Großbritannien

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Re: Großbritannien

Beitragvon Staber » Mo 4. Jul 2016, 22:13

Als strikter Gegner der EU-Regulierungswut frage ich mich, auf was für Schwachköpfe die Briten hereingefallen sind. Die Führungsriege des Brexit besteht doch aus gestandenen Politikern. Hatten die keine Leute, die mal vorher verschiedene Szenarien durchgespielt hatten. Oder wirft das ein Licht auf die zurzeit herrschende Politikergeneration? Erst mal machen und dann Schadensbegrenzung versuchen? Kommt mir in Deutschland auch so vor. Frau M. hat mit ihrer Willkommenskultur ohne jede Kenntnis des Volkswillens Deutschland und der EU einen Bärendienst erwiesen. Nicht zuletzt deswegen kam der Brexit. Schauen wir uns doch mal die großen Städte der EU an, Wenn man da hinkommt, fühlt man sich wie auf einem Basar in Aleppo oder Karachi. Die Briten wollten es nicht, ich jedoch auch nicht.Tut mir leid!

LG
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Re: Großbritannien

Beitragvon Livia » Di 5. Jul 2016, 09:17

Alex schrieb
Dass die Experten für`s Kaputtmachen des Bestehenden sich verziehen oder beseitigt werden, wenn es an`s Aufbauen des Neuen geht, ist keine geschichtliche Premiere. Das kennt man schon aus der französischen und russischen Revolution. Die nachfolgenden Erneuerer der Marke Bonaparte und Stalin waren dann aber keine Glücksfälle für ihre eigenen Länder und den Rest der Welt und jetzt darf man wohl auch bezweifeln, dass sich in England jemand findet, der den drohenden wirtschaftlichen Absturz und das Auseinanderbrechen des UK verhindern kann.


Das glaube ich nicht dass sich Farage und Johnson aus der Verantwortung entziehen werden. Das ist eine gut durchdachte Situation welche mit beiden umgesetzt werden kann.

Farage will nach Rückzug nun in Straßburg gegen EU giften
:lol: was die Verlierer so alles im Köcher haben :P

London.
Nach seinem Rückzug will Nigel Farage anderen Ländern helfen, aus der EU auszutreten. Er sagt, er habe seine Ziel in Großbritannien erst mal erreicht.


http://www.derwesten.de/politik/nigel-f ... 76663.html

Die lange Vorgeschichte des Brexit und die Chancen
Kolumne von Martin S. Feldstein

Die Entfremdung der Briten von der EU hat eine lange Vorgeschichte und könnte ökonomische Folgen haben. Der Brexit birgt für Großbritannien aber auch Chancen - etwa ein eigenes Freihandelsabkommen mit den USA.


http://www.wiwo.de/politik/europa/post- ... 10296.html

Das gleiche Theater machte man auch in der Schweiz nach der Abstimmung zum EWR.

Schweiz-EU vor der Zerreissprobe
Das Verhältnis der Schweiz zur EU stehe vor einer "Zerreissprobe". Aber sie lasse sich noch abwenden, sagt Jean Russotto im Gespräch mit swissinfo.ch. Der Schweizer Rechtsanwalt verfolgt die Entwicklung der Beziehungen zwischen Bern und Brüssel seit 1972.

Wo waren Sie am 6. Dezember 1992, als die Schweiz Nein sagte zum EWR-Beitritt?

Jean Russotto: Bei mir zuhause in Brüssel, wo ich mit Bangen auf die Abstimmungsresultate wartete. Schweizer Diplomaten hatten mir die Ergebnisse am Nachmittag mitgeteilt. Sie waren schockiert - ich auch.

swissinfo.ch: Aus Distanz betrachtet, war der Schock berechtigt? Ist es der Schweiz nicht gelungen, alles zu bekommen, was sie sich wünschte, dank den beiden Paketen bilateraler Abkommen mit der EU von 1999 und 2004?

J.R.: In der Tat. Es ist der Schweiz gelungen, mit der EU solide Brücken aufzubauen. Sie nimmt zu 80 Prozent am europäischen Binnenmarkt teil. Aber die Ausgangslage hat sich geändert.


http://www.swissinfo.ch/ger/bruesseler- ... e/34061732
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Re: Großbritannien

Beitragvon Staber » Di 5. Jul 2016, 10:17

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Re: Großbritannien

Beitragvon AlexRE » Mi 6. Jul 2016, 16:50

Bald müssen die britischen Geldfürsten nicht mehr in die Karibik zu fliegen, um in ihren Briefkasten zu gucken:

Nach Brexit: Regierung will Großbritannien zum Steuerparadies machen

Nach dem Brexit erwägen zahlreiche Firmen, das Land zu verlassen. Der britische Finanzminister steuert nun gegen und will die Steuern für Unternehmen drastisch senken.

(...)


http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 01137.html

Vor der Abstimmung haben die Brexit - Befürworter den sozial schwachen Engländern u. a. versprochen, dass Ersparnisse durch den Wegfall britischer Nettozahlungen an die EU in das marode Gesundheitswesen fließen sollten. Das hat sich in dem kommenden Steuerparadies natürlich erledigt.

Und auf osteuropäische Billiglöhner werden die britischen neofeudalen Pfründeninhaber natürlich auch nicht verzichten:

(...)

Der nächste Premierminister solle den maximalen Zugang zum europäischen Binnenmarkt anstreben, sagte Osborne. Das umfasse Güter, Dienstleistungen und Finanzdienstleistungen. Gleichzeitig räumte er ein, dass dann wohl auch wieder EU-Bürger nach Großbritannien kommen könnten.

(...)


Die werden überhaupt keines der Versprechen halten, mit denen sie in der Unterschicht nach Stimmen gefischt haben.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Großbritannien

Beitragvon Staber » Mi 6. Jul 2016, 18:21

Die Brüsseler EU wird sich noch wundern, was jetzt alles in Großbritannien an wettbewerbsfördernden Wirtschaftsmaßnahmen möglich ist, wenn erst Großbritannien die strangulierenden Brüsseler Fesseln abgestreift hat.
Dazu kommt noch , das bestehende Unternehmen, wie die altmodische Stahlbranche GB´s , die stark unter dem Druck der chinesischen Konkurrenz leidet, künftig schwerer haben wird. Brüssel bekämpft lange das Dumping Chinas, aber ohne die Briten in der EU wird sich keiner mehr für britische Anliegen in Brüssel verwenden. Alles hat eben zwei Seiten.

LG
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Re: Großbritannien

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Mi 6. Jul 2016, 19:35

Die Brüsseler EU wird sich noch wundern, was jetzt alles in Großbritannien an wettbewerbsfördernden Wirtschaftsmaßnahmen möglich ist, wenn erst Großbritannien die strangulierenden Brüsseler Fesseln abgestreift hat.


hihi wünschenswert wäre es. Aber die Realität sieht bestimmt anders aus. ;)
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Re: Großbritannien

Beitragvon Livia » Mi 6. Jul 2016, 21:38

EU-Haushalt
Die größten Netto-Zahler der EU

17 von 28 Staaten der Europäischen Union bekommen mehr Geld aus Brüssel, als sie in die Gemeinschaftstöpfe einzahlen. Großbritannien fällt als drittgrößter Netto-Zahler künftig aus. Diese Staaten finanzieren die EU.

Platz 10: Finnland

17 von 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union bekommen mehr Geld aus Brüssel, als sie in die Gemeinschaftstöpfe einzahlen. Erster nennenswerter Nettozahler ist Finnland. Der Euro-Musterschüler zahlte 2014 immerhin 809,0 Millionen Euro mehr gen Brüssel als es an Leistungen erhielt. Pro Kopf liegt der Fehlbetrag bei 148,4 Euro, das wäre dann Platz 5 unter den Netto-Zahlern der EU.

http://www.wiwo.de/politik/europa/eu-ha ... 79190.html

Anonymer Benutzer:

v6yz
Deutschland zahlte im Jahr 2010 nicht 9,22 Milliarden netto an die EU, sondern 12,140 Milliarden. Die von der EU Kommission übernommenen Zahlen sind irreführend. Bitte einfach nachrechnen anhand der Tabelle "Einnahmen und Ausgaben nach Mitgliedstaaten" im Anhang 2c zum Finanzbericht der EU für das Jahr 2010. Transferzahlungen (Zahlungen ohne Gegenleistung) aus Deutschland an die EU insgesamt: 23.772,6 Millionen Euro. Transferzahlungen (Zahlungen der EU an Deutschland, 11.825,2 Millionen, abzüglich Bezahlung von Verwaltungsleistungen, 193,4 Millionen) der EU an Deutschland: 11.631,8 Millionen Euro. das ergibt eine Netto-Transferleistung von Deutschland an die EU von 12.140,8 Millionen Euro.
Für das Jahr 2011 ergibt sich nach der entsprechenden Tabelle im Finanzbericht für 2011 und analoger Rechnung eine Netto-Transferzahlung von Deutschland an die EU in Höhe von 11.178,2 Millionen Euro.

Die Kommission bezeichnet einfach einen Teil der Transferzahlungen nicht als Zahlungen an die EU, sondern als "Eigenmittel". Darunter versteht sie Zahlungen der Staaten an die EU, die gewissermaßen per Dauerauftrag überwiesen werden. Diese zählt sie nicht zu den "finanziellen Nachteilen" der Staaten.
Früher wurde nur ein Teil des Haushaltes (im wesentlichen Einnahmeüberschüsse aus der Zollerhebung, die die Staaten an die EU überwiesen) so bezeichnet. Mittlerweile werden fast alle Einnahmen als Eigenmittel bezeichnet. Der bei der Nettorechnung unterschlagene Teil wird nun "reine Eigenmittel" genannt (in der englischen Fassung:pure own resources).
Die E Kommission ist etwa so vertrauenswürdig wie die griechische Regierung.
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Großbritannien

Beitragvon Staber » Do 7. Jul 2016, 17:09

maxikatze hat geschrieben:
Staber hat geschrieben:
13507135_1212336525477369_7726587869867966920_n.png


:lol: :lol:


:lol: Einverstanden - aber wohin mit Bremen? :lol:


Da muss ich erst überlegen!
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Re: Großbritannien

Beitragvon AlexRE » Mi 13. Jul 2016, 21:37

Boris Johnson zieht sich doch nicht vollständig aus der Politik zurück, er wird jetzt Außenminister:

http://www.zeit.de/politik/ausland/2016 ... enminister

Unter den Außenpolitikern aller anderen Länder ist britischer Humor allerdings nicht oft anzutreffen. Das dürfte die künftigen Beziehungen zu GB nicht gerade erleichtern ...

Bild
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Großbritannien

Beitragvon Livia » Mi 13. Jul 2016, 22:44

AlexRE hat geschrieben:Boris Johnson zieht sich doch nicht vollständig aus der Politik zurück, er wird jetzt Außenminister:

http://www.zeit.de/politik/ausland/2016 ... enminister

Unter den Außenpolitikern aller anderen Länder ist britischer Humor allerdings nicht oft anzutreffen. Das dürfte die künftigen Beziehungen zu GB nicht gerade erleichtern ...

Bild


Ich bin immer wieder erstaunt über die Lügenpresse. Johnson hat sich nicht einfach zurückgezogen, er wurde richtig veräppelt und verraten. Dass er politisch nicht ganz weg sein wird, hatte er kurz nach seinem erzwungenen Rücktritt erklärt. Ich freue mich dass er trotzdem eine Chance bekommen hat.
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