Uel hat geschrieben:... und die Schulpsychologen, Lehrer und Eltern verhalten sich so, als ob sie selbst keine eigenständige, erlebnisreiche Jugend gehabt hätten oder schon unter partiellem Alzheimer leiden: Wir, die wir in dem kulturellen Umbruch im Umfeld der 68er Bewegung aufwuchsen, hätten doch niemals unseren Eltern, den Vertretern des "Establishments" den vollen Überblick über unser Aktionsfeld verschafft. In wechselnden Umfängen wird das die Jugend ohnehin seit Menschengedenken so gemacht haben, selbst dann, wenn keine großen kulturellen Veränderungen anstanden.
Der Vergleich hinkt etwas. Die 68`er Jugend hatte gravierende Gründe, vorhergehende Generationen nicht als Vorbilder anzuerkennen. In der Abteilung "Religion" hat das niemand so hervorragend visualisiert wie die in den 68`er Jahren entstandene Monty Python - Truppe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Leben_des_Brian
Diese Rebellion war auch nicht nur gut begründet, sondern vor allen Dingen selbstschöpferisch. Wenn heute junge Menschen den Religionsfaschisten auf den Leim gehen, ist das eher mit dem Missbrauch der Gutgläubigkeit junger und unerfahrender Menschen durch Sekten wie Scientology oder durch verbrecherische Politiker in der Zeit des europäischen und lateinamerikanischen Faschismus zu vergleichen. Das hat mit einer Jugendrebellion aus eigenem Antrieb wenig zu tun.