Aha, eine Psychose steckt dahinter. Wenn die Behandlung gut anschlägt und der Gute weiterarbeiten kann, muss man ihm natürlich wieder alles glauben, was er so schreibt.
Diese Betrachtungsweise hat allerdings einen Haken. Wie Staber schon schreibt, an der Lügenmühle des Herrn Relotius haben viele Leute gedreht. Wer Milionen von Menschen gesellschafts- und weltpolitisch relevante Tatsachen vorgaukelt, die in Wirklichkeit erlogen sind, werden Hunderttausende darauf hereinfallen und Zehntausende ihre Entscheidung bei der nächsten politiscen Wahl davon beeinflussen lassen. Das kann unter Umständen reichen, eine knappe Bundestagswahl zu entscheiden.
Die Spiegel - Bande hat sich also nicht nur selbst lächerlich gemacht wie weiland die Stern - Truppe, die die gefälschten Hitler - Tagebücher veröffentlicht hat, sondern der Demokratie einen Schaden zugefügt der sich mit dem Verschwindenlassen Tausender Wahlzettel vergleichen lässt. Für mich ist der Spiegel als ehemaliges "Sturmgeschütz der Demokratie" so zum Beutepanzer in den Händen von Demokratiefeinden mutiert.
Das kann natürlich alles weitgehend planlos "passiert" und durch eine dissoziative Persönlichkeitsstörung begründet sein, wie Herr Relotius uns das jetzt erläutert. Fragt sich nur, ob das allgemein geglaubt wird oder ob das Geschrei von der Lügenpresse dauerhaft auf mehr offene Ohren stoßen wird als in der Zeit vor Relotius.