Mit Sippenhaft gegen rechts?

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Re: Mit Sippenhaft gegen rechts?

Beitragvon maxikatze » Do 9. Aug 2012, 15:51

Wann ist der Freund aus der NPD ausgetreten? Ist das schon länger her oder zeitnah zu den olympischen Spielen? Ist der Austritt länger her, kann man es für wahrscheinlich halten, dass er seine Ansichten über die NPD geändert hat. Wäre doch möglich, oder? Wäre nicht der erste, der aussteigt.



Aber für Deutschland rudern muss sie nicht.




Nein, muss sie nicht, aber sie durfte. Ich verstehe die Aufregung nicht.

Und diejenigen, die davon gewusst haben, sind besonders verantwortlich, dass plötzlich so hektisch reagiert werden musste
.


Auch hätte man nicht handeln "müssen." Denn solange diese Partei auf jedem Wahlzettel ankreuzbar ist, hat niemand das Recht, die Teilnahme an den Spielen anzukreiden.
"Die größte Errungenschaft unserer freiheitlichen Kultur ist die Überwindung von Denkverboten." (Vince Ebert)
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Re: Mit Sippenhaft gegen rechts?

Beitragvon maxikatze » Do 9. Aug 2012, 16:39

Sui hat geschrieben:Zum Thema:

Linkslastig
Rechtslastig
Linkspopulistisch
Rechtspopulistisch
Linksradikal
Rechtsradikal
etc.

alles in freien Demokratien erlaubt.



Nein.
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Re: Mit Sippenhaft gegen rechts?

Beitragvon AlexRE » Do 9. Aug 2012, 20:03

Wenn eine Beziehung zu einem NPD`ler für ein Berufsverbot reicht, dann reichen eigene Verfehlungen dieser Art natürlich auch schon, wenn sie sehr geringfügig sind:

Radiosender Gong 96,3 in München
Moderatorin nach Nazi-Äußerung entlassen

"Arbeit macht frei", sagte eine Moderatorin des Radiosenders Gong 96,3 - und wollte damit eigentlich die Hörer besänftigen, die am letzten Samstag im Juli arbeiten mussten. Stattdessen riefen wegen des Nazi-Zitats wütende Zuhörer an - und dann vergriff sich auch noch eine Mitarbeiterin am Telefon in der Wortwahl.


(...)

Ein Ehepaar erstattete Anzeige, weil die Reaktion einer Mitarbeiterin des Senders verharmlosend gewesen sei: "Nehmen Sie es doch einfach mit Humor", soll die 19-jährige Assistentin am Telefon gesagt haben.

(...)

Beide Frauen seien entlassen worden, auch wenn sie ihren Fehler eingesehen hätten, sagte Gong-Geschäftsführer Georg Dingler.

(...)

Für Dingler ist der Rauswurf die einzig konsequente Reaktion, "der Sender engagiert sich schon lange gegen rechts, dazu stehen wir auch".


http://www.sueddeutsche.de/muenchen/gong-radiomoderatorin-nach-nazi-aeusserung-entlassen-1.1437186

Ich kann mir nicht helfen, ich habe das sehr starke Gefühl, dass diese Anzeigeerstatter zu genau den Typen gehören, die vor 70 Jahren Anzeigen wegen Abhören von Feindsendern oder Führerwitzen bzw. vor 40 Jahren in der DDR Anzeigen wegen "staatsfeindlicher Hetze" erstattet haben ... :|
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Mit Sippenhaft gegen rechts?

Beitragvon Staber » Do 9. Aug 2012, 20:37

SCHLUSS mit dem ganzen KZ Sprüche und Nazi Sch***.
Ich kann es nicht mehr hören. 60Jahre und wir sollen uns immer noch rechtfertigen?
Selbst meine Großeltern, die diese Zeit miterlebt haben leben nicht mehr.
Wer rechtfertigt den Spruch: SUUM CUIQUE - Jedem das Seine- auf den Barettabzeichen von den Bundeswehrfeldjägern? (Siehe Anhang)
Dieser Spruch stand auch über dem Eingang vom KZ-Buchenwald. Das interessiert Niemanden. Wird die USA für ihre Atombombe auf Hiroshima noch zur Rechenschaft gezogen? Das war in meinen Augen der größte terroristische Akt. Nicht deren selbst inszenierter 11.09.2001.
Das Münchner Ehepaar sollte sich mal fragen, wo es lebt?
Natürlich macht Arbeit frei! Jeden Tag! In so einem Sinn sehe ich diesen Spruch - nicht mit irgendwelchen Nazizeiten.
Und ich dachte in unserem Land herrscht Rede- und Meinungsfreiheit.

gruß staber

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Re: Mit Sippenhaft gegen rechts?

Beitragvon DieLara » Fr 10. Aug 2012, 12:28

Staber hat geschrieben:SCHLUSS mit dem ganzen KZ Sprüche und Nazi Sch***.
Ich kann es nicht mehr hören. 60Jahre und wir sollen uns immer noch rechtfertigen?
Selbst meine Großeltern, die diese Zeit miterlebt haben leben nicht mehr.

Wer rechtfertigt den Spruch: SUUM CUIQUE - Jedem das Seine- auf den Barettabzeichen von den Bundeswehrfeldjägern? (Siehe Anhang)
Dieser Spruch stand auch über dem Eingang vom KZ-Buchenwald. Das interessiert Niemanden. Wird die USA für ihre Atombombe auf Hiroshima noch zur Rechenschaft gezogen? Das war in meinen Augen der größte terroristische Akt. Nicht deren selbst inszenierter 11.09.2001.
Das Münchner Ehepaar sollte sich mal fragen, wo es lebt?
Natürlich macht Arbeit frei! Jeden Tag! In so einem Sinn sehe ich diesen Spruch - nicht mit irgendwelchen Nazizeiten.
Und ich dachte in unserem Land herrscht Rede- und Meinungsfreiheit.

gruß staber



Tja... eine immer wieder gehörte Meinung zur geschichtlichen Vergangenheit Deutschlands!

Leider leider... wird dabei immer wieder vergessen, welche MACHT die Siegerstaaten IMMER NOCH auf Deutschland ausüben!

60 Jahre... NUR 60 Jahre! Es dürften noch mindestens 200 Jahre werden, bis überhaupt mal daran zu denken sein wird, die Auswirkungen des verlorenen 2. Weltkriegs in den Hintergrund geraten zu lassen.

Deutschland steht nach wie vor unter Vormundschaft von den amerikanischen Siegermächten. Wer das bestreitet, erkennt die Strukturen nicht.

Ob nun also eine Ruderin sich "schuldig" gemacht hat oder nicht, ist unerheblich. Fakt ist, dass Amerika auf die (politischen) Barrikaden gehen würde, wenn bei einer OLYMPIADE jemand aus dem DEUTSCHEN Kader als Anhänger einer Nazi-Partei teilnehmen würde. Genau aus diesem Grund (sehr weise!) hat die Ruderin sofort freiwillig das Feld geräumt, um wenigstens ihren Kolleginnen die Teilnahme zu ermöglichen. Man hat ihr wohl klar und unmissverständlich vor Augen gehalten, in welche prekäre Situation sie die DEUTSCHE Mannschaft bringen würde, wenn sie auf Teilnahme bestehen würde.

Inwieweit sie nun tatsächlich in die Sache verwickelt ist, ist nicht wichtig. Es musste sofort und schnellstens gehandelt werden. Deutschland kann es sich nicht erlauben, Alleingänge zu unternehmen.

Wie gesagt: Deutschland kann, was Nazis angeht, nicht frei handeln. Das wissen nicht nur alle Politiker einschließlich Merkel. Das wissen auch alle deutschen Olympia-Teilnehmer; erst recht die Verantwortlichen für Deutschland. Schließlich gibt es Anmeldungs-Richtlinien für jedes teilnehmende Land.

Ich ordne den Fall der Ruderin so ein: Sie (und der Ruderverband) haben riskiert und verloren. Es hätte genauso gut auch nicht auffliegen können.

In 200 Jahren schätze ich, dürfte das alles keine Rolle mehr spielen.
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Re: Mit Sippenhaft gegen rechts?

Beitragvon Staber » Fr 10. Aug 2012, 16:25

@DieLara.
In 200 Jahren schätze ich, dürfte das alles keine Rolle mehr spielen.


Was ich nicht glaube! Auch in 200 Jahren wird es noch die Geschichtsbücher und Denkmäler geben, die diese Zeit ( 1933 / 45 ) wachgehalten haben.
Ich höre häufig den Wunsch, es müsse doch endlich einen Schlussstrich geben. Richtig!Dieses Bedürfnis nach einer 'Stunde Null' gab es schon 1945. Jetzt sind seit Kriegsende 67 Jahre vergangen, und das Thema der NS-Zeit ist immer noch 'heiß'. Das liegt nicht nur an den neurotischen Sensibelchen, die das Thema aufgreifen, auch daran, dass die NS-Zeit in unserer Gesellschaft Spuren hinterlassen haben. Damit umzugehen ist schon längst nicht mehr eine Frage der Schuld, sondern eine Notwendigkeit, um wirkliche Freiheit, Humor und Angstlosigkeit zu entwickeln.
Die Generation der Großeltern waren ja nicht alle skrupellose Monster, ebensowenig waren sie alle harmlos Außenstehende. Es ist sehr beängstigend, wenn eine ganze Gesellschaft so brutale Verbrechen wie damals in der NS-Zeit toleriert und man dabei davon ausgeht, dass es Leute wie "Du" und ich" waren.
Die Erinnerung an die Greuel der Nazis aufrecht zu erhalten empfinde ich wichtig.
Immer weiter jedoch, auch die Nachfolgegenerationen zu belasten halte ich jedoch für schädlich.

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Re: Mit Sippenhaft gegen rechts?

Beitragvon Ali » Fr 10. Aug 2012, 21:36

Debatte um Nadja Drygalla
Kein Sex mit Nazis

Von Beischläfern zu Mitläufern: NS-Symbole und rechtsradikale Kontakte sind niemals harmlos. Der Fall Nadja Drygalla erinnert an frühere Auseinandersetzungen - von Martin Walsers "Auschwitz-Keule" bis hin zur Eröffnung der Flick-Sammlung in Berlin.

http://www.tagesspiegel.de/kultur/debat ... 82574.html

In der Mitte ist es doch am kuscheligsten.

"Sie [Drygalla] habe nur das Bett geteilt mit jenem Mann, nicht aber seine Meinungen, hat die betroffene Frau sinngemäß erklärt. In der U-Bahn habe ich einmal eine Studentin zu einer anderen sagen hören, ihr neuer Freund sei mitnichten Neonazi, er sei nur der Ansicht, es habe nie Konzentrationslager gegeben, das sei zwar irgendwie komisch, aber sonst sei der Mann prima. Mit Nur-weil-Argumenten ruderte sie gegen die schockierte Gesprächspartnerin an: „Nur weil der ein bisschen andre Ideen hat, muss ich doch nicht auf Sex mit dem verzichten“, die Freundin mache „einen auf moralisch“.

Genau solche Aussagen aber sind das interessanteste Symptom. Sie werfen Licht in die Tiefe eines Geschehens, bei dem Individuen wissentlich bereit sind, die verbrecherische Ideologie eines anderen abzuspalten von der „netten Person“, die dieser andere doch darstelle. Dabei leugnen sie mit Vorsatz den Inhalt der Überzeugungen, dabei werden sie gewissermaßen auch als Beischläfer zu Mitläufern. Sie offenbaren zugleich ein Bild vom Menschen, das sich gegen Artikel 1 der Verfassung sträubt. Von der unantastbaren Würde des Menschen hat jemand, der einen anderen in „irgendwie Nazi, aber prima Kumpel“ aufspaltet, sich keinen Begriff gebildet. Emotionale und ethische Hochstapler arbeiten hier mit dem Druck auf andere, die als überempfindlich abqualifiziert werden sollen, während sie selber die Toleranten, Lockeren darstellen."


In diesem Zusammenhang kann man unverhohlen die Frage stellen, was ist ein Abitur, was ist Bildung in diesem Land noch wert?
Neben einem erschreckenden Nichtinteresse an Geschichte, bzw. den Grundlagen, dem Geschichtsunterricht, lässt sich doch feststellen, das eben die Basis für ein ethisch - moralisches Empfinden, durch Unwissenheit bezüglich der Fakten, definitiv flöten gehen. Dass die Dummheit eine Konstante darstellt, ist unumstritten, dass sie eine Konstante bleibt, scheint durchaus gewollt.
Denn der "Untertan" lässt sich nur instrumentalsieren , wenn ihm jede moralische Verpflichtung hinsichtlich persönlicher Verantwortung abgeht. Moralisch- ethisches Empfinden und Bildung gehen meines Erachtens immer Hand in Hand.
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Re: Mit Sippenhaft gegen rechts?

Beitragvon AlexRE » Fr 10. Aug 2012, 21:56

Ali hat geschrieben:Von Beischläfern zu Mitläufern: NS-Symbole und rechtsradikale Kontakte sind niemals harmlos.


Wer kein NPD - Verbot zustande bekommt und deshalb ersatzweise die zugelassene Partei von der Parteienfinanzierung ausschließen und gelegentlich Angehörige und Freunde von NPD`lern terrorisieren will, ist auch nicht harmlos. Genau genommen sind solche Abziehbilder von Demokraten gefährlicher als die Radikalen selbst. Mir persönlich sind offen auftretende Feinde der freiheitlich demokratischen Grundordnung lieber als Faschistenseelen, die sich als vorbildliche Demokraten ausgeben, solange schönes Wetter für die Demokratie herrscht.
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Zuviel Rechtes bringt nur Schlechtes

Beitragvon Ali » Sa 11. Aug 2012, 00:44

06.08.2012

Scharfmacher in der Euro-Krise
Die zehn gefährlichsten Politiker Europas

Der Ton in der Euro-Debatte wird schriller, zuletzt forderte Bayerns Finanzminister Söder "ein Exempel" gegen Griechenland. Auch in anderen Ländern schüren Politiker Ressentiments. Zehn Scharfmacher bringen das Projekt Europa ernsthaft in Gefahr.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 48424.html



http://www.facebook.com/Rechtes.Schlechtes
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Re: Mit Sippenhaft gegen rechts?

Beitragvon Ali » Sa 11. Aug 2012, 00:48

AlexRE hat geschrieben:
Ali hat geschrieben:Von Beischläfern zu Mitläufern: NS-Symbole und rechtsradikale Kontakte sind niemals harmlos.


Wer kein NPD - Verbot zustande bekommt und deshalb ersatzweise die zugelassene Partei von der Parteienfinanzierung ausschließen und gelegentlich Angehörige und Freunde von NPD`lern terrorisieren will, ist auch nicht harmlos. Genau genommen sind solche Abziehbilder von Demokraten gefährlicher als die Radikalen selbst. Mir persönlich sind offen auftretende Feinde der freiheitlich demokratischen Grundordnung lieber als Faschistenseelen, die sich als vorbildliche Demokraten ausgeben, solange schönes Wetter für die Demokratie herrscht.


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