MONITOR-Sendung Nr. 552 vom 7. September 2006: Traumjob Berater - Schein und Alltag einer Erfolgsbranche
Einige der McKinsey-Vorschläge:
Die Rettungsstelle. Befund: Unrentabel. McKinsey-Therapie: Abschaffen nicht möglich. Daher: Personal reduzieren. Der Bedarf minutengenau berechnet. Zum Beispiel: 0,8 Schwestern am frühen Morgen. Reinigungskosten: Zu hoch. Vorschlag von McKinsey: Seltener reinigen. Kostentreiber Grünanlagen: Unterhaltskosten pro Baum und Jahr. Laut McKinsey 76 Euro und 86 Cent. Optimal dagegen: kostenpflichtige Parkplätze.
Und so gingen die Berater vor: Sie takteten Arbeitsprozesse in Minuten, fahndeten überall nach Einsparmöglichkeiten. So, wie sie es sonst in Industrie-Unternehmen tun.
Moritz Naujack, Betriebsrat Vivantes: "Das ist erst mal unerheblich, scheinbar für McKinsey, ob das ein Krankenhaus ist oder ob es jetzt ein Industriebetrieb ist. Und in dem Zusammenhang kommen ... werden dann sämtliche Bereiche geprüft, hinsichtlich ihrer Kosten und hinsichtlich ihrer Einnahmen. Und dann kommt man natürlich auch immer, gerade in einem Krankenhaus, zu Bereichen die sich, wenn man sie für sich alleine betrachtet, nicht rechnen. Und dann kommen eben abstruse Vorschläge, sei es die Schließung von Rettungsstellen oder dass man auf Pförtner verzichten könnte im Krankenhaus. Das sind alles Dinge, wo man dann sehr mühsam in der Auseinandersetzung klar macht und für uns erstaunlicherweise mühsam klar machen muss, dass dieses natürlich zu einem Organismus Krankenhaus dazu gehört."
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