Schweiz

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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » Di 22. Apr 2014, 21:50

AlexRE hat geschrieben:Vielleicht sind das Dumpingpreise zum Zweck einer Art vorauseilender Marktbereinigung - also um zu verhindern, dass Hinz und Kunz mit irgendwelchen alten Bussen Linien eröffnen.

Vermeintliche Spottpreise kennt man aber auch seit der Liberalisierung des Flugverkehrs. Vielleicht liegt das ja daran, dass die vor Wettbewerb geschützten alten Anbieter früher absolute Mondpreise berechnet haben und man kommt mit 23 Franken tatsächlich aus.


Das wäre wahrscheinlich mit den Löhnen die hier bezahlt werden nicht möglich.

Das verdienen Chauffeure
Interessant ist der Fall der Postauto-Chauffeure. Es spielt eine untergeordnete Rolle, ob der Chauffeur direkt von Postauto Schweiz oder einem privaten Postautohalter angestellt ist. Ein Postauto-Chauffeur mit geringer Erfahrung verdient 6885 Franken (brutto) im Monat. Auf der höchsten Erfahrungsstufe sind es 7918 Franken. Ein Postauto-Chauffeur hat keine spezielle Ausbildung. Er muss lediglich den Fahrausweis der Kategorie D (Personenverkehr mit mehr als acht Personen) haben.

Im Gegensatz zu den Astag/Routiers-Chauffeuren ist bei der Post der 13. Monatslohn in jedem Fall garantiert. Für das erste Kind gibts eine Zulage von 330 Franken (206 Franken ab dem zweiten).

Die Nachtzulage beträgt Fr. 5.80 pro Stunde, für den Sonntagsdienst Fr. 10.55 pro Stunde. Branchenkenner weisen zudem darauf hin, dass der Postauto-Chauffeur ab und zu auch ein Trinkgeld erhält.

http://www.blick.ch/news/schweiz/das-ve ... 73510.html

Löhne in der Schweiz
Lohntabelle
http://www.lohncomputer.ch/de/loehne.html


Und das verdient man beim Bund.
http://www.bernerzeitung.ch/schweiz/sta ... y/27039073
Zuletzt geändert von Livia am Di 22. Apr 2014, 22:02, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Schweiz

Beitragvon AlexRE » Di 22. Apr 2014, 21:59

Bei grenzüberschreitendem Verkehr zwischen einem Hochlohnland wie der Schweiz und einem (mittlerweile) Billiglohnland wie Deutschland werden die Fahrer wohl kaum in dem Hochlohnland ansässig sein.
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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » Di 22. Apr 2014, 22:03

AlexRE hat geschrieben:Bei grenzüberschreitendem Verkehr zwischen einem Hochlohnland wie der Schweiz und einem (mittlerweile) Billiglohnland wie Deutschland werden die Fahrer wohl kaum in dem Hochlohnland ansässig sein.


Das glaube ich auch nicht, trotzdem kann ich diese CHF 23.- nicht unterordnen. ;)
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Re: Schweiz

Beitragvon AlexRE » Di 22. Apr 2014, 22:05

Livia hat geschrieben:
AlexRE hat geschrieben:Bei grenzüberschreitendem Verkehr zwischen einem Hochlohnland wie der Schweiz und einem (mittlerweile) Billiglohnland wie Deutschland werden die Fahrer wohl kaum in dem Hochlohnland ansässig sein.


Das glaube ich auch nicht, trotzdem kann ich diese CHF 23.- nicht unterordnen. ;)


Einfach ausnutzen und einen Ausflug machen - wenn die pleite gehen, ist das ja nicht Dein Problem. ;)
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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » Fr 25. Apr 2014, 08:14

Zuwanderung lässt Schweizer Bevölkerung weiter wachsen

Die Schweizer Bevölkerung wird immer älter - und zahlreicher: Ende 2013 lebten 97'600 Menschen mehr in der Schweiz als ein Jahr zuvor, über 80'000 von ihnen waren Zuwanderer. Der Rest des Bevölkerungswachstums geht auf einen leichten Geburtenüberschuss zurück.
Verjüngungskur aus dem Ausland
Zur ständigen Wohnbevölkerung gehören neben Schweizer Staatsangehörigen alle Ausländerinnen und Ausländer, die über eine Aufenthaltsbewilligung für mindestens 12 Monate verfügen oder die sich seit mehr als 12 Monaten in der Schweiz aufhalten. Gemäss der Bevölkerungsstatistik waren Ende 2013 nahezu jeder vierte Einwohner und jede vierte Einwohnerin, total 1'933'000 Personen, ausländische Staatsangehörige.
Insgesamt belief sich die ständige Wohnbevölkerung Ende 2013 auf rund 8'137'000 Personen. Das entspricht einer Zunahme von 1,2 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mitteilte. Die 8-Millionen-Marke war bereits im Jahr 2012 überschritten worden. Damals lag die Bevölkerungszunahme bei Prozent, 2011 waren es 1,4 Prozent gewesen.


http://www.bluewin.ch/de/news/inland/20 ... r-wac.html
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Re: Schweiz

Beitragvon AlexRE » Sa 26. Apr 2014, 16:06

Verjüngungskur aus dem Ausland


Ist das wirklich so? Soweit ich weiß, sind unter den Ausländern in der Schweiz sehr viele Hochqualifizierte, insesondere aus Deutschland. Die haben normalerweise selbst sehr wenige Kinder. Ganz zu schweigen von der erheblichen Anzahl von Leuten, die in der Schweiz ihren Lebensabend verbringen wollen. Die sind ganz bestimmt keine Verjüngungskur ...
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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » So 27. Apr 2014, 08:56

AlexRE hat geschrieben:
Verjüngungskur aus dem Ausland


Ist das wirklich so? Soweit ich weiß, sind unter den Ausländern in der Schweiz sehr viele Hochqualifizierte, insesondere aus Deutschland. Die haben normalerweise selbst sehr wenige Kinder. Ganz zu schweigen von der erheblichen Anzahl von Leuten, die in der Schweiz ihren Lebensabend verbringen wollen. Die sind ganz bestimmt keine Verjüngungskur ...


Es gibt Journalisten die können mit der Wahrheit nicht umgehen, es wird vieles verdreht und so dargestellt, damit das dumme Volk bei den nächsten Abstimmungen so stimmt wie diese Linken das gerne möchten. Vor etwa zwei Wochen wurde in der Presse erwähnt, dass die Zuwanderung massiv zurückgegangen sei, aufgrund der Abstimmung. So versucht man uns an der Nase herumzuführen. Die Wähler können aber rechnen und lesen, zum Glück. :) Bereits ist die nächste noch viel brisantere Abstimmung vorbereitet worden. Die Zuwanderung aus Deutschland ist wie du richtig beschrieben hast, vor allem mit vielen Akademikern, Professoren, Ärzte und hoch qualifizierte Arbeitnehmer zu verzeichnen. Ganz jung können die deshalb gar nicht mehr sein. ;)

Einwanderung aus Deutschland in die Schweiz
Die Einwanderung aus Deutschland in die Schweiz erfolgt vor allem in die Deutschschweiz. Im Gegensatz zu den meisten anderen Migrantengruppen handelt es sich bei Einwanderern aus Deutschland vornehmlich um hochqualifizierte Fachkräfte.[1]

http://de.wikipedia.org/wiki/Einwanderu ... ie_Schweiz

Die nächste heisse Abstimmung

Was die Ecopop-Initiative will und warum sie die SVP ins Dilemma stürzt

Das Volk könnte noch in diesem Jahr erneut über das Thema Zuwanderung abstimmen. Denn das Parlament will die Ecopop-Initiative rasch behandeln.

Was verlangt die Initiative?

Die Initiative «Stopp der Überbevölkerung – Zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen» geht deutlich weiter als die SVP-Initiative «gegen Masseneinwanderung». Sie will nicht nur Kontingente einführen, sondern die jährliche Nettozuwanderung auf 0,2 Prozent der ständigen Wohnbevölkerung beschränken. Beim heutigen Stand könnten maximal 16'000 Personen netto einwandern. In den letzten Jahren waren es im Durchschnitt rund 80'000.

Zugleich verlangt die Initiative, dass zehn Prozent der Bundesausgaben für Entwicklungszusammenarbeit für «freiwillige Familienplanung» eingesetzt werden. Gemeint sind damit laut den Initianten verbesserte Aufklärung und der Zugang zu Verhütungsmitteln.


http://www.watson.ch/!628011886

http://www.handelszeitung.ch/politik/ec ... ung-572430

Man hat versucht mit allen unmöglichen Mitteln die Initiative zu verhindern. :roll: Nicht gelungen und für gültig erklärt. Das gibt sehr böses Blut und es zeichnet sich schon jetzt ab, dass auch diese Initiative angenommen wird. Die EU muss sich härtere Sanktionen ausdenken. ;)
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Re: Schweiz

Beitragvon AlexRE » Di 29. Apr 2014, 15:02

Ich habe im Netz eine Erklärung dafür gefunden, warum die Schweizer sich seit Jahrhunderten aus allen Kriegen heraushalten:

Gummihals

Der Begriff Gummihals ist ein schweizerischer Ethnophaulismus für einen deutschen Staatsangehörigen in der Schweiz, dem ein opportunistisches Verhalten nachgesagt wird.

Der Begriff stammt aus den späten 1970ern und wurde vor allem von Studenten an Schweizer Universitäten verwendet, die sich über ihre deutschen Kommilitonen oder Dozenten beschweren oder lustig machen wollten. Über die genaue Bedeutung des Wortes wird seit Jahren spekuliert. Der Ausdruck wurde etwa dann verwendet, wenn der als aufdringlich empfundene Wortschwall von Deutschen in keinem Verhältnis zur eher zurückhaltenden Ausdrucksweise von Schweizern stand. Dabei leitet sich Gummihals vom übertreibenden Vergleich ab: „Selbst wenn du ihnen den Hals umdrehen könntest, sie würden immer noch unaufhörlich weiterreden“.

(...)


http://de.wikipedia.org/wiki/Gummihals

Die befürchten, dass die Gegner selbst dann noch schneller reden können als sie, wenn sie ihnen die Hälse umgedreht haben. ;)
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Re: Schweiz

Beitragvon Livia » Di 29. Apr 2014, 21:19

Alex hat geschrieben
Die befürchten, dass die Gegner selbst dann noch schneller reden können als sie, wenn sie ihnen die Hälse umgedreht haben. ;) :lol:


Seit der letzten Jahrhundertwende ziehen jährlich 40.000 deutsche Staatsbürger in die Schweiz. Diese Tatsache stößt vor allem in weiten Teilen der Deutschschweiz auf Widerstand in der Bevölkerung und so erlebt der Begriff „Gummihals“ seit 2000 eine Renaissance. Der Autor Bruno Ziauddin beschreibt in seinem Buch „Grüezi Gummihälse“ diese kulturellen Unterschiede in humorvoller Art. Der Begriff „Gummihals“ kommt laut Ziauddin daher, dass deutsche Jungärzte immer heftig nicken, wenn Chefärzte mit ihnen reden. Das wird von den umstehenden Schweizern als „Zustimmung nach oben“ aufgefasst.


Widerstand entsteht bei einigen Schweizern weil viele Bürger aus Deutschland den Schweizern überlegen, oft besser ausgebildet und eben wendiger sind als wir. :) Mit dem Sprechen hat das auch seine Richtigkeit, wir sind langsamer, eher träger als die deutschen Mitbürger, das erzeugt Neid und führt dazu, dass darüber entweder gespottet oder mit Neid reagiert wird.

Der Gummihals ist mir auch in Erinnerung nur hatte für mich dieser Ausdruck eine andere Definition, war eher als Wendehals bezeichnet. ;)
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Re: Schweiz

Beitragvon AlexRE » Mi 30. Apr 2014, 15:30

Livia hat geschrieben:Widerstand entsteht bei einigen Schweizern weil viele Bürger aus Deutschland den Schweizern überlegen, oft besser ausgebildet und eben wendiger sind als wir. :)


Wenn die Deutschen typischerweise besser ausgebildet sind als die Schweizer, bedeutet das aber, dass das Land mit den weniger gut ausgebildeten Fachkräften deutlich höhere Gehälter für Fachkräfte zahlen kann. Sonst würden die deutschen Experten ja nicht massenhaft in die Schweiz drängen.

Die Leute, die Bildung als die einzige Voraussetzung für eine funktionierende Gesellschaft ansehen, sind also ganz schön auf dem Holzweg.
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