Mindestgröße für männliche Polizisten unzulässig
Muss ein Polizist mindestens 1,68 Meter groß sein? Diese Vorgabe der Landesregierung ist nicht rechtens. Das hat das Oberverwaltungsgericht in Münster am Donnerstag (21.09.2017) entschieden.
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Als Begründung gab das Gericht an, der Zugang zum Beamtenverhältnis dürfe allein von der Eignung, Befähigung und der fachlichen Leistung abhängen. Das Gericht hat die Mindestgröße für Männer gekippt, weil das Land NRW die ungleiche Mindestgröße für Männer und Frauen vom Land nicht sachlich begründet habe. Es würde lediglich die Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen angeführt. Diese müsse allerdings durch ein Gesetz und nicht durch einen bloßen Erlass gekennzeichnet sein.
Ein von Hartz-IV-Leistungen angespartes Vermögen dürfen Arbeitslose nicht behalten
Epoch Times12. October 2017 Aktualisiert: 12. Oktober 2017 20:36
Ein 60-jähriger Mann aus Sachsen-Anhalt darf sein von Hartz-IV-Leistungen Erspartes nicht behalten. Das entschied das Bundessozialgericht in Kassel.
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Die Verwertung eines aus „nicht benötigten Hilfeleistungen“ angesparten Vermögens bedeute keine besondere Härte. Das Gesetz sehe hier eine Schonung nicht vor. Soweit aus den Hartz-IV-Leistungen Ansparungen möglich sind, seien diese für größere Ausgaben gedacht, etwa den Ersatz kaputter Haushaltsgeräte. Hierfür könne der Arbeitslose einen Vermögensfreibetrag von 750 Euro geltend machen, zudem den Grundfreibetrag von 9000 Euro.
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AlexRE hat geschrieben:
Ich will ja nicht grob spekulieren, aber ich könnte mir vorstellen, dass in den höchstrichterlichen Überlegungen zu dieser Rechtsfrage ein in den Urteilsgründen nicht genanntes Hintergrundprogramm ein Rolle gespielt hat: Wer aus dem AlG II - Bezug erhebliche Beträge zurücklegen konnte, wird wohl schwarz gearbeitet haben ...
icke hat geschrieben:Arbeitgeber dürfen Nachtzuschläge und tarifliches Urlaubsgeld nicht auf den gesetzlichen Mindestlohn anrechnen. Nachtzuschläge, die laut Tarifvertrag als Anteil des Stundenlohnes berechnet werden, müssen den gesetzlichen Mindestlohn als Berechnungsgrundlage nehmen, urteilte jetzt das Bundesarbeitsgericht in Erfurt. Sieht ein Tarifvertrag außerdem einen eigenen Urlaubsgeldanspruch vor, ist das Urlaubsgeld extra zu zahlen und darf nicht in den Mindestlohn einfließen, heißt es weiter in dem Urteil. (AZ: 10 AZR 171/16). Also Mindestlohn plus 25 % Nachtzuschlag.
http://www.bag-urteil.com/20-09-2017-10-azr-171-16/
https://dejure.org/dienste/vernetzung/r ... 20171%2F16
Strafrecht und hochbetagte Täter
Senioren hinter Gittern
von Dr. Sven Großmann
Der Fall einer 84-Jährigen, die wegen eines Ladendiebstahls im Bagatellbereich ins Gefängnis muss, zeigt, dass sich das Strafrecht hinterfragen muss. Täter im Seniorenalter sind auch eine akademische Herausforderung, erklärt Sven Großmann.
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Allerdings werden bundesweit tagtäglich in ähnlichen Fällen von Bagatellkriminalität (man denke etwa an notorische Schwarzfahrer) Haftstrafen verhängt werden, ohne eine öffentliche Debatte auszulösen.
Der Kern der Empörung dürfte sich daher vorliegend auf das hohe Alter der Täterin beziehen, auf das Störgefühl, das entsteht, wenn man ihr Erscheinungsbild mit den gesellschaftlichen Stereotypen des Kriminellen vergleicht. Eine Oma als Inbegriff von Redlichkeit und Güte ist keine Straftäterin, erst recht keine, die zum Haftantritt geladen wird.
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