei Dank-, schon die Regel)
7. das verantwortliche militärische Führungspersonal hat das Recht eine neue Parlamentsdebatte zu beantragen, wenn die Sinnhaftigkeit des Einsatzes nicht mehr gegeben ist oder die militärischen Ressourchen in deutlichen Missverhältnissen zu den Aufgaben stehen (ihren eigenen Unsinn werden Politikern von andern ungern kommentiert sehen)
Zurück in die Realität, zum konkreten Falle Syrien: Es wird der Sicherheitsrat aber ein Problem der Mandatserteilung haben, da Syrien als souveräner Staat mit amtierender Staatsführung selbst um Hilfe durch UN-Soldaten bitten muss, insbesondere da es hauptsächlich um innerstaatliche Probleme geht. Da man von westliche Seite nicht gewillt ist, objektive Fakten anzuerkennen, wird sich immer mindestens eine Veto-Macht finden, die das Ganze verhinden wird. Wenn Assad die Veto-Macht Russland vorzieht, muss man das erst einmal ertragen können. Wenn wir noch nicht einmal der Mehrheit der Katalanen von der EU das Recht einräumen wollen über ihre Zukunft zu entscheiden, wieso erlauben wir selbsternannten Totschlägern in Syrien ohne politischen Regeln und gewonnener Abstimmung im Rücken, einen Staat anzuzünden? Nur weil wir ihnen das Etikett "Gemässigte" aufgeklebt haben? Mit diesem Zwieträchtigen Denken wird man die "Werte Europas" sicher vor die Hunde bringen.
Also sollte Frau G-E lieber ihren Elan auf die nicht wenigen näherliegenden Probleme konzentrieren, um sie nachhaltigen Lösungen zuzuführen.
Liebe Grüße
von Uel
Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!