Eine große Koalition wäre der zweite Sündenfall der SPD in kurzer Zeit.
... sehe ich auch so. Da die Medienlandschaft CDU-nah ist, wird die SPD selbst dann nicht davon profitieren, wenn sie in der Koalition den mit Abstand besten Teil der Regierungsarbeit verrichten würde. Die Deuter in den Medien würden es schon hinbiegen, dass das gewünschte Ergebnis herauskommt.
Die gerechteste Strafe für Medien und CDU/CSU wäre, wenn die mit den Linken eine Koalition bilden müssten, weil sie die einzigen sind, die die Medien nicht zum Versprechen "nie mit den Linken" nötigten. aber soviel Humor hat das Schicksal denn doch nicht.
Dabei war das "Versprechen" nicht nur Wählerbeeinflussung durch die Medien, sondern von der SPD aus gesehen völlig nutzlos. Selbst wenn sie jeden SPD-Abgeordneten das hätten schwören lassen, hätten Medien und Konservative behauptet, nach den Wahlen würde das bestimmt nicht eingehalten und mit dieser Behauptung dennoch Wahlkampf gemacht. Wie in dem 20er Jahre Schlager:
Warum soll eine Frau kein Verhältnis haben,
kein Verhältnis haben,
kein Verhältnis haben?
Ist sie hübsch, wird man sagen:
Na die muss doch eins haben,
na die muss doch eins haben,
Es zeugt schon von einer gewaltigen Portion politischer Dummheit, innerhalb von 8 Jahren den gleichen Fehler zu machen.
Pssst:
Meiner privaten Verschwörungstheorie nach war Bundeskanzler Schröder damals nicht bereit diesen Fehler zu machen, was die einzig schlüssige Erklärung für den Auftritt in der "Elefantenrunde " damals liefert. Entweder war der erpressbar, von seiner Partei oder den USA, oder er hatte bei den Entscheidern in der SPD keine ausreichende Anzahl Gefolgsleute mehr. Warum wohl die Trotzreaktion hin zu Putins Gasprom? Der Mann hatte einen fantastischen Aufhol-Wahlkampf (ich bin kein Schröder-Mann, aber Respekt) hingelegt und man hatte ihn zum Dank hängengelassen. !pssst!
Andere Theorie: man wählt den Koalitionspartner, mit dem man am wenigsten realisieren kann. Dann hat man beim nächsten Wahlkampf genügend Themen, deren Realisierung man erneut versprechen kann. Was wäre das für ein Drama, man hätte alles mit dem Partner realisiert und nichts Neues mehr anzubieten.