Da muss man m. M. n. in dreierlei Hinsicht unterscheiden:
1. Ein menschenverachtende (insbesondere rassistische oder frauenfeindliche) Terminologie, die nur die Oberfläche real existierender struktureller Gewalt und Diskriminierung abbildet. Wenn es z. B. dabei bleibt, dass nach Auffassung deutscher Gerichte ausnahmslos alle Anzeigeerstatterinnen und Zeuginnen in Vergewaltigungsverfahren permanent öffentlich als Falschbeschuldigerinnen und Opferabonentinnen angepöbelt werden dürfen, wird die Zahl der Frauen, die sich wehren, noch geringer und die Spielräume der Gewaltverbrecher werden größer. Verbale Gewalt kann also leicht physische Gewalt nach sich ziehen. Da bin ich lieber intolerant.
2. Ein gesellschaftlicher Konsens, verbale Gewalt in seiner Eigenschaft als Einstieg in physische Gewalt nicht zu dulden, ist natürlich ein Instrument, das zwar ursprünglich etwas Gutes bewirken sollte (die Verteidigung berechtigter Interessen), aber wie alle Instrumente auch missbraucht werden kann, um etwas Schlechtes zu bewirken. In diesem Fall sieht der Missbrauch so aus, dass exzessive "political correctness" den potentiellen Vertretern berechtigter, aber unbequemer Auffassungen vorauseilenden Gehorsam abnötigen und ihnen so das Maul stopfen soll, bevor sie etwas gesagt haben. Das ist machttechnisch gesehen sowas wie der mittelalterliche
Gesslerhut und genauso abzulehnen und zu bekämpfen wie verbale Erscheinungsformen struktureller Gewalt
3. Der Umgang von Schwachköpfen mit dem sich aus 1. und 2. ergebenden Konfliktstoff: