Moderner Feudalismus

Hier werden die Thesen von Dr. Harald Wozniewski erörtert.

Moderator: Dr Wo

Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon maxikatze » Do 28. Jan 2016, 07:38

Alex schrieb:
Wenn sie in der Schweiz so weitermachen, können sie bald ihre Berge rot anstreichen und einen Sowjetstern draufmalen ... :lol:


:lol:
Der Vorschlag übertrifft sogar die DDR.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon Uel » Do 28. Jan 2016, 18:02

Da kann man wirklich nur noch Lachen. Was all die Ökonomen, samt dem Spinner Ziegler alles so im Kasten haben, wird wohl nie aufgehen. Das letzte Wort haben die Wähler welche kaum auf so eine verrückte Idee eingehen würden. ;)


... ihr glücklichen Schweizer habt ja immer die Möglichkeit, im Gegensatz zu uns, selbst beschlossenen Politiker-Unsinn jederzeit per Volksabstimmung auf die politische Müllhalde zu verfrachten. :lol: Einfach beneidenswert ..... :D ... dies Völkchen!
Liebe Grüße
von Uel

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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » So 14. Feb 2016, 09:33

Mal wieder eine neckische Betrachtungsweise, diesmal von einem Pseudo - "Punk":

Investmentbanker: "Ihr strampelt, wir werden reich"

Gerald Hörhan ist Investmentbanker und geht auf Heavy-Metal-Festivals. Im "Presse"-Interview erklärt er, warum die Mittelschicht in einem Hamsterrad läuft und sich ausbeuten lässt.

Bild

(...)

Man muss ein intelligenter Punk sein. Punks hinterfragen das System, das ist gut. Sie ziehen aber die falschen Schlüsse. Für Anarchopunks sind Unternehmer, Vermieter und Politiker die Bösen. Ohne die gäbe es aber eine feudalistische Plutokratie.

(...)



http://diepresse.com/home/wirtschaft/ec ... rden-reich

Tatsächlich generieren auch Unternehmer und Vermieter eine feudalistische Plutokratie, wenn es sich um reiche Erben handelt, die sich mit einer Reihe verfassungswidriger Kunstgriffe ("gläserne Decken") Konkurrenz von unten vom Hals halten.

Das könnten nur Staaten verhindern, die dem Schutz der wirtschaftlichen Freiheitsrechte leistungsfähiger Aufsteiger ständig größte Aufmerksamkeit widmen und diese Rechte rigoros durchsetzen, notfalls durch entschädigungslose Enteignung von Feudalplutokraten, die gegen das (Verfassungs-) Recht z. B. Kartelle bilden.

Wenn es derzeit überhaupt solche Staaten gibt: Die Bundesrepublik gehört ganz sicher nicht dazu.
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon maxikatze » So 14. Feb 2016, 09:54

Alex schrieb:
Wenn es derzeit überhaupt solche Staaten gibt

Daran habe ich auch gerade gedacht.
Die Verteilung des Reichtums hat sich in den letzten Jahren immer mehr zu Gunsten der Superreichen verändert. Die Masse wurde und wird klein gehalten.

Dazu: http://www.manager-magazin.de/politik/a ... 72492.html
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » So 21. Feb 2016, 17:39

Auf Facebook gesehen und kommentiert:

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Die Mittelschicht überschätzt ihren Status u.a. auch, weil sie viel Kraft und Aufmerksamkeit darauf verwendet, sich vehement von der Unterschicht abzugrenzen.
Nur zu gern pflegt die Mittelschicht das Vorurteil, dass die Armen Schmarotzer seien. So meinen immerhin 57 Prozent, dass sich Langzeitarbeitslose "ein schönes Leben auf Kosten der Gesellschaft machen".
Aus dieser Verachtung für die Unterschicht entsteht eine fatale Allianz:
Die Mittelschicht wähnt sich an der Seite der Elite, weil sie meint, dass man gemeinsam von perfiden Armen ausgebeutet werde.


Von diesen Aussagen ist nur eine überdenkenswert, allerdings verfrüht. Die Ratten kann man auch noch jagen, wenn sie nicht mehr an der politischen Macht und von Personenschützern umgeben sind.

Arbeiten für die Gemeinschaft .... eine gute Sache eigentlich... wenn man steuerschlupflöcher stopfen würde, könnten auch einige mehr Arbeit haben und auch bezahlt werden können...


Die gute Sache wäre aber nicht im Sinne der eigentlichen Sache, weil so ein Arbeitsmarkt mit staatlich finanzierten zusätzlichen Arbeitsplätzen für Gemeinschaftsaufgaben den Staatsterror gegen die Arbeitslosen beenden würde. Der wird aber gebraucht um, den Arbeitenden Spottbilliglöhne auzuzwingen.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » So 6. Mär 2016, 02:04

In einigen (Ausnahme-) Fällen würde ich mir wirklich das amerikanische Strafschadensersatzrecht als Instrument auch für deutsche Gerichte wünschen. Wer sich so eine Unverschämtheit herausnimmt, ist nur auf die ganz harte Tour abzuschrecken:

Gelsenkirchener Reinigungsfirma Stölting zahlt „Kopfgeld“ für Gewerkschaftsaustritt

(...)

Bereits am kommenden Mittwoch, 09. März 2016 um 13.45 Uhr wird vor Gelsenkirchen Arbeitsgericht, Sitzungssaal 307 im Justizzentrum Bochumer Str. 79 die einstweilige Verfügung verhandelt.

(...)


http://www.lokalkompass.de/gelsenkirche ... 32219.html
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon maxikatze » So 6. Mär 2016, 09:10

AlexRE hat geschrieben:In einigen (Ausnahme-) Fällen würde ich mir wirklich das amerikanische Strafschadensersatzrecht als Instrument auch für deutsche Gerichte wünschen. Wer sich so eine Unverschämtheit herausnimmt, ist nur auf die ganz harte Tour abzuschrecken:

Gelsenkirchener Reinigungsfirma Stölting zahlt „Kopfgeld“ für Gewerkschaftsaustritt

(...)

Bereits am kommenden Mittwoch, 09. März 2016 um 13.45 Uhr wird vor Gelsenkirchen Arbeitsgericht, Sitzungssaal 307 im Justizzentrum Bochumer Str. 79 die einstweilige Verfügung verhandelt.

(...)


http://www.lokalkompass.de/gelsenkirche ... 32219.html



Das ist eine Frechheit. Hoffentlich ließen sich die Mitarbeiter nicht verkaufen.
Noch dazu sind 50.- € eher als Beleidigung aufzufassen und nicht als Anreiz, die Gewerkschaft zu verlassen.

>>Nein, nein! Der Teufel ist ein Egoist
und tut nicht leicht um Gottes Willen,
was einem andern nützlich ist.<<

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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » So 6. Mär 2016, 15:53

maxikatze hat geschrieben:Noch dazu sind 50.- € eher als Beleidigung aufzufassen und nicht als Anreiz, die Gewerkschaft zu verlassen.


Eine Beleidigung und eine Drohung. Das "Angebot" verstehe ich so, dass die 50 € nur vorgeschoben sind und in Wirklichkeit Nachteile für Gewerkschaftsmitglieder angedroht werden.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Mi 15. Jun 2016, 13:53

Auf Facebook / Meudalismus gesehen und kommentiert:

Rotlicht: Feudalismus

Von Jakob Renard

(...)

Damit ist angedeutet, dass im Feudalismus Grund und Boden das hauptsächliche Produktionsmittel waren. Unmittelbare Produzenten sind die Bauern, die den entscheidenden Anteil des Bodens mit eigenem Werkzeug selbständig bewirtschafteten und durch außerökonomischen Zwang zur Leistung der Feudalrente genötigt wurden. Diese Leistungen traten in verschiedenartiger Form auf. In ihrer »rohsten Gestalt« (Marx) erschien die Feudalrente als Fronarbeit, umfass­te als Produktenrente landwirtschaftliche und gewerbliche Erzeugnisse und fand in der Geldrente ihre »letzte Form und zugleich die Form der Auflösung« (Marx).

(...)

Die Schlagworte Neofeudalismus oder Refeudalisierung zur Bezeichnung heutiger Verhältnisse treffen nicht. Mit ihnen soll auf die Existenz eines Geldadels bzw. auf Milliardärsfürsten und auf eine Sozialstruktur, die Züge der alten Ständegesellschaft trage, hingewiesen werden. Der Rechtsrahmen der bürgerlichen Gesellschaft ist aber immer noch intakt, und es ist gerade die immer weiter um sich greifende Expansion der Warenförmigkeit, die zum gegenwärtigen Zustand geführt hat. Wer mit Kategorien des Mittelalters argumentiert, unterstellt eine fehlerhafte Entwicklung innerhalb des Kapitalismus selbst, die es nicht gibt.


https://www.jungewelt.de/2016/06-15/118.php

>> Der Schlusssatz ist ein Eigentor und beruht auf der Unkenntnis des "modernen" Ansatzes. <<

Da liegt der Denkfehler (oder der Antrieb der Lügenmaschinerie, je nachdem):

>> Der Rechtsrahmen der bürgerlichen Gesellschaft ist aber immer noch intakt, und es ist gerade die immer weiter um sich greifende Expansion der Warenförmigkeit, die zum gegenwärtigen Zustand geführt hat. <<

Die eingerissene Methode der Reichen, über unfähige und / oder korrupte Politiker ihre Profite und Profitchancen rein privat zu halten und gleichzeitig Verluste und Verlustrisiken zu vergesellschaften, liegt weit außerhalb des Rechtsrahmens aller Verfassungen demokratischer Staaten.

Die Verfestigung bestehender Klassenschranken durch die Staatsmacht ist das eigentliche Kennzeichen feudaler Systeme.

Auf landwirtschaftliche Latifundien in Abgrenzung zu industriellen Pfründen als Identifikationsmerkmal abzuheben, führt völlig in die Irre.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Sa 9. Jul 2016, 17:15

Nachdem BER, Stuttgart 21, Elbphilharmonie, Nürburgring usw. usf. gleichzeitig eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben, dass der Staat nicht mit Geld umgehen kann, wird man den meisten Wählern sogar verkaufen können, dass es wirtschaftlich vernünftig sei, aus ehemaligen (risikotragenden) Unternehmen feudale Pfründen zu machen:

Die Staatsverbrecher

Wolfgang J. Koschnick 09.07.2016

Die Bundesregierung will Autobahnen und andere Infrastruktur an private Investoren verscherbeln

Mit an verbohrter Sturheit grenzender Hartnäckigkeit halten alle Bundesregierungen von Gerhard Schröder bis Angela Merkel an ihrem Ziel fest, große Teile der deutschen Infrastruktur, vor allem aber die Autobahnen, zu privatisieren. Dass selbst der Bundesrechnungshof und alle Landesrechnungshöfe dagegen Sturm laufen, ist ihnen völlig egal.

(...)

Längst ist die Trennung von Staat und Wirtschaft völlig aufgeweicht. Politik und Wirtschaft sind untrennbar miteinander verschmolzen. Und immer seltener behalten Staat und Politik die Oberhand, zumal einige internationale Großkonzerne über eine fast genauso große Ausdehnung, über nicht viel weniger finanzielle Mittel und über mehr Macht verfügen als der Staat.

Und in einer Zeit des billigen Geldes übt die Finanzwirtschaft, die personell und institutionell ja längst integraler Teil des Staats ist, immensen Druck auf den Staat aus. Sie drängt den Staat, ihr Investitionsmöglichkeiten zu verschaffen, bei denen sie ordentliche Renditen erzielt. Und die repräsentative Demokratie, diese alte Hure, legt sich sofort hin und macht die Beine breit. Finanzkonzerne wie Allianz oder Deutsche Bank und Bauriesen wie Hochtief und Strabag üben immensen Druck auf den Staat aus, um das gesamte Autobahnnetz unter ihre Kontrolle zu bekommen. Politiker, Lobbyisten, Wirtschaftsunternehmen und Vertreter des Finanzkapitals sind Komplicen bei diesem organisierten Verbrechen.

(...)


http://www.heise.de/tp/artikel/48/48774/1.html
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