Geheimgeschäfte von hunderten Politikern enthüllt

Hier können aktuelle Themen getrennt voneinander auf gesonderten threads erörtert werden.

Und so funktioniert das dreckige Geschäft

Beitragvon Excubitor » Mo 4. Apr 2016, 19:12

Hamburger Morgenpost - "„Panama Papers“: So funktioniert das dreckige Geschäft mit den Offshore-Firmen"

"[...]

Was sind Offshore-Firmen?

Der Begriff Offshore kommt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich übersetzt „küstenfern“.

Die Bezeichnung hat einen geografischen und einen juristischen Hintergrund: Offshore-Firmen sitzen häufig auf kleinen Inseln wie den Cayman Islands oder den britischen Jungfern-Inseln, also fernab der „heimischen Küste“.

Doch auch Länder wie Luxemburg und Andorra beherbergen diese Unternehmen.

An diesen Orten ist die Steuerbelastung sehr gering. Die dort ansässigen Finanzplätze liegen also auch im juristischen Sinne „außerhalb“ der üblichen Rechtsnormen, die man z.B. in Europa oder den USA vorfindet.

Wie funktioniert der Handel mit Offshore-Firmen?

Im Falle von „Panama Papers“ so: Die Kanzlei Mossack Fonseca mit Sitz in Panama, deren Transaktionen im Zusammenhang mit den Enthüllungen öffentlich wurden, beschafft ihrem Kunden – das können Einzelpersonen, aber auch Unternehmen wie z. B. Banken sein – eine Briefkastenfirma in einer der Steueroasen.

Die Gründung einer solchen Firma kostet meist nur 1000 Dollar. Nach außen repräsentieren Scheindirektoren, meist gestellt von Mossack Fonseca, die jeweiligen Unternehmen. Der wahre Eigentümer taucht namentlich nicht auf.

Damit der Besitzer auch im weiteren Verlauf unerkannt bleibt, engagiert er einen sogenannten „Treuhänder“, also einen Strohmann, welcher sich um die Gründung und Führung der Firma kümmert.

Oft übernehmen Anwaltskanzleien diese Aufgabe. Geldflüsse können so schlechter nachvollzogen werden.

Noch unübersichtlicher wird das Ganze, wenn die Briefkastenfirma ihrerseits Stiftungen gründet und auch dafür Strohmänner einsetzt. Dies ist meist der Punkt, an dem die Finanzbehörden den Überblick verlieren.

[...]"

Quelle:
http://www.msn.com/de-de/finanzen/top-s ... li=BBqg6Q9
Zuletzt geändert von Excubitor am Di 5. Apr 2016, 16:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Geheimgeschäfte von hunderten Politikern enthüllt

Beitragvon Staber » Mo 4. Apr 2016, 21:12

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Beitragvon Excubitor » Mo 4. Apr 2016, 21:26

SZ.de - "Mehrere Tausend Deutsche nutzten Briefkastenfirmen von Mossack Fonseca"
http://www.msn.com/de-de/nachrichten/pa ... li=BBqg6Q9

FOCUS MONEY ONLINE - "Panama Papers"Ein Deutscher ist Boss des Offshore-Kartells Mossack Fonseca
http://www.focus.de/finanzen/steuern/de ... 04434.html

SPIEGEL ONLINE - "Kanzlei Mossack Fonseca: "Wir wurden gehackt. Das ist ein Verbrechen""
http://www.spiegel.de/wirtschaft/panama ... 85258.html

Anm.: Und ausgerechnet die müssen sich beschweren...
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Re: Geheimgeschäfte von hunderten Politikern enthüllt

Beitragvon maxikatze » Di 5. Apr 2016, 06:18

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Re: Geheimgeschäfte von hunderten Politikern enthüllt

Beitragvon Livia » Di 5. Apr 2016, 09:11

maxikatze hat geschrieben:https://www.facebook.com/jungundnaiv/videos/vb.573823342629618/1237060766305869/?type=2&theater&notif_t=like&notif_id=1459786963709803


Ich finde dass man zuerst die Untersuchungen abwarten soll bevor man voreilige Beschlüsse zieht. Briefkastenfirmen sind nicht verboten, aber übereifrige Journalisten wissen das sicher besser.

“Panama Papers”: Schweizer Banken verweisen auf Steuerkonformität
Von moneycab - 4. April 2016 16:30
Eingestellt unter: ! Top, CH Finanznachrichten, Finanz, Rückblick

Das Errichten einer Briefkastenfirma in Panama an sich stelle noch kein Vergehen dar, stellt eine mit der Sache vertraute Person gegenüber AWP klar. HSBC (Schweiz) hält in einer Stellungnahme zu dem fest, dass die erhobenen Behauptungen in die Zeit vor den in den letzten Jahren vom Institut implementierten Reformen zurückreichten. HSBC arbeite eng mit den Behörden zur Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität zusammen. Gemäss der Politik der Bank dürfen Offshore-Konten nur dann bestehen bleiben, wenn die Kundenbeziehung aufs tiefste überprüft wurde, oder wenn die Behörden die Bank darum bitten würden, eine Beziehung zum Monitoring aufrecht zu erhalten.

Ein Sprecher der Hamburger Privatbank Berenberg bestätigt gegenüber der Nachrichtenagentur dpa, dass sie über ihre in der Schweiz ansässige Vermögensverwaltungstochter, die Berenberg Bank AG, Konten für Offshore-Gesellschaften führe – wie viele andere Banken auch.

“Dies steht selbstverständlich im Einklang mit den gesetzlichen Regelungen, erfordert jedoch höhere Sorgfaltspflichten auf Seiten der Banken,” sagte der Sprecher. So sei der hinter dem Konto stehende wirtschaftlich Berechtigte immer bekannt. Zudem würden wirtschaftlich Berechtigte und Bevollmächtigte täglich in speziellen Datenbanken auf negative Einträge hin überprüft. Die Berenberg Bank verfolge eine klare Weissgeldstrategie, die Prozesse würden regelmässig von unabhängigen externen Prüfern untersucht und für wirkungsvoll befunden.


http://www.moneycab.com/mcc/2016/04/04/ ... formitaet/

Wenn die EU ihre hohe Steuererhebungen ihren Bürgern gegenüber nicht ändert, wird sich in Zukunft betreffend Steuerhinterziehung gar nichts ändern. Siehe folgenden Link zum Beispiel Deutschland.

In Deutschland ist die Steuer- und Abgabenbelastung für Einzelunternehmer und Firmen zu hoch. Man könnte hier auch von Steuerwüste sprechen, welche die Bürger schamlos ausnutzt. Durch eine extrem hohe Einkommenssteuer plus diverse Zusatzabgaben wie z.B. Gewerbesteuer, Solidaritätszuschlag etc. wird der Einzelunternehmer auf unfaire Weise seiner Ersparnis beraubt. Auch die Sozialabgaben und die Beiträge zur Krankenversicherung sind relativ hoch.

Menschen in Deutschland, die mehr Leisten und erreichen möchten, können dies häufig aufgrund der hohen Steuerbelastung nicht tun. Gerade, wenn man sich als Einzelunternehmer durchkämpfen muß, ist die anfängliche Steuerblastung extrem.

Die Steuersätze wurden in Deutschland über die Jahrzehnte stetig angehoben und führen Jahr für Jahr zur Ausblutung der Fähigen, Kreativen und Kompetenten, die durch einen unfairen progressiven Steuersatz häufig in den Ruin getrieben werden. So werden Arbeitsplätze vernichtet, Kultur erstickt, Innovationen gestoppt und Armut gefördert.


http://www.janik.cc/webdesigner-blog/20 ... nd-europa/
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Geheimgeschäfte von hunderten Politikern enthüllt

Beitragvon Staber » Di 5. Apr 2016, 10:22

@ Livia
Ich finde dass man zuerst die Untersuchungen abwarten soll


Der Meinung bin ich auch. Wir sollten auch mal auf Deutschland schauen.Reiche Steuerhinterzieher haben auch hierzulande leichtes Spiel - sie müssen nur ins richtige Bundesland ziehen.Tja , so einfach ist es!Der Vorwurf, Deutschland sei ähnlich wie die Bahamas und Bermuda ein Paradies für Steuertrickser, wird schon länger erhoben. Die große Steuerhinterziehung findet nicht im Ausland statt, sondern hier bei uns", sagte der frühere Steuerfahnder Reinhard Kilmer 2013 dem SPIEGEL.
Quelle http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-114948773.html
Gerade in jüngster Zeit jedoch hat sich die Bundesrepublik gerne als Vorreiter im Kampf gegen Steuerhinterziehung gezeigt.
Hört sich ja auch gut an. Im März vergangenen Jahres wurde Ex-Bayern-Manager Uli Hoeneß unter großem Aufsehen wegen unversteuerter Spekulationsgewinne zu dreieinhalb Jahren Haft ( Ich würde es Übernachtung mit Frühstück nennen )verurteilt.
Quelle . http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 58388.html
Im Herbst unterzeichneten in Berlin mehr als 40 Länder ein Abkommen über den automatisierten Austausch von Kontodaten. Das Bankgeheimnis sei tot, wurde damals schon frohlockt.
Quelle . http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 99438.html
http://www.spiegel.de/wirtschaft/steuer ... 03265.html
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 84392.html
Nirgendwo sonst in der Republik gibt es so viele Einkommensmillionäre wie in Hamburg. Zugleich müssen diese Reichen nirgendwo seltener unerwarteten Besuch vom Fiskus fürchten wie in der Hansestadt.Personalnot in der Finanzverwaltung
ist das Zauberwort.
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Re: Geheimgeschäfte von hunderten Politikern enthüllt

Beitragvon AlexRE » Di 5. Apr 2016, 12:04

Zugleich müssen diese Reichen nirgendwo seltener unerwarteten Besuch vom Fiskus fürchten wie in der Hansestadt.


Das möchte ich bezweifeln. Bayern hat in der Vergangenheit schon Standortwerbung damit gemacht, dass Steuerprüfungen dort so selten seien (durchschnittlich alle 10 Jahre).
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Geheimgeschäfte von hunderten Politikern enthüllt

Beitragvon maxikatze » Di 5. Apr 2016, 13:41

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Re: Geheimgeschäfte von hunderten Politikern enthüllt

Beitragvon Staber » Di 5. Apr 2016, 13:50

AlexRE hat geschrieben:
Zugleich müssen diese Reichen nirgendwo seltener unerwarteten Besuch vom Fiskus fürchten wie in der Hansestadt.


Das möchte ich bezweifeln. Bayern hat in der Vergangenheit schon Standortwerbung damit gemacht, dass Steuerprüfungen dort so selten seien (durchschnittlich alle 10 Jahre).



Tja, was stimmt denn nun Alex!
http://www.finanzgewerkschaft.de/news/a ... teueroase/

Gruß
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Re: Geheimgeschäfte von hunderten Politikern enthüllt

Beitragvon maxikatze » Di 5. Apr 2016, 13:58

Der argentinische Fußballstar Lionel Messi und sein Vater sind angeklagt, in den letzten Jahren mehre Millionen an Steuern hinterzogen zu haben. Jetzt wird er verdächtigt, im Rahmen der Panama-Banken-Affäre, weitere Steuermillionen am Finanzamt vorbeigemogelt zu haben. Am 31. Mai beginnt in Madrid sein Steuerprozess.
Von denen wird keiner in den Knast gehen, wetten?
http://www.spiegel.de/sport/fussball/li ... 85293.html
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