Die Linke

Hier können sich Mitwirkende von politischen Parteien äußern, die an dem Aktionsbündnis Verfassungsreferendum teilnehmen wollen.

Re: Die Linke

Beitragvon AlexRE » Fr 1. Jan 2016, 14:31

Uel hat geschrieben:2. solange die "Linke" nicht als verfassungsfeindlich verboten gilt, solange ist sie als normale politische Partei zu betrachten.


Hat hier jemand ein Parteiverbot für die Linkspartei verlangt? Es ging darum, dass verfassungsverachtendes Geschwurbel linker und rechter Politiker ebenso klar angesprochen werden darf wie Heuchelei von "Mainstream" - Politikern und - Journalisten. Wenn Wagenknecht als exponierte Politikerin einer bestimmten Richtung die Verbrechen des Stalinismus verharmlost und teilweise rechtfertigt, muss sie es hinnehmen, öffentlich als Stalinistin bezeichnet zu werden. Der Versuch, dagegen gerichtlich vorgehen zu wollen, ist angesichts der alltäglich geübten Praxis der Linken, konservative Positionen als rechtsradikal zu diffamieren, geradezu lächerlich. Heuchelei ist Heuchelei, ich persönlich kenne da absolut keine Gesinnungsfreunde. Doppelbödigkeit gestehe ich weder Anti - Amerikanern noch Anti - Putinisten zu.
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Die Linke

Beitragvon Uel » Fr 1. Jan 2016, 15:21

Hat hier jemand ein Parteiverbot für die Linkspartei verlangt?



Hier sicherlich nicht, aber es geht nach Stand der Diskussion ja um die Mainstream-Stimmung und nicht hier ums Forum! Es ist ja gerade das Infame, dass man die Verfassungswidrigkeit nicht wagt gerichtlich zu klären aber spätestens im Wahlkampf unterschwellig wie selbstverständlich als gegeben unterstellt, insbesondere die Medien-Gurus mit Abfragelizenz für die Großkopferten. Genau das ist doch der Grund, warum Schröder damals nicht wiedergewählt werden konnte und heute noch immer die Koalitionsfähigkeit in Frage steht.

Der Versuch, dagegen gerichtlich vorgehen zu wollen, ist angesichts der alltäglich geübten Praxis der Linken, konservative Positionen als rechtsradikal zu diffamieren, geradezu lächerlich.


Was hat die Verquickung beider Aspekte miteinander zu tun? Diffamieren ist immer verachtenswürdig, egal von welcher Seite, dass sollte doch zumindest durch meine vielen, vielen Worte, die ich gemacht habe, deutlich geworden sein. Man kann Verständnis für die Betroffenheit eines persönlichst Angegriffenen haben, selbst wenn man seine sonstigen Politaktionen nicht teilt. Wenn ich z. B. ein gewisses Verständnis für den Atomabwurf der Amerikaner aus ihrer speziellen politisch - militärischen Situation damals habe, dann bin ich noch lange nicht als unverbesserlicher US-Imperialist von heute bis in alle Ewigkeiten zu diffamieren. Hat der Groschen geklickert, oder ist er trotz dieser Analogie noch nicht gefallen?
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Re: Die Linke

Beitragvon AlexRE » Sa 2. Jan 2016, 09:24

Uel hat geschrieben:Was hat die Verquickung beider Aspekte miteinander zu tun? Diffamieren ist immer verachtenswürdig, egal von welcher Seite, dass sollte doch zumindest durch meine vielen, vielen Worte, die ich gemacht habe, deutlich geworden sein.

...

Hat der Groschen geklickert, oder ist er trotz dieser Analogie noch nicht gefallen?


Vielleicht bist Du selbst ja auch nicht absolut immun gegen Klickerhemmungen. :roll:

Sonne und mir ging es darum, dass man derzeit in weiten Teilen des Internets kaum noch das einfache Schema "Amis böse / Putin gut" in Frage stellen kann, ohne sofort als nützlicher Idiot des "Mainstream" hingestellt zu werden, der der "Lügenpresse" alles glaubt. Beide Seiten kompensieren schwache Argumente mit Aggressivität gegen Andersdenkende - nur mit dem Unterschied, dass das Establishment alle großen Medien in der Hand hat und deshalb die "Nazi - Keule" auch bei übermäßigem Gebrauch sehr langlebig ist. Wer dagegen nur Facebook - Gruppen und Foren als Plattform hat, kann sich notorisch schlechte Argumente und ständiges "ad-personam" nicht leisten. Der hat dann einfach keine Leser mehr.
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Re: Die Linke

Beitragvon Uel » Di 5. Jan 2016, 01:57

Vielleicht bist Du selbst ja auch nicht absolut immun gegen Klickerhemmungen. :roll:
Glaub ich auch nicht, dass ich immun bin, aber ich bemühe mich redlich, täglicher Kampf; - Ihr wisst ja, stetiger Kampf gegen das Absurde: man muss sich halt nach Camus Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen.



Sonne und mir ging es darum, dass man derzeit in weiten Teilen des Internets kaum noch das einfache Schema "Amis böse / Putin gut" in Frage stellen kann, ohne sofort als nützlicher Idiot des "Mainstream" hingestellt zu werden, der der "Lügenpresse" alles glaubt.


Wenn ich mich recht erinnere, warst Du und Sonne in letzter Vergangenheit nicht unbedingt als US-Kritiker aufgefallen, obwohl die immer wieder grandiosen Unsinn anrichten. Wenn man sich halt zu einseitig festlegt, muss man sich nicht wundern, wenn man auch einseitig verortet wird. Und dass wir eine fast total wirtschaftlich korrumpierte Presse haben, könne wir ja besonders bei den unpolitischen Themen als Beweisführung feststellen: die schreiben nicht mehr was wichtig und relevant ist sondern nur das, was sie meinen, was der Durchschnittsmensch lesen/sehen/hören will: Till Schweiger, Helene Fischer und Fussball ... und zum neuen Jahr hat man gerade meinen Lieblingssender, WDR5 umgestrickt, und ich befürchte es geht mit Riesenschritten in die Seichtgebiete. Die sinnloseste Sportler-Lyrik hat schon Raum gewonnen: Sportler sagt was er vor, während und nach dem Ereignis fühlte. Keiner kann in die Zukunft schauen, aber es ist morgens die wichtigste nationale Nachricht wer warum nachmittags an sich gewinnen muss.

Wenn man also in den Medien schon soviel Erfahrung in wirtschaftlicher Korruption hat, warum sollte man noch viel Hemmungen in politischer oder ideologischer Korruption annehmen? Wenn man den aufrechten Gang verlernt hat, wird einem allmählich garnicht mehr auffallen, wie gebeugt man durch die Welt geht!
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Re: Die Linke

Beitragvon AlexRE » Di 5. Jan 2016, 06:37

Uel hat geschrieben:Wenn ich mich recht erinnere, warst Du und Sonne in letzter Vergangenheit nicht unbedingt als US-Kritiker aufgefallen, obwohl die immer wieder grandiosen Unsinn anrichten.


"In den letzen Monaten" waren die USA auch nicht die Haupt - Unsinn - Anrichter auf der Welt. Zuvor hatte ich regelmäßig ebenso USA - kritisch geschrieben wie das die meisten Deutschen tun, wenn sie nicht gerade Geld mit USA - Freundlichkeit verdienen.

Das ist z. B. der erste Beitrag auf unserem thread "Grundrechte in den USA":

AlexRE hat geschrieben:Das ging heute durch die Medien:

Strafe für Verkehrsvergehen

Amerikanerin muss "Idiotin"-Schild tragen

Laut Gerichtsbeschluss muss sich eine Frau aus Cleveland öffentlich an den Pranger stellen und ein Schild mit der Aufschrift "Idiotin" tragen. Sie war mit ihrem Auto einen Bürgersteig entlang gefahren, ein Busfahrer filmte sie bei dem Vergehen.

(...)


http://www.spiegel.de/panorama/strafe-a ... 65927.html

Solche Pranger - Geschichten aus den USA habe ich schon öfters gelesen. Ebenso wie in Sachen Todesstrafe scheint es dort wirklich ein fundamental anderes Verständnis grundsätzlicher Rechtsfragen als in fast allen anderen Demokratien der Welt zu geben.

Das wiederum wirft m. M. n. die Frage auf, ob es nicht aus verfassungsrechtlicher Sicht sehr problematisch ist, wenn die Streitkräfte von Ländern mit hochentwickeltem Grundrechtsverständnis auf engem Raum mit amerikanischen "Weltpolizei" - Truppen in Krisengebieten zusammenwirken.


viewtopic.php?f=68&t=1235

Ich werde allerdings ganz bestimmt nicht aus der "USA = böse" - Weisheit Beschönigungen oder gar die glatte Verleugnung von Verbrechen und schweren Fehlern anderer Politiker irgendwo auf der Welt ableiten. Das gilt insbesondere für die Aktionen von Herrn Putin. Vor lauter Wut auf die USA können sich sehr viele Deutsche heutzutage nicht verkneifen, so eine monströse Handlung wie den Überfall auf einen Staat, dessen territoriale Integrität man zuvor als Gegenleistung für den Verzicht auf Atomwaffen völkerrechtlich unanfechtbar garantiert hatte, mit Pseudo - Argumenten auf Truther - Niveau in ein aufhübschendes Licht zu rücken.

Ich kann mich da nur dem Urheber dieses Satzes anschließen:

Das ist mehr als ein Verbrechen, das ist ein Fehler
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Re: Die Linke

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Di 5. Jan 2016, 13:11

Uel schrieb:

Wenn ich mich recht erinnere, warst Du und Sonne in letzter Vergangenheit nicht unbedingt als US-Kritiker aufgefallen, obwohl die immer wieder grandiosen Unsinn anrichten.


mir ist aufgefallen dass das gleiche bei dir und Russland zb ist aber jetzt zu mir:

ich bin jemande die gerne meine eigene Gedanken hat und die auch gerne mal gegen den Strom schwimmt wenn es sein muss. Ich Kritisiere oft genug die Amis, aber das heißt noch lange nicht das ich mit dem "Strom" mit Schwimmen muss NUR weil manche meinen sie müssten jetzt dort mit Schwimmen. Ich denke, das muss ich nicht! Ich Akzeptierte nie was die USA gemacht hat ( Irak zb) Akzeptieren tue ich aber auch nicht das die die jetzt gegen die USA schreien gleichzeitig das verteidigen ( Putin /Ukraine ) was sie den USA vorwerfen. Das ist für mich nicht in Ordnung und ich werde zb da nicht mit machen.

Alex schrieb:

Ich werde allerdings ganz bestimmt nicht aus der "USA = böse" - Weisheit Beschönigungen oder gar die glatte Verleugnung von Verbrechen und schweren Fehlern anderer Politiker irgendwo auf der Welt ableiten. Das gilt insbesondere für die Aktionen von Herrn Putin. Vor lauter Wut auf die USA können sich sehr viele Deutsche heutzutage nicht verkneifen, so eine monströse Handlung wie den Überfall auf einen Staat, dessen territoriale Integrität man zuvor als Gegenleistung für den Verzicht auf Atomwaffen völkerrechtlich unanfechtbar garantiert hatte, mit Pseudo - Argumenten auf Truther - Niveau in ein aufhübschendes Licht zu rücken.


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sehr gut Geschrieben.
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Re: Die Linke

Beitragvon Uel » Di 5. Jan 2016, 14:54

Ich werde allerdings ganz bestimmt nicht aus der "USA = böse" - Weisheit Beschönigungen oder gar die glatte Verleugnung von Verbrechen und schweren Fehlern anderer Politiker irgendwo auf der Welt ableiten. Das gilt insbesondere für die Aktionen von Herrn Putin. Vor lauter Wut auf die USA können sich sehr viele Deutsche heutzutage nicht verkneifen, so eine monströse Handlung wie den Überfall auf einen Staat, dessen territoriale Integrität man zuvor als Gegenleistung für den Verzicht auf Atomwaffen völkerrechtlich unanfechtbar garantiert hatte, mit Pseudo - Argumenten auf Truther - Niveau in ein aufhübschendes Licht zu rücken.


Wer um Himmels Willen erwartet dass Du etwas beschönigst oder verleugnest? Genauso wenig wie man erwartet, dass Du etwas überdramatisierst!

Ich mag dieses Vergleichen von Bösarigkeiten garnicht, - wer der größere oder kleinere Strolch ist. Aber je mehr die Anhängerschaft eine Seite diese heilig spricht, desto notwendiger wird leider, - leider, - leider das Vergleichen an sich Unvergleichbaren um die Heiligsprecher mit der Realität zu erden.

Wenn man von einem guten Freund verraten wird, ist das viel schmerzhafter und ärgerlicher als von einem, dem man ohnehin kaum über den Weg traut. So fasse meine harte Kritik an den USA einfach als Reaktion einer enttäuschten Liebe auf. In Beziehungen zu Russland hatte ich nie viel "Aktien", im Gegensatz zu USA - Canada kenn ich das Land überhaupt nicht, was soll ich da schon groß erwarten? Zum Weiteren hat Russland kaum eine erwähnenswerte Tradition an Rechtstaatlichkeit und Demokratie wohingegen die USA nächstes Jahr 230 Jahre Verfassung feiern dürfen. Die waren mal das ganz große Vorbild!!! Die Vergleiche Russland - USA sind so, als ob man einen Hochleistungssportler und einen Amateur im Anfängestadium vergleicht. Im Sport jedenfalls gilt das als ausgesprochen unsportlich/ungerecht.

Ich jedenfalls erwarte von den USA, dass sie in der Weltspitzenliga der Rechtstaatlichkeit, Verfassungsmäßigkeit ect*** spielt. (*** ... und was eine gute demokratische Gesellschaft sonst noch an Regeln braucht). Bei Russland bin ich schon zufrieden, wenn sie nicht weiter absteigen.

Ich denke der Unterschied zwischen unsern Positionen ist nicht wirklich groß, es ist nur die Erwartungshaltung, die Selbstverständlichkeiten die vorausgesetzt werden.
Liebe Grüße
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Re: Die Linke

Beitragvon AlexRE » Di 5. Jan 2016, 14:59

Die US - Amerikaner waren von Anfang an (also seit dem Unabhängigkeitskrieg) habgierige Heuchler, denen man keinen Millimeter über den Weg trauen konnte. Wer sich da frühzeitig geschichtskundig macht, kann auch nicht so furchtbar enttäuscht werden.

Abgesehen davon ist auch Enttäuschung kein vernünftiger Grund dafür, akute weltpolitische Gefahren zu vernachlässigen, nur weil die Amis ausnahmsweise mal nicht die Urheber sind.
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Re: Die Linke

Beitragvon Uel » Di 5. Jan 2016, 15:19

Abgesehen davon ist auch Enttäuschung kein vernünftiger Grund dafür, akute weltpolitische Gefahren zu vernachlässigen, nur weil die Amis ausnahmsweise mal nicht die Urheber sind.


Du hast Recht, bei Staaten sollte man nicht soviel Emotionen wie z.B. Begeisterung und Enttäuschung einbringen. Das ändert aber nichts am Bewerten und Einschätzen von Wahrscheinlichkeiten von Ereignissen wenn man sich auch nur ein wenig für Politik interessiert und den Ärger, wenn man diese falsch eingeschätzt hatte.
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Re: Die Linke

Beitragvon maxikatze » Mi 13. Jan 2016, 23:21

Das Wort "Gastrecht" scheint für die Linke ein Unwort zu sein und Sahra Wagenknecht bringt deswegen fast die ganze Fraktion gegen sich auf:
http://www.msn.com/de-de/nachrichten/po ... lsignoutmd
"Die größte Errungenschaft unserer freiheitlichen Kultur ist die Überwindung von Denkverboten." (Vince Ebert)
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