Alkohol und andere Suchterkrankungen

Hier können Beiträge zu dem gesamten Themenkomplex von der Finanzierung des Gesundheitswesens bis zu speziellen Gesundheitsrisiken geschrieben werden.

Re: Alkohol und andere Suchterkrankungen

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Di 4. Dez 2012, 11:02

http://www.tippscout.de/schlechter-schl ... p_910.html

Schlechter schlafen mit Alkohol


Die ein, zwei Bier am Abend mögen zwar entspannend und ermüdend wirken. Für einen guten Schlaf jedoch sorgen sie nicht. Alkohol wirkt relaxierend, also stark entspannend auf Muskeln. Das betrifft auch die Muskulatur des Rachens und der oberen Atemwege. Das Resultat: Mit Alkohol können sonst ruhige Schläfer zu Schnarchern werden


Zudem kann der Schlummertrunk bereits vorhandene Schlafprobleme verstärken. Menschen mit der Neigung zu Atemaussetzern im Schlaf (Schlafapnoe) fördern möglicherweise ihr Problem mit Alkohol.
Als organisches Lösungsmittel wirkt Alkohol dämpfend auf das zentrale Nervensystem. Das stört den normalen Schlafablauf und den Wechsel der Schlafphasen. Mit dem Nachlassen der Alkoholwirkung wacht man häufig nach drei oder vier Stunden wieder auf und hat Probleme, wieder einzuschlafen.Zudem wirkt speziell Bier harntreibend -- man muss also während der Nacht auf die Toilette, was den Schlaf unnötig unterbricht


wohl wahr..Man denkt man schläft gut aber das macht der Alkohol aus und man ist dadurch immer Müde.Weil richtig schlafen tut man ja nicht. Dieser Artikel ist auch sehr gut und empfelens wert

http://www.paradisi.de/Health_und_Ernae ... /19623.php
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Re: Alkohol und andere Suchterkrankungen

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Mi 26. Dez 2012, 11:48

Info für alle Angehörigen die mit Suchtkranken zusammen Leben Arbeiten usw:

Man sollte und das ist wichtig nicht die sucht mittel vor den ex süchtigen oder heimlich nehmen. Das hilft den ex süchtigen nicht weiter im gegenteil. Das zieht ihn/sie wieder mit rein. Wenn man mit einem oder einer ex süchtigen verkehrt ( Freundschaft Beziehung oder sonstiges) so ist es dringend zu empfohlen die sucht was der/die ex süchtige genommen hat nicht vor oder heimlich zu nehmen. Weil die Rückfallgefahr zu 100% besteht. Sollte der/die Partner/in oder der/die Bekannte es nicht machen so sehe ich es an dass man den anderen die Suchterkrankung des anderen nicht ernst genug nimmt oder selbst ein Problem hat damit.Jetzt wo Weihnachten und Sylvester ist ist es ganz besonders schlimm.

ich habe mal in einer suchtgruppe mit entsetzen feststellen müssen dass eine Frau (ihr Mann war erst ein paar wochen trockener Alk) sie gesagt hat: bei uns steht ein Kasten Bier zu hause sie trinke immer zwei das müsse er aushalten wenn nicht kann er gehen.Ich so zu ihm vor ihr(ich mische mich eigentlich nie ein in beziehungen fremde leute aber da schon) geh, sie liebt dich nicht! Sie wird dein Problem nicht erkennen. Er ist nach paar monaten gegangen er hatte es nicht ausgehalten. Er ist in der Zeit mit müh und not Trocken geblieben ich habe damals stundenlang mit ihm Telefoniert. Sie hat es bis heute nicht kapiert. Leider kenne ich es zur genüge. Fazit, wenn man mit jemanden zusammen ist egal welche lage sollte man die Krankheit/sucht des anderen akzeptieren und nicht ignorieren.. man kann was zu sich nehmen aber in maßen und nicht in massen. und auch nicht regelmäßig. Eigentlich sollte es doch jeder / jedem klar sein. Sollte es zumindest. Ist es aber leider nicht.
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Re: Alkohol und andere Suchterkrankungen

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Do 17. Jan 2013, 17:08

sehr interessant und stimmt:

Referat von Gabriele Schallenmüller

Im Rahmen meiner Ausbildung zum betrieblichen Suchthelfer habe ich mir Gedanken zur Rückfallprophylaxe gemacht. Dieses Referat richtet sich an alle, die mit Alkoholismus zu tun haben, sei es aus eigener Betroffenheit oder als Suchthelfer. Selbst Außenstehende können davon profitieren. Sie werden sehen, dass sich dieses Thema auch auf andere Lebensbereiche übertragen lässt und als Lebenshilfe angewandt werden kann. Ich bitte nun um Ihre Aufmerksamkeit. Vor etwa 10 Jahren gab es noch so gut wie keine Untersuchungsergebnisse über Rückfälligkeit. Auch heute noch steckt die Rückfallforschung in den Kinderschuhen. Inzwischen liegt jedoch eine Reihe von recht gut abgesicherten Ergebnissen zu Häufigkeit, Verlauf, Entstehungsbedingungen, Folgen und Maßnahmen zur Vorbeugung von Rückfällen vor. Es ist von großer Bedeutung, diese Ergebnisse zur Kenntnis zu nehmen, weil Rückfälle dadurch in einem neuen Licht erscheinen und manche zweifelhafte Gewissheiten über Rückfälligkeit ins Schwanken geraten. Wie steht es nun mit den Erfolgsaussichten einer Entwöhnungsbehandlung? Dauerhaft abstinent bleiben ungefähr 50 % der Patienten nach einer längerfristigen stationären Entwöhnungsbehandlung, auch Kur genannt. Weitere 15 % haben einen Rückfall, aus dem sie sich aus eigener Kraft wieder lösen und zur Abstinenz zurückkehren. Dies unterstreicht, da Rückfälle zumindest für die Hälfte der Abhängigen langfristig eher die Regel und nicht die Ausnahme sind. Alkoholismus ist eine Krankheit. Wenn man die gleichen strengen Maßstäbe einer konsequent geänderten Lebensführung als Therapieerfolg an andere Krankheiten anlegt, wie z. b. Herzerkrankungen oder Diabetes, dann wird man dort gewiss mehr Rückfälle finden. Der Rückfall beim Alkoholiker ist aber mit erheblichen Verhaltensänderungen verbunden und deshalb dramatischer, so dass er anders gewichtet wird.


Getrennt nach Geschlechtern betrachtet, haben eineinhalb Jahre nach Therapieende bereits 53 % der Alkoholikerinnen Rückfallerfahrungen gesammelt, während von den Männern erst vier Jahre nach Therapieende in etwa so viele, nämlich 51 % rückfällig sind. Deshalb ist zu schließen: Frauen werden schneller rückfällig als Männer. Die Gründe für diese geschlechtsspezifischen Rückfallentwicklung liegen noch weitgehend im Dunkeln. Die häufige Mehrfachabhängigkeit von Frauen (alkohol- und medikamentenabhängig), die geringere Teilnahme von Frauen an Nachsorgemaßnahmen bzw. unzureichende frauenspezifische Nachsorgeangebote sind einige plausible Hintergründe.


Im Alltag der Suchtbehandlung wird entgegen diesen Tatsachen manchmal der Eindruck vermittelt, als sei der Rückfall die Ausnahme. Dieses Denken kann das häufig verwendete V-Schema nahe legen: Bis zum vollständigen Eingestehen der eigenen Niederlage und Machtlosigkeit gegenüber dem Alkohol geht es bergab, mit dem Willen zur Veränderung steil bergauf. Dies ist – wie wir gesehen haben – bereits nach wenigen Jahren für viele Abhängigen eine Illusion! Daher ist es unabdingbar, das Schema nicht ohne den erläuternden Zusatz zu sehen:
Ein Ausstieg ist an jedem Punkt möglich, Rückschritte beim Genesungsproze kommen vor, führen jedoch nicht zwangsläufig auf den Nullpunkt zurück.


Das V-Schema charakterisiert einen Idealverlauf, der in der Realität eher selten anzutreffen ist. Der Rückfall und damit eine Unterbrechung des Aufwärtstrends ist in der vereinfachten schematischen Darstellung nicht vorgesehen. Man kann daher so weit gehen, die oberflächliche Verwendung des V-Schemas als schädlich anzusehen, da dadurch unrealistische Erwartungen hervorgerufen und Enttäuschung, Schuldgefühle und Resignation vorprogrammiert werden. Derartige V-Schemata legen dem Rückfälligen nämlich nahe, seinen Rückfall als Rückschritt (Zerstörung der Heilung) und als Versagen zu verbuchen.


Nach den bisherigen Überlegungen scheint es angebracht, dass man sich Leben und dessen Veränderungen am besten als eine Prozess vorstellt, in dem es Fortschritte und auch Stagnations- oder Rückschrittphasen gibt. Der Rückfall scheint zum menschlichen Leben und zur menschlichen Entwicklung schlechthin dazuzugehören. Er ist keine Eigentümlichkeit von Süchtigen Weshalb sehen wir über unsere eigenen Rückfälle erhaben hinweg und tun den Rückfall von Alkohol- oder Drogensüchtigen als moralische Untat ab? Schon in der Bibel steht: Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? Matthäus 7,3


Ich möchte nun die wichtigsten Überlegungen zusammenfassen: Es gibt nicht den Rückfall. Zwischen einem schweren Rückfall, einem Ausrutscher, einem trockenen Rückfall und kontrolliertem Trinken gibt es erhebliche Unterschiede. Das heißt unter anderem: Rückfallzeitpunkte und Rückfallverläufe sind sehr variabel. Rückfälle sind selbst nach intensiver stationärer Behandlung auf lange Sicht eher die Regel und nicht die Ausnahme. Frauen werden schneller rückfällig als Männer. Sie suchen seltener Selbsthilfegruppen auf und die derzeitigen Gruppen führen bei Ihnen seltener als bei Männern zur Rückfallverhinderung. Rückfälle sind Bestandteil menschlicher Entwicklung und nicht die Abweichung vom normalen Gesundungsprozeß. Manchmal gilt: Ohne Rückfall keine stabile Veränderung! Die Aussage „Das erste Glas endet notwendigerweise im Kontrollverlust“ erweist sich häufig als Mythos und eine sich selbst erfüllende Prophezeihung. Rückfälle haben keine naturgesetzliche Eigendynamik. Der trockene Alkoholiker sollte Alkohol in jeder Form meiden. Bestimmte Medikamente, sowie alkoholfreies Bier sollten nicht zu sich genommen werden. Der enthaltene Alkohol in diesem Bier ist zwar in vielen Fällen nicht für den Rückfall verantwortlich, doch der Geschmack von alkoholverfeinerten Süßspeisen und Speisen, sowie der Geschmack und das Aussehen von alkoholfreiem Bier könnten den Alkoholiker verleiten, wieder normales Bier zu trinken. Anhaltende Rückfälle haben oft schwerwiegende Auswirkungen. Rückfälle entstehen aus einem Bedingungsgefüge sich wechselseitig beeinflussende Faktoren. Rückfallursachen können nicht auf Haltlosigkeit oder einen Willen zum Trinken reduziert werden. Auch das Verlangen nach Alkohol oder Uneinsichtigkeit sind keine primären Rückfallursachen. Rückfälle stellen eine sinnhafte (Pseudo-) Lösung dar. Zum Beispiel bei unüberwindlich erscheinenden (Selbstwert- und Beziehungs-) Krisen. Rückfälle könnenin diesem Sinne als Widerstand gegen Veränderung verstanden werden. Rückfälle sind Entwicklungschancen: Sie bringen die Realität zurück und verweisen auf notwendige tiefergehende Veränderungen bzw. auf die Akzeptanz der eigenen Begrenztheiten.

Die derzeitige Behandlungspraxis begünstigt schwere Rückfälle u. a. dadurch, dass sie das Rückfallthema nicht gebührend berücksichtigt, auf Rückfälle nicht vorbereitet, und zum Teil werden Mythen über Rückfälligkeit weitergegeben. Das Thema des Rückfalls sollte präventiv in die Behandlung einbezogen werden. Dabei sollte auch der in vielen Abhängigen schlummernde Wunsch nach normalem bzw. kontrolliertem Trinken angstfrei und sanktionsfrei zur Sprache kommen. Kompetenzen für den Umgang mit Rückfallgefahren und Rückfälligkeit sollten vermittelt werden.

Ambulante Nachsorge (Selbsthilfegruppen, Beratung, Psychotherapie) beugt Rückfällen wirksam vor und kann beginnende Rückfälle wirksam auffangen. Rückfällige meiden Selbsthilfegruppen viel häufiger als Abstinente, obwohl die Gruppen gerade bei ihnen äußerst hilfreich sind. Selbsthilfegruppen sollten ihre Angebote nicht zuletzt für Rückfällige schmackhafter machen.

Helfer sollten sich mit dem Rückfallthema vermehrt auseinandersetzen, um eigenem Belastungsstress und Verschleiß vorzubeugen. Der Weg aus der Sucht braucht seine Zeit. Mehr Geduld, Gelassenheit und Toleranz für den Lebensweg anderer Menschen sind angebracht. Aufwertung des Alkoholverzichts und Vermeidung von unnotwendigen Vorwürfen, Streitigkeiten und Kontrollen in der ersten Abstinenzzeit, da die Patienten noch Monate wenig belastbar sind und erst nach größerem Zeitabstand eine realistische Bewertung Ihres früheren Verhaltens vornehmen können.

Was kann man also tun, damit es nicht zu Rückfällen kommt?

Die wichtigsten psychologischen Gesundheitsförderer sind:

Selbstachtung

Die Fähigkeit, herzliche Beziehungen zu anderen einzugehen

und Sich für das eigene Leben verantwortlich fühlen


Die besten Aussichten auf einen Therapieerfolg haben Patienten, die sich für eine Langzeittherapie entscheiden, sie beenden und sich anschließend einer Nachsorge- oder Selbsthilfegruppe anschließen. Außerdem wirkt es sich günstig auf den Therapieerfolg aus, wenn der Patient in einer intakten Partnerschaft mit Kindern im eigenen Haushalt lebt, wenn er Arbeit hat und von mittlerem Alter so um die 40 ist. Diese wissenschaftlich erhobenen Daten bestätigen eigentlich nur, was uns der Alltagsverstand nahelegt: Jemand behält ein geändertes Verhalten dann besonders hartnäckig und dauerhaft bei, wenn er von dessen Notwendigkeit überzeugt ist, auch Vorteile dabei erlebt, von außen Unterstützung erfährt, in stabilen Umständen lebt, persönlich nicht zu sehr nach außen orientiert und risikosuchend ist und das neue Verhalten einem sinnstiftenden Rahmen einordnen kann. Langfristig abstinent bleibt meist nur der, der seinen Lebensstil in diesem Sinne ausgewogen gestaltet und der sich dann auch nicht auf diesen Lorbeeren ausruht, sondern selbstverantwortlich sein Leben weitergestaltet.

Das hört sich gut an, aber was soll man dabei beachten?

Erstens tut in der Anfangszeit der Nüchternheit ein Sicherheitsabstand zum Trinken gut. Biergärten, Weinfeste, Vatertagsausflüge, bestimmte Stammtische oder Frühschoppen sollten besser gemieden werden. Als einzig Nüchterner fühlt man sich in einem Kreis zunehmend Betrunkenwerdender ohnehin nicht wohl. Wie beim autofahren hat der Sicherheitsabstand nichts mit zitternder Ängstlichkeit und Unfähigkeit zu tun, sondern mit aus Erfahrung geborener Selbstverantwortlichkeit.
Zweitens benötigt man positive Ziele für die es sich lohnt, abstinent zu bleiben. Abstinenz selbst ist nämlich kein Ziel an sich, denn Abstinenz ist etwas, was man nicht tut: Nicht-Trinken. Positive Ziele sind solche, die von sich aus dazu beitragen, dass Abstinenz immer selbstverständlicher wird, z. B. aktive Freizeitgestaltung, Selbständigkeit und Genussfähigkeit. Wichtig ist vor allem, dass die Annäherung an seine Ziele für den Betreffenden persönlich befriedigend ist. Ziele wie den Führerschein machen, Arbeit bekommen oder einen Partner finden sind nur kurzfristig wirksam, nämlich so lange, bis das Ziel erreicht ist oder man aufgibt. Überlegen sie einmal selbst was dem Leben Ziel, Sinn und Ausrichtung verleiht, ohne sich dabei kurzfristig zu verschleißen.

Insgesamt sollte man bei seiner Lebensgestaltung darauf achten, dass ein gesundes Verhältnis zwischen dem, was man soll und dem was man will, erreicht wird. Wer zuviel als Muss, Soll oder gar alles nur als Pflicht erlebt, glaubt nämlich leicht, dass er sich auch mal etwas gönnen sollte. Und das ist dann nur zu oft der Alkohol.
Drittens ist eine realistische Selbsteinschätzung notwendig. Sie ist schon deshalb wichtig, weil man sonst seine Ziele zu hoch oder zu niedrig setzt und dann aufgibt. Für eine realistische Selbsteinschätzung ist die Rückmeldung aus einer (Selbsthilfe-) Gruppe von großem Wert. Zentral für das Selbstbild jedes Abhängigen ist das Anerkennen der eigenen Unfähigkeit, unproblematisch mit Suchtmitteln umgehen zu können.

Nur auf dieser Grundlage kann sich die Weisheit entwickeln, zwischen dem zu unterscheiden, was man ändern kann, und dem, was man hinnehmen muss. Zur Selbsteinschätzung gehört dann auch die Fähigkeit, Warnsignale auf dem abschüssigen Weg zur Flasche oder Pille rechtzeitig zu erkennen. Viertens muss man etwas tun für sich und seine Ziele. Denn wenn man sich selbst, seine Fähigkeiten und seine Sicherheit gegenüber dem Suchtmittel richtig einschätzt und seine Ziele kennt, muss man dafür aktiv werden und bewusst das Heute gestalten und die Ablehnung von Alkohol deutlich zum Ausdruck bringen.

meint aber auch, dass man sich selbst weiterentwickelt, indem man positiv denkt und handelt, zu seinen eigenen Gefühlen steht und sie direkt äußert, seine eigenen Rechte und die der anderen achtet, Vermeidungsverhalten unterbindet, auf andere Menschen zugeht, regelmäßig etwas für sein körperliches und seelisches Wohlbefinden tut (Inseln im Alltag) die Selbsthilfegruppe besucht sowie Ehrlichkeit und Klarheit zur Richtschnur seines Handelns und Denkens macht. Jede Abweichung davon sollte als Warnsignal betrachtet werden, das Anlass zur Selbstüberprüfung ist. Kurz gesagt geht es um den Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Ausbildung der Fähigkeiten dafür. Besonders wichtig ist die Kenntnis und Ausführung von Umkehr- oder Abzweigmöglichkeiten, wenn man die oben genannten Warnsignale auf seinem Lebensweg wahrnimmt.

Fünftens sollte die Zeit der Therapie zum Rückfallbauen im Sandkasten, nämlich zum trockenen Durchdenken von ganz persönlichen Rückfallmöglichkeiten nutzen: Unter welchen Umständen habe ich in meinem Leben schon einmal einen Vorsatz (z. B. zur Treue) abgeändert? Was könnte meinen Vorsatz zur Abstinenz erschüttern? Zu welcher Art Unausgewogenheit des Lebensstils neige ich? Schone oder überfordere ich mich eher zuviel? Welche meiner positiven oder negativen Eigenschaften könnten mich in welche Zwickmühle bringen? In welchen Momenten wird in mir den Wunsch wach, ich sollte mir etwas Gutes gönnen , woran merke ich das und wie gehe ich damit um, was mache ich? Dies und ähnliche Fragen helfen bei der Lebensplanung ebenso, wie die Analyse von Gefahrenquellen einer Sicherheitsfachkraft hilft, diesen Gefahren vorzubeugen, statt sie erst bei ihrem Auftreten bekämpfen zu müssen.

Sechstens muß man die Gelassenheit haben anzuerkennen, was man nicht ändern kann und daraus gegebenenfalls die Konsequenzen ziehen: Wenn die Umwelt anders ist, als ich sie haben möchte, ich sie aber trotz meiner Versuche nicht ändern kann und ich sie andererseits auch nicht aufgeben will, dann muß ich sie hinnehmen. Wenn ich mir mein Leben vermiesen will, kann ich mich ständig darüber beklagen, aber ich kann es auch zunehmend gelassener hinnehmen, wenn ich will. In diesem Sinne verstehen wohl die Anonymen Alkoholiker den „Gelassenheitsspruch“

Als Leitgedanken für ein abstinentes Leben:

Gott gebe mir

die Gelassenheit,

Dinge hinzunehmen,

die ich nicht ändern kann,

den Mut,

Dinge zu ändern,

und die Weisheit,

das eine vom anderen

zu unterscheiden.


R. Niebuhr

(frei nach Epiktet)

Mit diesem Gelassenheitsspruch möchte ich mich für Ihre Aufmerksamkeit bedanken und hoffe, Ihnen einige Anregungen zur Rückfallprophylaxe gegeben zu haben.

http://www.a-connect.de/referat.php
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Re: Alkohol und andere Suchterkrankungen

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Do 17. Jan 2013, 18:48

Verlauf und Definition der Alkoholkrankheit

Eine häufig gestellte Frage ist, wann ist ein Mensch alkoholkrank? Folgende Punkte haben wir dazu zusammengetragen:

Ein Mensch ist alkoholkrank,
wenn er nicht von selbst mit dem Trinken von alkoholhaltigen Getränken aufhören kann.
wenn er nach dem Trinken einer geringen Alkoholmenge ein unbezähmbares Verlangen nach mehr Alkohol verspürt.
wenn er bei seelischen Spannungszuständen ein Verlangen nach Alkohol verspürt
wenn er heimlich und alleine trinkt.
wenn er durch gewohnheitsmäßiges Trinken seine Organe schädigt.
wenn er durch das Trinken sich selbst und seine Umwelt schädigt und die Beziehungen zu seinen Mitmenschen stört
.
Gegen die Alkoholkrankheit gibt es keine Heilmittel. Die Krankheit ist die Angst, sich selbst zu äußern - das ist das Grundproblem. Und diese Grundangst bleibt, wie auch die Alkoholkrankheit, ein Leben lang. Alkohol ist das zum Tode führende und für kurzzeitige, vermeintliche Befreiung sorgende Mittel.

Es gibt fünf verschiedene Typen von Alkoholtrinkern:
Typ A: Erleichterungstrinker, die Alkohol gezielt einsetzen, wenn sie Schwierigkeiten haben. Alkohol gibt ihnen eine scheinbare Sicherheit. Meistens sind sie körperlich (noch) nicht abhängig, aber sehr wohl seelisch.
Typ B: Gelegenheitstrinker - sie trinken, weil es eben dazu gehört. Beispielsweise zu Anlässen und in der Freizeit. Sie trinken regelmäßig und nicht selten große Mengen, haben häufig bereits Organschäden. Sie sind nicht körperlich oder seelisch abhängig.
Typ C: Gewohnheitstrinker (Spiegeltrinker) - sie müssen permanent einen Alkoholspiegel halten, da sie sonst stärkste Entzugserscheinungen erleiden. Nicht selten halten sie einen Spiegel von 2,5 Promille und mehr und verhalten sich damit ohne Ausfallerscheinungen.
Typ D: Quartalstrinker, diese Trinker verlieren in unterschiedlichen Zeitabständen die Kontrolle über ihren Alkoholkonsum. Sie können wochenlang keinen Alkohol trinken. Dann aber plötzlich überkommt sie ein unstillbares Verlangen nach großen Mengen Alkohol, was nicht selten in tagelangem Vollrausch endet.
Typ E: Der süchtige Alkoholiker. Diese Menschen sind regelrecht krank vom Alkohol. Sie sind körperlich und seelisch abhängig vom Stoff.
Phasen der Alkoholkrankheit:

Voralkoholische Phase
gelegentliches bis häufiges Erleichterungstrinken

Einleitungsphase
heimliches Trinken
ständig an Alkohol denken
Erinnerungslücken ("Filmriss")
anlegen von größeren Alkoholvorräten
verstecken von Alkohol
die ersten Gläser Alkohol gierig trinken
ausweichen, wenn vom Thema Alkohol die Rede ist
Schuldgefühle wegen des Trinkens

Kritische Phase
Kontrollverlust über das Trinken ("nicht-mehr-aufhören-können")
Selbstvorwürfe und starke Stimmungsschwankungen
Interessenverlust
morgendliches Trinken
Versuch nach einem Schema zu trinken (beispielsweise nicht vor einer bestimmten Uhrzeit)
zeitweilige Enthaltsamkeit
Konflikt mit den Mitmenschen und am Arbeitsplatz
häufiger Arbeitsplatzwechsel
erste Alkoholentzugserscheinungen wie Händezittern, Schweißausbrüche und sexuelle Störungen

Chronische Phase
jede alkoholische Flüssigkeit wird getrunken
tagelange Vollräusche
Geistesstörungen (Delirien, "Weiße-Mäuse-sehen")
Alkoholpsychosen
starke Angstzustände
Selbstmordabsichten
der Körper verträgt weniger Alkohol
Zusammenbruch wird zugegeben

Die Krankheit kann sich über viele Jahre hinweg ziehen. 15 bis 20 Jahre sind keine Seltenheit. Hört der Alkoholkranke mit dem Trinken auf, beginnt ein langwieriger Prozess, der auch durch Rückfälle unterbrochen werden kann. Die Genesung geschieht nicht von heute auf morgen. Der Betroffene muss erst nach und nach wieder das normale Leben lernen. Am geeignetsten hierfür ist die Therapie. Auch eine Selbsthilfegruppe ist ein gutes Trainingsfeld. Mit sehr viel Geduld erlangt der Betroffene nach einiger Zeit die zufriedene Abstinenz. Aber nach wie vor kann die geringste Menge Alkohol den Abstieg in die Suchtkrankheit bedeuten, egal wie lange man trocken ist


http://www.a-connect.de/stufen.php
Von alleine hört man selten auf mit dem Trinken meistens wenn überhaupt wegen der Gesundheit und meistens dann wenn man schon sehr kaputt ist.
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Re: Alkohol und andere Suchterkrankungen

Beitragvon Livia » Fr 18. Jan 2013, 09:54

Sonnenschein schrieb
Von alleine hört man selten auf mit dem Trinken meistens wenn überhaupt wegen der Gesundheit und meistens dann wenn man schon sehr kaputt ist.


Das stimmt leider, erst wenn der Betroffene längst schwer krank ist, reduziert er die Dosis, was dann aber auch zu spät ist.
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Alkohol und andere Suchterkrankungen

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Fr 18. Jan 2013, 10:27

Livia hat geschrieben:
Das stimmt leider, erst wenn der Betroffene längst schwer krank ist, reduziert er die Dosis, was dann aber auch zu spät ist.


stimmt. Ich weiß es selber von mir, und von anderen. Bis man mal erst dahinter kommt SELBER das mann/frau ein Suchtproblem hat dauert bei den meisten Jahre. Und bis dahin sagt mann/frau sich "ich? hab ein Suchtproblem? ne ich bin doch nicht wie die anderen.Ich spuck doch nicht in der Früh, ich zittere nicht in der Früh mir geht es doch gut. Also bin ich kein Alki. Irrtum. Wer schon alleine jeden Tag denkt er/sie braucht den Stoff (egal ob drogen alk) auch ohne die symptome.Aber erst wenn man aufgehört hat kommen meist die Gesundheitlichen schäden zum vorschein. wzb Magen darm nieren Leber usw. und gleine zipperlein da wo man sich denkt: hätte man nie aufgehört so hätte man die schmerzen nicht. Das alles kenne ich zu gut.
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Re: Alkohol und andere Suchterkrankungen

Beitragvon Sonnenschein+8+ » So 20. Jan 2013, 13:21

Kontrolliertes Trinken. . .

WIE LANGE

. . . soll das gutgehen???

IAB. In jüngster Zeit wird von verschiedenen Seiten für "kontrolliertes Trinken" propagiert. Renommierte Zeitschriften berichten darüber, ein auf dem Gebiet Suchtproblematik bekannter Autor widmet diesem Thema eine eigene Website, und sogar manche Ärzte und Therapeuten vertreten diese Theorie.

Um es gleich vorweg zu nehmen - wir sprechen uns gegen derartige Ansätze aus. Mehr noch, wir halten es für gefährlich, solche Theorien zu verbreiten! Auch wenn teilweise darauf hingewiesen wird, dass sich "kontrolliertes Trinken" bei bestimmten Indikationen nicht realisieren lässt, kann es bei Betroffenen falsche Hoffnungen wecken.

Wir möchten mit dieser Aktion aufklären und Betroffene (insbesondere trockene alkoholkranke Menschen) vor Versuchen mit "kontrollierten Trinken" eindringlich warnen


da bin ich der gleichen Meinung. Kontrolliertes Trinken geht gar nicht und die das sagen lügen sich selber an.

Was besagt die Theorie "Kontrolliertes Trinken"?

"Kontrolliertes Trinken" heißt, den eigenen Alkoholkonsum nach einem zuvor festgelegten Trinkplan und nach bestimmten Regeln auszurichten.


geht gar nicht!!

An wen richtet sich "Kontrolliertes Trinken"?

Es ist ursprünglich für Menschen gedacht, die zwar viel Alkohol trinken, dabei aber (angeblich) nicht alkoholabhängig sind. In der Tat gibt es "Vieltrinker" ohne Suchtstruktur, jedoch ist diese Spezies weniger häufig vertreten. Da jedoch die Übergänge zwischen Missbrauch, Abhängigkeit und Sucht fließend sind, kann niemals mit Gewissheit festgelegt werden, wer das Prinzip "Kontrolliertes Trinken" anwenden kann und wer nicht.


ich kenne das Theater kontrolliertes Trinken nein danke nicht mehr wieder.

Die Sache hat einen Haken!

Bei Betrachtung der einzelnen Phasen der Alkoholsucht ist das "Trinken nach einem bestimmten Schema" ein fast fester Bestandteil der sogenannten kritischen Phase. In dieser Phase sind die Betroffenen jedoch bereits in ihrer Sucht gefangen. Nur Abstinenz könnte den Fortschritt der Alkoholkrankheit stoppen


Tja.. wenn man es einsieht dann ja ;)

Warum "Kontrolliertes Trinken" nicht funktionieren kann!

Viele Menschen können in Maßen trinken - es heißt sie können mit Alkohol umgehen. Sie trinken gelegentlich, verspüren kein Verlangen nach mehr Alkohol und haben auch keine Probleme, auf das Trinken zu verzichten.
Wer jedoch einer selbst, oder auch therapeutisch auferlegten Kontrolle bedarf, hat bereits ein ernsthaftes Alkoholproblem! Der Versuch, "kontrolliert" zu trinken zeigt, dass zuvor ein Kontrollverlust eingetreten sein muss. Nun wird probiert, "kontrolliert" zu trinken, was aber zu keinerlei Befriedigung des Trinkverlangens führen kann, da die Betroffenen nicht mehr die Menge bekommen, die sie bräuchten, um sich wohlzufühlen. Vergleichen wir es mal damit: Man hat fürchterlichen Hunger, bekommt aber nur ein Salatblatt zugeteilt und soll damit satt und zufrieden sein.
Für die Betroffenen ist das "Kontrollierte Trinken" folglich mehr eine Qual, als ein Nutzen. Es werden Bedürfnisse geweckt, die nicht befriedigt werden. Es ist im Endeffekt also leichter, ganz auf den Alkohol zu verzichten.


stimmt vollkommen Aber jede/r muss selber wissen ob er/sie die Qualen ertragen möchte oder lieber einen unbequemen Weg geht.

Der "kontrolliert" trinkende Alkoholkranke - eine tickende Zeitbombe!

Viele trockene Alkoholiker meinen, nach einer kürzeren oder längeren Abstinenzphase, wieder mit Alkohol umgehen zu können. Nicht wenige fallen durch Publikationen über "Kontrolliertes Trinken" in diesen Irrglauben. Der Alkoholkranke versucht nun nach seinem oder vom Therapeuten empfohlenen, vorher festgelegten, Trinkschema Alkohol zu trinken. Erstaunlicherweise mag es bei dem ein oder anderen über einen gewissen Zeitraum zu funktionieren - aber die Zeitbombe tickt!
In den uns (zahlreich) bekannten Fällen wurde die sich zugestandene oder vereinbarte Alkoholmenge eigenmächtig nach und nach gesteigert. Am Ende wurde exzessiver als je zuvor getrunken.
Für uns sind derartige Experimente "kontrolliert" zu trinken nichts anderes als schleichende Rückfälle. Anzumerken ist zudem, dass die meisten, die sich in "kontrolliertem Trinken" versucht haben, binnen kürzester Zeit (ca. 2 bis 4 Wochen) wieder in ihr altes Trinkmuster zurückgefallen sind. Uns ist kein Fall bekannt, der es länger als ein Jahr geschafft hat!


wie geschrieben geht es nicht lange gut. Dann fängt man an immer eine Flasche mehr zu trinken. usw.

Fazit

Wir warnen ausdrücklich davor, unter gegebenen Voraussetzungen "Kontrolliertes Trinken" auszuprobieren! Es ist unverantwortlich, dass Leute, von denen man eigentlich annehmen sollte, sie hätten die nötige Fachkenntnis, zu diesen gefährlichen Versuchen animieren. Und noch schlimmer, dies als therapeutische Maßnahme zu verkaufen und sich so auf Kosten derer, die ihnen guten Glaubens vertrauen, zu bereichern.


Da schließe ich mich an.

Und zu alle die sagen sie sind keine Alkoholiker/inen aber jeden Tag wegen was auch immer für Gründen Alkohol zu sich nehmen, immer daran denken welchen zu kaufen zu müssen.(ich rede nicht von 2 Flaschen oder so sondern mehr) ihr seid sehr sehr stark gefährdet. wie oben beschrieben kann das spielchen jahre gehen und ich meine nicht 2 oder drei jahre sondern 5 jahre aufwärts..es ist ein schleichender Prozess. Anders als bei Drogen
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Re: Alkohol und andere Suchterkrankungen

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Di 5. Feb 2013, 17:42

Einen Rückfall gehabt zu haben und dann aufzuhören bedeutet nicht dass dann alle Probleme beseitigt sind.Es bedeutet sehr viel aufarbeitung denn man hatte ja getrunken weil man ein Problem "so BEWÄLTIGEN wollte" das Problem ist geblieben.es ist schwierig zu zu sehen, wenn irgendjemand irgendwo trinkt wenn man sagen wir mal ein paar monate erst wieder clean ist. Das bedeutet sehr viel Kraft aufzuwenden nix zu trinken. weil man ja körperlich weg ist aber nicht geistig. Das versteht natürlich nur jemand/e die/der selber das mitgemacht hat. Man ist in der Zeit noch psychisch angreifbar, mehr noch. Man will trinken oder sonstige Suchtsachen einnehmen und weiß aber man darf es nicht das ist anstrengend.Bis derSatz kommt: ich will es nicht mehr nehmen dauert es noch eine ganze weile und das ist der unterschied. Und einfach aufzuhören einfach neu zu starten und einfach... und einfach.. ja ja wie oft habe ich das gehört?? wenn das alles so einfach wäre.. kämpfen heißt das Wort jeden Tag aufs neue. Wenn man in der Früh aufsteht und der erste gedanke ist da, gehe ich heute einkaufen und hole ich mir was? nein man bleibt zu hause. oder man geht einkaufen und versucht was anderes zu denken. Meistens klappt es. wenn man nicht mehr schlafen kann essen unmöglich wird und ein Hobby nicht mehr willst obwohl es einem sehr gut getan hat. Und man nix ( antialkoholisches ) trinken kann weils einem nicht mehr schmeckt. In der früh wenn man aufwacht und zittert obwohl man nix zu sich genommen hat.und alles ausprobiert hat was einem helfen könnte, selbst das Reden hilft nix mehr, dann ist es Suchtdruck.Dann braucht man einen starken arm zum Anlehen sonst geht man unter.
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Re: Alkohol und andere Suchterkrankungen

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Mi 6. Feb 2013, 19:12

Wenn man Lernt mit seiner Krankheit umzugehen ist es zu 100% leichter das Leben zu genießen und zu Leben. Aber den richtigen Weg zu finden das ist schwer. Manche können es, ich beneide die. Durch eine Sucht egal welche
hat man keine Hobbys mehr. Fällt die Sucht weg, so merkt man, dass die/der Mensch ganz anders ist. Manchmal sehr gut und bei manchen (was ich nicht persönlich denke sehr schlecht) da wünschen sie sich die Angehörigen das die Betroffende/r wieder die Sucht annimmt. Tja.. wo ich immer wieder erstaunt bin darüber. Ich bin froh (und ich habe es) das ich Menschen um mich rum habe die keine Sucht haben. :) das ist sehr sehr wichtig für einen Ex Süchtige/n :)
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Re: Alkohol und andere Suchterkrankungen

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Mo 11. Feb 2013, 11:55

ich suchte gerade was anderes und habe das gefunden, was sehr richtig ist und was mir jede/r betroffene/r die clean sind erzählen:

Die Partnerschaft mit einem Alkoholkranken ist vergleichbar mit einer Fahrt in einem lecken Boot. Angehörige versuchen ständig das eindringende Wasser auszuschöpfen um das Boot vor dem Untergang zu bewahren. Der Alkoholkranke aber schöpft nicht mit, sondern verstärkt (durch sein Trinken) das Leck sogar noch. Darum ist es allemal besser aus dem Boot auszusteigen und an das rettende Ufer zurückzuschwimmen und den Alkoholkranken im Boot allein zu lassen. Wenn plötzlich alle haltgebenden Helfer verschwunden sind und er sich allein gelassen fühlt, verstärkt das gewaltig seine Angst und erhöht seinen Leidensdruck. Denn dadurch spürt er den drohenden Untergang den niemand mehr aufhalten hilft. So erkennt er meistens sehr rasch, dass es so nicht mehr weitergehen kann Erst jetzt wird der Alkoholkranke etwas an seiner Situation ändern wollen. Nun ist er bereit, Hilfe anzunehmen und mit dem Trinken aufzuhören .


Das kann ich bestätigen. Mann/Frau muss erst mit dem Hals in Sch.. stehen um Land wieder zu sehen ;) Es hilft wahrlich niemanden einen zu bemitleiden aber auch hilft es nicht zu schimpfen und zu toben. Es geht aber mit sehr viel Mühe und Geduld aber auch da ist Vorsicht geboten.Da das Suchtkranke 100000 Aus reden haben muss man haar genau auf passen und ab wiegen ob es sinnvoll ist da zu bleiben und zu kämpfen oder zu gehen. In den meisten fällen ist es so das mann/frau geht. Aber es gibt aus nahmen :D Mann/Frau muss in der ersten Zeit immer auf der Hut sein, denn wie schnell fällt mann/frau wieder ins alter Muster wieder rein.. ;) Helfen kann man nur, in den meisten Fällen, wenn Mann/Frau in den Hintern treten tut. ;)

Solange der trinkende Alkoholkranke sich sicher sein kann, dass "wohlmeinende" Helfer ihm alle unangenehmen Folgen seiner Trinkerei abnehmen oder erleichtern, solange wird er nichts an seinem Trinkverhalten ändern. Warum denn auch? Er kann sich darauf verlassen, dass sein Alkoholkonsum beispielsweise "gedeckt" wird (vorm Chef, vor den Nachbarn etc.). Er ist sich sicher, dass er weiterhin gut versorgt sein wird und dass es ihm an nichts mangelt. Das hat zur Folge, dass dem Alkoholkranken gar nicht bewusst wird, was er sich und anderen antut. Und er sieht eben keine Gründe aufzuhören.


leider ist es die Wahrheit.

Nur zu häufig kommt es vor, dass die Angehörigen diesen Krankheitsverlauf durch ihr "wohlmeinendes" Helfen verlängern. Ein Alkoholkranker muss seinen persönlichen Tiefpunkt erreichen, um aus der Sucht aussteigen zu können. Dieser persönliche Tiefpunkt ist sehr individuell. Die Alkoholkrankheit muss im wahrsten Sinne des Wortes weh tun! Die Schmerzgrenze ist dabei sehr unterschiedlich. Für den einen reicht dazu der Verlust des Führerscheins, beim anderen muss es eine zerstörte Partnerschaft sein und wieder ein anderer muss erst in der Gosse liegen, um "aufzuwachen". Manche Menschen schaffen den Absprung leider nie. Jedoch allen ist es gemeinsam, sie müssen die bittere Erfahrung am eigenen Leibe machen, den eigenen Tiefpunkt zu erreichen.

Leider müssen auch viele Angehörige diese bittere Erfahrung machen. Auch sie müssen, genauso wie der Alkoholkranke selbst, ihren Tiefpunkt erreichen, um aus der Co-Abhängigkeit auszusteigen. Co-Abhängigkeit hat in keiner Weise etwas mit "mittrinken" zu tun, wie manchmal fälschlicherweise angenommen wird. Co-Abhängigkeit ist das Verhalten der Angehörigen, den Krankheitsverlauf des Alkoholkranken durch vermeintliches Helfen und Verdecken zu verlängern. Die Co-Abhängigkeit kann sogar soweit gehen, dass der Angehörige davon abhängig wird, dem Alkoholkranken zu helfen.

Sprechen Sie auch mit anderen Verwandten, Freunden und Bekannten über das Problem. Sorgen Sie dafür dass, diese in Ihrem Verhalten "mitziehen". Es bringt nicht viel, wenn Sie alleine den trinkenden Alkoholiker links liegen lassen und er sich bei anderen seine Unterstützung holt. Es müssen alle Angehörigen an einem Strang ziehen, nur so kann die Maßnahme effektiv sein.


ich kann nur so viel dazu schreiben, am besten man tut den Abhängige/n einen Spiegel vor augen halten. Meistens klappt das auch

http://www.a-connect.de/hilfea.php

P.s.: kompromisse kann man machen aber meistens klappt es nicht. leider
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