von AlexRE » Di 1. Apr 2014, 13:33
Das war allerdings in dem Jahr nach dem Anschluss des deutsch besiedelten Sudetenlandes an das deutsche Reich:
15. März 2014 14:49 Deutscher Einmarsch vor 75 Jahren
Das Trauma der Tschechen
Vor 75 Jahren marschiert die deutsche Wehrmacht in der "Rest-Tschechei" ein. Die Besetzung wird zur Ouvertüre für den anstehenden Weltkrieg, traumatisiert die Tschechen - und wird zur Sprungfeder für die spätere Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung.
(...)
Deshalb hinkt Schäubles Vergleich Putins mit Hitler auch. Die dem Willen der Bevölkerung entsprechende und durch das
Münchner Abkommen von Briten und Franzosen abgesegnete Besetzung des Sudetenlandes durch deutsche Truppen war als Bruch des Völkerrechts zumindest nicht so gravierend wie die spätere Besetzung der Resttschechei gegen den Willen der dortigen Bevölkerung - falls das nach dem damaligen Völkerrecht überhaupt illegal war. Die deutsche Seite konnte die Regelungen des Versailler Vertrages ebenso als Diktat darstellen wie die Tschechen das Münchner Abkommen.
Der Vergleich könnte also nur dann halbwegs passen, wenn Putin ebenso wie Hitler seinerzeit planen würde, nach der Besetzung russisch besiedelter Gebiete auch noch andere ukrainische Gebiete gegen den Willen der dortigen Bevölkerung sowie das Baltikum und vielleicht Finnland zu besetzen. Das implizit zu unterstellen, halte ich aber bei dem derzeitigen Stand des Konflikts für verantwortungslose Hetze und "Öl ins Feuer gießen".
Der Stuttgarter OB Rommel:
Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.