Auszug:
sueddeutsche.de: Warum reagieren wir überhaupt so heftig auf Schreckensmeldungen von verseuchten Eiern oder verdorbenem Fleisch?
Westenhöfer: Weil wir Risiken nicht mit objektiven Maßstäben wahrnehmen, sondern sie subjektiv verarbeiten. Ein Risiko, das neu auftaucht, wird in seiner Gefährlichkeit zunächst einmal überbewertet, schon länger bekannte Risiken werden dagegen als weniger gefährlich empfunden.
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Ein Risiko, das neu auftaucht, wird in seiner Gefährlichkeit zunächst einmal überbewertet, schon länger bekannte Risiken werden dagegen als weniger gefährlich empfunden.
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Jedes Jahr sterben in Deutschland mehr als 10.000 Menschen an der Grippe, daran haben wir uns gewöhnt. Aber bei ein oder zwei Schweinegrippe-Toten erschrecken viele und lassen sich impfen. Beim Essen ist das nicht anders: Nach wie vor ist die Wahrscheinlichkeit viel größer, auf dem Weg zum Metzger vom Auto überfahren zu werden, als dort ein vergiftetes Stück Fleisch zu erwischen.
Quelle: sueddeutsche.de
Das kann ich aus meiner Erfahrung mit dem BSE - Skandal bestätigen, da habe ich mich selbst so verhalten wie von dem Psychologen beschrieben. Mit der Aufdeckung von Skandalen und der Aufklärung der Verbraucher kann es also nicht sein Bewenden haben, die Gefährdung der öffentlichen Gesundheit durch die Geldgier von Leuten aus der Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie muss härteste gesetzliche Konsequenzen nach sich ziehen. Wer aus Geldgier Gesetze bricht, kalkuliert ja meist sehr nüchtern. Zumindest solche Straftäter kann man mittels für sie selbst nicht kalkulierbarer Konsequenzen des Risikos, erwischt zu werden, wirksam abschrecken.
Damit meine ich konkret, dass Geldstrafen und auch kürzere Gefängnisstrafen auf keinen Fall eine Rechnung dahingehend ermöglichen dürfen, dass die Täter mit dem Löwenanteil ihrer Beute davonkommen könnten.