Italien

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Re: Italien

Beitragvon maxikatze » Mi 17. Jul 2013, 14:53

Man sollte als Beschuldigter in Strafverfahren eben nichts aussagen, ohne zuvor mit seinem Anwalt gesprochen zu haben.



Oder am besten von Anfang an bei der Wahrheit bleiben.
Dann verheddert man sich nicht im Lügengeflecht und soll sich auch angeblich strafmildernd auswirken. ;)
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Re: Italien

Beitragvon Livia » Mi 17. Jul 2013, 15:17

AlexRE hat geschrieben:
Livia hat geschrieben:http://www.bluewin.ch/de/index.php/26,853471/Prozess_um_Costa-Havarie_gegen_Kapitaen_Schettino_geht_weiter/de/news/vermischtes/sda/

Ich bin sehr gespannt, wie dieser Prozess ausgehen wird.


Ein Anwalt Schettinos hat heute im Fernsehen erzählt, sein Mandant sei nur deshab in das Rettungsboot gesprungen, weil es sich verhakt hätte und er die Passagiere in dem Boot retten wollte.

Dumm nur, dass Schettino selbst kurz nach dem Unglück eine andere Ausrede veröffentlicht hatten, nämlich gestolpert und versehentlich in das Boot gefallen zu sein. ;)

Man sollte als Beschuldigter in Strafverfahren eben nichts aussagen, ohne zuvor mit seinem Anwalt gesprochen zu haben.


Dass er ein Feigling ist hat er jedoch vergessen zu erwähnen. :shock:
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Italien

Beitragvon Livia » Sa 20. Jul 2013, 14:43

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Fünf Reederei-Angestellte im "Costa Concordia"-Prozess verurteilt

Eineinhalb Jahre nach dem Unglück der "Costa Concordia" hat ein Richter erste Strafen wegen fahrlässiger Tötung gegen fünf Angestellte der Reederei verhängt. Vier Crew-Mitglieder und ein Manager des Kreuzfahrtunternehmens Costa Crociere erhielten Haftstrafen zwischen eineinhalb und knapp 3 Jahren.

Der Krisenmanager der Reederei, Roberto Ferrarini, wurde am Samstag im italienischen Grosseto zu zwei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Er habe zunächst versucht, den Ansehensverlust seines Unternehmens zu minimieren und infolgedessen den Rettungseinsatz verzögert.

Schettinos Stellvertreter und erster Offizier an Bord des Kreuzfahrtschiffes, Ciro Ambrosio, erhielt eine Haftstrafe von zweieinhalb Jahren. Drei weitere Crew-Mitglieder bekamen zwischen 18 und 23 Monate Haft.

Die fünf Männer hatten ihre Schuld zugegeben, um die Strafen zu vermindern. Nach einer Einigung zwischen Anklagevertreter und Verteidigung wurden sie daher ohne Prozess verurteilt.

http://www.bluewin.ch/de/index.php/26,8 ... chtes/sda/

Jetzt bin ich neugierig, ob sie die Strafe auch absitzen, das heisst antreten müssen. Da bin ich mir nicht ganz so sicher. :(
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Re: Italien

Beitragvon Staber » Sa 20. Jul 2013, 20:39

@livia
Jetzt bin ich neugierig, ob sie die Strafe auch absitzen, das heisst antreten müssen. Da bin ich mir nicht ganz so sicher.


Gerichtsverfahren, daß Opfer intressiert niemanden, nur den Verursacher und der bekommt so gut wie keine Strafe und kann hinterher Ungestraft in seinem Tun fortfahren. Es könnte ja ein etwas schräges Licht auf diese Ungetüme von Schiffen und ihre Sicherheit werfen, also wird alles getan um zu Deckeln. Niemanden intressiert das Leid derer die ihre Angehörigen verloren haben, aber mit Sicherheit wird den Hinterbliebenen eine lächerliche Abfindung angeboten, damit sie die Klappe halten damit der Toutistenwahn weiter und Ungestört seinen Lauf-Kurs nehmen kann. Am besten gebt diesem doch so Tapferen Kapitän einen Orden und eine Millionenabfindung, denn immerhin hat er es ja Ermöglicht ,der Unfallforschung solcher Schiffe zu einem Kostenlosen Hilight verholfen. In was für einer miesen Welt wir doch mittlerweile Leben.
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An die Freunde der Seefahrt, bevor im Beitrag die rechtliche Stellung des Kapitäns oder seiner Stellvertreter noch weiter diskutiert wird möchte ich die Theorie einwerfen, dass es sich bei dem besagten "Steuermann" tatsächlich um den "Rudergänger" handelt und diese Zweideutigkeit möglicherweise auf einem Übersetzungsfehler irgendeiner italienischen/englischen ("helmsman"?) Pressemitteilung beruht.
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Re: Italien

Beitragvon Livia » So 21. Jul 2013, 08:57

Staber hat geschrieben:@livia
Jetzt bin ich neugierig, ob sie die Strafe auch absitzen, das heisst antreten müssen. Da bin ich mir nicht ganz so sicher.


Gerichtsverfahren, daß Opfer intressiert niemanden, nur den Verursacher und der bekommt so gut wie keine Strafe und kann hinterher Ungestraft in seinem Tun fortfahren. Es könnte ja ein etwas schräges Licht auf diese Ungetüme von Schiffen und ihre Sicherheit werfen, also wird alles getan um zu Deckeln. Niemanden intressiert das Leid derer die ihre Angehörigen verloren haben, aber mit Sicherheit wird den Hinterbliebenen eine lächerliche Abfindung angeboten, damit sie die Klappe halten damit der Toutistenwahn weiter und Ungestört seinen Lauf-Kurs nehmen kann. Am besten gebt diesem doch so Tapferen Kapitän einen Orden und eine Millionenabfindung, denn immerhin hat er es ja Ermöglicht ,der Unfallforschung solcher Schiffe zu einem Kostenlosen Hilight verholfen. In was für einer miesen Welt wir doch mittlerweile Leben.
Ironie aus
An die Freunde der Seefahrt, bevor im Beitrag die rechtliche Stellung des Kapitäns oder seiner Stellvertreter noch weiter diskutiert wird möchte ich die Theorie einwerfen, dass es sich bei dem besagten "Steuermann" tatsächlich um den "Rudergänger" handelt und diese Zweideutigkeit möglicherweise auf einem Übersetzungsfehler irgendeiner italienischen/englischen ("helmsman"?) Pressemitteilung beruht.
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Recht hast du Staber. Ich habe hier bereits lesen können, dass die Strafen in Bewährung ausgesprochen werden, also sie müssen nicht absitzen. 32 Menschen haben dafür ihr Leben gelassen und die Schuldigen werden auf freien Fuss gesetzt. Auch Schettino versucht mit dem Gericht eine Einigung zu vereinbaren, damit er nicht ins Gefängnis muss. Berlusconi lässt grüssen. :evil: :evil:
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Re: Italien

Beitragvon Livia » Di 23. Jul 2013, 09:03

Sieben Festnahmen wegen Korruption im italienischen Justizsystem

Ein Skandal erschüttert das Justizsystem in Rom. Die italienische Polizei hat am Montag sieben Personen wegen des Verdachts auf Korruption in Gerichtsprozessen festgenommen.

Verdächtigt wird unter anderem ein Richter des Regionalen Verwaltungsgerichts der Region Latium mit der Hauptstadt Rom. Der Richter soll laut der römischen Staatsanwaltschaft gegen Zahlung von Geld wohlwollende Urteile gesprochen haben.

Belastet wurden auch Anwälte, ein früherer Bank-Manager und ein Bauunternehmer, berichteten italienische Medien. Die Rechtsanwälte werden beschuldigt, den Richter mit hohen Geldsummen bestochen zu haben.

http://www.aargauerzeitung.ch/ausland/s ... -126931819
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Re: Italien

Beitragvon AlexRE » Di 23. Jul 2013, 10:30

Livia hat geschrieben:Der Richter soll laut der römischen Staatsanwaltschaft gegen Zahlung von Geld wohlwollende Urteile gesprochen haben.


Hoffentlich haben die Leute, die in den letzten Jahren vor diesem Gericht Prozesse verloren haben, gute Anwälte. :evil:

Wie ich schon mehrfach hier auf dem Forum geschrieben habe: In Italien ist die Justiz so unabhängig, wie es sich deutsche Systemkritiker auch für Deutschland wünschen. Insbesondere gibt es in Italien anders als in Deutschland keine von Politikern weisungsabhängigen Staatsanwälte. Wenn aber die vollkommene Unabhängigkeit italienischer Richter zu Machtmissbrauch in der Justiz selbst führt, nutzt die Perfektion des Systems nicht viel. Mit Rechtssystemen und politischen Systemen verhält es sich ähnlich wie mit Maschinen und Fahrzeugen: Die sind immer nur so gut wie die Menschen, die damit umgehen.
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Italien

Beitragvon maxikatze » Di 23. Jul 2013, 11:08

Der Richter soll laut der römischen Staatsanwaltschaft gegen Zahlung von Geld wohlwollende Urteile gesprochen haben.



Ich halte das auch bei uns nicht für ausgeschlossen.
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Re: Italien

Beitragvon Livia » Di 23. Jul 2013, 15:25

AlexRE hat geschrieben:
Livia hat geschrieben:Der Richter soll laut der römischen Staatsanwaltschaft gegen Zahlung von Geld wohlwollende Urteile gesprochen haben.


Hoffentlich haben die Leute, die in den letzten Jahren vor diesem Gericht Prozesse verloren haben, gute Anwälte. :evil:

Wie ich schon mehrfach hier auf dem Forum geschrieben habe: In Italien ist die Justiz so unabhängig, wie es sich deutsche Systemkritiker auch für Deutschland wünschen. Insbesondere gibt es in Italien anders als in Deutschland keine von Politikern weisungsabhängigen Staatsanwälte. Wenn aber die vollkommene Unabhängigkeit italienischer Richter zu Machtmissbrauch in der Justiz selbst führt, nutzt die Perfektion des Systems nicht viel. Mit Rechtssystemen und politischen Systemen verhält es sich ähnlich wie mit Maschinen und Fahrzeugen: Die sind immer nur so gut wie die Menschen, die damit umgehen.



:? Wie muss ich denn das verstehen, dass die Justiz in Italien unabhängig ist ? Sie kann also Urteile verhängen wie sie es wünscht auch mit zugestecktem Geld ? Das ist meines Erachtens eine Sauerei und hat mit Gerechtigkeit nur noch wenig zu tun. Deshalb hat Berlusconi wahrscheinlich dauernd darauf gepocht, dass da was geändert werde. :shock:
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Re: Italien

Beitragvon AlexRE » Di 23. Jul 2013, 15:47

Livia hat geschrieben: :? Wie muss ich denn das verstehen, dass die Justiz in Italien unabhängig ist ? Sie kann also Urteile verhängen wie sie es wünscht auch mit zugestecktem Geld ? Das ist meines Erachtens eine Sauerei und hat mit Gerechtigkeit nur noch wenig zu tun. Deshalb hat Berlusconi wahrscheinlich dauernd darauf gepocht, dass da was geändert werde. :shock:


Nein, mit Unabhängigkeit der Justiz ist natürlich gemeint, dass die Politik der Justiz nichts zu sagen hat. Da ist die Trennlinie in Italien schärfer als in Deutschland.

An das Gesetz sind Richter natürlich überall gebunden. Wenn sie allerdings korrupt sind, ist es mit der Rechtsstaatlichkeit unabhängig von den verfassungsrechtlichen Spielregeln nicht mehr weit her.
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