Schweiz

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Re: Schweiz

Beitragvon AlexRE » Fr 15. Mär 2013, 15:21

Livia hat geschrieben:"Die Bonus-Regel wird vermutlich dazu führen, dass die Fixgehälter in einigen Bereichen angehoben werden müssen, um die besten Mitarbeiter nicht zu verlieren", sagte Dougan in einem Interview mit dem "Handelsblatt". Dadurch würden die Personalkosten in Geldhäusern weniger flexibel.


"Flexibel" hört sich immer gut an, muss aber nicht immer etwas Gutes bedeuten. Die durch hohe Boni provozierte Jagd nach schnellen Profiten bei ausschließlich kurzfristiger Profitmaximierung kann den Unternehmen langfristig gesehen auch schaden - volkswirtschaftlich und ordnungspolitisch betrachtet ist das sowieso schlecht.

Höhere Grundgehälter statt Boni vermeiden also zumindest Fehlanreize zu destruktivem Handeln. Das ist viel wichtiger als die Frage, welche Summen am Ende den Managern und welche den Aktionären zufließen. Das geht im Gegensatz zu den Fehlanreizen außer den Vertragspartnern selbst niemanden etwas an.

Wie gesagt, wenn man nicht primär auf die Meidung von volkswirtschaftlich schädlichen Fehlanreizen abstellt, sondern die Überbezahlung von Managern aus irgendwelchen abstrakten Gerechtigkeitsgesichtspunkten ablehnt, dann ist es geradezu blödsinnig, dieser Ungerechtigkeit durch ein plattes gesetzliches Verbot von Gehältern über dem Betrag X begegnen zu wollen. Damit verteilt man nämlich Geld von Millionären (Managern) zu Milliardären (Großaktionären) um.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » Fr 15. Mär 2013, 15:31

AlexRE hat geschrieben:
Livia hat geschrieben:"Die Bonus-Regel wird vermutlich dazu führen, dass die Fixgehälter in einigen Bereichen angehoben werden müssen, um die besten Mitarbeiter nicht zu verlieren", sagte Dougan in einem Interview mit dem "Handelsblatt". Dadurch würden die Personalkosten in Geldhäusern weniger flexibel.


"Flexibel" hört sich immer gut an, muss aber nicht immer etwas Gutes bedeuten. Die durch hohe Boni provozierte Jagd nach schnellen Profiten bei ausschließlich kurzfristiger Profitmaximierung kann den Unternehmen langfristig gesehen auch schaden - volkswirtschaftlich und ordnungspolitisch betrachtet ist das sowieso schlecht.

Höhere Grundgehälter statt Boni vermeiden also zumindest Fehlanreize zu destruktivem Handeln. Das ist viel wichtiger als die Frage, welche Summen am Ende den Managern und welche den Aktionären zufließen. Das geht im Gegensatz zu den Fehlanreizen außer den Vertragspartnern selbst niemanden etwas an.

Wie gesagt, wenn man nicht primär auf die Meidung von volkswirtschaftlich schädlichen Fehlanreizen abstellt, sondern die Überbezahlung von Managern aus irgendwelchen abstrakten Gerechtigkeitsgesichtspunkten ablehnt, dann ist es geradezu blödsinnig, dieser Ungerechtigkeit durch ein plattes gesetzliches Verbot von Gehältern über dem Betrag X begegnen zu wollen. Damit verteilt man nämlich Geld von Millionären (Managern) zu Milliardären (Großaktionären) um.


Leider sind deine Ausführungen Tatsache. Es wurde auch vermehrt darauf hingewiesen, dass sich das Rad so oder so trotzdem drehen wird. Ob das Jetzt nun besser ist wird sich in der Zukunft noch erweisen müssen.
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Schweiz

Beitragvon AlexRE » Sa 16. Mär 2013, 22:50

Mal etwas Radau aus der Schweiz ;)

Link
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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » So 17. Mär 2013, 10:21

Alex schrieb
Mal etwas Radau aus der Schweiz


:lol: :lol: Das ist kein Radau lieber Alex, das ist Schweizerkultur. Den Link hast du bei einem von meinen früheren Beiträgen abgekupfert. :lol: :lol: :lol: ;)
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Schweiz

Beitragvon AlexRE » So 17. Mär 2013, 13:27

Livia hat geschrieben:
Alex schrieb
Mal etwas Radau aus der Schweiz


:lol: :lol: Das ist kein Radau lieber Alex, das ist Schweizerkultur. Den Link hast du bei einem von meinen früheren Beiträgen abgekupfert. :lol: :lol: :lol: ;)


Das habe ich gestern auf Facebook (noch einmal) gesehen. ;)
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Re: Schweiz

Beitragvon AlexRE » Mo 25. Mär 2013, 22:31

Asylpolitik auf Kantonsebene:

LANDESVERWEIS

Kantone werden gegen renitente Ausländer aktiv

Weil sie sich nicht an Abmachungen mit den Behörden hielten, wurden in verschiedenen Kantonen Ausländer ausgewiesen, über 200 wurden verwarnt. Das System scheint Schule zu machen.

(...)


http://www.20min.ch/schweiz/news/story/22147838
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Re: Schweiz

Beitragvon Staber » Mo 25. Mär 2013, 22:58

AlexRE hat geschrieben:Asylpolitik auf Kantonsebene:

LANDESVERWEIS

Kantone werden gegen renitente Ausländer aktiv

Weil sie sich nicht an Abmachungen mit den Behörden hielten, wurden in verschiedenen Kantonen Ausländer ausgewiesen, über 200 wurden verwarnt. Das System scheint Schule zu machen.

(...)


http://www.20min.ch/schweiz/news/story/22147838



Ja Alex, man sollte von den" Eidgenossen" lernen.

gruß staber
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Gesund bleiben !
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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » Di 26. Mär 2013, 10:51

Davon habe ich in der hiesigen Presse leider nichts gelesen. Ob das auch der Wahrheit entspricht, bezweifle ich sehr. Gerade hat die verantwortliche Bundesrätin Sommaruga im TV und Presse erklärt, dass sie keine härteren Massnahmen ergreifen werden.


Die Baustellen im Asylwesen
Aktualisiert am 25.03.2013 55 Kommentare

Die Asylgesetz-Revision, die im Juni zur Abstimmung kommt, ist gemäss Bundesrätin Simonetta Sommaruga eine wichtige Etappe in einer längeren Asylreform. Die Reformschritte im Überblick.

Neue Verfahrensabläufe werden getestet

Die Neuorganisation im Asylwesen wird frühestens in zwei, drei Jahren umgesetzt sein. Bis dahin sollen die neuen Verfahrensabläufe getestet werden. Zu diesem Zweck wird in der Stadt Zürich ein Testzentrum in Betrieb genommen. Die gesetzliche Grundlage dafür findet sich im dringlichen Teil der Asylgesetz-Revision, den das Eidgenössische Parlament im vergangenen Herbst in Kraft setzte. Bei einem Volks-Nein am kommenden 9. Juni würden die dringlichen Änderungen im Asylrecht Ende September 2013 dahinfallen. Bei einem Ja wären sie bis Ende September 2015 befristet.

Das Referendum, das die Volksabstimmung notwendig macht, richtet sich eigentlich nicht gegen die für die Verfahrensbeschleunigung relevanten, neuen Asylrechtsbestimmungen. Linke Kreise und Migrantenorganisationen bekämpfen zwei andere Punkte: die Abschaffung des Botschaftsasyls und der Ausschluss von Wehrdienstverweigerung als Asylgrund. Die Befürchtungen von linker Seite werden allerdings von der Landesregierung relativiert. Wenn jemandem im Heimatland Verfolgung oder eine unverhältnismässig hohe Strafe droht, erhält er nach Darstellung des Bundesrats weiterhin Asyl in der Schweiz.

http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/sta ... y/18402914

http://www.blick.ch/news/politik/wirkli ... 49658.html

Weiter lesen
Jeden Tag scheitern in der Schweiz fünf Ausschaffungen

Der Bund hat im letzten Jahr 1700 abgewiesene Asylsuchende nicht ausschaffen können, weil diese kurz vor ihrer Rückführung untergetaucht waren. Dabei handle es sich um Asylsuchende, die in sogenannte Dublin-Staaten hätten ausgeschafft werden sollen.

http://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/j ... -124852777

Das ist leider immer noch so.

BERN – Die Kantone stehen vor einem riesigen Problem. Sie dürfen gewisse Asylbewerber nicht mehr direkt ausweisen. Doch wohin mit ihnen?

Sonderfall Schweiz

Die Kantone sind ratlos, denn das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts muss sofort umgesetzt werden. Auf Geheiss des Bundesamtes für Migration (BFM) mussten die Kantone sogar bereits gebuchte Flüge für die Ausschaffung wieder annullieren.

Pikant: Im Gegensatz zur Schweiz, darf Deutschland weiterhin Asylbewerber direkt ausschaffen, wenn diese bereits in einem anderen EU-Land einen Antrag gestellt haben. BFM-Direktor Alard Du Bois-Reymond sagt: «Mit dem Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts besteht das Risiko, dass das Schengen/Dublin-Abkommen ausgehebelt wird.»

Er fordert deshalb ein Gesetz, das verhindern soll, dass Asylsuchende einfach in der Schweiz abtauchen können. Denn gemäss Du Bois-Reymond dürfen Asylbewerber nicht ohne weiteres voraussetzungslos in Haft genommen werden. (gca)

http://www.blick.ch/news/politik/abgewi ... 44683.html

http://www.blick.ch/news/schweiz/5756-a ... 07364.html
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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » Di 26. Mär 2013, 15:52

Furcht vor lähmendem Dauerwahlkampf bei Volkswahl des Bundesrates

Wählt das Volk die Bundesräte direkt, müssten diese teuren Dauerwahlkampf betreiben, statt Kompromisse zu suchen. Die Volkswahl des Bundesrates, über die am 9. Juni abgestimmt wird, würde der Demokratie aus Sicht der Regierung einen schlechten Dienst erweisen.

Nach der Initiative soll der Bundesrat im Majorz-Verfahren gewählt werden. Die Wahl würde alle vier Jahre gleichzeitig mit der Nationalratswahl stattfinden. Bei Rücktritten käme es zu einer Ersatzwahl.

http://www.bluewin.ch/de/index.php/1759 ... ahlen2011/

Dass da vor allem die Linken dagegen sind, ist ganz klar. Die grösste Partei müsste über zwei Bundesräte verfügen. Die SVP ist die grösste Partei und hat nur einen Bundesrat. Das Parlament mauschelt schon seit vielen Jahren nach persönlichem Gutdünken, wenn es um die Wahlen vom Bundesrat geht. Das ist schon die zweite Initiative, die Erste wurde abgelehnt. Ich hoffe dass dem Parlament endlich Grenzen gesetzt werden.
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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » Do 28. Mär 2013, 10:04

Zürcher Kantonspolizei-Verband sagt Ja zu Hooligan-Konkordat

Der Verband der Kantonspolizei Zürich (VKPZ) empfiehlt die Verschärfung des Hooligan-Konkordats, die am 9. Juni zur Abstimmung kommt, zur Annahme. Die Generalversammlung vom Mittwochabend beschloss die Parole einstimmig, wie der VKPZ mitteilte.

http://www.bluewin.ch/de/index.php/1925,786807/Zuercher_Kantonspolizei-Verband_sagt_Ja_zu_Hooligan-Konkordat/de/news/regio/zurich/
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