Ministerin will Medien Inhalte vorgeben
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Das Ministerium verlangt, dass die Medien schriftlich erklären sollen, dass sie künftig über Sachverhalte und Herausforderungen beim Thema Integration verstärkt berichten und informieren; dabei eine kultursensible Sprache anwenden; die interkulturelle Öffnung fördern; ihre interkulturelle Kompetenz verstärken und Projekte hierfür initiieren und künftig journalistisch begleiten.
Es dürfte in Deutschland bislang einzigartig sein, dass eine Landesregierung die Medien auf gemeinsame Inhalte verpflichten will und sogar die dabei zu wählende Sprache vorschreiben möchte.
Quelle: nwz.online.de
Ich kann mir nicht vorstellen, wie so eine Selbstverpflichtung rechtlich verbindlich gestaltet werden könnte, ohne mit Artikel 5 Grundgesetz zu kollidieren. Da geht es schliesslich nicht nur um ein ureigenes Recht von Journalisten und Medienunternehmen namens "Pressefreiheit", sondern auch um die Informationsfreiheit des Publikums, gegen die sich solche Vereinbarungen als Verträge zu Lasten Dritter auswirken würden. Ich wage daher die Prognose, dass sich dieser politische Vorstoß als Rohrkrepierer erweisen und für die niedersächsische Landesregierung zu einem politischen Problem werden wird.