Der Fall schien eindeutig. Das Opfer: ein couragierter Polizeichef, der stets entschlossen gegen die rechtsextreme Szene vorgegangen war. Der Täter: ein etwa 1,90 Meter großer glatzköpfiger Neonazi, der dem zweifachen Familienvater aus Rache für dessen Engagement nach dem Leben trachtete. Es war der 13. Dezember 2008, später Nachmittag, als der Passauer Polizeidirektor Alois Mannichl von einem Unbekannten vor seinem Wohnhaus in Fürstenzell mit den Worten „Viele Grüße vom Nationalen Widerstand. Du linkes Bullenschwein“ niedergestochen wurde. So schildert es Mannichl – der einzige Zeuge der Tat.
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Von der fünfköpfigen Sonderkomission aus München hat man auch nichts mehr gehört, der Fall wurde einfach eingestellt.
Aber genau dieser Fall Mannichl war für mich geradezu ein Schulbeispiel eines Unrechtsstaates, wie dicht die Mauer des Schweigens funktionieren kann, kein einziger Ermittlungsbeamter hat sich aus der Deckung getraut und die Wahrheit gesagt, kein Arzt aus dem Krankenhaus mal seine Zweifel geäußert. Die Angestellte von Mannichels Frau hat eine genaue Täterbeschreibung geliefert, worauf ein Phantombild von einem Phantom angefertigt wurde, denn keiner hat diesen auffälligen Mann gesehen.
Alle haben bei diesem Spektakel mitgewirkt, einschließlich Seehofer am Krankenbett.