Die Frau stand unter Aufsicht des Jugendamts, war mit der Pflege ihres unheilbar kranken Sohns völlig überfordert und ließ den Jungen verhungern: Das Landgericht Mannheim verurteilte die hemmungslos weinende 30-Jährige nun zu neuneinhalb Jahren Haft - und sprach die Behörde von jeglicher Schuld frei.
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Seit Mitte 2009 habe das Jugendamt konkrete Erziehungshilfe für die beiden gesunden Kinder angeboten. Nathalie B. habe bewusst, alle Hilfsangebote ausgeschlagen. Sie habe Marcel partout selbst pflegen, sich aber nicht eingestehen wollen, dass sie überfordert sei. "Sie hat das zwar erkannt, aber nicht wahrhaben wollen", betont Richter Meinerzhagen.
Doch wie konkret die Hilfe des Jugendamts und der Familienhilfe aussah, erläutert er nicht. Auch nicht, ob es in so einem Fall fahrlässig ist, sich abwimmeln zu lassen. Gehören platte oder gar originelle Ausreden nicht zur täglichen Arbeit von Sozialarbeitern?
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Straferschwerend sei das langsame Sterben des Jungen, Woche um Woche, Tag für Tag, Stunde um Stunde, wie Meinerzhagen konstatierte. Nathalie B. habe ein "erschreckendes Maß an Gleichgültigkeit und Mangel an Empathie" an den Tag gelegt. "Eine geringere Strafe wäre nicht ausreichend, um die Schuld angemessen zu sühnen. Sie müssen versuchen, mit dieser Schuld fertig zu werden."
Im baden-württembergischen Aldingen ist ein Kleinkind gestorben, verdurstet in der verwahrlosten Wohnung seiner Mutter. Das Jugendamt betreute die Familie - laut der Behörde gab es nie Anzeichen für eine Gefährdung des Kindes.
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So fand das letzte Beratungsgespräch laut Mager am 21. März statt. Dabei sei es um die Trennung vom Vater der beiden jüngeren Kinder gegangen. An dem Tag hätten die Kinder - auch das kleine Mädchen - im Wohnzimmer gespielt. "Den Jugendamtsmitarbeitern ist nichts Negatives aufgefallen. Nichts, was auf Kindeswohlgefährdung hingedeutet hätte", sagt Mager.
In einem Haus in dieser Wohnanlage wurde die Leiche in einer laut Polizei völlig verwahrlosten Wohnung gefunden.
Frontal 21
Wochenmagazin Thema: Kinder sterben - Das Versagen der Jugendhilfe • Schiebung im Fußball - Die geheime Macht der Wettmafia • Blockierte Energiewende - Wohin mit dem Ökostrom?
D 2011 Moderation: Hilke Petersen
[Sender: ZDF] [Beginn: 21.00] [Dauer: 45 Min.] [Ende: 21.45] [SV: 51-563]
Das Jugendamt, heißt es in dem 72-seitigen Dokument, habe die Eignung des Paares als Pflegeeltern "nicht vollständig und ordnungsgemäß" geprüft.
Zudem hätte der Allgemeine Soziale Dienst (ASD) die katastrophalen Lebensumstände der Pflegeeltern bereits seit mindestens 2004 gekannt. Trotzdem sei dieses Wissen nicht berücksichtigt worden, als Chantal in deren Obhut gegeben wurde.
"Am Donnerstag rief mich eine Mitarbeiterin vom Jugendamt an und fragte mich, was ich denn nun vom Jugendamt erwarte."
Sehr fortschrittlich - Beamte, die den Bürger und Steuerzahler ernst nehmen und nach seiner Meinung fragen.
*Ironiemodus off*
In letzter Zeit häufen sich die Meldungen über Totalversagen von Jugendämtern, bis hin zur Auswahl bekanntermaßen drogenabhängiger Pflegeeltern.
Unfähige und / oder pflichtvergessene Staatsdiener sind aber noch ein anderes Paar Schuhe als die Vereinzelung und mangelnde Mitmenschlichkeit in unserer heutigen Gesellschaft. Die gefährden neben den hilflosen Kindern auch noch die Gesamtheit der Steuerzahler und damit ihren eigentlichen Dienstherren, weil aus verwahrlosten Kindern Straßenschläger und sonstige Kriminelle werden.
Wer sich alles gefallen lässt, kann sich irgendwann nicht mehr durch Weggucken aus der Affäre ziehen. So eine Gleichgültigkeit rächt sich früher oder später.
Weilburg (fiz). Ein 42-Jähriger stürzt im Dunkeln die Kellertreppe hinunter und stirbt. Joachim Sellin ist der Gerichtsvollzieher, der bei jenem 42-Jährigen den Stromzähler ausbauen ließ.
Herr Sellin, wie viele Stromzähler haben Sie in diesem Jahr ausbauen lassen?
Joachim Sellin: Hm, ich schätze sechs oder sieben.
Waren das alles Routinefälle?
Sellin: Es gab da schon extreme Geschichten. Ich erzähle Ihnen mal eine, die im vergangenen Sommer begann. Da hatte ich einen Stromzählerausbau, von dem Kinder betroffen waren. Ich wandte mich an das Jugendamt. Das sah keinen Handlungsbedarf. Es war ja Sommer und warm. Im Februar erfuhr ich dann, dass der Zähler immer noch ausgebaut ist. Die Familie saß also an Weihnachten ohne Strom da.
VATER KLAGT AN
Meine Tochter wurde vom Jugendamt entführt
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Im November musste sie nach einem Zuckerschock ins Krankenhaus, bekam neue Medikamente. „Das dauert, bis der Körper darauf eingestellt ist“, so Vater Jürgen. „Apinya ist mal unter-, mal überzuckert. Wir haben Schulungen gemacht, können damit umgehen.“
Ende November fühlt sich Apinya in der Schule schlecht. Aber statt den Vater zu holen, rufen Lehrer das Jugendamt. Ihr Vorwurf: „Mangelnde Gesundheitsfürsorge“. Apinya landet in einer Pflegefamilie!
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