Solidarität d. Scheiterns? Pflichtübung Scheitern?

Hier ist Platz für wichtige Erklärungen, die nicht in die Programmdiskussion passen.

Re: Solidarität d. Scheiterns? Pflichtübung Scheitern?

Beitragvon Ricarda » Do 7. Okt 2010, 15:54

Nach meinem ersten Beitrag hatte ich eigentlich gehofft, dass jemand, der öffentlich zelebrierte Privatkatastrophen befürwortet, in etwa schreibt: "Ich selbst halte es zwar für falsch, dass man seine Probleme nicht in der Öffentlichkeit diskutiert, aber ich respektiere die Entscheidungen derer, die anderer Meinung sind."

Statt dessen wurde offenbar unterstellt, das eigene Schweigen verbiete denen, die Öffentlichkeit wollen, die Öffentlichkeit oder das Schweigen als solches sei die Kritik an denen, die sprechen.


Es ging immer nur darum, dass es zwei akzeptable Standpunkte gibt, die beide REspekt verdienen und dass die Entscheidung für das eine oder andere nichts mit Ehrlichkeit oder Lüge zu tun hat.

Auf diesen Respekt warte ich immer noch. Allerdings dürfte es nach allem, was hier geschreiben wurde, für Lippenbekenntnisse ohnehin zu spät sein.

Es soll Leute geben, die auf ihren Freunden so lange rumtrampeln, bis die Freunde es nicht mehr aushalten und das Weite suchen, und dann jammern sie, dass sie allein sind und alle anderen sie im Stich lassen - selbsterfüllende Prophezeiungen nennt man so was.
Ricarda
 

Re: Solidarität d. Scheiterns? Pflichtübung Scheitern?

Beitragvon AlexRE » Fr 8. Okt 2010, 13:04

Ein Gastbeitrag auf Bürgermeinungen und meine Antwort darauf:

Gast hat geschrieben:Hilfreich wäre es, wenn die Gesellschaft mit den neuen, entstandenen Sozialen- und Altersängsten anständig und offen umgehen würde. So das niemand der zu seinen Problemen offen steht angegriffen wird.


Hier auf diesem thread wurde niemand dafür angegriffen, dass er offen zu seinen Problemen steht. Es ging darum, dass man nicht verpflichtet ist, seine Probleme öffentlich zu erörtern.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Solidarität d. Scheiterns? Pflichtübung Scheitern?

Beitragvon Sall May » Fr 8. Okt 2010, 20:19

Niemand muss müssen, doch wie ist es denn bei Personen die im öffentlichen Interesse stehen, denen man alles verbrennt, weil die Öffentlichkeit alles meint wissen zu müssen und dürfen, auch wenn es nicht stimmt?

Von daher ist es schon verständlich einen besseren Umgang mit den Sorgen der Mitmenschen an den Tag zu legen. Entweder bleibt alles aus der Öffentlichkeit raus, oder man wird lernen müssen verantwortlich mit Informationen umzugehen. Und Menschen die öffentlich um Hilfe bitte, die haben sicher etliche Hemmschwellen überwinden müssen bis sie es taten, oder aber sie wurden so unter Beschuss genommen das sie keinen anderen Ausweg mehr sehen. Wer will hier über was richten bzw. urteilen?

Ich denke wir haben in der heutigen Zeit ein großes Problem mit der Informationsgesellschaft, dem Umgang mit Informationen und wer wie zu sein hat, und eben auch des sozialen Miteinander. Hier in unserer Gesellschaft driftet etwas ganz arg auseinander, nur mit Augen verschliessen kommen wir da nicht weiter. Und mit Vorurteilen oder Aburteilen usw. geht es auch nicht.

Unsere Gesellschaft hat tatsächlich ein großes Kommunikationsproblem. Ganz gut können wir das an Stuttart erkennen, wo man den älteren 80 jährigen Herrn Geißler benötigt zum Schlichten. Das allerdings sollte uns allen mal zeigen, das die Alten vielleicht doch noch sehr wichtig sein können und sind.
Sall May
 

Re: Solidarität d. Scheiterns? Pflichtübung Scheitern?

Beitragvon Sall May » Fr 8. Okt 2010, 20:20

Nachtrag: Werte wie Liebe, Mitmenschlichkeit und mehr sollten weiß Gott nicht unter den Hammer kommen, denn der Preis der da gezahlt werden muss der ist viel zu hoch. Oft bemerkt man das erst mit zunehmenden Alter und Lebenserfahrung.
Sall May
 

Re: Solidarität d. Scheiterns? Pflichtübung Scheitern?

Beitragvon Ricarda » Fr 8. Okt 2010, 20:21

Hier wird immer noch fröhlich aneinander vorbeigeschrieben, also noch mal:

Wer seine Privatangelegenheiten offen ausbreitet, verdient Respekt und Akzeptanz. Es ist nicht fair, wenn er lächerlich gemacht oder diffamiert wird.

Darum ging es hier aber nicht.

Wer seine persönlichen Angelegenheiten nicht offen diskutieren möchte, verdient aber genauso viel Respekt und Akzeptanz wie der, der spricht.

Offenlegen ist nicht ehrlicher oder unehrlicher als dies nicht zu tun. Schweigen über Privates hat auch nichts mit Feigheit zu tun.

Dem Argument, dass die, die schweigen, feige sind, weil die, die reden, von vielen diffamiert werden, werde ich auch in hundert Jahren nicht folgen können. Sollen die, die Privates nicht offen legen wollen, etwa gezwungen sein, entgegen ihrer Überzeugung zu handeln, damit die, die die öffentlichkeit wollen oder sich ihr unfreiwillig ausgeliefert haben, besser in der Masse verschwinden?

Schweigen heißt nicht: wegsehen und nichts tun. Schweigen heißt: die eigene Befindlichkeit rauslassen und das erkannte Problem, das viele betrifft, mit allen, die guten Willens sind, gemeinsam anzugehen. Das ständige Beklagen des eigenen Unglücks scheint mir da eher kontroproduktiv zu sein, zieht nach meiner Einschätzung auch das Umfeld runter.

Das ist aber keine Bewertung, sondern nur ein persönlicher Eindruck, aus dem ich für mich Konsequenzen ziehen muss. Ich respektiere jeden, der anders denkt. Wäre mir dieser Respekt umgekehrt zuteil geworden - siehe Eingangsposting - hätte ich mich auch anders entscheiden können. Mit der Intoleranz bezüglich persönlichen Entscheidungen kann ich nicht paktieren.
Ricarda
 

Re: Solidarität d. Scheiterns? Pflichtübung Scheitern?

Beitragvon Sall May » So 10. Okt 2010, 18:47

Ein Gastbeitrag auf Bürgermeinungen:

Gast hat geschrieben:Das Schweigen der Mehrheit - Wilfried Schmickler

Link


Was Schmickler da von sich gibt hat Hand und Fuß, besonders wenn es um die Eigenschaft hinter den Gardinen, oder dem Türspion aber ganz besonders um das Internet geht.

Im Internet gibt es scheinbar nichts was es nicht gibt, egal in welche Foren man schaut. Es gibt eine Vielzahl an Menschen die sich anonym offensichtlich nur streiten wollen. An einander reiben, oder sich aufregen über Dinge, Streitereien die total unsinnig sind. Doch kaum einen davon würde man zu Aktivismus im realen Leben bewegen.

Während z. B. in Stuttgart die Demonstranten auf die Straße gehen, haben wir millionen Menschen die darüber im Internet diskutieren und oft gar streiten, selber eine Demo hinbekommen oder dahingehen würden die so gut wie nie.

Und wer in Deutschland eine aktive Partei gründet, von wegen es gäbe diese nicht, die werden alsbald untergehen. Untergehen an denen die sich nur ein Sprungbrett nach oben verschaffen wollen, oder auch untergehen weil sie, so sie keine Galionsfigur haben, gleich verstummt bzw. entweder negativ oder gar nicht erwähnt werden.

Und machen wir uns nichts vor, es wird doch lieber diskutiert und gestritten als real, gemeinsam zusammenzuschmeißen was man zusammenschmeißen kann um etwas zu leisten.

Ich habe vor einigen Tagen per Zufall eine Buchbesprechung mitbekommen, da wurde sich lustig über einen der vorher mal viel arbeitet und damit Erfolg hatte, gemacht. Lustig gemacht weil der so schnell nicht mit dem Stand der Technik gehen konnte. Der dann aufgeben musste und verzweifelt. Darüber wurde gelacht und applaudiert, soviel zur Solidarität und Mitgefühl. Als ich bat 2 Minuten über das Mikrophon etwas sagen zu dürfen, da wurde ich selbstverständlich, aus dem Raum entfernt. Das ging auch nicht ohne Applaus und Gelächter ab. Das war ja noch harmlos, man hätte ja auch gleich die Polizei auf die wirklich nette Anfrage holen können.

Wer in der heutigen Zeit noch den Mut aufbringt oder aufbringen möchte, kann gewiss sein, er wird auch noch von denen, die jeden Tag nörgeln oder klagen, fertig gemacht. Denn das ist es was wir heute immer mehr feststellen können, die Leute wollen sich nicht aktiv gegenseitig helfen, sie ziehen lieber gegenseitig einander runter. Das ist so Facettenreich, das man es mal in einem Buch zusammenfassen sollte.

Ironie an: Es gab sie schon immer die Gestalten die sich am Leid des anderen erfreuten, aber nie waren sie so in der Vielzahl wie heute. Des deutschen liebster Spruch lautet: "Wir können ja doch nichts ändern". Ironie aus.

Nun, wie man an Stuttgart und einigen Stellen sieht scheint es ja langsam aber sicher doch wieder zu gehen.

Wir haben heute unter uns sogar schon verarmte Menschen die nur noch die Schuld bei sich selber suchen, selbst wenn sie keine Schuld hatten. Irgendwann hat man ihnen es aber beigebogen besser die Schuld bei sich zu suchen, anstatt um die ihnen zustehende Gerechtigkeit eine Solidarität zu schaffen. So finden wir sie, die Solidarität des Scheiterens und/oder Schweigens.
Sall May
 

Re: Solidarität d. Scheiterns? Pflichtübung Scheitern?

Beitragvon Ricarda » So 10. Okt 2010, 20:24

Einiges davon ist richtig. ES gibt Leute, die andere runterziehen, und es gibt Leute, denen banale Streitereien wichtiger sind als Freundschaften. Das habe ich gemerkt, als jemand, der mir wichtig war, hartnäckig darauf beharrte, wer seine persönliche Befindlichkeit nicht in die Öffentlichkeit trage, sei unehrlich. Ehrlich sei es, wenn man seine Situation in der Öffentlichkeit diskutiere. Auch als ich das in größerem Rahmen hier diskutierte, konnte ich nicht begreiflich machen, dass das Schweigen über private Dinge nicht das Schweigen über Unrecht ist.

Als ich erkannte, dass dieser Preis zu hoch ist, wurde mir auch klar, wie sehr ich mich in den letzten Wochen habe runterziehen lassen.

Ich erkenne aber auch meine Grenzen: helfen kann ich nur denen, die sich helfen lassen wollen, und kooperieren kann ich nur mit solchen, die persönliche Entscheidungen respektieren, die etwas bewegen wollen, die nicht ständig in der Vergangenheit schwelgen und nicht ständig die alten Geschichten wiederholen.
Ricarda
 

Re: Solidarität d. Scheiterns? Pflichtübung Scheitern?

Beitragvon Sall May » So 10. Okt 2010, 20:26

Private Personen mit privaten Problemen sollten sich mehrfach überlegen ob sie was in die Öffentlichkeit bringen. Sollte es sich z. B. um meine Person handeln, so habe ich persönlich auch lieber mein privates und geschäftliches Leben für micht behalten, zumindest es keine Themen gab die, die Öffentlichkeit zu interessieren haben. Übringens im Zeitalter des Internets werden immer mehr Privatpersonen in die Öffentlichkeit gezerrt, denn es gibt im Internet keinen wirklichen Schutz vor solchen Handlungen.

Nun bin ich allerdings schon seit zig Jahren eine Person öffentlichen Interesses, so ist das nun mal in der Politik, und wenn man den Vorsitz oder die Gründung plus Aktionen tätigte. Ich habe mich z. B. mal gegen Presseartikel die eindeutig falsch waren mit anwaltlicher Unterstützung versucht zu wehren, da bekamen die prompt die Antwort über Politiker darf man alles schreiben. So werden eben auch Minipolitiker auseinandergenommen, und sind zum scheitern verurteilt.

Jeder Mensch dem man Unrecht antat, so das es bis in die tiefsten, existenziellen Wurzeln geht, wird jeden Tag mit der Vergangenheit konfrontiert. Wird auf Scherben die man ihn/sie nicht beseitigen lässt, oft nichts Neues aufbauen können. Wird darüber immer und immer wieder im Freundes- oder anderen Kreisen reden wollen, denn es kann nur über Gespräche, und sollten diese sich wiederholen, verarbeiten. Hier zeichnen sich geduldige, wirklich gute Freunde und Familie mit Verständnis aus. Im Zeitalter der Therapiesucht sieht man das natürlich auch anders ;) . Suche Dir einen Experten, zahle dafür und lasse uns gefälligst in Ruhe, so kann es aber nicht richtig sein, dann ist es keine wahre, belastbare Freundschaft und Familie.


Nun haben wir auch viele Menschen die sitzen in Postitionen wo sie wissen das Unrecht geschieht, doch sie sagen nichts. Sie müssen um ihre Arbeit und ihre Existenz fürchten, so war das schon immer, aber so extrem wie es sich in den letzten 15 Jahren entwickelt hat, war es vorher nicht.

Selbst Whistleblower mit Schäden soll es schon gegeben haben. Was man aus diesen Erkenntnissen macht, darüber grübeln viele auch ich oft viel zu viel.

Was aber nun gar nicht geht oder sein sollte ist, das man nicht aus dem Anonymen Menschen mit Klarnamen angreift, und anfängt so weitere in Streitereien mit einzubeziehen, die bei der ursächlichen Auseinandersetzung gar nicht zugegen waren.

Noch etwas zur Vergangenheitsbewältigung, da haben z. B. über Jahrzehnte ganze Völkergruppen immer und immer wieder geklagt, sie taten das um Gehör und Gerechtigkeit zu erhalten.

So gab es z. B. lange Zeit auch ein Internetportal http://www.bankengeschaedigt.de , da kämpften so einige um ihre Rechte, heute findet man das Portal leider nicht mehr. Es kommt nur der Hinweis das diese Seite vorrübergehend nicht erreichbar ist. Woran es liegen mag, nun keiner weis es so ganz genau.

Was klar ist, das die, die von Banken geschädigt wurden und es laut herausposaunen oft noch mehr geschädigt sind und irgendwann wie der Fisch auf dem trockenen sitzen, zumindest berichteten und berichten sie das solange, bis ihnen die Puste, sprich das Geld ausgeht. Über das Geld entziehen kann man natürlich viel erreichen. Die Meisten geben auf, müssen aufgeben, ob das so demokratisch und sozial ist? Wer mag das beantworten?
Zuletzt geändert von Sall May am Mo 11. Okt 2010, 09:53, insgesamt 1-mal geändert.
Sall May
 

Re: Solidarität d. Scheiterns? Pflichtübung Scheitern?

Beitragvon Ricarda » Mo 11. Okt 2010, 09:47

Das, worum es mir im Eingangsposting ging, ist nur sehr eingschränkt zur Kenntnis genommen worden. Ich habe bewusst abstrakt von einem Bekannten gesprochen, weil es mir um ein grundsätzliches Problem ging, das ich grundsätzlich diskutiert sehen wollte.

wenn jemand sich ungefragt zum Sprecher derer macht, die den Sachverhalt nicht verstehen oder verstehen wollen, finde ich es ein bißchen befremdlich, wenn derselbe sich dann beklagt, persönlich attackiert zu werden.

Was die Ausführungen über die Feigheit derer betrifft, die nicht unter ihrem richtigen Namen schreiben, kann ich nur lachen - ganz abgesehen davon, dass das natürlich nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun hatte, sondern zum Ablenkungsmanöver gehört. Die offensichtliche Absurdität dieser Behauptung offenbart sich jedenfalls da, wo jemand dort, wo es möglich ist, in der Signatur auf die eigene Homepage hinweist.
Ricarda
 

Re: Solidarität d. Scheiterns? Pflichtübung Scheitern?

Beitragvon Sall May » Mo 11. Okt 2010, 09:56

Auf das Verschweigen von Problemen wies ich in den letzten Jahren immer wieder mal hin, und das wenn es um Themen die die Öffentlichkeit anbelangt nicht immer richtig sein kann.

Ricarda seit vielen, langen Jahren setze ich mich u. a. auch im eigenen Interesse für den Erhalt von Unternehmen ein, Unternehmen die hier und heute kaputt gehen, die aber keine Lobby haben. Die haben sie nicht weil diese bis zu letzt glauben es wird schon wieder. Danach geben sie sich meistens ganz auf. Einige geraten dann in die Psychiatrie, weil sie nicht mehr ein noch aus wissen, später eventuell unter Betreuung. Einige nehmen z. B. den Strick, das tun die eher als offen und zusammen über ihre Probleme zu sprechen und sie anzugehen.

Sie lassen sich bis zu letzt einreden, dass sie selber es Schuld wären das ihre Unternehmen kaputt gehen. Das stimmt in den wenigsten Fällen in der heutigen Zeit. Diese Menschen haben irgendwann kein Selbstbewußtsein mehr, sie leben nicht mehr sondern sie fügen sich und werden gelebt. So sie nicht den Strick genommen haben.

Darüber hinaus ist der Mensch auch ein Gefühlswesen, das der Mensch aus Gefühlen besteht, das will man in der heutigen Gesellschaft aber schon nicht mehr wahrhaben. Wir sehen alle was um uns herum geschieht, aber was tun wir dagegen? Wegschauen, abstreiten, streiten, Insolvenzen, Hartz IV und mehr gutpreisen?

Dann gibt auch genügend Menschen, die gab es schon immer, die freuen sich sogar wenn andere ihre Existenz und mehr verlieren. Die können nicht mal mehr soweit denken, dass mit dem Verlust von immer mehr Arbeitsplätzen auch sie betroffen werden können. Oft hört man auch: "Ich habe schon alles verloren, warum soll es anderen besser gehen als mir?" Also, alles weiter schön nach unten ziehen?

Irgendwann wird nicht mal mehr Geld für die Grundsicherung zur Verfügung stehen, man sieht es ja jetzt schon. Die Bürger und Bürgerinnen unseres Landes müssen um ihre Rechte und besonders das Recht autrak sein zu dürfen, sich rechtfertigen an Stellen, an denen sie sich normalerweise nicht rechtfertigen müssten.

Ich hatte gestern noch einen Anruf von einem CDU-Politiker mit Mandat, der selber mit dem Handeln seiner Partei und dem der Bundesregierung, resepktive mit der gesamten Politik - und was diese den Menschen antut - einverstanden ist. Nur leider können nur einige Wenige nichts dagegen tun. Dafür müsste endlich die schweigende Mehrheit, wie es Wilffried Schmickler äußerte zur sprechenden Mehrheit und aktiven Mehrheit werden.

Es ist doch schon mehr als nur pervers, wenn man weiß das man Menschen in Deutschland die Konten versagen kann, und sie auf diesem Wege bewußt in eine vermeidbare Armut, und mehr bringt. Wenn man unterschiedliche Bevölkerungsgruppen, mit unterschiedlichen Problemen gegeneinander aufbringt, das darf es nicht sein. Doch es ist so, und damit hat man sich abzufinden?

Wir sprachen gestern darüber der CDU-Mann und ich, das gerade die Generation ab Mitte 40 aufwärts schwer zwischen alle Puffer geraten ist. Kaum bis keine realen Chancen auf dem Arbeitsmarkt, aber man wird bedrängt und gedrückt über die Öffentlichkeit und mit Armut, man solle sich die nicht vorhandene Arbeit suchen. Die nicht erhaltenen Konten erstreiten. Man hat hinzunehmen das die Altersarmut für uns kurz vor der Türe steht. Besonders für die Gruppe der Hartz IV-Empfänger, für die nichts mehr in die Rentenkassen eingezahlt wird. Menschen die vormals hart und lange Jahre gearbeitet haben, die müssen jetzt sehen wie ihnen alles, wie Sand durch die Hände rinnt? Müssen hinnehmen das sie auch noch beschimpft werden, von denen, denen es heute anscheinend noch gut oder gar zu gut geht?

Wer durch alle diese Dinge in Armut gerät, der hat seine Finger zu heben? Oder wer noch seinen kleinen Betrieb erhalten will, es könnte wenn die Rahmenbedingungen in diesem Land stimmen würden, der hat eine Insolvenz anzumelden. Hat sich dann dem Insolvenzverwalter zu unterwerfen, diesen auch noch zu zahlen um im Härtefall nach 10 langen Jahren alles durchgestanden zu haben? Und dann, erzähle man das mal einem 50 jährigen Unternehmer, der ist dann 60 und bei den zur Zeit nicht vorhandenen Perspektiven, ja was soll der wohl denken, wie sollen diese Leute sich wohl fühlen?

Was sagte nur gestern noch jemand der auch davon betroffen ist: "Beim Amt und bei der Bank muss ich mir von jungen Menschen die unsere Zeit nicht miterlebten sagen lassen, was ich alles verkehrt gemacht habe?" Ja, dahin geht der Trend immer mehr, leider.

Oder was sagte mein befreundeter, alter Psychiatrieprofessor: "Reden ist zwecklos geworden in diesem Land, die Leute scheinen mehrheitlich verdreht zu sein". Und er meinte auch noch, das man das schon alles bald nicht mehr verstehen könnte, das selbst ihm langsam über den Horitzont geht.
Sall May
 

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