Uel hat geschrieben:Ja, ich kann! - Besuchte Anfang der 70er meinen Kumpel in Dortmund. Da gingen wir dann in die Eckkneipe seines Viertels in DO-Hörde (Stahlarbeiterviertel), wo es darum ging, die Wahl zu feiern, und im Besonderen, dass die SPD dort über 90% geholt hatte. Wir haben uns stundenlang in der Kneipe aufgehalten, aber kein einziges Bier selbst gezahlt, so überboten sich die Lokalrunden. Ich, der nicht in allzu großer Entfernung lebte, hatte solche Wahlergebnisse und solch eine gigantische Polit-Stimmung noch nie erlebt, allerdings nachher auch nie wieder.
An der Stelle des Stahlwerks haben sie einen künstlichen See mit sauteurer Schickimicki - Bebauung rundherum angelegt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Phoenix-See
Einige wenige Alibi - Sozialwohnungen gibt es da auch. Die SPD - Wähler, die die Stahlstadt hervorgebracht hat, gedeihen in dem Schickimicki - Milieu nicht mehr. Solche Wahlergebnisse wie in Dortmund in den 70ern wird die SPD nie wieder irgendwo in Deutschland erreichen. Aber auch "normale" Wahlergebnisse für eine Partei, die die Interessen aller Arbeitnehmer vertritt, sind in weite Ferne gerückt. Das liegt wohl daran, dass die heutigen Apparatschiks keine Arbeitervertreter mehr sind.