Ehem. Umweltbewegte und Grünenpolitiker wechseln durchaus mal auf die andere Seite.
Sie beraten dann Unternehmen oder auch Verbände die sie zuvor kritisiert haben. Für mich ist das übrigens eine Gradwanderung zwischen Moral und Einfluss, Überzeugung und Pragmatismus. Umsteiger Joh. Kempmann zum Bsp. Der kämpfte früher gegen eine atomare Wiederaufarbeitungsanlage und ein Endlager in Gorleben . Nun ist er Präsident des Bundesverbandes der Energie-u. Wasserwirtschaft. Diese Lobbyorganisation vertritt insgesamt 18000 Unternehmen und ist verlängerter Arm von RWE u. e-on. Kempmann ist aber nicht der einzige Überläufer. Stephan Kohler ist auch einer. . Nach einer 20 Jahre langen Öko-Karriere als Atomexperte beim Ökoinstitut , im BBU tätig , wechselte er in 2000 als Geschäftsführer zur Deutschen Energie-Agentur ( Dena )das ist keine Regierungsbehörde wie viele glauben , sondern ein privatwirtschaftliches Unternehmen. Gesellschafter von diesem Unternehmen sind die BRD, Deutsche Bank u. KfW-Bankengruppe. Bitter stieß den Umweltschützern auf, das Kohler vor einer " Stromlücke " warnte ( 2008 ), falls keine neuen Großkraftwerke gebaut würden. Auch Michael Sailer gehört dazu. . Erst Reaktor-Fachmann beim Öko-Institut. Trittin berief ihn 1999 in die Reaktorsicherheitskommission. Seit 2006 bei EURATOM. Mit der Anti-Atombewegung überwarf er sich erstmals , als er sich 1996 gegen Blockaden an Standorten Gorleben und Ahaus aussprach.
Fortsetzung folgt.