Schweiz

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Re: Schweiz

Beitragvon maxikatze » Sa 1. Jun 2013, 18:25

AlexRE hat geschrieben:
maxikatze hat geschrieben:
Nestlé investiert in das Werk über 270 Mio. Franken, rund 27 Mio. werden von 21,5 Millionen Euro werden von Mecklenburg-Vorpommerns Landesregierung subventioniert.



Mir soll erstmal einer erklären, warum ein weltweit agierender Konzern, der andere Firmen mit ...zig Milliarden Dollar aufgekauft hat, Subventionen (Steuergelder) benötigt.


Von "Benötigen" kann keine Rede sein, die sind einfach frei in ihren Standortentscheidungen, während der Staat gezwungen ist, strukturschwache Standorte zu begünstigen. Und das geht nur mit Standortsubventionen.



Dann richtet sich ihre Standortentscheidung nach der Höhe der Subventionen und sicherlich nicht aus Mitleid zur strukturschwachen Region. So sehe ich das.
Mal abwarten wie sich das entwickelt und ob Nestle am Standort festhält. Wär ja nicht das erste Mal, dass ein Konzern die Subventionen einstreicht und nach einer gewissen Zeit wieder abzieht in Richtung Südosteuropa.
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Re: Schweiz

Beitragvon AlexRE » Sa 1. Jun 2013, 19:29

maxikatze hat geschrieben:Dann richtet sich ihre Standortentscheidung nach der Höhe der Subventionen und sicherlich nicht aus Mitleid zur strukturschwachen Region. So sehe ich das.


Natürlich ist das so. Die haben ja nicht einmal Mitleid mit ihren eigenen Kunden:

Kamerascheue Produzenten

Schon bald muss er feststellen: Die Kaffeeproduzenten sind äußerst kamerascheu. Und das hat einen Grund: Eine Million Tonnen Schädlingsbekämpfungsmittel wurden allein im vergangenen Jahr 2012 auf brasilianischen Feldern versprüht.

Brasilien ist nicht nur der größte Kaffeeanbauer der Welt, sondern auch Weltmeister im Verbrauch von Pestiziden. Verseuchtes Wasser und vergiftete Böden sind nur eine Folge der exzessiven Landwirtschaft.

Nach vielen vergeblichen Versuchen gelingt es dem Kamerateam mithilfe eines Insiders schließlich doch noch, auf Kaffeeanbauplantagen im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais zu drehen und mit Plantagenbesitzern zu sprechen.


http://www.daserste.de/information/repo ... e-100.html
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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » So 2. Jun 2013, 08:53

maxikatze schrieb
Dann richtet sich ihre Standortentscheidung nach der Höhe der Subventionen und sicherlich nicht aus Mitleid zur strukturschwachen Region. So sehe ich das.
Mal abwarten wie sich das entwickelt und ob Nestle am Standort festhält. Wär ja nicht das erste Mal, dass ein Konzern die Subventionen einstreicht und nach einer gewissen Zeit wieder abzieht in Richtung Südosteuropa.


Das Werk steht bereits fast fertig gebaut.

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Die Einwohner über die 450 neuen Arbeitsplätze. Und Bundeskanzlerin Merkel, die ihr Kommen zugesagt hat und mit Blick auf die Bundestagswahl schöne Bilder erwarten darf. Für den Umweltschutz wird es dagegen ein schwarzer Tag. Denn die Ökobilanz der Kapseln, die ab Frühjahr 2014 in Schwerin produziert werden, ist katastrophal. :?

„Extrem wenig Kaffee wird in extrem viel Material verpackt“

Besonders die Verpackung ist für die Ökobilanz verheerend. Da die Kapseln nur eine Portion von etwa 4 bis 7 Gramm fassen, entsteht enorm viel Müll. Für den Abfall gibt es aber im Gegensatz zur Schweiz in Deutschland kein Sammel- und Recyclingsystem. Die Kapseln, die aus Kunststoff und Aluminium bestehen, werden geschreddert und für die konventionelle Energiegewinnung genutzt

http://www.taz.de/Nestl-in-Schwerin/!117076/

Es gibt doch bestimmt auch in Deutschland Sammelstellen wo Aluminium abgegeben werden kann. Diese Kritiken sind einfach unfair, praktisch jeder Produzent von was auch immer versursacht auch Müll. Diese Oeko-Hetzer verursachen vielerorts mit ihren Mitteilungen, sehr viel Schaden an.

Beton für Nestlé kommt von hier

Nach vier Stunden intensiver Verhandlung hatte die MFW-Unternehmsgruppe und damit das Schweriner Betonwerk in Süd den Auftrag in der Tasche. Mit Unterstützung der Brandenburger Niederlassung produzieren die 41 Beton- und Stahlbetonbauer in der Pampower Straße die 1047 Einzelteile für das Nestlé-Werk in den Göhrener Tannen, wo heute Mittag gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel Grundsteinlegung gefeiert wird. Die Firma Dechant Hoch- und Ingenieurbau GmbH, ein Bauunternehmen aus Oberfranken, hatte zuvor den Zuschlag von Nestlé erhalten, für 20 Millionen Euro den Hochbau zu übernehmen. Nach der Vergabe hatte sich Ulmar Wölk, Geschäftsführer der BWS Betonwerk Schwerin GmbH, direkt bei Familie Dechant um den lukrativen Vier-Millionen-Euro-Auftrag der Produktion beworben - und letztlich Erfolg gehabt.

http://www.svz.de/nachrichten/home/top- ... f7b50be39f

Nachhaltige Produktion auf den Philipinen

Grüne Kaffeebohnen sind nicht nur der Rohstoff für den finalen Kaffee. Sie sind auch eine wertvolle Energiequelle, wie das NESCAFÉ Werk Cagayan de Oro auf den Philippinen bewiesen hat.

Unser Ziel

Das Cagayan de Oro Werk auf den Philippinen ist eines unserer größten Werke zur Herstellung von löslichem Kaffee. Wie jedes andere Werk benötigt es große Mengen an Energie für die einzelnen Verarbeitungsschritte. Als umweltbewusstes Kaffeeunternehmen suchten wir nach einer sauberen Energiequelle ohne Einsatz von fossilen Brennstoffen, die für ihre hohen Emissionen an Stickstoffoxiden und Schwefeloxiden berüchtigt sind.

Unser Beitrag

Als NESCAFÉ nach Wegen suchte, um seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu minimieren, wurde schnell deutlich, dass verbrauchtes Kaffeemehl eine hervorragende Energiequelle ist. Um diese Energie möglichst effizient nutzen zu können, entwickelten wir eine moderne Anlage (unter Fachleuten als Wirbelschichtanlage bekannt), die mit Kaffeemehl betrieben wird.

http://www.nestleprofessional.com/switz ... 34%2cd.bGE

Ich benutze schon seit vielen Jahren Nespresso Maschinen und die Kapseln. Die Kapseln kann man hier überall abgeben. Was machen jene Menschen mit den Filterkaffee-Maschinen, wo entsorgen sie den verbrauchten Kaffee, der im Filter zurückbleibt und das ist nicht etwa wenig ?

http://de.wikipedia.org/wiki/Nespresso
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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » So 2. Jun 2013, 09:28

Alex schrieb
Dass die Produktion eines derart trivialen Produkts Arbeitsplatzverhinderern zum Opfer gefallen sei, habe ich noch nicht gehört. Allerdings finden sogar Kaffeepads ihre Fundamentalkritik:

Italiens Untergang sind die Kaffee-Pads

Warum in den Bars an italienischen Stränden plötzlich Tiefkühlkost auftaucht. Eine Kaffee- und Kulturkritik. :lol: :lol:

(...)

http://www.welt.de/debatte/kolumnen/Mei ... -Pads.html


28.11.10
Möbelindustrie

Öko-Irrsinn gefährdet Hunderttausende Arbeitsplätze

Für die Möbelindustrie ist es ein Graus: Holz ist für kaum mehr bezahlbar, weil es zunehmend in Kraftwerken und Heizkesseln verfeuert wird.


Ein Lieblingssatz von Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) lautet: "Umwelttechnologie ist Beschäftigungsmotor." Ein anderer: "Erfolgreiche Umwelt- und Klimapolitik schafft Wachstumsmärkte und Arbeitsplätze." Den 350 Mitarbeitern der Pfleiderer AG in den Gemeinden Gschwend, Ebersdorf und Nidda sollte Röttgen besser nicht so kommen. Ihnen droht kurz vor Weihnachten der Verlust ihrer Arbeitsplätze – und Röttgens hochgelobte Klima- und Umweltpolitik ist mit daran schuld.

http://www.abendblatt.de/wirtschaft/art ... aetze.html
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Re: Schweiz

Beitragvon AlexRE » So 2. Jun 2013, 13:03

28.11.10
Möbelindustrie

Öko-Irrsinn gefährdet Hunderttausende Arbeitsplätze


Wenn es wirklich so eine Arbeitsplatz - Tragödie wäre, dass die Spanplattenhersteller ihren Rohstoff nicht mehr als Abfall hinterhergeschmissen bekommen, hätten wir dieses Klagelied seit dem November 2010 sehr häufig und aus allen Medien vernommen. Tatsächlich neigen die Lobbyisten aller Branchen zu Übertreibungen. Außerdem: "Die Klage ist der Gruß des Handelsmanns" ;).

Das hier scheint mir auch stärkere Auswirkungen auf die vergleichsweise hohen Holzpreise in Deutschland zu haben als die Förderung erneuerbarer Energien:

Deutschland hat eine Kleinwaldstruktur

Auch wenn die Bäume üppig wachsen, herrscht auf dem Holzmarkt Knappheit – und das liege vor allem an den Kleinstwaldstrukturen in Deutschland, sagt Andreas Schulte, Professor für Waldökologie, Forst- und Holzwirtschaft an der Universität Münster. In Deutschland gebe es mehr als eine Million Privatwaldbesitzer. Deren Besitz umfasse im Durchschnitt aber gerade einmal vier bis fünf Hektar. "Wenn Sie eine so kleine Fläche bewirtschaften, kommt da ein Jahresgewinn von höchstens 300 Euro raus", sagt Schulte. Davon könne ein Waldbesitzer mit seiner Familie vielleicht zweimal Essen gehen. Es sei also nicht überraschend, dass der Privatwald kaum noch bewirtschaftet werde.

"Wenn in der Eifel eine Fichte falsch fällt, liegt sie auf drei Grundstücken", beschreibt Schulte die Zersplitterung des deutschen Waldeigentums. Aus vielen Kleinstgrundstücken einen Großwald zu machen, damit sich die Bewirtschaftung lohnt, sei aber nicht so einfach. "Am Waldbesitz hängen oft große emotionale Werte", hat Schulte beobachtet: "Der Familienwald, in dem man schon als Kind gespielt hat, ist das Letzte, was man verkauft."

So weise die offizielle "Waldinventur" der Bundesregierung zwar stets wachsende Holzressourcen aus. Doch nach regionalen Untersuchungen des Münsteraner Wald-Zentrums lassen sich davon oft nur 30 bis 50 Prozent für den Markt "nachhaltig mobilisieren". Der Rohstoff ist viel knapper als gedacht.


Wenn die Hälfte des deutschen Waldbestands als Freizeitspaß für die zweite Erbengeneration der Wirtschaftswunderzeit gebraucht wird, müssen wir eben mehr Holz aus Skandinavien und Osteuropa importieren. Die Leute dort müssen schließlich auch was verdienen, damit sie deutsche Autos kaufen können.
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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » So 2. Jun 2013, 14:42

Alex hat geschrieben
Wenn die Hälfte des deutschen Waldbestands als Freizeitspaß für die zweite Erbengeneration der Wirtschaftswunderzeit gebraucht wird, müssen wir eben mehr Holz aus Skandinavien und Osteuropa importieren. Die Leute dort müssen schließlich auch was verdienen, damit sie deutsche Autos kaufen können.
:)

Ich bin auch für eine gerechte Umwelt, das hier Erwähnte war nur ein Beispiel. Auch ich möchte dass die Umwelt erhalten bleibt für meine und viele andere Nachkommen, sie soll aber fair sein und Vernünftig bleiben. Oft wird von Umweltschützern massiv übertrieben, was ich nicht gutheissen kann. Ein Beispiel hier in meiner Wohngemeinde;

Man wollte eine Tierfutterfabrik bauen, Umweltgerecht mit allen Auflagen versehen und den neuesten dazugehörenden Filter. Es wären bis zu 60 neue Arbeitsplätze entstanden, die Firma hätte jährlich bis zu CHF 400'000.- Steuern abgeliefert, was auch den Einwohner mit einer Steuerfussreduktion zugute gekommen wäre. Es wurde von Umweltschützer so heftig protestiert, dass die Firma das Baugesuch zurückzog. Die Firma wäre in der Nähe von einer Autobahn Ein- und Ausfahrt gebaut worden, das wiederum hätte Lastwagenlärm verursacht, obwohl da gar keine Wohnungen noch Häuser stehen. Es würde stinken, auch wenn die neuesten Filter eingebaut worden wären. Das alles wurde mit einer heftigen Hetzerei vereiteltet. Ich hatte mich damals auch an der Diskussion beteiligt und wurde von den Betreffenden Umweltschützer aufs Uebelste beschimpft und beleidigt. Ich solle doch gefälligst an meinem Kochherd bleiben, meinem Mann ein anstädiges Essen zubereiten und mich nicht in Diskussionen einmischen, wovon ich sowieso nichts verstehen würde. Ein Relikt aus der Zeit wo den Frauen das Stimmrecht jahrelang verweigert wurde. :evil:

Der Firma wurden sogar Morddrohungen zugesandt. Solche Individuen, die glauben das Richtige den anderen aufs Auge drücken zu müssen, verachte ich.


Die Centravo wollte in Oftringen 40 bis 50 Mio. Franken investieren und ihren Sitz von Lyss BE nach Oftringen verlegen. In der Gemeinde wären dadurch rund 60 neue Arbeitsplätze entstanden. Laut dem Anfang Jahr veröffentlichten Umweltverträglichkeitsbericht wäre das Vorhaben umweltkonform gewesen, teilte die Centravo mit.

http://www.wirtschaft.ch/Centravo+zieht ... detail.htm
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Re: Schweiz

Beitragvon AlexRE » So 2. Jun 2013, 14:58

Ich hatte mich damals auch an der Diskussion beteiligt und wurde von den Betreffenden Umweltschützer aufs Uebelste beschimpft und beleidigt. Ich solle doch gefälligst an meinem Kochherd bleiben, meinem Mann ein anstädiges Essen zubereiten und mich nicht in Diskussionen einmischen, wovon ich sowieso nichts verstehen würde. Ein Relikt aus der Zeit wo den Frauen das Stimmrecht jahrelang verweigert wurde.

Der Firma wurden sogar Morddrohungen zugesandt. Solche Individuen, die glauben das Richtige den anderen aufs Auge drücken zu müssen, verachte ich.


In Deutschland nennt man diese Typen "Ökofaschisten". Bei Euch scheinen die ja keinen Deut besser zu sein. Jedenfalls konntest Du bei der Geschichte mal erleben, dass nicht jedes gesellschaftliche Gift von außen kommt.
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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » So 2. Jun 2013, 15:11

Alex schrieb
Jedenfalls konntest Du bei der Geschichte mal erleben, dass nicht jedes gesellschaftliche Gift von außen kommt.


:) :) ;)
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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » Mo 3. Jun 2013, 15:50

Hasserfüllte Schwiegermutter muss ins Gefängnis

Eine 68 Jahre alte türkische Frau muss wegen versuchter Anstiftung zum Ehrenmord an ihrer Schwiegertochter definitiv für sieben Jahre ins Gefängnis. Das Bundesgericht hat ein Urteil des Berner Obergerichts bestätigt.

Die verhasste Schwiegertochter hatte mit ihrem Ehemann ab 2001 in Bern direkt neben den Schwiegereltern gelebt. Ihr Gatte war psychisch krank und konsumierte Drogen. Als er in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wurde, verliess sie den Mann. 2008 starb dieser an einer Medikamenten-Überdosis.

Hasserfüllt und uneinsichtig

Laut Gericht hat die Verurteilte ihr Ziel zudem auf heimtückische und perfide Weise verfolgt. Nach erfolglosen Telefonaten habe sie mit ihren Briefen an die Nachbarn und den Gemeindepräsidenten den Druck auf die Familie der Schwiegertochter erhöht. Sie habe gewusst, dass damit die Familienehre massiv in Frage gestellt worden sei.

Nicht zu beanstanden ist laut Bundesgericht schliesslich die Höhe der ausgesprochenen Strafe. Die seit vierzig Jahren in der Schweiz lebende Frau habe sich bis zuletzt äusserst hasserfüllt und völlig uneinsichtig gezeigt.

Sie sei nicht berufstätig und habe auch keine familiären Pflichten. Insgesamt würden keine aussergewöhnlichen Umstände vorliegen, die eine Strafminderung wegen besonderer Strafempfindlichkeit rechtfertigen würde.
(sda)

http://www.bluewin.ch/de/index.php/17,8 ... sland/sda/
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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » Mi 5. Jun 2013, 15:02

Nationalrat nimmt Ordnungsantrag der SP an

Der Nationalrat legt das Steuerstreit-Gesetz auf Eis. Er will die Behandlung des Geschäfts so lange aussetzen, bis der Inhalt des Programms bekannt ist, das die USA den Schweizer Banken zur Beilegung des Steuerstreits anbieten.

Die Forderung kam von der SP. Der Nationalrat nahm einen Ordnungsantrag der Partei mit 100 zu 90 Stimmen bei 4 Enthaltungen an. Einen weiteren Ordnungsantrag der SVP, welche das Geschäft von der Traktandenliste der laufenden Session streichen wollte, lehnte der Rat mit 64 zu 57 Stimmen bei 72 Enthaltungen ab.

Welche Folgen dieser Entscheid hat, ist unklar. Wahrscheinlich ist, dass damit der Fahrplan des Bundesrats zur Behandlung des Geschäfts hinfällig wird. Dieser hatte das Parlament gedrängt, das Gesetz in der laufenden Session zu verabschieden, um es auf 1. Juli in Kraft setzen zu können.

Das bedeutet aber auch, dass die eidgenössischen Räte im unklaren darüber gelassen werden, was die Schweizer Seite im Gegenzug für eine vorübergehende Anpassung ihrer Rechtsordnung erhält. Unbekannt ist sowohl die Höhe der vorgesehenen Bussen als auch alle weiteren Bedingungen, unter welchen die Schweizer Banken einer Anklage in den USA vermeiden könnten.

Mitglieder des Bundesrats unter der Führung von Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf hatte letzten Montag die Fraktionsspitzen zu Gesprächen über das Banken-Programm eingeladen. Im Anschluss beklagten sich die Parlamentarierinnen und Parlamentarier, dass sie kaum zusätzliche Informationen erhalten hätten.
(sda

http://www.bluewin.ch/de/index.php/22,8 ... nland/sda/

172 Kommentare

PMEinklappen

Ich finde es absolut in Ordnung, dass sich der Rat nicht von den USA erpressen lässt. Welches demokratische, westliche Land lässt sich von einer fremden Regierung ein Gesetz aufzwingen, welches nicht einmal kennt. Welche Arroganz der Amerikaner zu glauben, dass die Schweizer Politiker ein Gesetz annehmen würden, von dem sie nicht einmal wissen, wie es aussieht, was für Konsequenzen es hat und was es kostet.

Die Eidgenossenschaft hat sich von fremden Herrschern befreit, um nicht Untertan der USA (oder andere Drittstaaten, wie Deutschland mit Steinbrück!!) zu werden. Die USA müssen endlich ihre Hausaufgaben machen um das Defizit endlich in den Griff zu bekommen.

Sollten die USA, wie angedroht, den Banken die Lizenz in den USA entziehen, so glaube ich, dass sie sich ins eigene Fleisch schneiden, denn es gibt auch US-Banken, die in der Schweiz tätig sind und es gibt politische Interessen der USA, die eine Ausdehnung des Wirtschaftskrieges nicht zulassen können.
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