political correctness

Soll die neue Verfassung Volksabstimmungen nach bekanntem Muster vorsehen oder muss man über neue, auf die Bundesrepublik zugeschnittene Modelle nachdenken?

Re: political correctness

Beitragvon Uel » So 14. Jun 2020, 19:10

Hierzulande wird bereits der Frage nachgegangen, ob und wann das Robert-Koch-Institut seinen Namen ändert. Politisch korrekte Klugsch..ßer fordern eine Umbenennung des berühmten Instituts.
Wir verdanken Robert Koch die Entdeckung des Tuberkulose-Erregers. Dafür erhielt er vor 115 Jahren den Nobelpreis der Medizin.


Man kann schon staunen, wie viele Zweigstellen das Wahrheits-Ministerium des Großen Bruders seit 1984 inzwischen hat, man hat wohl reichlich Ersatz für Winston Smith angeheuert, um die vielen Neuschreibungen von Geschichte bewältigen zu können.

Zynismus beiseite: Was treiben die Schulen im Geschichtsunterricht? Wer bringt diesen geistigen Sparversionen bei, dass Geschichte sich gerade dadurch auszeichnet, dass sie über Zeiten berichtet, in denen die Menschen völlig andere Vorstellungen hatten und daher anders handelten als wir heute. Wenn wir diese Umbenennungen und Denkmalstürmerei betreiben, dann wollen wir nicht die Wahrheit der geschichtlichen Epoche, sondern eine Wunschvorstellung der jeweiligen Vergangenheiten. Das kann sehr amysant sein, wie z.B. die Australische Krimi-Serie "Miss Fishers mysteriöse Mordfälle" zeigt, https://de.wikipedia.org/wiki/Miss_Fishers_mysteri%C3%B6se_Mordf%C3%A4lle
hat aber Nichts mit wirklicher Geschichte zu tun.

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Re: political correctness

Beitragvon maxikatze » Di 1. Sep 2020, 19:09

Artikel ist zwar schon 3 Jahre alt, aber wert ihn hervorzuholen und reinzustellen. Denn nichts hat sich geändert. Ebensogut hätte der Artikel von heute sein können.
Wenn die veröffentlichte Meinung in unserer Gesellschaft gesprochen hat, bringt kaum mehr jemand den Mut zum Widerspruch auf. ...Niemand wagt es, einem unabhängigen Gedankenzug zu folgen. Deshalb gibt es auch keine großen Denker mehr. Abweichende Meinungen, die sich doch noch aus der Deckung wagen, werden sozial bestraft.

https://causa.tagesspiegel.de/politik/h ... chaft.html
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Re: political correctness

Beitragvon AlexRE » Di 1. Sep 2020, 19:30

maxikatze hat geschrieben:Artikel ist zwar schon 3 Jahre alt, aber wert ihn hervorzuholen und reinzustellen. Denn nichts hat sich geändert. Ebensogut hätte der Artikel von heute sein können.
Wenn die veröffentlichte Meinung in unserer Gesellschaft gesprochen hat, bringt kaum mehr jemand den Mut zum Widerspruch auf. ...Niemand wagt es, einem unabhängigen Gedankenzug zu folgen. Deshalb gibt es auch keine großen Denker mehr. Abweichende Meinungen, die sich doch noch aus der Deckung wagen, werden sozial bestraft.

https://causa.tagesspiegel.de/politik/h ... chaft.html


Das war aber auch damals schon etwas zu allgemein gehalten. Uneingeschränkt zutreffend ist das vielleicht für den Wissenschaftsbetrieb an den Unis (mit verheerenden Folgen für die Wissenschaft), aber nicht für alle Medien. Ich glaube nicht, dass sich Leute wie Dushan Wegner, Henry Broder, Roland Tichy, Jan Fleischhauer und nicht wenige andere in irgendeiner Weise von den politisch Korrekten knechten lassen. Im Gegenteil, manche haben ein regelgerechtes Geschäftmodell daraus gemacht, sich nicht knechten zu lassen. Solange es noch keine systematische staatliche Unterdrückung der Meinungsfreiheit gibt, geht das auch.
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Re: political correctness

Beitragvon Uel » Mi 2. Sep 2020, 09:16

Leute, ich melde mich mal kurz, obwohl ich an sich weiter andauernd keine Zeit dazu hätte!!!

Der Artikel kann solange nicht zu alt sein, solange das Problem existiert und ich denke nicht, dass sich an dem so wichtigen Thema in der nächsten Zukunft grundlegend problemlösendes ändern wird.

Dass dies weiter "virulent" ist beweist der Artikel kürzlich vom NZZ Chef-Kommentator Eric Gujer:
https://mail.google.com/mail/u/0/#inbox/WhctKJVzcMjvlxPBCSpXnNbFSvJqbwHlQTLbgwqknQHLtmPPTRMHtqcgKzKxNQtLMzMbLWq
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Re: political correctness

Beitragvon Staber » Mi 2. Sep 2020, 13:51

obwohl ich an sich weiter andauernd keine Zeit dazu hätte!!!


Lieber Uel!
Kleiner Tipp meinerseits...das einzige Mittel Zeit zu haben, ist, sich Zeit zu nehmen! :lol:
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Re: political correctness

Beitragvon Staber » Fr 11. Dez 2020, 22:04

Ich stelle mal die Frage im Forum

Was ist nationalistisch ?

Wird in Deutschland nicht als nationalistisch verpönt , was in anderen Ländern problemlos als Patriotismus durchgeht ? Nimm Russland oder die USA ..Ist es nicht die Dauerimpfung mit dem Schuldkult in Deutschland, die jeden unverkrampften Umgang mit der Geschichte unmöglich macht ?
Wenn ich etwas kann , dann ist es die Verbrechen ,die ich nicht begangen habe zu verurteilen , wie ich auch das Attentat von Amri verurteile !Nennt mir ein Land , welches eine Schuldkultur wie Deutschland pflegt ?Dabei hat jedes Land Flecken auf der Weste ....
Die Schuld für nationalistische Tendenzen , könnten außer bei der Regierung auch in Europa und der Globalisierung liegen.
Da kann man fast Grenzenlos reisen ( vor Corona )und wohin man kommt , darf jedes Volk stolz auf seine Geschichte und Tradition sein
Selbst faschistische Strömungen in Europa sind kein Problem für die dt. Regierung wie in Polen , Kroatien oder der Ukraine , aber eigentlich flächendeckend in Ost - und Südosteuropa , nur wer hier Merkel nicht toll findet ist NAZI !

Kommt man nach Hause ,erschlägt einen in den Medien an bestimmten Tagen wieder die Holocaustkeule !
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Re: political correctness

Beitragvon AlexRE » Fr 11. Dez 2020, 23:46

Die Rechtsdreher in Osteuropa sind durchaus ein Problem für unsere globalisierungsaffine politische Klasse, insbesondere die in der EU. Über die können Sie sich aus diplomatischen Gründen nur nicht so auskotzen wie über das eigene Land.

Übrigens habe ich seit jeher ein kleines Problem mit der Standard ‐ Abrenzung Patriotismus / Nationalismus. Der Patriot soll ja sein eigenes Land besonders wertschätzen, andere Länder aber auch toll finden, während der Nationalist auf andere Länder herabsieht. Diese Definition erscheint mir inkonsistent. So ganz einfach ist das wohl eher nicht. Wer sich überhaupt über eine Gruppenzugehörigkeit definiert bzw. selbst identifiziert, kann gegenüber anderen Gruppen vielleicht nett und höflich sein, wird sich aber mit der Abgrenzung automatisch für irgendwie besonders halten, auch wenn er das nicht zugibt.
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Re: political correctness

Beitragvon maxikatze » Sa 12. Dez 2020, 12:16

AlexRE hat geschrieben:Die Rechtsdreher in Osteuropa sind durchaus ein Problem für unsere globalisierungsaffine politische Klasse, insbesondere die in der EU. Über die können Sie sich aus diplomatischen Gründen nur nicht so auskotzen wie über das eigene Land.

Übrigens habe ich seit jeher ein kleines Problem mit der Standard ‐ Abrenzung Patriotismus / Nationalismus. Der Patriot soll ja sein eigenes Land besonders wertschätzen, andere Länder aber auch toll finden, während der Nationalist auf andere Länder herabsieht. Diese Definition erscheint mir inkonsistent. So ganz einfach ist das wohl eher nicht. Wer sich überhaupt über eine Gruppenzugehörigkeit definiert bzw. selbst identifiziert, kann gegenüber anderen Gruppen vielleicht nett und höflich sein, wird sich aber mit der Abgrenzung automatisch für irgendwie besonders halten, auch wenn er das nicht zugibt.



Jedes Land hat das Recht, stolz auf sich und seine erzielten Erfolge oder auf seine jahrtausende alte Geschichte zu sein. Kein Land muss sich kleiner ( aber auch nicht größer) machen als es ist. Dass sich demzufolge jeder Staat ein bißchen für etwas besonderes hält, ist normal und würde ich nicht so hochhängen. Ohne Patriotismus verwischen die kulturellen Eigenheiten, Sitten und Gebräuche. Das Singen der Nationalhymne z.B. hat auch etwas mit Patriotismus/Heimatliebe zu tun. Das muss sich niemand abtrainieren lassen.

>>Übrigens habe ich seit jeher ein kleines Problem mit der Standard ‐ Abrenzung Patriotismus / Nationalismus.<<
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Re: political correctness

Beitragvon Staber » Sa 12. Dez 2020, 14:24

Alex schrieb
während der Nationalist auf andere Länder herabsieht.


Tja Alex , die Einstellung muß jeder mit sich selbst ausmachen. Ich für mich denke nationalistisch und schaue nicht auf andere Länder herab.Jetzt fehlt nur noch ...na lassen wir es lieber!!!
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Re: political correctness

Beitragvon Staber » Sa 12. Dez 2020, 14:41

Maxikatze schrieb
>Übrigens habe ich seit jeher ein kleines Problem mit der Standard ‐ Abrenzung Patriotismus / Nationalismus.<<
Typisch deutsch. ;)


:lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
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