maxikatze hat geschrieben:Propagandamühle - sollte zum Unwort des Jahres vorgeschlagen werden.
Das würde nichts an dem Grundtatbestand ändern, dass die Hamas mit voller Absicht israelisches Feuer auf eigene Kinder zieht, um an weltweiten Propagandamühlen drehen zu können. Die Wahl des Begriffes "Kollateralschaden" zum Unwort des Jahres 1999 hat auch nichts an der Unverzichtbarkeit dieses im heutigen Kriegsvölkerrecht zentralen Begriffes geändert:
(...)
Rechtliche Einordnung
Nach dem humanitären Völkerrecht ist stets darauf zu achten, dass die Zivilbevölkerung, Zivilpersonen und zivile Objekte vor Begleitschäden verschont bleiben. Ein Angriff, mit dem ein Begleitschaden einhergeht, ist völkerrechtswidrig, wenn der Begleitschaden vorhersehbar war und:
wenn er durch die Anwendung praktisch möglicher Vorsichtsmaßnahmen bei der Wahl der Angriffsmittel und -methoden vermeidbar gewesen wäre oder
wenn die mit ihm verbundenen Verluste unter der Zivilbevölkerung, die Verwundung von Zivilpersonen, die Beschädigung ziviler Objekte oder mehrere derartige Folgen zusammen in keinem Verhältnis zum erwarteten konkreten und unmittelbaren militärischen Vorteil stehen.
Demnach kann die bewusste Inkaufnahme eines Begleitschadens völkerrechtsgemäß sein, wenn er sich nur durch einen Verzicht auf den Angriff vermeiden ließe und wenn der Angriff einen entsprechend gewichtigen militärischen Vorteil erwarten lässt. Der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit erfordert hier unter Umständen eine Abwägung von Menschenleben, gegebenenfalls in größerer Zahl, gegenüber dem prognostizierten militärischen Vorteil.
Auch bei nicht völkerrechtswidrigen Angriffen, durch welche die Zivilbevölkerung in Mitleidenschaft gezogen werden kann, muss eine wirksame Warnung vorausgehen, wenn die gegebenen Umstände dies erlauben.
Diese Grundsätze sind in Art. 51 und 57 des Zusatzprotokolls I zu den Genfer Abkommen niedergelegt.
(...)
http://de.wikipedia.org/wiki/BegleitschadenDie Herrschaften der Gesellschaft für deutsche Sprache sitzen nämlich sehr warm und sehr trocken weitab jeder Verantwortung für die Führung eines Verteidigungskrieges gegen einen Feind, der den eigenen Staat erklärtermaßen auslöschen will. Menschen, die um ihr Existenzrecht kämpfen müssen, kann man mit billigen (im Sinne von ungefährlich, weil von der Meinungsfreiheit in einem Rechtsstaat geschützt) Sprüchen und hohlem Aktionismus nicht beeindrucken. Insofern kann man das Medientheater gegen Israel auch nicht mit dem während des Vietnamkrieges vergleichen. Letzteres konnte bereits vorhandene Zweifel an einem fragwürdigen Kriegsabenteuer massiv verstärken, während die antiisraelische Propaganda keine Adressaten finden kann, die irgendwie für den Ausgang des Konflikts relevant sein könnten.