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Erdos "Rückhalt" schwächt Europa

BeitragVerfasst: Do 17. Sep 2020, 17:52
von Excubitor
WELT - "Erdogan hat ausgerechnet in Europa mächtige Verbündete"

"Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob Recep Tayyip Erdogan ganz allein dasteht. Ganz allein gegen die Macht der Märkte, die auf ihn und seine Wirtschaftspolitik nicht gut zu sprechen sind. Die sein Land schon längst auf „Schrottniveau“ herabgestuft haben. Doch es gibt mächtige Akteure, die ihm indirekt den Rücken stärken – weil sie es müssen. Weil sie eine Art Schicksalsgemeinschaft mit ihm eingegangen sind.


Die Rede ist von europäischen Banken, die auch nach vier Jahren türkischer Dauerkrise noch mit Milliarden am Bosporus engagiert sind. Die Geldhäuser des Westens müssen herbe Abschreibungen befürchten, sollte das Land wirklich in eine ausgewachsene Zahlungsbilanzkrise schlittern, wovor erst kürzlich die Ratingagentur Moody’s gewarnt hatte.

Die wirtschaftlichen Probleme der Türkei mögen selbst verschuldet sein, doch sie könnten sich auf Europa ausbreiten und damit zum Problem des Westens werden. Und so dürften die Europäer ihre eigenen Banken mit im Blick haben, wenn sie auf dem EU-Gipfel Ende September über etwaige Sanktionen gegen Ankara beraten, was wiederum Erdogans Position stärkt.

Der türkische Präsident muss nicht fürchten, dass die Europäer die türkischen Banken von den internationalen Finanzmärkten abschneiden, so wie das einst die USA mit russischen Banken nach der Annexion der Krim gemacht hat.

[...]

Mehr dazu unter:
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top- ... li=BBqg6Q9


Kommentar
Europäische Großbanken haben aus reiner Profitgier in völlig desolate Bereiche investiert und der europäische Steuerzahler wird das wieder ausbaden dürfen, wenn davon einige ins schlingern geraten. Es ist schon etwas spät, sich erst jetzt aus der Türkei wirtschaftlich zurückzuziehen. Dafür ist es eher fünf nach als fünf vor zwölf, um schadlos aus der Angelegenheit herauszukommen ...
Außerdem schwächt diese Situation bedenklich die europäische Verhandlungsposition gegenüber der Türkei, was alles in allem zu einer wenig begeisternden Prognose über den Fortgang in Europa führt.

Latest News vom "Brexit"

BeitragVerfasst: Mo 6. Sep 2021, 20:21
von Excubitor
WELT - "Ein- und Ausfuhren brechen ein – jetzt spüren die Briten den Brexit wie nie"
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top- ... li=BBqg6Q9

Nachtrag
Und es kommt anscheinend noch dicker:


DER SPIEGEL - "Großbritannien droht nach Brexit und Corona-Pandemie jahrelanger Personalmangel"

"Viele ausländische Beschäftigte haben Großbritannien in der Pandemie verlassen, neues Personal wird
von den Visaregeln nach dem Brexit abgehalten: Der Industrieverband warnt vor großen Problemen.

[...]"

Siehe dazu ausführlich:
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top- ... ue#image=1


Kommentar

Man hat bekommen, was man unbedingt haben wollte...

Re: Europa allein am Abgrund, oder globales Desaster in spe?

BeitragVerfasst: Mo 6. Sep 2021, 21:13
von Staber
Mir tun die Briten leid die das alles haben kommen sehen. Die natürlich nicht für einen Brexit waren und auch sonst mehr für Gemeinschaft als das Gegeneinander. Davon gibt es nämlich auch eine ganze Menge.
Jedem hierzulande sollte es eine Warnung sein, was Populisten anrichten können. Leere Versprechen, viel Hetze und am Ende schleichen sie sich einfach und der Rest steht angeschmiert da.

Re: Europa allein am Abgrund, oder globales Desaster in spe?

BeitragVerfasst: Mo 6. Sep 2021, 22:04
von Livia
Staber hat geschrieben:Mir tun die Briten leid die das alles haben kommen sehen. Die natürlich nicht für einen Brexit waren und auch sonst mehr für Gemeinschaft als das Gegeneinander. Davon gibt es nämlich auch eine ganze Menge.
Jedem hierzulande sollte es eine Warnung sein, was Populisten anrichten können. Leere Versprechen, viel Hetze und am Ende schleichen sie sich einfach und der Rest steht angeschmiert da.


Ich kenne das sehr gut, das machte man in der Schweiz auch nach der Abstimmung zum EWR. Alle schrien, Schande, Untergang, Arbeitslosigkeit, Armut und noch vieles mehr. Die Verlierer können einfach nie verlieren. Ich würde sehr vorsichtig sein, mit einer Beurteilung betreffend dem Brexit, es gibt viele Journalisten, die alles immer zu Tode schreiben. Ich glaube nicht dass das alles stimmt, meine Erfahrungen sprechen dagegen.

Re: Europa allein am Abgrund, oder globales Desaster in spe?

BeitragVerfasst: Mo 6. Sep 2021, 22:24
von Excubitor
Livia hat geschrieben:
Staber hat geschrieben:Mir tun die Briten leid die das alles haben kommen sehen. Die natürlich nicht für einen Brexit waren und auch sonst mehr für Gemeinschaft als das Gegeneinander. Davon gibt es nämlich auch eine ganze Menge.
Jedem hierzulande sollte es eine Warnung sein, was Populisten anrichten können. Leere Versprechen, viel Hetze und am Ende schleichen sie sich einfach und der Rest steht angeschmiert da.


Ich kenne das sehr gut, das machte man in der Schweiz auch nach der Abstimmung zum EWR. Alle schrien, Schande, Untergang, Arbeitslosigkeit, Armut und noch vieles mehr. Die Verlierer können einfach nie verlieren. Ich würde sehr vorsichtig sein, mit einer Beurteilung betreffend dem Brexit, es gibt viele Journalisten, die alles immer zu Tode schreiben. Ich glaube nicht dass das alles stimmt, meine Erfahrungen sprechen dagegen.



Leere Regale sprechen für sich. Da brauchen Journalisten nichts zu erfinden.
Die Schweiz und deren Abstimmung zum EWR ist im übrigen absolut nicht mit
dem zu vergleichen, was sich gerade in Großbritannien aufgrund des Brexit
abspielt. Eine sehr unterschiedliche Wirtschaftsstruktur und eine völlig andere
Größenordnung sind nur zwei der markanten Unterscheidungsmerkmale.

Staber hat völlig Recht, indem erschreibt, dass Populisten das britische Volk zu
einer sehr schmerzlichen Entscheidung getrieben, sich schön aus der Szenerie
verabschiedet und den Scherbenhaufen den anderen überlassen haben.

Re: Europa allein am Abgrund, oder globales Desaster in spe?

BeitragVerfasst: Di 7. Sep 2021, 09:56
von Livia
Excubitor hat geschrieben:
Livia hat geschrieben:
Staber hat geschrieben:Mir tun die Briten leid die das alles haben kommen sehen. Die natürlich nicht für einen Brexit waren und auch sonst mehr für Gemeinschaft als das Gegeneinander. Davon gibt es nämlich auch eine ganze Menge.
Jedem hierzulande sollte es eine Warnung sein, was Populisten anrichten können. Leere Versprechen, viel Hetze und am Ende schleichen sie sich einfach und der Rest steht angeschmiert da.


Ich kenne das sehr gut, das machte man in der Schweiz auch nach der Abstimmung zum EWR. Alle schrien, Schande, Untergang, Arbeitslosigkeit, Armut und noch vieles mehr. Die Verlierer können einfach nie verlieren. Ich würde sehr vorsichtig sein, mit einer Beurteilung betreffend dem Brexit, es gibt viele Journalisten, die alles immer zu Tode schreiben. Ich glaube nicht dass das alles stimmt, meine Erfahrungen sprechen dagegen.



Leere Regale sprechen für sich. Da brauchen Journalisten nichts zu erfinden.
Die Schweiz und deren Abstimmung zum EWR ist im übrigen absolut nicht mit
dem zu vergleichen, was sich gerade in Großbritannien aufgrund des Brexit
abspielt. Eine sehr unterschiedliche Wirtschaftsstruktur und eine völlig andere
Größenordnung sind nur zwei der markanten Unterscheidungsmerkmale.

Staber hat völlig Recht, indem erschreibt, dass Populisten das britische Volk zu
einer sehr schmerzlichen Entscheidung getrieben, sich schön aus der Szenerie
verabschiedet und den Scherbenhaufen den anderen überlassen haben.


Ich weiss schon, dass das nicht mit der Schweiz vergleichbar ist, aber die Unkenrufe und die unlauteren verlogenen Berichte schon. Um was geht es hier eigentlich, um den Brexit oder Corona? Der Austritt der Engländer ist bis jetzt einmalig, Corona aber ist überall. Vor dem Brexit schrieben die Journalisten, dass viele Arbeitnehmer um ihre Anstellung fürchteten, und jetzt sollen sie geflüchtet sein! Was stimmt denn jetzt wirklich, wohin sind sie denn geflüchtet in dieser schönen Corona Welt? Leere Regale, das ist alles manipulierbar und ist für keinen Journalisten ein Problem. Wieder zur Schweiz; damals wurde laut gerufen, dass die Schweiz dem Untergang entgegensehe, nach zwei Jahren war die Schweiz auf ihrem Höhepunkt, uns geht es besser als je zuvor, das darf ich mit gutem Gewissen schreiben. Selber entscheiden und nicht nach den EU Regeln hat uns viele Vorteile gebracht. Das werden die Briten auch so erleben.

Siehe auch folgenden Link;

Britische Wirtschaft
Der Aufschwung beginnt im Pub
Stand: 26.08.2021 08:06 Uhr

Die Pubs sind voll, der Einzelhandel boomt - die Briten geben wieder kräftig Geld aus, die Wirtschaft wächst stark. Doch gebannt ist die Pandemie noch nicht. Ihre Folgen sind vielerorts spürbar.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/wi ... g-101.html

Re: Europa allein am Abgrund, oder globales Desaster in spe?

BeitragVerfasst: Di 7. Sep 2021, 13:42
von Uel
Vor dem Brexit schrieben die Journalisten, dass viele Arbeitnehmer um ihre Anstellung fürchteten, und jetzt sollen sie geflüchtet sein!


Die sind vermutlich aus ihrem osteuropäischen Urlaub einfach nicht zurückgekehrt ob der Zoll-Schwierigkeiten und -Schikanen, die es den geringen Lohnvorteil gegenüber EU-Europa nicht mehr wert ist. Schließlich sucht man im EU-Europa auch Krankenschwestern, Altenpfleger und besonders intensiv die Handwerker. Und da sie in Euro bezahlt werden, wissen sie, was sie sich zuhause werden leisten können. Auch ist der Weg nicht so lang und wegen der Passformalitäten nicht so zeitaufwendig. Schließlich preist ein Arbeitssuchender alle Faktoren in seine Auswahlskalkulation mit ein.

Re: Europa allein am Abgrund, oder globales Desaster in spe?

BeitragVerfasst: Di 7. Sep 2021, 15:10
von Livia
Uel hat geschrieben:
Vor dem Brexit schrieben die Journalisten, dass viele Arbeitnehmer um ihre Anstellung fürchteten, und jetzt sollen sie geflüchtet sein!


Die sind vermutlich aus ihrem osteuropäischen Urlaub einfach nicht zurückgekehrt ob der Zoll-Schwierigkeiten und -Schikanen, die es den geringen Lohnvorteil gegenüber EU-Europa nicht mehr wert ist. Schließlich sucht man im EU-Europa auch Krankenschwestern, Altenpfleger und besonders intensiv die Handwerker. Und da sie in Euro bezahlt werden, wissen sie, was sie sich zuhause werden leisten können. Auch ist der Weg nicht so lang und wegen der Passformalitäten nicht so zeitaufwendig. Schließlich preist ein Arbeitssuchender alle Faktoren in seine Auswahlskalkulation mit ein.


Da kann ich eher zustimmen, aber Pflegepersonal und Handwerker werden überall gesucht, nicht nur in England, das ist Realität.

Re: Europa allein am Abgrund, oder globales Desaster in spe?

BeitragVerfasst: Di 7. Sep 2021, 17:27
von Staber
Teile und herrsche war noch nie ein Vorteil für die Gruppen die geteilt wurden. Der Brexit ist weder für die EU noch für GB ein Vorteil. Nur für USA, Russland und China.
Was ich noch nachfragen wollte. Seit Jahresbeginn fehlen auf der Insel qualifizierte Lkw-Fahrer
Was ist ein qualifizierter Lkw-Fahrer, einer mit Führerschein?

Re: Europa allein am Abgrund, oder globales Desaster in spe?

BeitragVerfasst: Di 7. Sep 2021, 18:08
von Excubitor
Livia hat geschrieben:[...]
Siehe auch folgenden Link;

Britische Wirtschaft
Der Aufschwung beginnt im Pub
Stand: 26.08.2021 08:06 Uhr

Die Pubs sind voll, der Einzelhandel boomt - die Briten geben wieder kräftig Geld aus, die Wirtschaft wächst stark. Doch gebannt ist die Pandemie noch nicht. Ihre Folgen sind vielerorts spürbar.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/wi ... g-101.html



Der Inhalt des links scheint aber zeitmäßig überholt, denn jetzt sind die Regale
zum Teil zumindest leer.
Die Regale sind nicht leer gekauft worden, sondern es kommt "nichts" nach, was man
kaufen könnte. Wie soll da der Einzelhandel boomen?

Diese Meldung kam nur wenige Stunden nach der von Dir geposteten:

https://plus.tagesspiegel.de/brexit-fol ... 32493.html