von maxikatze » Sa 15. Sep 2012, 12:15
Der Verband der Kinder-und Jugendärzte erklärte im RBB-Inforadio dass sich alle pädriatischen Fachgesellschaften und Kinderchirurgen in Deutschland darüber einig sind, "dass das Selbstbestimmungsrecht des Kindes und das Recht des Kindes auf Unversehrtheit einen höheren Stellenwert haben als das Recht der Eltern aufgrund religiöser Überzeugungen diese körperliche Unversehrtheit zu beeinträchtigen."
Man werde sich weiterhin nicht an religiös begründeten Beschneidungen beteiligen, auch wenn der Berliner Senat diese Praxis zugelassen habe.
Für das Land Berlin hat der Senat eine eigene Regelung ins Gespräch gebracht. Sie soll straffrei bleiben, wenn drei Bedingungen erfüllt werden:
- Die Eltern müssen dem Eingriff schriftlich zustimmen.
-Die religiöse Notwendigkeit müsse dargelegt werden.
-Die OP muss fachgerecht und schmerzfrei erfolgen.
Inkompetenz warf Lala Süsskind, frühere Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, allen Fachleuten und Verbänden vor, die gegen die Beschneidung sind und äusserte allen Ernstes, dass sie sich 70 Jahre nach Holocaust nicht wieder als Jüdin ausweisen wolle.
Wird das etwa von ihr oder einem ihrer Glaubensgenossen verlangt?
Ähnlich äusserte sich auch Wolfgang Thierse und fragte, ob die Leute einen Judennachweis bringen sollen.
Ein schwaches Argument für die Beschneidung. Was ist eigentlich so schwer an der Entscheidung, die betroffene Person zum späteren Zeitpunkt selbst entscheiden zu lassen, ob der Eingriff von ihm gewollt ist oder nicht?
Der Kommentar vom Vorsitzenden der Türkischen Gemeinde in Deutschland Kenan Kolat - aus Solidarität den Juden gegenüber sogar Kippa tragend:
"Niemand wird die Beschneidung stoppen können." -
Der Vorsitzende des Berufsverbandes Wolfram Hartmann sagte, dass sein Verband sich an einer Klage vor dem BVG beteiligen werde, falls der Bund Beschneidungen zulasse.
"Die größte Errungenschaft unserer freiheitlichen Kultur ist die Überwindung von Denkverboten." (
Vince Ebert)
* * *