Schweiz

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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » Mo 5. Mai 2014, 21:14

Alex hat geschrieben
Diese Haarwucherung mit den hörnerartigen Auswüchsen ist aber auch wirklich eine schreckliche Behinderung ... :(
:lol:

Der ist aber noch heilig, es gibt grusigeri als dieser Typ. Jedenfalls stört das die Behinderten nicht, die fahren sehr gerne mit. ;)
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Re: Schweiz

Beitragvon AlexRE » Di 6. Mai 2014, 18:33

Können in der Schweiz einzelne Firmenchefs auf eigene Faust Außenpolitik betreiben und Sanktionen gegen Staaten verhängen?

Lausanner Institut

Lehrerin bekommt Job nicht, weil sie Russin ist

Eine Lehrerin hat sich bei einem Lausanner Nachhilfe-Institut beworben und wurde abgelehnt. Grund: Sie ist Russin. Der Direktor spricht nicht von Rassismus, sondern von Sanktionen.

(...)


http://www.20min.ch/schweiz/romandie/story/Lehrerin-bekommt-Job-nicht--weil-sie-Russin-ist-31509800

In der EU geht es nicht so anarchisch zu, da wäre die Aktion ein Verstoß gegen Antidiskrimierungsgesetze und die Lehrerin könnte den Institutsleiter verklagen. :)
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » Di 6. Mai 2014, 21:49

Alex hat geschrieben
In der EU geht es nicht so anarchisch zu, da wäre die Aktion ein Verstoß gegen Antidiskrimierungsgesetze und die Lehrerin könnte den Institutsleiter verklagen. :)


Das ist auch bei uns nicht erlaubt, aber mich verwundert das Verhalten dieses Instituts und dieses Direktors gar nicht. Die Westschweiz ist mehrheitlich links gerichtet und das wird auch bei diesem hohen Direktor so sein. Schade dass die Lehrerin keine Klage erhebt, sie würde recht erhalten und müsste angestellt werden. Aber vielleicht will sie so eine Stelle gar nicht. Das ist Rassendiskriminierung und ist strafbar. Die deutsche Schweiz und die Westschweiz liegen sich immer in den Haaren vor allem bei Abstimmungen wie es bei der Zuwanderung auch wieder der Fall war. Deshalb nennt man unser Verhältnis mit den Welschen einen Röstigraben. Das ist ein Selbstherrlicher Narziss der eine Strafe verdienen würde. Vielleicht wird er aber trotzdem verklagt, ich glaube kaum, dass so etwas einfach toleriert wird. Sie kann sich in der deutschen Schweiz melden, da bekommt sie genügend Angebote, aber vielleicht spricht sie nur französisch und kein Deutsch.

Schweiz: Institut trifft in Eigenregie Sanktion gegen Russland - Keine Jobs für Russen

Es mag überraschen, dass so ein Kurs gefahren wird, da die Webseite des Instituts auch auf russisch verfügbar ist. Die Absage trifft Svetlana hart, aber sie akzeptiert sie. Der Direktor nimmt zu seiner Aussage Stellung: Er sehe sich gezwungen, Russen zu sanktionieren, da die Schweiz es ja nicht tue.

Rassismusvorwürfe weist er aber von sich: Mehrere Nationalitäten seien im Institut vertreten.


http://www.shortnews.de/id/1088416/schw ... ign=140506

http://www.sudd.ch/event.php?id=ch101994

Schweiz, 25. September 1994 : Strafgesetzbuch/Militärstrafgesetz (Verbot der Rassendiskriminierung)
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Re: Schweiz

Beitragvon AlexRE » Mi 7. Mai 2014, 16:15

Schade dass die Lehrerin keine Klage erhebt, sie würde recht erhalten und müsste angestellt werden.


Das ist noch nicht raus, vielleicht gehört der Artikel ja zur medialen Vorbereitung einer Klage. ;)
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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » Mi 7. Mai 2014, 21:43

AlexRE hat geschrieben:
Schade dass die Lehrerin keine Klage erhebt, sie würde recht erhalten und müsste angestellt werden.


Das ist noch nicht raus, vielleicht gehört der Artikel ja zur medialen Vorbereitung einer Klage. ;)


Das wäre meiner Meinung nach auch richtig. ;)
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Re: Schweiz

Beitragvon AlexRE » Mi 7. Mai 2014, 23:31

Na sowas - der vorgestern verstorbene Kunstsammler Cornelius Gurlitt hat seine Riesensammlung stinkreichen Schweizern vermacht statt dem eigenen Heimatland oder Bedürftigen in der Dritten Welt: :shock:

(...)

Das Kunstmuseum Bern erbt die millionenschwere Sammlung des Kunstsammlers Cornelius Gurlitt. Mit all den Picassos, Noldes und Chagalls kommt die Berner Institution nicht nur zu einem riesigen Kunstschatz, sondern auch zu einem nicht minder riesigen Haufen Problemen. Hunderte Werke der Sammlung stehen im Verdacht, Nazi-Raubkunst zu sein. Der erst vor wenigen Tagen im Alter von 81 Jahren verstorbene Cornelius Gurlitt war der Sohn von Adolf Hitlers Kunsthändler, Hildebrand Gurlitt. Nach dem Tod des Vaters hütete Cornelius Gurlitt den Kunstschatz eifersüchtig und hielt ihn geheim.

(...)


http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/kunst/Die-GurlittWerke-kommen-nach-Bern/story/31153178

Wer weiß, vielleicht schwebte ihm irgendwie eine Art von Familienzusammenführung der Vermögenswerte vor - in der Schweiz ist der in der Nazizeit geraubte Anteil der Sammlung wenigstens in der Nähe der nachrichtenlosen Konten der ehemaligen Eigentümer. ;)
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Re: Schweiz

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Do 8. Mai 2014, 08:40

ich muss was los werden. Zu dem Thema Gurlitt. Ich rege mich auf, weil man den Mann trotz dass man gewusst hat, dass er schwer Krank ist nicht in Ruhe gelassen hat. Man wusste ja, das er bald sterben würde, und trotzdem hat man weiter gemacht Grrr....
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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » Do 8. Mai 2014, 09:44

AlexRE hat geschrieben:Na sowas - der vorgestern verstorbene Kunstsammler Cornelius Gurlitt hat seine Riesensammlung stinkreichen Schweizern vermacht statt dem eigenen Heimatland oder Bedürftigen in der Dritten Welt: :shock:

(...)

Das Kunstmuseum Bern erbt die millionenschwere Sammlung des Kunstsammlers Cornelius Gurlitt. Mit all den Picassos, Noldes und Chagalls kommt die Berner Institution nicht nur zu einem riesigen Kunstschatz, sondern auch zu einem nicht minder riesigen Haufen Problemen. Hunderte Werke der Sammlung stehen im Verdacht, Nazi-Raubkunst zu sein. Der erst vor wenigen Tagen im Alter von 81 Jahren verstorbene Cornelius Gurlitt war der Sohn von Adolf Hitlers Kunsthändler, Hildebrand Gurlitt. Nach dem Tod des Vaters hütete Cornelius Gurlitt den Kunstschatz eifersüchtig und hielt ihn geheim.

(...)


http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/kunst/Die-GurlittWerke-kommen-nach-Bern/story/31153178

Wer weiß, vielleicht schwebte ihm irgendwie eine Art von Familienzusammenführung der Vermögenswerte vor - in der Schweiz ist der in der Nazizeit geraubte Anteil der Sammlung wenigstens in der Nähe der nachrichtenlosen Konten der ehemaligen Eigentümer. ;)


Ich weiss ja dass du das nicht böse meinst. :) Aber das mit den Nachrichtenlosen Vermögen von Damals habe ich das hier schon mal umschrieben. Die Erben werden gesucht was manchmal Jahre dauern kann. Die Meinung dass in der Schweiz alle stinkreich und die Banken Diebe sind ist leider weitverbreitet, stimmt jedoch nicht. ;) Nachfolgend einen Link betreffend nachrichtenlose Vermögen. Das wurde und wird sehr rege benutzt.

Nachrichtenlose Vermögen
Ermittlung von nachrichtenlosen Vermögenswerten
Personen, die bei einer ihnen unbekannten Bank in der Schweiz nachrichtenlose Vermögenswerte vermuten, auf die sie Anrecht haben, können durch die dem Bankenombudsman angegliederte Zentrale Anlaufstelle im Rahmen der Richtlinien der Schweizerischen Bankiervereinigung eine Abfrage der Datenbank aller nachrichtenlosen Kundenbeziehungen (Sparhefte, Konti inklusive Nummern- und Pseudonymkonti, Depots, Schliessfächer) der Schweizer Banken veranlassen.


http://www.bankingombudsman.ch/nachrich ... -vermogen/
http://www.schweizer-banken.info/de/lex ... moegen.htm

Dass Herr Gurlitt seine Sammlung dem Berner Museum vermacht hat, hat auch hier alle sehr überrascht. Er hatte keine Beziehungen zum Museum, sein Vater jedoch in früheren Jahren schon, weil er die Ausstellungen des Museums besuchte, das wars aber schon. Auf der anderen Seite hat man in Deutschland meines Erachtens den Mann übermässig hart angegriffen und musste dann letztendlich klein beigeben. Das hat ihn wahrscheinlich dazu bewogen, die Sammlung in die Schweiz zu bringen.
So wie ich hier in den Medien lesen kann, nimmt das Museum die Sammlung an, will aber an der Abklärung die Herr Gurlitt noch vor seinem Tod in Auftrag gegeben wurde, weiterführen und abklären lassen, ob Raubkunst dabei ist.

Picasso, ein Säufer, Drogenkonsument und Frauenheld, dass diese verrückten und oft unverständlichen Bilder überhaupt Weltruhm erfahren haben, erstaunt mich immer wieder. :(

Ob das Museum steinreich ist weiss ich leider nicht. ;)
Kunstmuseum Bern
Es wurde 1879 eröffnet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kunstmuseum_Bern
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Re: Schweiz

Beitragvon Staber » Do 8. Mai 2014, 13:23

Sohn von Hitlers Kunsthändler hin oder her.Na dann bin ich halt der “Sohn von Hitlers Wehrmachts-Stabsgefreiten” . Egal...war ein Scherz! Deutschland hat mal wieder einen “Endsieg” erreicht… :-( Die Sammlung ist wegen des unangemessenen Verhaltens von deutscher Justiz und Öffentlichkeit jetzt ins Ausland gegangen. Ich gratuliere dem Bayrischen (Polizei-)Staat zu dieser Leistung!!!
Die Hetzer behaupten noch heute, der böse Gurlitt hat seinen kostbaren Schatz aus 1280 Gemälden jahrzehntelang versteckt und gehütet. Na so was! Ich “verstecke” also mein Eigentum . Die Dreistigkeit der Verleumdung und Entehrung ist ohnegleichen.

Der Spiegel schmierte: Zitat
Es war der 28. Februar 2012, als ein alter Mann namens Cornelius Gurlitt in seiner Wohnung in München-Schwabing unangemeldeten Besuch bekam. Einlass begehrten rund 20 Personen, angeführt von einem Staatsanwalt aus Augsburg. Die Ermittler beschlagnahmten wegen angeblicher Steuerstraftaten die komplette Kunstsammlung von Gurlitt, etwa 1280 Bilder.

Das war genau die Stasi-Methode des Schalck-Golodkowski, den DDR-Sammlern ihr Eigentum zu entziehen, sie zu kriminalisieren und die Beute zu verscherbeln. Der Lump Schalck zog mit Frau ungeschoren 1990 nach Rottach-Egern am Tegernsee. Er war der Liebling von Schäuble und Konsorten. Den Bayern hat er bestimmt die Tips gegeben, wie man an das Eigentum unbescholtener Bürger kommt, denn die Masche bei Gurlitt gleicht die des Stasi-Offiziers Schalck aufs Haar. Bis heute hat keine Ermittlung stattgefunden, wo die DDR-Kunst, auch aus Museen und Kirchen, geblieben ist. Keine Kommission, keine Internetseite – nichts!

MfG
Eine Träne zu trocknen ist ehrenvoller als Ströme von Blut zu vergießen.
Lord George Gordon Noel Byron
Gesund bleiben !
Gruß Staber
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Re: Schweiz

Beitragvon AlexRE » Do 8. Mai 2014, 15:15

Livia hat geschrieben:Auf der anderen Seite hat man in Deutschland meines Erachtens den Mann übermässig hart angegriffen und musste dann letztendlich klein beigeben. Das hat ihn wahrscheinlich dazu bewogen, die Sammlung in die Schweiz zu bringen.


Das dürfte des Pudels Kern sein. Wer über Jahrzehnte hinweg bedeutende Kunstwerke, die normalerweise der Öffentlichkeit zugänglich gemacht würde, versteckt, dürfte kein großer Menschenfreund sein. Wenn er dann auch noch ernsthaft ungerecht behandelt wird, revanchiert er sich natürlich.

Picasso, ein Säufer, Drogenkonsument und Frauenheld, dass diese verrückten und oft unverständlichen Bilder überhaupt Weltruhm erfahren haben, erstaunt mich immer wieder. :(


Na na, immerhin ist Picasso eines der bedeutenden Genies des 20. Jahrhunderts. Ich persönlich glaube nicht, dass außer ihm noch ein Mensch die Empfindungen visualisieren könnte, die entstehen, wenn man am frühen Morgen feststellt, dass der Kaffee alle ist ... :P

Guernica.jpg
Guernica.jpg (39.27 KiB) 7880-mal betrachtet
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