icke hat geschrieben:In Diskussionen ist die Bild manchmal die wichtigste Zeitung Deutschlands, denn nur mit ihr lassen sich Menschen mit abweichenden Meinungen als Bild-Leser beschimpfen. Die Qualität der Bild sollte sich eigentlich rumgesprochen haben. Aber wie schaut es mit Bertelsmann-Medien und den Tagesspiegel aus? Bertelsmann stellt sich viel gewiefter an als der Springer-Verlag. Kohl wurde wegen seiner Nähe zu Kirch kritisiert, Merkel feiert ihre engen Bekanntschaften zu Springer und Mohn, die Kontakte zwischen Schröder und Bertelsmann haben gar zu Paradigmenwechseln in Bereichen wie Arbeits-, Renten- und Sozialpolitik geführt. Im Rückblick auf die Rentenpolitik wir nur Blüms Satz "die Rente ist sicher" kritisiert, niemals die Kontakte von Riester und Schröder zur Bertelsmann-Stiftung. Der Tagesspiegel bedankte sich bei der Antifa und bei Intensivtätern für ihre Gewalttaten, er kritisierte nach den Anschlägen in Paris die Charlie-Hebdo-Autoren, er verharmloste die Morde von Flüchtlingen gegenüber anderen Flüchtlingen. Ich kann gleichermaßen auf Springer, Bertelsmann und Tagesspiegel verzichten und verstehe ich auch nicht, wie man für die Bild und den Tagesspiegel Geld ausgibt und warum Bertelsmann komplett boykottiert wird.
Abgesehen davon, dass Schröder und Riester sehr wohl in jeder denkbaren Weise für ihre Rentenpolitik und ihre "Freunde" in der Versicherungswirtschaft kritisiert wurden, geht es bei dem Bild - Boykott nicht nur um wirtschaftliche Interessen von Medienkonzernen und manipulative Berichterstattung, sondern um die grelle Menschenverachtung des äußeren Erscheinungsbildes. Das Fass zum Überlaufen gebracht hat ja die zynische Berichterstattung zu dem Flugzeugabsturz in den Alpen und Wagners saublöde Kommentare dazu.
Ein Boykott, der sich nicht nur gegen grell menschenverachtende Blätter, sondern gegen alle manipulierenden Medien richten wollte, müsste natürlich noch weitere Zeitschriften und Sender über die Bildzeitung hinaus einschließen, insofern hast Du natürlich recht.