dpa - "Großes Interesse an der CSU: Austritte aus der CDU""Nach dem Verzicht von CSU-Chef Markus Söder und der Ausrufung von CDU-Chef Armin Laschet zum Kanzlerkandidaten der Union verzeichnet die CSU einen sprunghaften Anstieg von Anfragen nach Online-Mitgliedschaften. Man komme bei der Bearbeitung derzeit kaum hinterher, teilte die CSU auf Nachfrage mit. CSU-Generalsekretär Markus Blume bestätigte der «Bild»-Zeitung, dass in der Münchner CSU-Landesleitung allein am Donnerstag mehr als 1000 Anträge auf Online-Mitgliedschaft eingegangen seien.
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So sind nach Angaben von Günther in Schleswig-Holstein etwa zwei Dutzend Mitglieder aus dem Landesverband ausgetreten - mit Verweis auf die Entscheidung für Laschet. «Der Eindruck ist sicher nicht falsch, dass ein großer Teil der Basis für Markus Söder gewesen ist und er weiter hohe Sympathien hat», sagte er der FAZ.
Der ehemalige Unionsfraktionschef Friedrich Merz erklärte, dass es derzeit sehr viele Austritte in den Kreisverbänden der CDU gebe. «Ich möchte deshalb an dieser Stelle sagen: Bitte bleiben Sie in der CDU, es kommen auch wieder bessere Zeiten. Jetzt müssen wir gemeinsam für ein gutes Bundestagswahlergebnis kämpfen», twitterte er am späten Donnerstagabend.
Auch in der niedersächsischen CDU zum Beispiel gab nach dem Votum für Laschet mehr Aus- als Eintritte. Von einer Austrittswelle könne aber keine Rede sein, sagte ein Parteisprecher in Hannover. Konkrete Zahlen gab es nicht. CDU-Landeschef Bernd Althusmann hatte sich früh für Laschet positioniert - Beratungen mit den CDU-Kreisvorsitzenden hatten am Sonntagabend aber ein anderes Stimmungsbild ergeben."
Siehe dazu die Quelle unter:https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... li=BBqg6Q9Kommentar
Eine wohlverdiente Quittung. Ich wäre mir da nicht so sicher, dass das nicht so viele sind, die derzeit
aus der CDU ausgetreten sind oder das noch tun wollen.
Was auch immer irgendwelche Parteifunktionäre jetzt daher faseln: Diese Austritte sind von immenser
Bedeutung, schon aus dem Grund, weil man sonst auf der Funktionärsebene nichts dazulernt. Wer nicht
bereit ist, für den fachlich besseren Kandidaten zu stimmen und untergeordnete, teils klein geistige,
mutmaßlich von Profilneurosen geprägte Gründe für seine Wahlentscheidung heranzieht, muss eben auf
die harte Tour lernen, wie der bessere Weg ausgesehen hätte. Wenn Sie also austreten wollen, so lassen
Sie sich nicht beirren, sondern stehen zu Ihrer Entscheidung und "ziehen sie durch".
Das Gleiche gilt für die Wahl im Herbst: Nur ein herber Stimmenverlust, der auch mit dem Verlust einer
Regierungsbeteiligung einhergehen könnte, wäre lehrreich und nachhaltig. Eine rot-rot-grüne Regierung
wäre für Deutschland zwar ein Desaster, für die mental festgefahrenen und politisch wie sachlich viel zu
unflexiblen Parteifunktionäre der CDU jedoch wohl äußerst einprägsam. Wahrscheinlich wäre das die
einzige Konsequenz bei der Lernresistenz innerhalb der CDU einen notwendigen Wandel herbeizuführen.