Schweiz

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Re: Schweiz

Beitragvon maxikatze » Fr 8. Mär 2013, 16:23

Livia hat geschrieben:Dank positiver Marktentwicklung SNB macht aus UBS-Müll Milliarden!

Publiziert: 07.03.2013, Aktualisiert: 07.45 Uhr
Von Claudia Gnehm

Mit der Rettung der UBS verdiente die Schweizerische Nationalbank (SNB) bisher 3,3 Milliarden Franken.

Das Risiko, dass die Steuerzahler dereinst für die UBS-Rettung vom Jahr 2008 blechen müssen, liegt inzwischen nicht nur bei null. Nationalbankpräsident Thomas Jordan konnte gestern sogar milliardenhohe Gewinne aus dem für die UBS-Rettung eingerichteten Stabilisierungsfonds bekannt geben.

Konkret hat die Notenbank mit den UBS-Giftpapieren bis Ende 2012 3,3 Milliarden Franken Gewinn erzielt. Davon allein 939 Millionen Franken letztes Jahr – dank der positiven Marktentwicklung.

http://www.blick.ch/news/wirtschaft/snb ... 30357.html



Dann ist UBS in der Lage, die Schulden wieder an den Steuerzahler zurück zu zahlen?
"Die größte Errungenschaft unserer freiheitlichen Kultur ist die Überwindung von Denkverboten." (Vince Ebert)
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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » Sa 9. Mär 2013, 08:48

maxikatze schrieb
Dann ist UBS in der Lage, die Schulden wieder an den Steuerzahler zurück zu zahlen?


Die UBS hat ihre Staatshilfe 2009 wieder zurückbezahlt. Die Steuerzahler wurden somit nicht belastet. ;)
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Schweiz

Beitragvon Uel » Sa 9. Mär 2013, 13:33

Ich hab mich noch mal bei Wiki vergewissert:

http://de.wikipedia.org/wiki/Eidgen%C3%B6ssische_Volksinitiative_%C2%ABgegen_die_Abzockerei%C2%BB

>>>2005 lancierte der Schaffhauser Kleinunternehmer Thomas Minder die Eidgenössische Volksinitiative «gegen die Abzockerei», die er schließlich am 26. Februar 2008 mit 118'583 beglaubigten Unterschriften einreichte.
Es folgte eine mehrjährige Diskussion im Parlament, das schließlich entschied, keine Empfehlung zur Initiative herauszugeben und im März 2012 in Form eines Gesetzesartikels einen indirekten Gegenvorschlag beschloss, der automatisch in Kraft tritt, sollte niemand das Referendum ergreifen und die Volksinitiative abgelehnt werden.<<<


Mir scheint, man hat Minder jahrelang hingehalten und dann mit dem Automatismus des Gegenvorschlags die Pistole an die Schläfe gehalten. Dass der und sein Mitstreiter irgendwann die Schnauze voll hatten vom Hinhalten und Verarschen scheint verständlich. Insbesondere wenn man das David – Goliath – Verhältnis der mobilisierten Ressourcen betrachtet, kostenlose Medien-Meinungsmache nicht mitgerechnet:

>>>Während dem Initiativkomitee im Abstimmungskampf etwa 200'000 Franken zur Verfügung standen, investierten die Gegner der Initiative, allen voran der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse, acht Millionen Franken.<<<


Pech auch! -hoch gepokert und doch verloren kann man da nur sagen.
In übrigen scheint mir der Punkt b) der Initiative ein volkswirtschaftlicher Wellenbrecher:

>>>b. Die Organmitglieder erhalten keine Abgangs- oder andere Entschädigung, keine Vergütung im Voraus, keine Prämie für Firmenkäufe und -verkäufe und keinen zusätzlichen Berater- oder Arbeitsvertrag von einer anderen Gesellschaft der Gruppe. Die Führung der Gesellschaft kann nicht an eine juristische Person delegiert werden.<<<


Damit wird das Kanibalisieren kleinerer Firmen, die nicht zum eigenen Kerngeschäft gehören und nur aus Gründen der Boni-Erhöhungen eingekauft oder wieder verkauft wurden, weniger attraktiv. Auch der „goldene Handschlag“, wenn man Versager schnell und geräuschlos abräumen will, wird in Zukunft nicht mehr so funktionieren. Da wird man sich wohl arbeitsrechtlich trennen müssen, wie bei allen andern Beschäftigten immer schon üblich. Hat den Vorteil, dass das Versagen in die Biografie gelangt und andere Firmen vor diesen 3-Jahres-Hüpfern gewarnt und geschützt werden.
Nach meinem Auffrischen des angenommenen Initiativgesetzestext muss ich sagen, ich hatte mich richtig erinnert: einfach nur sinnvoll und bei Gutwilligkeit harmlos, den Schweizer Weltuntergang konnte ich in dem Text nicht sichten. Kann auch kaum anders sein, denn schließlich ist Herr Minder selbst Unternehmer. Wo da Neid eingebaut sein soll, ist mir schleierhaft, denn es existiert nicht mal eine Höchstgrenze der Vergütung!!! Allein die Aktionäre entscheiden und sie können, wenn sie wollen noch viel höhere Vergütungen ausschütten, wenn sie mit jemandem besonders zufrieden sein sollten. Wo ist das Problem?

Dass die Banken nicht mehr mit fremden Aktien (die in ihren Depots sind) abstimmen dürfen? Das ist natürlich ein hartes Zähneziehen und Entmachten der Banken, wird aber einen großen Beruhigungseffekt in die Firmen- und Aktienkultur bringen. Der Blickpunkt wandert von kurzfristigen Spekulationsgewinnen zu langfristigen Renditegewinnen.
Wär das auch bei uns gültig, die ARD müsste ihren unsinnigen Spekulations-Tagesbericht kurz vor 20:00 Uhr völlig umstricken oder in die Tonne stecken! Banken werden in Zukunft in Hauptversammlungen nur dann was zu suchen und zu melden haben, wenn sie eigene stimmgewaltige Anteile halten. Beobachten muss man die Gefahr von Minderheitsentscheidungen bei großen Streubesitzanteilen, da wird man wahrscheinlich nachregeln müssen.
Liebe Grüße
von Uel

Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!
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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » Sa 9. Mär 2013, 16:30

Uel schrieb
Mir scheint, man hat Minder jahrelang hingehalten und dann mit dem Automatismus des Gegenvorschlags die Pistole an die Schläfe gehalten. Dass der und sein Mitstreiter irgendwann die Schnauze voll hatten vom Hinhalten und Verarschen scheint verständlich. Insbesondere wenn man das David – Goliath – Verhältnis der mobilisierten Ressourcen betrachtet, kostenlose Medien-Meinungsmache nicht mitgerechnet:


Deine Meinung ist richtig, man hat sechs Jahre lang herumgedocktert bis endlich der Gegenvorschlag zustande kam.

Uel schrieb
Allein die Aktionäre entscheiden und sie können, wenn sie wollen noch viel höhere Vergütungen ausschütten, wenn sie mit jemandem besonders zufrieden sein sollten. Wo ist das Problem
?

Aktionäre wollen möglichst hohe Dividenden, wenn diese ihren Vorstellungen entsprechen. Ist es jedoch nicht so, kann auch ein guter Manager abgestraft werden, nur weil die Dividende bei weniger gutem Geschäftsgang, geringer ausfällt. Die Leistungen eines Managers werden nicht mehr berücksichtigt.

Was in der Initiative von Minder besonders hervorragt ist Folgendes;

1. Die Initiative bevormundet die
Aktionäre, indem sie zwingende
und verbindliche Abstimmungen über
die Löhne der Geschäftsleitung verlangt.
Der Gegenvorschlag hingegen ermöglicht
auch konsultative Abstimmungen.

2. Die Stimmpflicht für Pensionskassen,
wie sie die Initiative verlangt,
ist unerfüllbar. Der Gegenvorschlag
verzichtet auf diese Forderung.

3. Bei Zuwiderhandlung verhängt
die Initiative Gefängnisstrafen. Die
Verantwortlichen werden damit übermässig
unter Druck gesetzt. Das ist schädlich
für den Standort Schweiz. Der Gegenvorschlag
verzichtet auf diese Drohung.

Bei Zuwiderhandlungen gegen jede einzelne der 24 Forderungen
der Initiative drohen Gefängnisstrafen. Verwaltungsrats-
und Geschäftsleitungsmitglieder von börsenkotierten
Unternehmen sowie Pensionskassenvertreter
stehen somit stets mit einem Fuss im Gefängnis. Das ist
übertrieben: Führungskräfte sind unter diesen Umständen
kaum mehr bereit, Verantwortung zu übernehmen
und Neues zu wagen. Diese Kriminalisierung des Aktienrechts
schadet der Konkurrenzfähigkeit des Wirtschaftsstandorts
Schweiz und überfordert die Justiz. Der Gegenvorschlag
verzichtet deshalb darauf.

4. Die Initiative ist auf Verfassungsebene
angesiedelt. Die Ausführungsbestimmungen
müssen erst noch
ausgearbeitet werden. Der Gegenvorschlag
ist auf Gesetzesebene angesiedelt
und schneller wirksam.

Kein anderes Land regelt das Gesellschaftsrecht in der
Verfassung, denn detaillierte Formulierungen zum Aktienrecht
müssen im Gesetz verankert werden, nicht in der
Verfassung. Mit dem Gegenvorschlag liegt ein entsprechendes
Gesetz bereits vor. Dieses wird bei Ablehnung
der Initiative sofort umgesetzt. Die Initiative aber müsste
erst noch mit möglicherweise wiederum umstrittenen
Ausführungsbestimmungen umgesetzt werden, was erneut
mit intensiven Diskussionen im Parlament verbunden
sein dürfte. Das dauert jeweils lange.

Hätte man die Initiative abgelehnt, wäre der Gegenvorschlag sofort umgesetzt worden mit Verankerung im Gesetz, was bei der Initiative nicht möglich ist und wahrscheinlich noch lange ein Hin und Her ermöglicht, ohne Resultate. ;)
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Schweiz

Beitragvon AlexRE » Sa 9. Mär 2013, 16:42

Livia hat geschrieben:Kein anderes Land regelt das Gesellschaftsrecht in der
Verfassung, denn detaillierte Formulierungen zum Aktienrecht
müssen im Gesetz verankert werden, nicht in der
Verfassung.


Außer den Schweizern kann ja auch kein Volk seine eigene Verfassung aktiv gestalten, sonst würden sehr wahrscheinlich in mehreren Verfassungen etwas zum Wirtschaftsrecht stehen - jedenfalls soweit die wirtschaftsrechtlichen Regelungen relevant für die Frage sind, ob vor dem Gesetz wirklich alle Menschen gleich sind oder ob es eine de facto privilegierte Klasse gibt.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » Mo 11. Mär 2013, 15:59

Gemeindepräsident bedauert Vasellas Wegzug

Der Ex-Novartis-Boss zügelt von Risch ZG in die USA.. Die Gemeinde verliert damit nicht nur ihren berühmtesten Einwohner und überdurchschnittlichen Steuerzahler, sondern auch ein engagiertes Gemeindemitglied. von Thomas Schlittler

Wer denkt, dass Daniel Vasellas Auswanderung in die USA die Flucht eines Geächteten ist, der irrt: Der ehemalige Novartis-Präsident hat sich in seiner Zuger Wohngemeinde Risch schon Ende Januar abgemeldet. Sein Wegzug stand somit schon vor dem öffentlichen Aufschrei wegen des 72 Millionen Franken teuren Konkurrenzverbots fest. Die Gemeinde bestätigte am Sonntag einen entsprechenden Artikel des «SonntagsBlicks».

Vasella ist nicht gerade ein Sympathieträger der Schweizer Öffentlichkeit. Ist der Gemeindepräsident nicht auch ein bisschen froh, dass er Vasella nun los ist? Die Antwort fällt diplomatisch aus: «Die landesweite Debatte über Daniel Vasella als Novartis-Präsident und Daniel Vasella als Bürger meiner Gemeinde sind für mich zwei völlig unterschiedliche Dinge.» Seine Begegnungen mit Vasella seien sehr angenehm und für die Gemeinde wertvoll gewesen.

Seine enges Verhältnis zu den USA ist aber nichts Neues: Der heute 59-Jährige wurde an der Harvard-Universität ausgebildet und sitzt bei der Elite-Uni in Boston im Beirat. Von 1988 bis 1992 arbeitete Vasella bei Sandoz in den USA und wohnte im US-Bundesstaat New Jersey. Zwei seiner drei erwachsenen Kinder sind gar in den Staaten geboren und erhielten bei der Geburt die US-Staatsbürgerschaft.

Ob Vasella sein Anwesen in Risch behält oder verkauft, war nicht in Erfahrung zu bringen.

Kommentar:

Jean-Philippe Ducrey 11.03.13| 09:32
Verdiente Wirtschaftsführer und Steuerzahler verlassen das Land, Asylbewerber und Wirtschaftsflüchtlinge kommen.

Nicht unbedingt ein gutes Omen.

http://www.aargauerzeitung.ch/wirtschaf ... ent-jumpto
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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » Mi 13. Mär 2013, 16:41

Orang-Utan-Baby verzückt Publikum im Zoo Basel

Ein Orang-Utan-Weibchen aus Frankreich ist keine acht Monate nach seiner Ankunft im Zoo Basel erstmals Mutter geworden: Vorletzten Sonntag brachte Revital ein gesundes Mädchen zur Welt. Es heisst Ketawa, ist wie seine Mutter wohlauf - und beide verzücken das Publikum.

Revital war am 31. Juli vergangenen Jahres zusammen mit Ketawas Vater Vendel aus Amnéville (F) nach Basel gekommen. Dass das zwölf Jahre alte Weibchen bereits rund drei Wochen schwanger war, habe man im Zolli damals schon gewusst, da die beiden gleichaltrigen Menschenaffen vor dem Transport eingehend untersucht worden seien, sagte Kurator Adrian Baumeyer am Mittwoch vor den Medien.

Grosses Interesse am Nachwuchs bekundet auch der Vater, der mit Mutter und Töchterchen zusammenlebt. Vendel versucht immer wieder, sich vorsichtig dem Baby zu nähern. Dass er es berührt, lässt Revital jedoch noch nicht zu.

Letztmals hatte der Zoo Basel 1990 eine Orang-Utan-Geburt vermelden können. Mit Ketawas Geburt ist die letztes Jahr neu aufgebaute Orang-Utan-Gruppe auf sieben Tiere angewachsen. Die frühere Basler Gruppe hatte derweil 2009 vor dem Umbau des Affenhauses in Gelsenkirchen (D) eine neue Heimat gefunden.

http://www.bluewin.ch/de/index.php/26,7 ... chtes/sda/
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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » Mi 13. Mär 2013, 16:44

9449788,300.jpg
9449788,300.jpg (13.37 KiB) 9183-mal betrachtet


Schwyzerdütsch zu kompliziert für Tina Turner

Die Popsängerin Tina Turner (73), die in ihrer Wahlheimat Schweiz die Staatsbürgerschaft beantragt hat, will jetzt Deutsch lernen. "Ich nehme gerade wieder Deutschunterricht, aber Hochdeutsch. Schwyzerdütsch wäre noch mal komplizierter", sagt sie.

"Ich kann mich vorstellen, sagen, wie alt ich bin, woher ich komme, wann ich zum ersten Mal in die Schweiz kam. Doch jetzt lerne ich mit meinem Lehrer grammatikalisch richtiges Deutsch, also von der Pike auf", sagte sie in München dem Magazin "Vogue".

http://www.bluewin.ch/de/index.php/13,7 ... eople/sda/ :mrgreen:
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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » Do 14. Mär 2013, 10:03

Schweizer Pass nach frühestens zehn Jahren

Der Nationalrat will Einbürgerungen strengeren Bedingungen unterstellen als der Bundesrat. Das gilt sowohl bei der Aufenthaltsdauer wie auch bei den Kriterien für die Integration.

Das neue Gesetz setzt zunächst bei den formellen Erfordernissen an. So muss, wer sich einbürgern lassen will, neu im Besitz einer Niederlassungsbewilligung sein; diese wird in der Regel nach zehn Jahren Aufenthalt erteilt, besonders gut integrierte Personen können sie aber bereits nach fünf Jahren erhalten. Um Anreize für eine rasche Integration zu schaffen, wollte der Bundesrat im Gegenzug die für die Einbürgerung erforderliche Wohnsitzdauer in der Schweiz verkürzen, von heute zwölf auf acht Jahre. Dem Nationalrat ging dies aber zu weit: Er legte mit 111 zu 76 Stimmen die Grenze auf zehn Jahre fest. Die Zeit, die jemand im Rahmen der vorläufigen Aufnahme in der Schweiz verbringt, soll dabei nicht an die Aufenthaltsdauer angerechnet werden.

Weiter beschloss der Rat mit 101 zu 84 Stimmen, dass die Kantone neu eine Mindestaufenthaltsdauer von drei bis fünf Jahren verlangen müssen. Justizministerin Simonetta Sommaruga, die eine maximale Frist von drei Jahren beantragt hatte, wandte vergebens ein, dass damit mehrere Kantone wie Genf, Zürich oder Bern ihre Wohnsitzfristen anheben müssten.

Auch in einem anderen Punkt stellte sich die grosse Kammer gegen den Bundesrat. So beschloss sie mit 103 zu 77 Stimmen, die heutige Regelung aufzuheben, wonach die Jahre zwischen dem 10. und dem 20. Altersjahr für die Aufenthaltsdauer doppelt gezählt werden. Viele Jugendliche hätten aufgrund ihres kulturellen Hintergrunds Mühe, sich zu integrieren, argumentierte Kommissionssprecher Kurt Fluri (fdp., Solothurn). Sommaruga wies erfolglos darauf hin, dass man damit die Falschen bestrafe, weil kriminelle Jugendliche ohnehin nicht eingebürgert würden.

Gute Sprachkenntnisse

Bei den materiellen Anforderungen, die primär in der Gemeinde geprüft werden, zeigte sich der Nationalrat ebenfalls leicht strenger als der Bundesrat. So soll die einbürgerungswillige Person mit den hiesigen Lebensgewohnheiten vertraut sein, sich in einer Landessprache mündlich und schriftlich «gut» verständigen können und am Wirtschaftsleben teilnehmen. Die Kantone können diese Kriterien noch konkretisieren.

http://www.nzz.ch/aktuell/schweiz/schwe ... 1.18046253
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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » Fr 15. Mär 2013, 10:26

CS-Chef erwartet Anstieg der Fixgehälter durch neue Bonus-Regel

Der Chef der Grossbank Credit Suisse, Brady Dougan, rechnet damit, dass Grundgehälter von Bankenmanagern steigen werden - trotz den neuen Bonus-Regeln in der EU.

"Die Bonus-Regel wird vermutlich dazu führen, dass die Fixgehälter in einigen Bereichen angehoben werden müssen, um die besten Mitarbeiter nicht zu verlieren", sagte Dougan in einem Interview mit dem "Handelsblatt". Dadurch würden die Personalkosten in Geldhäusern weniger flexibel.

Einen Weggang von vielen Mitarbeitern fürchtet Dougan wegen der strengeren Vergütungsregeln allerdings nicht. "Es wird immer viel über den Wegzug von Bankern geschrieben. Am Ende bewegen sich dann doch nicht so viele. Und ich glaube, so wird es auch diesmal sein", sagte der Credit-Suisse-Chef.

http://www.bluewin.ch/de/index.php/24,7 ... chaft/sda/
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