Gewalt gegen Kinder und Frauen international

Hier können aktuelle Themen getrennt voneinander auf gesonderten threads erörtert werden.

Der erschütternde Fall der kleinen Greta aus Viersen

Beitragvon Excubitor » Fr 29. Mai 2020, 20:26

FOCUS ONLINE Panorama - "Erschütternder Fall in Viersen - "Verstorbenes Kita-Kind: Verdächtige Erzieherin verriet sich im Verhör selbst"
"Der Fall der kleinen Greta erschüttert Deutschland - das dreijährige Mädchen kam unter rätselhaften Umständen in einer Kita in Viersen zu Tode. Eine Erzieherin wurde unter Mordverdacht verhaftet. FOCUS Online zeichnet die Geschichte nach.

[...]"

Zur Chronologie eines unverständlichen Verbrechens:
https://www.focus.de/panorama/welt/vorz ... 47492.html


Kommentar
Möglicherweise kommen noch wesentlich mehr Fälle ans Licht. Wieder einmal steht auch ein Jugendamt in der Schusslinie ...
Der Bericht umschreibt es treffend mit dern Worten: "Nach wir vor steht die Frage im Raum: Wie konnte Sandra M. solange unbemerkt unter dem Warn-Radar der Kollegen und den kommunalen Aufsichtsbehörden abtauchen ? Bereits in ihrem Anerkennungsjahr in einer Krefelder Einrichtung fiel sie negativ auf. Für den Erzieher-Beruf galt sie als ungeeignet. Dennoch schaffte sie ihren Abschluss und bekam immer wieder neue Jobs. Die Stadt Krefeld verschanzt sich indes mit einer Bewertung hinter den laufenden Ermittlungen." (Quelle: s. o. )
Hier deutet sich ein Konglomerat unglaublichen Versagens an, das schonungslos und bis ins letzte Detail aufgeklärt werden muss, obwohl, oder gerade weil man bei den mutmaßlich Verantwortlichen jetzt schon anfängt zu "mauern" ...
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Covid-2019: Erotik-Branche fürchtet das Total-Verbot

Beitragvon Excubitor » Sa 30. Mai 2020, 20:21

Handelsblatt - "Sexarbeit: Die Erotikbranche fürchtet das Total-Verbot"
"Während Tattoo-Studios wieder öffnen, bleiben Bordelle auf unbestimmte Zeit geschlossen. Einblicke in eine Branche, die fürchtet, nebenbei verboten zu werden.

[...]"

Quelle:
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top- ... li=BBqg6Q9


Kommentar
Ein Totalverbot, auch eins durch die Hintertür, wäre absolut kontraproduktiv, nicht nur für die in diesem "ältesten Gewerbe der Welt" Tätigen. Denn es dürfte sich dann kaum vermeiden lassen, dass die Anzahl der Sexualstraftaten in nicht unerheblichem Maß signifikant zunehmen würde. Ich denke, völlig intolerable Gewalttaten gegen Mädchen und Frauen gibt es in diesem Land schon mehr als genug. Da sollte, und kann man sich so einen Schnitzer, das Erotik-Gewerbe kaltzustellen, nicht auch noch leisten ...
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Re: +++ Eilmeldung +++ Beide R-Zahlen weiter steigend

Beitragvon AlexRE » Sa 30. Mai 2020, 21:28

Excubitor hat geschrieben:Handelsblatt - "Sexarbeit: Die Erotikbranche fürchtet das Total-Verbot"
"Während Tattoo-Studios wieder öffnen, bleiben Bordelle auf unbestimmte Zeit geschlossen. Einblicke in eine Branche, die fürchtet, nebenbei verboten zu werden.

[...]"

Quelle:
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top- ... li=BBqg6Q9


Kommentar
Ein Totalverbot, auch eins durch die Hintertür, wäre absolut kontraproduktiv, nicht nur für die in diesem "ältesten Gewerbe der Welt" Tätigen. Denn es dürfte sich dann kaum vermeiden lassen, dass die Anzahl der Sexualstraftaten in nicht unerheblichem Maß signifikant zunehmen würde. Ich denke, völlig intolerable Gewalttaten gegen Mädchen und Frauen gibt es in diesem Land schon mehr als genug. Da sollte, und kann man sich so einen Schnitzer, das Erotik-Gewerbe kaltzustellen, nicht auch noch leisten ...


Zwangsprostitution ist auch Vergewaltigung. Allerdings wäre ein neuerliches Verbot der Prostitution insofern kontraproduktiv, als dass die Kriminellen in der Branche wieder bessere Geschäfte machen würden.

Man müsste schon ernsthaft darüber nachdenken, wie in Schweden die Freier zu kriminalisieren, wenn man gar keine Art von alltäglicher Vergewaltigung im Geltungsbereich des Grundgesetzes dulden will. Leider habe ich noch nie etwas wirklich Informatives über die Erfahrungen mit dem "nordischen Modell" gelesen. Anscheinend sind Prostituierte einschließlich der vielen versklavten Osteuropäerinnen den hiesigen Sozialwissenschaftlern, Kriminologen und Journalisten ziemlich egal.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Covid-2019: Erotik-Branche fürchtet das Total-Verbot

Beitragvon Excubitor » Sa 30. Mai 2020, 21:48

AlexRE hat geschrieben:
Excubitor hat geschrieben:Handelsblatt - "Sexarbeit: Die Erotikbranche fürchtet das Total-Verbot"
"Während Tattoo-Studios wieder öffnen, bleiben Bordelle auf unbestimmte Zeit geschlossen. Einblicke in eine Branche, die fürchtet, nebenbei verboten zu werden.

[...]"

Quelle:
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top- ... li=BBqg6Q9


Kommentar
Ein Totalverbot, auch eins durch die Hintertür, wäre absolut kontraproduktiv, nicht nur für die in diesem "ältesten Gewerbe der Welt" Tätigen. Denn es dürfte sich dann kaum vermeiden lassen, dass die Anzahl der Sexualstraftaten in nicht unerheblichem Maß signifikant zunehmen würde. Ich denke, völlig intolerable Gewalttaten gegen Mädchen und Frauen gibt es in diesem Land schon mehr als genug. Da sollte, und kann man sich so einen Schnitzer, das Erotik-Gewerbe völlig kaltzustellen, nicht auch noch leisten ...


Zwangsprostitution ist auch Vergewaltigung. Allerdings wäre ein neuerliches Verbot der Prostitution insofern kontraproduktiv, als dass die Kriminellen in der Branche wieder bessere Geschäfte machen würden.

Man müsste schon ernsthaft darüber nachdenken, wie in Schweden die Freier zu kriminalisieren, wenn man gar keine Art von alltäglicher Vergewaltigung im Geltungsbereich des Grundgesetzes dulden will. Leider habe ich noch nie etwas wirklich Informatives über die Erfahrungen mit dem "nordischen Modell" gelesen. Anscheinend sind Prostituierte einschließlich der vielen versklavten Osteuropäerinnen den hiesigen Sozialwissenschaftlern, Kriminologen und Journalisten ziemlich egal.


Die Kriminalisierung von Freiern macht nur dann einen Sinn wenn man ihnen nachweisen kann, dass sie wissentlich Zwangsprostitution in Anspruch genommen haben. Das ist in der Realität gar nicht so einfach, da schon die dazu Verpflichteten zu oft nicht in der Lage sind das nachzuweisen. Der Vorwurf an den Freier die Zwangsprostitution erkannt zu haben würde ebenfalls voraussetzen, dass der StA in dem betreffenden Fall an eben genau der Stelle schon Zwangsprostitution nachweisen kann. Sonst ist der Kunde auch nicht zu belangen, da der das im Einzelfall noch viel weniger gut einschätzen kann. Wie hätte der Freier etwas erkennen können, das man gar nicht als vorhanden nachweisen kann?

Da aber der überwiegende Teil der Prostitution mittlerweile legal ausgeübt wird, macht es keinen Sinn jeden Freier zu kriminalisieren. Die sollten viel härter gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution vorgehen, was aber eben nicht so einfach ist.
Der, nennen wir ihn mal "nordische Weg", scheint eher der Versuch zu sein es sich sehr einfach zu machen um Menschenhändlern und Förderern der Zwangsprostitution "das Wasser abzugraben" weil man sie anders schlecht belangen kann, was aber dann leider vielfach genau die Falschen trifft.
Nichts anderes wäre es, jetzt die Prostitution auf kaltem Weg bei uns ganz zu verbieten.

Und damit zurück zum Thema ...
Zuletzt geändert von Excubitor am Sa 30. Mai 2020, 22:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Covid-2019: Erotik-Branche fürchtet das Total-Verbot

Beitragvon AlexRE » Sa 30. Mai 2020, 22:05

Excubitor hat geschrieben:Die Kriminalisierung von Freiern macht nur dann einen Sinn wenn man ihnen nachweisen kann, dass sie wissentlich Zwangsprostitution in Anspruch genommen haben.


Darum geht es nicht. Das nordische Modell bedeutet, dass jede Inanspruchnahme der Dienstleistungen Prostituierter strafbar ist, während die Prostituierten selbst straffrei bleiben. In Schweden sind alle Freier kriminell.

Hinsichtlich des von Dir geschilderten Sachverhalts der wissentlichen Inanspruchnahme von Zwangsprostituierten ist gar keine Gesetzesänderung erforderlich. Wenn man das beweisen kann, wird der Freier wegen einer tatbestandlichen Vergewaltigung verurteilt. Siehe § 177 Abs. 2 Nr. 4 StGB:

https://dejure.org/gesetze/StGB/177.html
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Re: Covid-2019: Erotik-Branche fürchtet das Total-Verbot

Beitragvon Excubitor » Sa 30. Mai 2020, 22:10

AlexRE hat geschrieben:
Excubitor hat geschrieben:Die Kriminalisierung von Freiern macht nur dann einen Sinn wenn man ihnen nachweisen kann, dass sie wissentlich Zwangsprostitution in Anspruch genommen haben.


Darum geht es nicht. Das nordische Modell bedeutet, dass jede Inanspruchnahme der Dienstleistungen Prostituierter strafbar ist, während die Prostituierten selbst straffrei bleiben. In Schweden sind alle Freier kriminell.

[...]


Und genau das ist Schwachsinn von denen die sich das ausgedacht haben. Das gibts in einigen Staaten der USA übrigens auch. Geht jemand zu einer legal angemeldeten selbstverantwortlich arbeitenden Sexualarbeiterin, von denen dann nebenbei hunderttausende, auch weiteres Personal in legalen Clubs, arbeitslos würden, wäre er dann kriminell. Dann würde die Inanspruchnahme einer legalen Dienstleistung kriminalisiert und zur Straftat. Das ist rechtlich gar nicht durchsetzbar, weil dem legalen Teil der Branche so die Tätigkeit nahezu unmöglich gemacht würde, da so mindestens ein Verstoß gegen die "Berufsausübungsfreiheit" in Art. 12 GG vor läge. Dann kann man auch einen Friseurbesuch kriminalisieren. Da gäbe es dann erst einmal wieder gut Arbeit für das BVerfG.

Haben wir nicht einen anderen Strang wo das passt, weil das hier total "off topic" geraten ist?
Zuletzt geändert von Excubitor am Sa 30. Mai 2020, 22:31, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Covid-2019: Erotik-Branche fürchtet das Total-Verbot

Beitragvon AlexRE » Sa 30. Mai 2020, 22:18

Excubitor hat geschrieben:
AlexRE hat geschrieben:
Excubitor hat geschrieben:Das ist rechtlich gar nicht durchsetzbar. Dann kann man auch einen Friseurbesuch kriminalisieren.


Siehst Du doch an Schweden, dass das rechtlich durchsetzbar ist. Das Land ist in der der EU und im Europarat. Hat es wegen der Kriminalisierung der Freier Ärger mit dem EuGH oder dem EGHMR bekommen?
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Re: Covid-2019: Erotik-Branche fürchtet das Total-Verbot

Beitragvon Excubitor » Sa 30. Mai 2020, 22:21

AlexRE hat geschrieben:
Excubitor hat geschrieben:
AlexRE hat geschrieben:
Excubitor hat geschrieben:Das ist rechtlich gar nicht durchsetzbar. Dann kann man auch einen Friseurbesuch kriminalisieren.


Siehst Du doch an Schweden, dass das rechtlich durchsetzbar ist. Das Land ist im Europarat und in der EU. Hat es wegen der Kriminalisierung der Freier Ärger mit dem EuGH oder dem EGHMR bekommen?


Was weiß ich, was die in ihrer Verfassung stehen haben. Hier gäbe das auf jeden Fall eine Menge, von vielen Politikern unerwünschten, Ärger. Da ist der EUGH oder gar der EuGHMR erst einmal sehr weit weg weil sich das BVerfG dazu räuspern müsste ...
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Re: Covid-2019: Erotik-Branche fürchtet das Total-Verbot

Beitragvon AlexRE » So 31. Mai 2020, 01:15

Excubitor hat geschrieben:Haben wir nicht einen anderen Strang wo das passt, weil das hier total "off topic" geraten ist?


Vielleicht "Gewalt gegen Frauen und Kinder"? Es gibt nämlich Leute, die sich für das nordische Modell engagieren, weil sie ausnahmslos jede Inanspruchnahme einer Prostituierten als Vergewaltigung ansehen. Die Frauen sollen alle zumindest in einer wirtschaftlichen Zwangslage sein, weshalb jeder Freier die kriminelle Energie eines Vergewaltigers habe bzw. einer sei:

https://www.sueddeutsche.de/leben/prost ... -1.2989558

https://www.emma.de/authors/huschke-mau
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Re: Covid-2019: Erotik-Branche fürchtet das Total-Verbot

Beitragvon Excubitor » So 31. Mai 2020, 18:01

AlexRE hat geschrieben:
Excubitor hat geschrieben:Haben wir nicht einen anderen Strang wo das passt, weil das hier total "off topic" geraten ist?


Vielleicht "Gewalt gegen Frauen und Kinder"? Es gibt nämlich Leute, die sich für das nordische Modell engagieren, weil sie ausnahmslos jede Inanspruchnahme einer Prostituierten als Vergewaltigung ansehen. Die Frauen sollen alle zumindest in einer wirtschaftlichen Zwangslage sein, weshalb jeder Freier die kriminelle Energie eines Vergewaltigers habe bzw. einer sei:

https://www.sueddeutsche.de/leben/prost ... -1.2989558

https://www.emma.de/authors/huschke-mau


Diese absolut einseitige Sichtweise ist tendenziell völliger Unsinn. Sie berücksichtigt nämlich überhaupt nicht, dass es tatsächlich Frauen gibt, die Spaß am Sex und erkannt haben, dass sich damit gut Geld verdienen lässt, die das also absolut freiwillig und aus eigenem Antrieb machen. Insbesondere im semi-professionellen Bereich der Swingerclubs und Privat-Bordelle gibt es nicht wenige davon, mit überaus ansehnlichem Nebenverdienst. Da passt Gewalt gegen Frauen überhaupt nicht.
Alles, was einfach aus Gründen eigener politischer oder anderer Interessen pauschalisiert wird, wie auch anscheinend das "Nordische Modell" ist mangels Differenzierung inakzeptabel und führt immer zu falschen Ergebnissen bei denen irgendjemand benachteiligt wird. Die die am lautesten gegen Prostitution wettern sind die ersten die hingehen ... da könnte ich drauf wetten.
Selbstverständlich ist Zwangsprostitution mit härtesten Mitteln zu bekämpfen, was dann wieder an unserem albernen Strafsystem scheitert, aber nicht mit untauglichen Mitteln, die nur künstlich weitere Kriminalität aufbauschen die in Teilen gar keine ist und den kriminellen Umtrieben der Menschenhändler auch nicht wirklich schadet, nur alles weiter ins Dunkelfeld einer Rotlicht-Parrallelgesellschaft verlagert. Vielleicht ist es im hohen Norden auch etwas zu kalt um klar zu denken, sieht man ja am Umgang mit der Coronakrise, womit wir wieder beim Thema wären.
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