Die Erkenntnis, dass mit rein militärischen Mitteln kein Sieg gegen den Terror möglich ist
Nicht im Ernst, jetzt. Man hat tatsächlich festgestellt, dass Bomben schmeißen und Länder (Irak, Afghanistan) mit Bodentruppen zu stürmen gegen Terroristen, die organisatorisch und geografisch hochflexibel sind und propagandistisch von den "Kollateralschäden" unter Zivilisten leben, weil ihnen das den Anschein von Davids gegen den bösen Goliath "Westen" gibt, nichts bringen!
Und diese Erkenntnis hat nur 15 Jahre gebraucht?! Man ist erstaunt, ob derartiger Auffassungsgabe. Noch besser ist ja fast die Erkenntnis, dass die Unterstützung von totalitären Regimen durch den Westen auch zu mehr Terrorismus führt. Ob soviel Weitsicht erzittert man vor Ehrfurcht.
Aber im Ernst: Die Analyse des BND mag zwar wenig überraschend sein, aber sie ist zumindest richtig. Da hat ein Geheimdienst mal tatsächlich das sinnvoll gemacht, was er eigentlich die ganze Zeit tun sollte: Ein Problem analysiert, die Lösungsansätze, die es gibt auf ihre Wirksamkeit hin überprüft und entsprechend notwendige Änderungen abgeleitet. Das ist die Arbeit ,die ich mir von einem demokratisch verfassten Geheimdienst erwarte, nicht das völlig sinnfreie Anhäufen von gigantischen und unüberschaubaren Datenbergen.
Auch wenn die Erkenntnis nicht grade schnell gereift ist, komm ich nicht umhin dafür, dass unabhängig von der politischen Stimmung (Bombenstimmung) ein wirklich guter Rat seitens des BND an die Regierungen des Westens ergeht, ein kleines Lob auszusprechen.
Hoffen wir, dass sich die Staatschefs das zu Herzen nehmen und umdenken anstatt weiterhin auf Aberkennung der Staatsbürgerschaft, ein paar Bomben in den Wüstensand und ähnliche Symbolpolitik setzen. Und dass Deutschland endlich die unsägliche Unterstützung des völlig mittelalterliche saudischen Königshauses durch Lieferung von Kriegsgerät beendet, solange die Saudis sich weigern, Demokratie in ihrem Land einzuführen.