Sammelthread "Weitere aktuelle Themen"

[Staber]

*** bei dem unkontollierten CO2-Ausstoß, den ein Krieg produziert

Moin!
Bleibt eigentlich nur noch die Frage, wer oder was in der Lage ist, diesen Krieg, zumindest von deutschem Boden aus, zu beenden.
Aber wie es scheint, will die derzeitige deutsche "Intelligenzia" den Krieg.
Da kann man nichts machen, wenn sich die deutsche Intelligenzia ob des Ukrainekrieges "vergewaltigt" fühlt, dann müssen wir da alle durch, nicht wahr?

[AlexRE]

"Parteiische Solidarität"? Wie kann man denn angesichts eines Menschheitsverbrechens historischen Ausmaßes neutral bleiben und die gleiche Distanz zu Tätern und Opfern wahren, wenn man allein wegen der Stärke des eigenen Bündnisses Verantwortung für den Weltfrieden trägt?

Was wäre z. B. gewesen, wenn alle Europäer und die Amerikaner während der Massenmorde und Vertreibungen im Jugoslawienkrieg in den 90ern durch Abwesenheit geglänzt hätten? Hätte man einfach nur ohne eigene Risiken und Kosten zugucken und den serbischen Siegfrieden irgendwie in die nachfolgende politische Ordnung Europas einsortieren können? Oder hätten sich angesichts des westlichen Desinteresses an dem Raum zuerst Türken und Araber auf Seiten der Bosnier und Albaner und dann die Russen auf Seiten der Serben eingemischt?

Ich bin mir jedenfalls sehr sicher, dass man die Übernahme von Verantwortung für die Ukraine nicht hinwegdenken kann, ohne dass die nukleare Aufrüstung einer Reihe potenziell bedrohter Staaten zwingend folgen müsste und Putins erfolgreicher Eroberungsfeldzug umgehend Nachahmer finden würde.

Sorry, aber das alles einfach auszublenden, ist schon recht oberflächlich.

Richtig ist allerdings, dass man in einer außerordentlichen Notsituation nicht so einfach mit den eigenen ideologischen Steckenpferdchen weiterspielen darf. So unangenehm die bereits auftretenden Folgen des Klimawandels sind, muss der Kampf dagegen hinter das Ziel der Verhinderung globaler Anarchie im Atomwaffenzeitalter zurücktreten. Das gilt natürlich auch für den Ausstieg aus der Atomenergie. Auf 3 bzw. 6 der sichersten Atomkraftwerke der Welt ausgerechnet jetzt zu verzichten, wäre absolut verantwortungslos.

Und auch Fracking muss überall, wo das ohne Chemie möglich ist, in Angriff genommen werden. In der gegenwärtigen Situation monströse wirtschaftliche Risiken in Kauf zu nehmen, weil man irgendwelche Bergschäden in der Lüneburger Heide vermeiden will, wäre geradezu kriminell verantwortungslos.

[AlexRE]

*** bei dem unkontollierten CO2-Ausstoß, den ein Krieg produziert

Moin!
Bleibt eigentlich nur noch die Frage, wer oder was in der Lage ist, diesen Krieg, zumindest von deutschem Boden aus, zu beenden.
Aber wie es scheint, will die derzeitige deutsche "Intelligenzia" den Krieg.
Da kann man nichts machen, wenn sich die deutsche Intelligenzia ob des Ukrainekrieges "vergewaltigt" fühlt, dann müssen wir da alle durch, nicht wahr?

Nochmal: Wer in der Ukraine alles laufen lassen will, um hierzulande Unbequemlichkeiten zu vermeiden, riskiert die völlige globale Anarchie im fortgeschrittenen Atomwaffenzeitalter. Kriege können auch Menschen erreichen, die absolut untätig sind. Und das kann dann leicht sehr viel verheerender ausgehen als das durchdachte und verhältnismäßige Eingreifen in einen eskalationsträchtigen Konflikt durch diejenigen, die das können und von denen es die ganze Welt erwartet.

[Uel]

Nochmal: Wer in der Ukraine alles laufen lassen will, um hierzulande Unbequemlichkeiten+++ zu vermeiden, riskiert die völlige globale Anarchie im fortgeschrittenen Atomwaffenzeitalter. Kriege können auch Menschen erreichen, die absolut untätig sind. Und das kann dann leicht sehr viel verheerender ausgehen als das durchdachte und verhältnismäßige Eingreifen in einen eskalationsträchtigen Konflikt durch diejenigen, die das können und von denen es die ganze Welt erwartet.

Nochmal: es hat doch nichts mit dem Atomzeitalter zu tun, dass an einem Konflikt völlig untätige und unparteiische Menschen erreicht und drangsaliert werden können. aber das Untätig sein war mal eine große Tugend, genannt Neutralität. Ob das Aufgeben der Neutralität von Schweden und Finnland so eine gute Idee war, wird erst die Geschichte entscheiden. Im 2. Weltkrieg hat es den Schweden und der Schweiz sehr genutzt.

Es geht um einen in Politwirren abhanden gekommenen Teilstaat (1991/2018), mit dem offenbar noch nicht alle Fragen geklärt sind. Same procedure as every time ... wenn Staaten auseinanderfallen, wie Sudan, Äthopien oder Nigeria mit Biafra***. Die USA haben es in ihrem Bürgerkrieg vorgemacht, wie man mit Teilstaaten vorgeht, als diese ihr eigenes Süppchen kochen wollten.

Wie schon mal geschrieben: Spanien hat es in diesem Sinne richtig gemacht, den "Putschdämon" der Katalanen trotz seiner demokratischen Legitimation gleich früh- und rechtzeitig über ganz Europa zu verfolgen und die Briten haben dann hoffentlich gelernt, rechtzeitig gegen Schottland die Kriegsmaschinerie anlaufen zu lassen, wenn es ernst werden sollte mit der Eigenständigkeit, bevor es zu spät ist.^^^


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+++Unbequemlichkeiten ist ein süßes Wort für drohenden wirtschaftlichen Zusammenbruch eines dezeitig noch funktionierendes Wohlstandsgebiet. Es scheint mir eher in Richtung Selbstmord aus Solidarität zu gehen.

*** damals auch sehr blutrünstig und grausam, ca. 2,7 Millionen Tote als Soldaten oder Verhungernde

^^^ dies aus Sicht der Machthabenden, aber wiederholt: meiner Meinung nach braucht es ein UN-moderiertes Verfahren zur Abwicklung zerfallender Staaten.

[AlexRE]

Die Ukraine ist ein Gründungsmitglied der UN, so ist Stalin an 2 Stimmen in der Vollversammlung gekommen. Außerdem liegt die besondere Qualität der Aggression gegen die Ukraine vor allem in der Aufgabe der eigenen Atomstreitmacht im Vertrauen auf völkerrechtliche Gestaltungen. Wenn sie das nun tatsächlich die Existenz kosten sollte, ist das Völkerrecht tot und die globale Anarchie perfekt. Das kann und wird wahrscheinlich Folgen haben, gegen die jeder denkbare Preis der Solidarität mit der Ukraine mit "Unbequemlichkeit" durchaus zutreffend umschrieben ist. Die bärenstarken und als Gemeinschaf technologisch omnipotenten westlichen Staaten wird das sicher nicht umbringen, viele Notlösungen könnten sogar ganz neue Chancen eröffnen.

Was uns nicht umbringt, macht uns stärker. Dagegen kann die globale Anarchie im fortgeschrittenen Atomwaffenzeitalter uns tatsächlich alle töten, wenn die Aufgabe der Kontrolle das "worst case scenario" zur Folge haben sollte.

[Staber]

Die bärenstarken und als Gemeinschaf technologisch omnipotenten westlichen Staaten wird das sicher nicht umbringen, viele Notlösungen könnten sogar ganz neue Chancen eröffnen.

Mit den jetzigen "Politikgrößen" werden die Chancen nicht verwirktlicht werden können.

Wer die "Grünlinge" kennt und sich mit ihnen mehr als nur oberflächlich beschäftigt hat, wird nicht überrascht sein:
Frau Frau Baerbock, Herr Özdemir, Herr Hofreiter usw. usw. mit ihren "herausragenden" Qualifikationen und besonderer Ausbildung zum Politiker(Innen) sprechen für sich! Nähere Hinweise können leicht im Medien ermittelt werden.
Was insbesondere den Herrn Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck anbelangt, höre man sich n u r dieses Statement aus dem Jahre 2016 an:
https://www.youtube.com/watch?v=43mudKudjCg
Da bleiben keine Fragen mehr offen, oder?
Auch immer wieder schön das "Demokratieverständnis" mancher sog. "Politiker":
https://www.youtube.com/watch?v=eNXsBTaz7SY
Wer hat soetwas gewählt????
"In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten.Egal Alex, was man im Geschichtsunterricht erzählt."
Heidelberg, 04.12.2013, zitiert nach »Egon Bahr schockt die Schüler: "Es kann Krieg geben"«

[AlexRE]

Ich hatte mich in meinen beiden vorherigen Beiträgen mit dem Thema "Demokratie und Menschenrechte" (wieso hat das eigentlich nichts mit "Interessen von Staaten zu tun"?) zurückgehalten und versucht zu erklären, dass Neutralität im Ukraine - Konflikt die lebensgefährlichste Strategie sein könnte. Die Vermeidung des Untergangs in einem aus globaler Anarchie entstandenen Krieges jeder gegen jeden dürfte nun wirklich in jeder Art von staatlichem Interesse sein.

Übrigens ist mir kaum eine Figur der jüngeren deutschen Geschichte so zuwider wie Egon Bahr, seit ich den bei einer politischen Podiumsdiskussion in den 80er Jahren live erlebt habe.

[Excubitor]

Die bärenstarken und als Gemeinschaf technologisch omnipotenten westlichen Staaten wird das sicher nicht umbringen, viele Notlösungen könnten sogar ganz neue Chancen eröffnen.

Mit den jetzigen "Politikgrößen" werden die Chancen nicht verwirktlicht werden können.

Wer die "Grünlinge" kennt und sich mit ihnen mehr als nur oberflächlich beschäftigt hat, wird nicht überrascht sein:
Frau Frau Baerbock, Herr Özdemir, Herr Hofreiter usw. usw. mit ihren "herausragenden" Qualifikationen und besonderer Ausbildung zum Politiker(Innen) sprechen für sich! Nähere Hinweise können leicht im Medien ermittelt werden.
Was insbesondere den Herrn Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck anbelangt, höre man sich n u r dieses Statement aus dem Jahre 2016 an:
https://www.youtube.com/watch?v=43mudKudjCg
Da bleiben keine Fragen mehr offen, oder?
Auch immer wieder schön das "Demokratieverständnis" mancher sog. "Politiker":
https://www.youtube.com/watch?v=eNXsBTaz7SY
Wer hat soetwas gewählt????
"In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten.Egal Alex, was man im Geschichtsunterricht erzählt."
Heidelberg, 04.12.2013, zitiert nach »Egon Bahr schockt die Schüler: "Es kann Krieg geben"«

Da bleiben noch sehr viele Fragen offen: 6 Jahre sind eine lange Zeit. Die Zeiten ändern sich, die Menschen ändern sich
(einige zumindest). Ein 6 Jahre altes Video dürfte für die Gegenwart kaum von Bedeutung sein, da gerade Politiker ihre
Ansichten des Öfteren ändern. Das scheint dem Berufsstand immanent zu sein, es sei denn man wäre Fanatiker oder
einem Wahn oder anderen psychischen Störungen anheim gefallen.

Was Frau Baerbock betrifft, sollte man ihr jedenfalls in diesem Statement in 7 kurzen Tweets zustimmen:
https://twitter.com/ABaerbock/status/15 ... 4506320896
Bislang macht sie alles in allem einen besseren Job, als man es ihr zuvor zugetraut hätte.

[Uel]

lieber Alex, Du schriebst vor einigen Beiträgen:

Außerdem liegt die besondere Qualität der Aggression gegen die Ukraine vor allem in der Aufgabe der eigenen Atomstreitmacht im Vertrauen auf völkerrechtliche Gestaltungen.

Ich vermute etwas Anderes: die handelnden Personen damals konnten bekanntlich die Zukunft nicht voraussehen und hatten vermutlich andere Zielvorstellungen als die gegenwärtigen ukraiinischen Politiker: der komplette Aufbau einer Atommacht-Infrastruktur war ihnen zu kostspielig, vielleicht auch unmöglich und für eine weltwirtschaftlich gerüstete Wirtschaftsnation war ihnen das Geld wahrscheinlich wichtiger und die Atomruine Tschernobyl, jetzt in ihrer Verantwortlichkeit, wird die Begeisterung für Atomwaffen auch nicht gerade befördert haben. In den Verhandlugen haben sie vermutlich Kompensationen für den Verzicht bekommen. Da man in der GUS ein großer Mitspieler war, konnten sie von einem auch für die Ukraiine geltenden atomaren Schutzschirm ausgehen. War das Verlassen der GUS für damaligen Entscheider überhaupt denk- und vorstellbar?

Das Verlassen der GUS 2018 in eine Neutralität und ab 2014 Garantien für die nicht unbedeutende russisch sprachige Minderheit und das Ernstnehmen der in der Verfassung zugesagten Teilautonomie der Krim hätte vielleicht das Schlimmste verhindern können. Wenn der Euromaidan 2013/14 nicht den gewählten Präsidenten derartig mobartig weggeputscht hätte und sämtlche Politiker zu Getriebenen der jewiligen Maidantagesstimmung gemacht hätte, sondern mittels eines geregeltem Impeachment aus dem Amt gebracht und vor ein Korruptionsgericht gestellt hätte, dann wäre man dem Weg in die Zivilisation näher gewesen. Vielleicht ist es ein Problem der Ukraiiner, Politik mit Emotionen zu verwechseln.

Recht haben und Recht gekommen ist schon bei normalen Rechtstreitigkeiten ein Problem. In der großen Weltpolitik legt man sich besser nicht mit Atommächten an, wenn man keinen Schutzschirm hat und selbst wenn man Recht hat, insbesondere wenn man in deren nächster Nachbarschaft lebt, wie wir bei Cuba seit "ewigen" Zeiten sehen können.

Natürlich ist Neutralität keine komplette Sicherheitsgarantie, aber bei Hitler hat sie der Schweiz und Schweden genutzt. Auch Aufgeben in aussichtsloser Lage hat damals Holland und Dänemark auch sehr viel größeres Leid erspart und auf günstigere Zeiten ausharren lassen.

Die Frage, wieviel Zerstörungen und Todesopfer erduldbar vor ernsthaften Verhandlungen sind, kann nur die ukraiinische Bevölkerung selbst entscheiden. Und sie sollte dabei nicht auf die Ukraiiner hören, die hier sicher inzwischen leben, z. B. auch in meinem Wohnort. Vielleicht aber braucht der TV-Actionheld auch seinen Maidan.

[AlexRE]

Kuba hat weder Atomwaffen abgegeben noch ist es von regulären Truppen der USA unter Leugnung seines Existenzrechts besetzt worden. Ausnahmslos jeder Vergleich mit der heutigen Situation der Ukraine muss zwangsläufig hinken, weil es etwas Vergleichbares noch nie gegeben hat.