Uel hat geschrieben:Neider und Egoisten, welche wenig oder gar keine Leistung erbringen. Davon gibt es leider viele, auch in meinem Bekannten- und Freundeskreis. Vasella hat zum Beispiel die Firma Novartis zudem gemacht was sie heute ist. Seine Leistungen waren über Jahre hervorragend, ob er jedoch die 72 Millionen Abfindung verdient hat, kann und will ich nicht beurteilen.
Hallo Livia,
lass mich diesmal mal antiquiert argumentieren:
Neid ist aber nur eine Seite der Medaille, wenn Du Neid als moraline Keule oder aus christlicher Überzeugung gegen die Wähler benutzt! Habgier ist die andere Seite, denn beide gehören zu den 7 klassischenTodsünden.
Möglicher Weise hat Herr Vasella ja noch andere Schwächen: ausser Avaritia (Habgier) eventuell noch Superbia (Eitelkeit, Stolz), Luxuria (Genussucht) und Gula (Maßlosigkeit, Selbstsucht), wo hingegen die von Dir kritisierten Wähler nur auf maximal 2 kommen [Invidia=Neid, Mißgunst, Eifersucht + Acedia=Faulheit, Feigheit].
Auch weißt Du nicht, ob sie nicht einen ganz anderen Beweggrund jenseits von Neid haben: Machtkontrolle!
Denn so viel Geld wollen und können (ein normales Konsumentenleben reicht da nicht) die meisten wirklich Reichen ja nicht einfach verprassen, damit es schnell wieder in andere Hände kommt, nein man will es mindestens noch vermehren und da ist man dann schnell in der Versuchung es als Machtmittel einzusetzen wie hier gleichzeitig zu beobachten:
>>>Wenn ihr diese oder jene politische Entscheidung macht, dann schicken wir unser Vermögen an einen günstigeren „Vermehrungsplatz“ im von uns gestalteten globalen Dorf und ihr hier habt überhaupt nichts mehr davon!<<<
Wir beobachten gerade aktuell das Berlusconi-Theater (incl. aktuelle Verurteilung zu 1 Jahr Haft) im von Dir so heiß geliebten und verehrten Italien, was da alles nur so möglich war, weil gezielt Vermögen in Macht (Medienmacht -> politische Macht) umgewandelt wurde, und Du sagst Du könntest oder wolltest das nicht beurteilen, aber die Pro-Wähler kannst Du beurteilen?
Ich übernehme für Dich die Be(Ver)urteilung, denn ich habe ein Indiz: Es geht oftmals äußerst schnell, dass diese Herrschaften ohne Justizverfahren freiwillig auf ihnen zustehende xx-Millionenbeträge verzichten (Novartis, VW, Deutsche Bank). Das würde niemals so schnell gehen ohne eigenes schlechtes Gewissen.
Entschuldige die Ausführlichkeit, aber ich reagiere leicht allergisch auf die „Genscher-Argumentationskette“, die da enden soll, dass wir dazu gebracht werden sollen statt Reiche lieber Arme (HarzIVler, Versager, Arbeitslose, Faulenzer, Obdachlose ect.) zu beneiden – im Übrigen eine medientaktische Meisterleistung der Neo-Libs.
Quelle Todsünden: Wiki
Deine Ausführungen stimmen schon, nur hier geht es um die Zukunft der Wirtschaft in der Schweiz. Viele Schweizer haben vor der Abstimmung ihre Meinungenn kundgetan und verlauten lassen, dass man die Reichen und Wohlhabenden endlich in die Ecke zwingen muss. Sie leben aber von den Reichen und Wohlhabenden ganz gut, lassen sich grosszügige Löhne bezahlen auch wenn ihre Leistungen sehr oft zu wünschen übrig lässt. Meine 44jährige 100% Arbeitszeit haben mir viel Erfahrung eingebracht. Gerade bei dieser Abstimmung möchte ich behaupten, dass der Neid und auch ein ganzes Quantum Egoismus dazu geführt hat, dass viele mit Ja gestimmt haben, auch wenn sie die Situation einer Annahme gar nicht realisiert haben.
Ich füge dir hier einen Link ein von Christoph Blocher. Er ist Jurist, Minder jedoch nicht.
Gastkommentar von Christoph Blocher, SVP-Nationalrat
Verschärftes Aktienrecht statt «Abzocker»-InitiativeDas neue Aktienrecht ist ein indirekter Gegenvorschlag zur Minder-Initiative. Als Gesetz untersteht es nicht dem obligatorischen Referendum. Es gilt auch nur, wenn die Volksinitiative entweder zurückgezogen oder abgelehnt wird. Hätte Thomas Minder die Volksinitiative zurückgezogen, könnte es unverzüglich in Kraft gesetzt werden. Würde die Volksinitiative angenommen, träte es überhaupt nie in Kraft. Was bringt denn dieser Gegenvorschlag? Wie die Initiative sieht das neue Aktienrecht vor, dass jährlich die Generalversammlung über die Gesamtsumme sämtlicher Vergütungen des Verwaltungsrates und über sämtliche Vergütungen der Geschäftsleitung abstimmt. Entgegen der Minder-Initiative präzisiert das neue Aktienrecht nicht nur, dass «abgestimmt wird», sondern es sagt, dass der Gesamtbetrag für den Verwaltungsrat verbindlich genehmigt werden muss, ebenso der Vergütungsbericht mit dem auf jedes Verwaltungsratsmitglied entfallenden Betrag unter Nennung des Namens und der Funktion des betreffenden Mitgliedes (neu: OR Art. 731 g, Abs. 2 Ziff. 1). Für die Geschäftsleitung ist nicht nur der Gesamtbetrag, sondern auch der höchste auf ein Mitglied entfallende Betrag (neu: OR Art. 731 g Abs. II, Ziff. 2) zu genehmigen. Die Statuten können vorsehen, ob dies verbindlich oder konsultativ geschehen soll. Die konsultative Regelung gilt heute zum Beispiel in England und hat sich als wirksam erwiesen.
Einzelne Regelungen der Volksinitiative von untergeordneter Bedeutung hat das Gesetz leider nicht aufgenommen. Doch das neue Aktienrecht erfüllt 80 Prozent der Forderungen der Volksinitiative. Der Hauptvorteil aber ist: Es könnte sofort in Kraft treten, und damit könnten die Missstände überrissener Boni und Entschädigungen unverzüglich behoben werden.
http://www.nzz.ch/meinung/debatte/versc ... 1.17332691Dazu nur eines von vielen KommentarenZitat von Tschägg
Ich frage mich, wieviele der Ja-Stimmer die Initiative auch vollständig durchgelesen haben. (Gilt natürlich auch für anderen Initiativen).
Am meisten stört mich, dann man jetzt Minders Fudigsicht wieder vermehrt in den Medien zu sehen bekommt.
Ich schätze 10% der Ja Stimmer haben wirklich gelesen um was es ging.
Interessant finde ich die Stimmbeteiligung, wenns um was emotionales geht, wo man jemand anderem was wegnehmen kann und es einem selber gar nicht betrifft ist die Stimmbeteiligung sehr hoch. Wenn es aber um was wirklich wichtiges geht, wo über die Zukunft des Landes gestimmt wird, gehen knapp 30% hin.
Sei's drum, nun ists angenommen, wenigstens könnte man nun endlich von Aktienrechtsrevisionsinitiative reden, man braucht die Bevölkerung nicht mehr Emotional zu berühren.
"Früher hat man sich hingesetzt und Probleme diskutiert. Heute gibt es Blöcke und alles von bürgerlicher Seite wird von Links-Grün unbesehen abgelehnt. Früher hat man zusammen aufs Goal geschossen, heute schiesst man auf den Goalie."
Felix Eymannelen Kommentaren
Die wichtigsten Gründe gegen die Initiative Minder und warum der indirekte Gegenvorschlag besser ist. Wir sind gegen Abzocker. Und gegen diese Initiative.
Mit ihren 24 starren Verfassungsbestimmungen schränkt die Initiative von Thomas Minder die unternehmerische Freiheit stark ein, setzt Arbeitsplätze aufs Spiel und gefährdet das Erfolgsmodell Schweiz. Zwar gilt sie direkt nur für die börsenkotierten Firmen, sie trifft die KMU aber ebenso. Denn grosse und kleine Unternehmen arbeiten eng zusammen. Geht es den Grossen schlechter,
wirkt sich das unmittelbar auf unsere KMU aus.
http://www.minder-nein.ch/fileadmin/kam ... latt_D.pdf