Medien_und_Demokratie

Wie ist es um die Meinungsfreiheit in Deutschland bestellt? Gibt es eine bedenkliche Konzentration von Medienmacht?

Re: Medien_und_Demokratie

Beitragvon maxikatze » Do 15. Dez 2022, 09:01

AlexRE hat geschrieben:Der Nachfolger von Frank Plasberg bei "Hart aber fair" ist mit Luisa Neubauer liiert:

https://www.rundschau-online.de/shared- ... index.html

Kann schon sein, dass er sie nicht in die Sendung einladen wird, wie er sagt. Aber wenn irgendwann die Klimaerwärmung Thema der Sendung sein sollte, wird er sich dreimal überlegen, wie neutral er sein will, um zu Hause kein blaues Auge zu riskieren. :)(



Der Focus schreibt, warum es ein Fehler ist, wenn Neubauers Privatleben (Louis Klamroth) zukünftig "Hart aber fair" moderiert.
Hans-Peter Siebenhaar
https://www.focus.de/kultur/medien/loui ... 56248.html
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Re: Medien_und_Demokratie

Beitragvon AlexRE » Mi 18. Jan 2023, 17:37

Kürzlich hat der Zoll eine "Großkontrolle" bei einem chinesischen Batteriehersteller in Thüringen durchgeführt. Der ist mit einiger Wahrscheinlichkeit vorher gewarnt worden, was den Berichterstattern des MDR allerdings keine Erwähnung wert ist:

https://www.mdr.de/nachrichten/thuering ... e-100.html

Das eigentliche Thema ist hier natürlich die Frage, ob es bei den zuständigen Behörden undichte Stellen gibt - also korrupte Beamte, die zu kontrollierende Unternehmen rechtzeitig warnen.

Das Niveau der deutschen Journalistendarsteller ist mittlerweile aber augenscheinlich so weit abgesunken, dass sie gar nicht mehr merken, worüber sie gerade berichten.
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Medien_und_Demokratie

Beitragvon Uel » Fr 20. Jan 2023, 11:50

Das Niveau der deutschen Journalistendarsteller ist mittlerweile aber augenscheinlich so weit abgesunken, dass sie gar nicht mehr merken, worüber sie gerade berichten.


Wenn es nur Dummheit und Unvermögen wär, wär es nicht gar so schlimm. Ich vermute geistige Korruption durch Gier nach Clicks, Einschaltquoten und Auflagen. Da darf man es sich nicht mit seinem vermutetem Klientel verderben, da sind weichgespülte Beiträge natürlich unverfänglicher und breiter absatzfähig.
Liebe Grüße
von Uel

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Re: Medien_und_Demokratie

Beitragvon AlexRE » Do 13. Apr 2023, 11:18

Jemand hat Chat - Nachrichten von Mathias Döpfner durchgestochen. Da steht Springer wohl ein Riesenskandal ins Haus:

https://www.t-online.de/nachrichten/deu ... aten-.html
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Re: Medien_und_Demokratie

Beitragvon Staber » Do 13. Apr 2023, 15:35

Moin!
Man nennt die Medienlandschaft nicht umsonst "die vierte Gewalt" in einem Staat. Nur dass diese von niemandem kontrolliert wird!
Der Axel-Springer Grossaktionär und dessen Interessen im Bereich fossile Energieträger sind eine nähere Betrachtung wert.
Der Volksverpetzer hat sich noch ein bisschen um die Hintergründe gekümmert:
https://twitter.com/Volksverpetzer/stat ... 4250087424
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Re: Jan Fleischhauer - Schwarzer Kanal

Beitragvon maxikatze » Sa 22. Apr 2023, 14:17

Die FOCUS-Kolumne von Jan Fleischhauer

SMS-Leaks: Worum es bei dem Angriff auf Springer-Chef Döpfner in Wahrheit geht

Samstag, 22.04.2023, 10:00
Springer-Chef Mathias Döpfner steht in der Kritik, weil er sich in privaten SMS drastisch geäußert hat. Ein Skandal? Ja – für alle, die es immer schon unmöglich fanden, wie die Springer-Blätter die Grünen angehen.

(...)

Um was es geht? Ganz einfach: Es geht darum, das einzige Medienhaus in Deutschland, das verlässlich gegen Rot-Grün antritt, in die Knie zu zwingen. Springer ist die letzte publizistische Macht, die in der Lage und vor allem auch willens ist, der Bundesregierung geschlossen das Leben schwer zu machen. Glaubt jemand ernsthaft, die „Süddeutsche“ würde einen Abgrund von „Menschenverachtung“ beklagen, wenn Döpfner seine Redaktionen angehalten hätte, entschiedener gegen den Klimawandel anzuschreiben und statt der FDP Annalena Baerbock zu unterstützen?

Marc Felix Serrao hat in der „NZZ“ darauf aufmerksam gemacht, dass das, was die „Zeit“ nicht für problematisch hält, mindestens so interessant ist wie das, was sie empörend findet. Nicht problematisch ist zum Beispiel eine Nachricht der Gesellschafterin Friede Springer an ihren Chefredakteur, in der sie den „lieben Julian“ bittet, er möge doch der „erfahrenen Bundeskanzlerin“ im Umgang mit der Corona-Pandemie zur Seite stehen. Es kommt eben ganz darauf an, für wen man Partei ergreift, damit ein Skandal daraus wird.

(...)

https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 09217.html
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Re: Jan Fleischhauer - Schwarzer Kanal

Beitragvon Staber » Sa 22. Apr 2023, 14:57

Tach!

Das Unangenehme an einer Demokratie ist, dass sie eine Menge Möglichkeiten bietet, sie von innen heraus abzuschaffen. Und da waren BLÖD und andere, die es lieben, bei jeder Gelegenheit den dumpfesten Volkszorn zu entfachen, immer ganz vorne mit dabei. Das nur mal nebenbei!
Ein Döpfner ist weniger eine Bedrohung für den Journalismus als das was seit 15 Jahren geschieht:
Ich hole mal ein bischen aus.Am 8. Oktober 2008, hatte es ein sonderbares Treffen gegeben, das in diesem Zusammenhang Erwähnung finden soll. Die Bundeskanzlerin hatte an jenem Tag die bedeutenden Chefredakteure der bedeutenden Medien eingeladen. Es war die Zeit, in die der Ausbruch der großen Finanzkrise fiel. Man findet keinen ausführlichen Bericht über dieses Treffen, der veröffentlicht worden wäre und überhaupt nur wenige Erwähnungen in den Archiven, nur hin und wieder einen Nebensatz, eine knappe Bemerkung. Doch eigenartig ...oder? An einer Stelle liest man in dürren Worten, worum es an diesem Abend im Kanzleramt ging: Merkel bat die Journalisten, zurückhaltend über die Krise zu berichten und keine Panik zu schüren. ;) ;) ;) ;)
Sie haben sich daran gehalten, die Chefredakteure. Noch im Februar 2009, vier Monate später, wunderte sich die taz über die Medien: "Sie halten die Bürger bei Laune, auf dass diese stillhalten. Wie viel Geld bereits in die Banken gepumpt wurde, wie viele Milliarden Bürgschaftszusagen vergeben wurden (und wie viele Hartz-IV-Monats"löhne" das sind), das steht auch nicht in der Zeitung.Doch eigenartig...oder?
Die Süddeutsche vom 15. Januar beispielsweise versteckt die Mitteilung, dass die Hypo Real Estate zum vierten Mal in vier Monaten Milliarden Bargeld und Bürgschaften braucht, unter der Überschrift "Wenn Steinbrück an die Tür klopf". Die Bild-Zeitung übrigens bekam sogar einen Preis dafür, dass sie so "verantwortungsvoll" berichtet habe. Einen Preis, der von Journalisten verliehen wurde.
Tja - “Wer mit dem Teufel Suppe essen will, braucht halt nen langen Löffel`! :P

http://www.sueddeutsche.d...nzleramt-1.63398-2
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Re: Medien_und_Demokratie

Beitragvon AlexRE » So 23. Apr 2023, 16:04

Die Rückseite der Autobiographie von H. J. Friedrichs:

friedrichs_motto.jpeg.jpg


https://uebermedien.de/64851/mit-keiner ... chs-zitat/

Sämtliche Beiträge zu der Debatte über Döpfners Chat erwecken m. M. n. den Eindruck, dass heutzutage überhaupt niemand mehr dieses Motto beherzigt und alle Journalisten sich nur noch als parteipolitische Grabenkämpfer verstehen.
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Re: Medien_und_Demokratie

Beitragvon AlexRE » Di 25. Apr 2023, 15:35

Nachtrag zu Mathias Döpfner & Co.:

https://youtu.be/p2u4dtJosCk

Die Zapp - Sendung stellt das gesamte Thema umfassend dar.
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Re: Jan Fleischhauer - Schwarzer Kanal

Beitragvon maxikatze » Sa 29. Apr 2023, 13:01

Die FOCUS-Kolumne von Jan Fleischhauer
Sex-SMS an den „Bild“-Chef: Auch im Fall Reichelt gibt es nicht nur Gut und Böse
Samstag, 29.04.2023, 08:58
In der MeToo-Berichterstattung bevorzugen viele Medien Geschichten ohne Grautöne: hier das Opfer, dort der Täter. Die Wirklichkeit ist unübersichtlicher, wie SMS-Nachrichten im Fall Julian Reichelt zeigen.

(...)

Ein Verleger, dem vertrauliche Informationen über Springer angeboten werden, hat nichts Besseres zu tun, als den Springer-Chef Matthias Döpfner darüber umgehend zu informieren, worauf der den Tipgeber, seinen ehemaligen Chefredakteur Julian Reichelt, auf Millionen verklagt. Das ist tolles Theater, auch wenn es natürlich den unschönen Nebeneffekt hat, dass sich potentielle Informanten in Zukunft gut überlegen werden, ob sie wirklich auf den Informantenschutz vertrauen sollen, den Presseorgane ins Schaufenster stellen.

(...)

Auch im Fall Reichelt gibt es Neues. Wer die Chats liest, die jetzt aufgetaucht sind und die das Liebesgeplänkel zwischen Reichelt und einer seiner Anklägerinnen zeigen, sieht, dass die Wirklichkeit nicht so eindeutig ist, wie Journalisten sie mitunter gerne hätten. Aber genau das macht ja eine gute Serie aus: Der Bösewicht ist nicht so böse, wie es zunächst erschien – die Frau, die uns in der ersten Folge als Heldin begegnete, nicht ganz so strahlend und edel.

Herzlicher Gruß zum Wochenende
Ihr
Jan Fleischhauer

https://www.focus.de/politik/deutschlan ... RZER_KANAL

Die FOCUS-Kolumne von Jan Fleischhauer
Sex-SMS an den „Bild“-Chef: Auch im Fall Reichelt gibt es nicht nur Gut und Böse
Samstag, 29.04.2023, 08:58
In der MeToo-Berichterstattung bevorzugen viele Medien Geschichten ohne Grautöne: hier das Opfer, dort der Täter. Die Wirklichkeit ist unübersichtlicher, wie SMS-Nachrichten im Fall Julian Reichelt zeigen.
Eine Geschichte aus dem Leben. Ein Mann und eine Frau treffen sich in Wien. Beide arbeiten bei derselben Firma, beide sind beruflich in der Stadt. Es entspinnt sich per SMS eine Konversation, die über den Tag anhält und erst in den frühen Morgenstunden endet.

13:20 Mann: Du bist auch in Wien?

13:34 Frau: Ja, Opernball

13:34 Mann: Ich auch nachher

13:35 Frau: Treffen?

13:36 Mann: Yes, bin erst mit Freunden essen. Danach Drink?

13:36 Frau: Ja, bin auch mit einer Freundin unterwegs. Sag Bescheid.

18:44 Frau: Sicher, dass Du später Zeit hast?

18:59 Mann: Nichts ist sicher außer Allah. Aber ziemlich. Wir können ja auch alle erst mal zusammen was trinken.

19:10 Frau: Machen wir so. Bin ab halb zehn im Schwarzen Kamel

Ein SMS-Verlauf, wie er so oder ähnlich jeden Tag tausendfach vorkommt. Einerseits. Andererseits auch wieder nicht, denn bei den beiden Personen, die am Ende dieses Tages ein Hotelbett teilen werden, handelt es sich um zwei Menschen, deren Beziehung erst die Compliance-Abteilung des Springer-Verlags, dann die Rechtsanwaltskanzlei Freshfields und kurz darauf alle großen Medien, von der „New York Times“ bis zum „Münchner Merkur“, beschäftigen wird.

(...)
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