"Facebook muss bei anonymen Masseneinladungen besser helfen - NRW-Innenminister Jäger: Gemeinsames Vorgehen kann für mehr Sicherheit sorgen - Thema bei der nächsten IMK
Pressemitteilungen, Kommunales, Gefahrenabwehr, Polizei | 19.07.2011
Die Internetplattfom Facebook muss Kommunen beim Vorgehen gegen anonyme Masseneinladungen besser als bisher unterstützen. Das forderte Innenminister Ralf Jäger heute (19. Juli) in Düsseldorf nach einem Gespräch mit der Privacy and Policy Managerin von Facebook in Deutschland, Eva-Maria Kirschsieper. „Es muss unser gemeinsames Ziel sein, dass Menschen friedlich miteinander feiern können. Die Sicherheit der Menschen hat dabei oberste Priorität“, sagte Jäger.
Facebook will Hinweisen von Ordnungsbehörden und Polizei auf anonyme Masseneinladungen sofort nachgehen. Dies sagte die Vertreterin von Facebook in dem Gespräch zu. Zeigt sich, dass hinter der Einladung ein gefälschtes Profil steht, wird sie sofort gesperrt. „Es ist auch im Interesse von Facebook, wenn unter dem Deckmantel der Anonymität keine Massenpartys mehr stattfinden“, stellte Jäger klar.
Bei weiteren Punkten konnte der NRW-Innenminister jedoch keine Einigung mit Facebook erzielen. Jäger will deshalb das Thema Facebook-Partys auf die Tagesordnung in der nächsten Innenministerkonferenz (IMK) setzen: „Hier gibt es weiter dringenden Gesprächsbedarf mit Facebook“.
Jäger fordert, dass die Voreinstellung „Öffentliche Veranstaltung“ vom Facebook-Programm künftig nicht mehr automatisch vorgegeben wird. Versehentliche Masseneinladungen wie in Hamburg bei dem Geburtstag einer 16-jährigen Schülerin seien dann nicht mehr möglich. Außerdem müsse Facebook Wege entwickeln, kommunale Ordnungsbehörden beim Aufspüren von anonymen Einladungen zu unterstützen.
„Spontane Feiern sind Teil der Jugendkultur. Wir brauchen keine neuen rechtlichen Regelungen, aber die Unterstützung von Facebook. Das Treffen war der Auftakt zu bundesweiten Gesprächen“, sagte Jäger."
Quelle:
http://www.mik.nrw.de/presse-mediathek/ ... sames.html
Anm.:
Scheinbar ist man zwar mit Vertretern von facebook im Gespräch, doch kann man sich des Eindrucks nicht erwehren als wenn die beteiligten Politiker ein wenig naiv an die Sache heranzugehen scheinen. Ob Forderungen solchen Leuten gegenüber, die bislang anscheinend nicht einmal bereit sind bei kriminellen Verhaltensweisen wie üblen Nachreden oder Verleumdungen auf deren Plattform konsequent durchzugreifen, irgendeinen Sinn machen? Das darf man wohl bezeifeln. Der Zusage der Facebook-Vertreterin müssen erst einmal konsequent und vor allem dauerhaft Taten folgen, bis man derartigen Versprechungen Glauben schenken kann. Bis dahin erscheint begründete Skepsis angebracht.
Es scheint darüber hinaus angezeigt, dass jemand, bzw. diejenigen, der auf facebook bereits, ohne dass die Plattform-Administration die notwendigen Kosequenzen überhaupt gezogen hat (oder zu lasch vorgegangen ist), auf genannt kriminelle Art angegriffen wurden, den Innenminister von NRW davon in Kenntnis setzen, so dass auch das bei der nächsten Innenministerkonferenz mit angesprochen werden kann.
Hier die Kontaktanschrift: poststelle@mik.nrw.de
Angesichts der viel gravierenderen Probleme die derartige Netzwerke aufwerfen, kann die Party-Frage nur ein Einstieg sein...