Die Ausmaße und kriminelle "Qualität" der auf facebook angebahnten und durchgeführten Straftaten nimmt immer inakzeptablere und groteskere Formen an, da niemand bereits scheint ernsthaft dagegen vorzugehen, insbesondere nicht die dazu verpflichteten Politiker und Strafverfolgungsorgane.
Hier die neuesten Auswüchse:
"Sex-Falle facebook: Zuhälter ködern Mädchen im Internet
Sex-Falle Internet
Mona (15) verliebte sich auf Facebook und landete auf dem Strich
11.08.2011 — 23:21 Uhr
Von D. LOCHTE, S. SCHNEIDER, M. SCHOLZ und H. FRACKOWIAK
Mona* (15) wuchs in einer heilen Welt auf. Mit ihrer Mutter lebte sie in einer Kleinstadt in Schleswig-Holstein auf einem Reiterhof.
Doch Anfang des Jahres beginnt Mona sich daraus zu entfernen. Sie verbringt immer mehr Zeit im Internet. Chaträume und soziale Netzwerke fesseln sie stundenlang vor dem Laptop. „Sie war vollkommen auf das Internet fixiert“, sagt ihre Mutter.
Im Frühjahr lernt sie auf der Online-Plattform Facebook einen 25-jährigen Pakistani kennen. Der junge Mann stellt sich als Charmeur vor, Mona verliebt sich.
Was sie nicht weiß: Ihre Internetliebe ist ein polizeibekannter Verbrecher aus dem Rotlichtmilieu. Ein sogenannter Loverboy, der weiblichen Teenagern die große Liebe vorspielt, um sie zur Prostitution zu zwingen.
Es ist der 17. Mai dieses Jahres. Ihrer Mutter erzählt Mona, dass sie eine Freundin besuchen wolle. Weil das Mädchen nicht nach Hause kommt, wirft die Mutter aus Sorge einen Blick in Monas Unterlagen – und macht eine grausige Entdeckung: Auf einem Zettel stehen Preise für Sexdienste.
Monas Mutter meldet ihre Tochter bei der Polizei als vermisst und wendet sich an die Organisation „Stop Loverboys“, die sich für Opfer von Loverboys einsetzt. [...]
Auf einer Prostituierten-Plattform bietet ein Mädchen in aufreizender Pose sexuelle Dienste an – Mona!
Ein Beamter des Landeskriminalamtes gibt sich als Freier aus, arrangiert ein Treffen in Hannover. Dort verkauft Mona in einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus ihren Körper. Der Besitzer der Wohnung, ein 46-jähriger Deutscher, ist mehrfach vorbestraft.
Zusammen mit ihrer Mutter bringt die Polizei Mona nach Hause. In einer Kinder- und Jugendpsychiatrie soll das Mädchen therapiert werden. Doch Mona flüchtet aus der Klinik.
Das ist jetzt neun Tage her, seitdem fehlt jede Spur von Mona.[...]
Für Monas Mutter ist das Ganze „ein riesiger Schock“, wie sie gestern zu BILD am Telefon sagt.
Tina Kulow, Pressesprecherin von Facebook-Deutschland: „Dies ist ein sehr trauriger Fall, den wir zutiefst bedauern. Im Einklang mit den Behörden warnen wir davor, sich mit Fremden zu treffen, die online Kontakt aufgenommen haben.
Dies sollte erst dann geschehen, wenn man sich wirklich sicher ist, wer diese Person ist.“
Quelle:
http://www.bild.de/digital/internet/fac ... .bild.html
Kommentar:
Angesichts dessen, dass man bei der Facebook-Administration nach wie vor nichts Konsequentes gegen den kriminellen Missbrauch der Plattform zu unternehmen scheint, wirkt die Erklärung derer Pressesprecherin schon fast wie ein Hohn gegenüber allen bislang dadurch Geschädigten. Allein ein wenig Aufklärung scheint doch ein makabrer Witz zu sein gegenüber einem dringenden Erfordernis Derartiges auf dem eigenen Portal beispielsweise durch Aufhebung der Immunität der Teilnehmer zu unterbinden.
Außerdem wäre es dringendst an der Zeit die beteiligten Politiker, deren Untätigkeit auf dem Gebiet "rechtsfreier Raum Internet" bereits seit längerem zum Himmel stinkt in die Pflicht zu nehmen. In einem Rechtsstaat wären längst Ermittlungsverfahren wegen genau dieser pflichwidrigen Untätigkeit eingeleitet worden.