Der Untersuchungsausschuss legte seine Ergebnisse zu den Cum-Ex- und Cum-Cum-Geschäften vor. Opposition und Koalition sind sich nur in einem Punkt einig: Die unter dem Namen "Cum-ex" bekannt gewordenen Aktiendeals seien von Anfang an illegal gewesen. Das seien keine Steuertricks pfiffiger Berater, Banken und Anleger, die über Jahre eine vermeintliche Gesetzeslücke ausgenutzt hätten. Cum-Ex mit Leerverkäufen sei immer illegal gewesen.
Zu einem gemeinsamen Abschlussbericht konnten sich die Parteien trotzdem nicht durchringen. Zu groß sind die Differenzen bei den Schlussfolgerungen. Linke und Grüne legen jeweils ein eigenes Resümee vor, Union und SPD ihre gemeinsame Sicht der Dinge — mit Entlastung auch der Verwaltung. Schließlich stellten sie in besagter Zeit mit Steinbrück und Schäuble die Finanzminister. Also alles wie im Kölner Untersuchungsausschuss zur Silvesternacht.
Dabei hatte "Cum EX" alle Zutaten, die zu einer Affäre gehören: Milliarden-Verluste für den Staat, lange ahnungs- und tatenlose Politiker und Finanzaufseher, gierige Anleger sowie skrupellose Banker und Steuerberater, "Whistleblower", Lobbyisten als Gesetzesschreiber und Maulwürfe in Ministerien. Mehrere Gerichtsurteile und fast 30 Ermittlungsverfahren gibt es bereits. Gegen mehr als 100 Banken werde ermittelt. Ermittelt werde sogar wegen bandenmäßiger Steuerhinterziehung in schweren Fällen, Der Untersuchungsausschuss hat in 19 öffentlichen Beweisaufnahmen fünf Sachverständige und rund 70 Zeugen gehört. Mehr als 200 Beweisbeschlüsse wurden gefasst. Am Ende aber gelingt keine gemeinsame Schlussfolgerung der Bundestags-Parteien.
Mitgemischt haben kleine wie große Banken, öffentlich-rechtliche Landesbanken und Institute, die vom Steuerzahler gerettet werden mussten und sich noch teils in Staatshand befinden wie die Commerzbank. Die Maple Bank ist wegen „Cum-Ex“ pleite gegangen. Das ein oder andere Geldhaus hat von sich aus reinen Tisch gemacht und Steuern nachgezahlt. Andere klagten gegen Rückzahlungsforderungen — in der Hoffnung, dass sich die Geschäfte als legal herausstellen. Erst kürzlich aber sollen weitere Insider ausgepackt haben, weshalb auf manche Banken und Aktienhändler noch Razzien zukommen dürften.
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