Nachdenkliches zur Loveparade 2010 in Duisburg

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Re: Nachdenkliches zur Loveparade 2010 in Duisburg

Beitragvon Excubitor » Mo 4. Mai 2020, 17:51

AlexRE hat geschrieben:Tolle Logik, wenn alle Verantwortlichen Sch … gebaut haben, schließt die so entstandene Kollektivschuld einen nennenswerten Schuldanteil jeder einzelnen Person aus. Korrekterweise hätte man in jedem Fall untersuchen müssen, ob das jeweilige Versagen einzelner Personen für sich genommen alleine geeignet war, erhebliche Gefahren hervorzurufen. Das ist nach meinem Kenntnisstand hier absolut der Fall.


Eben, und nicht zu vergessen das Gericht selbst. Die Fristen für eine Verjährung sind allen bekannt, und auf die Corona-Krise kann man es eben nicht schieben, dass teils langsam und schleppend gearbeitet worden ist, egal ob bei Gutachtern oder Ermittlern ...
Eine Schmach für einen bei näherem Hinsehen ohnehin nur angeblichen Rechtsstaat ...
Zuletzt geändert von Excubitor am Di 5. Mai 2020, 16:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nachdenkliches zur Loveparade 2010 in Duisburg

Beitragvon Staber » Mo 4. Mai 2020, 21:59

Excubitor hat geschrieben:
AlexRE hat geschrieben:Tolle Logik, wenn alle Verantwortlichen Sch … gebaut haben, schließt die so entstandene Kollektivschuld einen nennenswerten Schuldanteil jeder einzelnen Person aus. Korrekterweise hätte man in jedem Fall untersuchen müssen, ob das jeweilige Versagen einzelner Personen für sich genommen alleine geeignet war, erhebliche Gefahren hervorzurufen. Das ist nach meinem Kenntnisstand hier absolut der Fall.


Eben, und nicht zu vergessen das Gericht selbst. Die Fristen für eine Verjährung sind allen bekannt, und auf die Corona-Krise kann man es eben nicht schieben, dass teils langsam und schleppend gearbeitet worden ist, egal ob bei Gutachtern oder Ermittlern ...
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Was lernen zukünftige Veranstalter daraus - anstatt viel Geld in Sicherheit zu stecken, reicht es hohe Politiker mit einzubeziehen und dann wird man schon im Fall der Fälle davonkommen?
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Re: Nachdenkliches zur Loveparade 2010 in Duisburg

Beitragvon Staber » Mo 4. Mai 2020, 22:01

AlexRE hat geschrieben:Tolle Logik, wenn alle Verantwortlichen Sch … gebaut haben, schließt die so entstandene Kollektivschuld einen nennenswerten Schuldanteil jeder einzelnen Person aus. Korrekterweise hätte man in jedem Fall untersuchen müssen, ob das jeweilige Versagen einzelner Personen für sich genommen alleine geeignet war, erhebliche Gefahren hervorzurufen. Das ist nach meinem Kenntnisstand hier absolut der Fall.




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Re: Nachdenkliches zur Loveparade 2010 in Duisburg

Beitragvon AlexRE » Di 5. Mai 2020, 02:07

Staber hat geschrieben:Was lernen zukünftige Veranstalter daraus - anstatt viel Geld in Sicherheit zu stecken, reicht es hohe Politiker mit einzubeziehen und dann wird man schon im Fall der Fälle davonkommen?


Mit der falschen Denkweise dieses Gerichts wird ein gefährlicher psychologischer Effekt befördert, den man schon von Unfallstellen kennt. Je mehr Zeugen / Zuschauer es gibt, desto weniger verantwortlich fühlt sich jeder einzelne von ihnen, erste Hilfe zu leisten. Da könnte ja ein anderer Anwesender irgendwie kompetenter bzw. zuständiger sein.

In Fällen wie der Loveparade muss jede persönliche Verantwortlichkeit ganz genau und völlig isoliert vom Mitverschulden Dritter betrachtet werden. Wie gesagt, wenn eine Pflichtverletzung für sich alleine genommen geeignet war, die Katastrophe herbeizuführen, dann gibt es überhaupt keinen vernünftigen Grund, jemandem einen Bonus dafür einzuräumen, dass es außer ihm noch andere verantwortungslose Halunken gibt.
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Re: Nachdenkliches zur Loveparade 2010 in Duisburg

Beitragvon maxikatze » Di 5. Mai 2020, 07:42

Im TV musste ich mir den Satz anhören, dass kein Urteil aber auch kein Freispruch ist. :roll:
Ihnen scheint kein Argument blöde genug zu sein, um den Richterspruch zu rechtfertigen.
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Re: Nachdenkliches zur Loveparade 2010 in Duisburg

Beitragvon Excubitor » Di 5. Mai 2020, 17:05

maxikatze hat geschrieben:Im TV musste ich mir den Satz anhören, dass kein Urteil aber auch kein Freispruch ist. :roll:
Ihnen scheint kein Argument blöde genug zu sein, um den Richterspruch zu rechtfertigen.


So ganz blöd ist das bei diesem Argument eigentlich nicht. Denn es ist tatsächlich so. Wer keinen Freispruch bekommen hat kann sich auch nicht darauf berufen. Das bedeutet, der Makel, mutmaßlich für das Unglück (mit)verantwortlich gewesen zu sein, haftet allen Beteiligten die auf der Anklagebank gesessen haben ewig an, jedenfalls so lange immer wieder daran erinnert wird und nicht das Vergessen einsetzt. Aber ich denke da werden die angehörigen der Opfer schon dafür sorgen. Man darf nur nicht vergessen die Verantwortlichen auch immer wieder zu nennen ...
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Re: Nachdenkliches zur Loveparade 2010 in Duisburg

Beitragvon maxikatze » Di 5. Mai 2020, 17:42

Excubitor hat geschrieben:
maxikatze hat geschrieben:Im TV musste ich mir den Satz anhören, dass kein Urteil aber auch kein Freispruch ist. :roll:
Ihnen scheint kein Argument blöde genug zu sein, um den Richterspruch zu rechtfertigen.


[color=#FF0040]So ganz blöd ist das bei diesem Argument eigentlich nicht. Denn es ist tatsächlich so. Wer keinen Freispruch bekommen hat kann sich auch nicht darauf berufen. Das bedeutet, der Makel, mutmaßlich für das Unglück (mit)verantwortlich gewesen zu sein, haftet allen Beteiligten die auf der Anklagebank gesessen haben ewig an, jedenfalls so lange immer wieder daran erinnert wird und nicht das Vergessen einsetzt. Aber ich denke da werden die angehörigen der Opfer schon dafür sorgen. Man darf nur nicht vergessen die Verantwortlichen auch immer wieder zu nennen ...[/color]


Möglich - aber ich finde die Begründung an den Haaren herbeigezogen.
Gestern im TV interviewten sie die spanischen Eltern, deren Tochter ums Leben gekommen ist. Sie wollen sich mit dem Nicht-Urteil nicht abfinden und werden sich mit ihrem Anwalt beraten, was vllt noch in Betracht kommen könnte, um die Herrschaften doch noch zu bestrafen.
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Re: Nachdenkliches zur Loveparade 2010 in Duisburg

Beitragvon Staber » Mi 6. Mai 2020, 17:56

maxikatze hat geschrieben:
Excubitor hat geschrieben:
maxikatze hat geschrieben:Im TV musste ich mir den Satz anhören, dass kein Urteil aber auch kein Freispruch ist. :roll:
Ihnen scheint kein Argument blöde genug zu sein, um den Richterspruch zu rechtfertigen.


[color=#FF0040]So ganz blöd ist das bei diesem Argument eigentlich nicht. Denn es ist tatsächlich so. Wer keinen Freispruch bekommen hat kann sich auch nicht darauf berufen. Das bedeutet, der Makel, mutmaßlich für das Unglück (mit)verantwortlich gewesen zu sein, haftet allen Beteiligten die auf der Anklagebank gesessen haben ewig an, jedenfalls so lange immer wieder daran erinnert wird und nicht das Vergessen einsetzt. Aber ich denke da werden die angehörigen der Opfer schon dafür sorgen. Man darf nur nicht vergessen die Verantwortlichen auch immer wieder zu nennen ...[/color]


Möglich - aber ich finde die Begründung an den Haaren herbeigezogen.
Gestern im TV interviewten sie die spanischen Eltern, deren Tochter ums Leben gekommen ist. Sie wollen sich mit dem Nicht-Urteil nicht abfinden und werden sich mit ihrem Anwalt beraten, was vllt noch in Betracht kommen könnte, um die Herrschaften doch noch zu bestrafen.



Tach Maxi!

Vielleicht liegt die Verantwortung bei der damaligen NRW-Regierung unter Hannelore Kraft (SPD), die die Duisburger Politiker gedrängt hat, die LoPa in DU auszurichten, um einen Imagegewinn für NRW und die Stadt zu erreichen. Jetzt, wo die "Katze in den Brunnen gefallen ist", tauchen die Verantwortlichen ab.Muss ich das als normaler Bürger verstehen, dass es 10 Jahre nach dem Unglück kein Urteil gibt?Wir reden hier nicht von einer Naturkatastrophe, sondern von organisatorischen und sicherheitsrelevanten Fehlern. In Deutschland kann man Recht haben, aber man muss es nicht unbedingt bekommen.
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