Absturz der German Wings A320

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Korrektur

Beitragvon Excubitor » Mo 6. Apr 2015, 15:08

Ich muss mich kurz selbst verbessern. In meinem letzten post habe ich das Bundesamt für Flugsicherheit erwähnt. Es hätte aber heißen müssen Luftfahrtbundesamt. Das sind zwei unterschiedliche Behörden, die ich hier anscheinend miteinander verwechselt habe. Zuständig ist hier, was die Mitteilungspflicht der Ärzte über die abgeklungene Depressive Episode des Copiloten betrifft, das Luftfahrtbundesamt.
Ich habe die entsprechende Stelle meines posts korrigiert.
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Re: Lufthansa und deren Ärzte in Erklärungsnot

Beitragvon Excubitor » Mo 6. Apr 2015, 15:10

maxikatze hat geschrieben:
AlexRE hat geschrieben:
Excubitor hat geschrieben:Jetzt kommen so nach und nach doch ein paar Schlampereien ans Licht: Die Lufthansa-Ärzte sollen die Depression des Copiloten dem Luftfahrtbundsamt verschwiegen haben...

http://www.msn.com/de-de/nachrichten/ge ... ar-AAasyTW
http://www.gmx.net/magazine/panorama/ge ... n-30557242


So etwas in der Art habe ich mir schon gedacht, als die Meldung kam, dass die Ermittler in der Wohnung des Copiloten einen zerrissenen Krankenschein gefunden hätten. Wenn das rechtlich unerheblich wäre, hätte das niemand der Presse gesteckt.


Ärztliche Schweigepflicht? Die ist meines Wissens nicht aufgehoben worden. Piloten werden gründlich untersucht - auch was die psychische Stabilität angeht. Nur - wie ich schon schrieb, Gedanken lesen kann keiner. Ärzte, Psychologen oder Gutachter können immer wieder auf Patienten reinfallen, wenn ihnen unter Vorspielung falscher Tatsachen etwas vorgemacht wird, damit der Betreffende sein Ziel erreicht.

Vielleicht wurde das Problem seitens der Ärzte deshalb unterschätzt, weil A.L. bezüglich der Depressionen ihnen nur vorgegaukelt hat, dass es ihm wieder besser ginge?? Ansonsten hätte er nämlich seine Flugerlaubnis möglicherweise sogar für immer verloren. Dass es so kommen könnte, wusste A.L. genau und hat deshalb nichts riskiert.


In bestimmten Fällen schwerer Gefährdungsmöglichkeiten ist die Ärztliche Schweigepflicht, u.U. bis zu deren Aufhebung im Einzelfall, gelockert.
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Re: Absturz der German Wings A320

Beitragvon Excubitor » Mo 6. Apr 2015, 15:24

maxikatze hat geschrieben:[...]
Was genau war denn "Hypothesenwürfelei"? Was war denn so unwahr an meinen Aussagen? Nichts, im Gegenteil, ich fühle mich seit dem Auffinden des 2. Flugschreibers noch bestätigt. Welche nicht vorhandenen Tatsachen meinst du?

Ich schrieb u. a. dass Psychologie keine Wissenschaft ist!!
Weil Psychologen sich auch nur auf Aussagen der Betroffenen stützen können und Vermutungen anstellen und keine beweisbaren Ergebnisse vorweisen können. Es weiss auch kein Psychologe oder Gutachter, wer von seinen Patienten irgendwann einmal die Kontrolle über sich verlieren könnte, Amok läuft und Morde begeht. Denn trotz positiver Prognose und Begutachtung bei Entlassung aus dem Gefängnis kommt es vor, dass sich der Gutachter irrt und Gewaltverbrecher trotzdem rückfällig werden. Das kann keiner vorher wissen. Im Kopf der Betroffenen können sie genau so wenig die Gedankenvorgänge erkennen, wie andere auch. Nämlich überhaupt nicht.


Die Hypothesenwürfelei bestand hier schlicht darin, reine Vermutungen vor deren Beleg duch die technischen Auswertungen als feststehende Ergebnisse anzunehmen. Das machen viele, insbesondere bei den Medienvertretern, hilft aber niemandem.

Das Zweite ist leider wieder nicht richtig. Die Psychologie ist eine Wissenschaft, nur keine Exakte, wie übrigens viele andere Wissenschaftszweige auch.
Psychologen stützen sich generell nicht nur auf irgendwelche Aussagen, sondern verfügen heute über eine ganze Reihe valuierter Testverfahren, die durchaus brauchbare Ergebnisse von Beweiswert liefern, wie sie im Rahmen nicht exakter Wissenschaften näherungsweise möglich sind. Ein Restrisiko beteht, wie Du dann korrekter Weise bemerkt hast, immer. Das ist nie völlig ausschließbar.
Die von Dir zitierten Gefängnis-Gutachter sind übrigens normalerweise keine Psychologen, sondern forensische Psychiater. Das Problem bei diesen Gutachtern besteht häufig nicht in der Schwäche der Wissenschaft an sich, sondern in schlampiger Arbeitsweise, die dann die missliebigen Ergebnisse hervorruft. Auf dem Sektor gäbe es auch noch einiges zu tun.
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Re: Absturz der German Wings A320

Beitragvon maxikatze » Mo 6. Apr 2015, 17:33

Auch wenn ich mich wiederhole:
viewtopic.php?f=66&t=2304&p=69134#p69134
Die Auswertung des zweiten Flugschreibers hat keine anderen Ergebnisse zutage gebracht. Das ist eine unumstößliche Tatsache.

Kein Psychologe, Psychiater oder Gutachter legt für einen schwermütigen Menschen die Hand ins Feuer. Er kann nie wissen, was in ihm alles vorgeht und ob er schon seit Wochen oder Monaten einen Massenmord im Geiste durchgespielt hat. Wenn ja, dann ist so ein Mensch eine tickende Zeitbombe.

Psychologie ist aus meiner Sicht keine Wissenschaft im eigentlichen Sinne von Naturwissenschaft mit beweisbaren Ergebnissen. Beweisen lassen sich nämlich keine psychologischen Gutachten. Das ist unmöglich.
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Re: Absturz der German Wings A320

Beitragvon Excubitor » Mo 6. Apr 2015, 18:00

maxikatze hat geschrieben:Auch wenn ich mich wiederhole:
http://grundgesetzaktiv.de/phpBB3/viewt ... 134#p69134
Die Auswertung des zweiten Flugschreibers hat keine anderen Ergebnisse zutage gebracht. Das ist eine unumstößliche Tatsache.

Kein Psychologe, Psychiater oder Gutachter legt für einen schwermütigen Menschen die Hand ins Feuer. Er kann nie wissen, was in ihm alles vorgeht und ob er schon seit Wochen oder Monaten einen Massenmord im Geiste durchgespielt hat. Wenn ja, dann ist so ein Mensch eine tickende Zeitbombe.

Psychologie ist aus meiner Sicht keine Wissenschaft im eigentlichen Sinne von Naturwissenschaft mit beweisbaren Ergebnissen. Beweisen lassen sich nämlich keine psychologischen Gutachten. Das ist unmöglich.


Zwar hat der Flugdatenschreiber keine anderen Ergebnisse zutage gebracht, doch kann man erst ab dem Zeitpunkt dessen Auswertung von feststehenden, belastbaren Tatsachen sprechen. Vorher waren das alles nur unbelegte Vermutungen. Jeder, der also vorher schon diese Ergebnisse ohne Beweise dafür vorweggenommen hat, hat damit zum damaligen Zeitpunkt ünnütze Behauptungen aufgestellt, die erst jetzt bestätigt worden sind. Der Unterschied kann doch nicht so schwer zu verstehen sein. Selbst bis zur Auswertung und sogar durch diese hätten die unbelegten Behauptungen jederzeit widerlegt werden können, erst danach nicht mehr. Noch präziser kann man es nicht aufschlüsseln.
Zuletzt geändert von Excubitor am Di 7. Apr 2015, 13:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Absturz der German Wings A320

Beitragvon Excubitor » Mo 6. Apr 2015, 18:11

maxikatze hat geschrieben:Auch wenn ich mich wiederhole:
viewtopic.php?f=66&t=2304&p=69134#p69134
Die Auswertung des zweiten Flugschreibers hat keine anderen Ergebnisse zutage gebracht. Das ist eine unumstößliche Tatsache.

Kein Psychologe, Psychiater oder Gutachter legt für einen schwermütigen Menschen die Hand ins Feuer. Er kann nie wissen, was in ihm alles vorgeht und ob er schon seit Wochen oder Monaten einen Massenmord im Geiste durchgespielt hat. Wenn ja, dann ist so ein Mensch eine tickende Zeitbombe.

Psychologie ist aus meiner Sicht keine Wissenschaft im eigentlichen Sinne von Naturwissenschaft mit beweisbaren Ergebnissen. Beweisen lassen sich nämlich keine psychologischen Gutachten. Das ist unmöglich.


Gerade solche Äußerungen, wie die im Zitat hervorgehobenen, sind mit großer Vorsicht zu genießen, weil nämlich dadurch ganz harmlose, depressive Menschen zu mutmaßlichen (Massen-)Mördern stigmatisiert werden. Dazu gab es weiter oben von mir schon einen Beitrag mit weiteren Angaben und weiterführenden Informationen. Das muss unter allen Umständen vermieden werden. Denn gerade schwer depressive Menschen richten ihre Aggressionen, wenn überhaupt welche vorhanden sind, für gewöhnlich gegen sich selbst und nicht gegen andere. Das muss hier einmal klargestellt werden. Es hat sich hier um eine Ausnahme gehandelt, die so nur selten vorkommt.

Eben, deshalb gehört die Psychologie ja auch zu den nicht exakten Wissenschaften. Übrigens sind Deine Naturwissenschaften auch nicht aklle exakte Wissenschaften, die Biologie ist nur teilweise als solche anerkannt.
Def. (Wiki):"Die exakten Wissenschaften oder auch harten Wissenschaften umfassen diejenigen Wissenschaften, die in der Lage sind, genaue quantitative oder mathematisch oder formallogisch präzise Aussagen zu treffen und über eigene, strenge Methoden für die Überprüfung von Hypothesen und vor allem reproduzierbare Versuche mit quantifizierbaren Messungen verfügen. Von den Formalwissenschaften werden Logik, Mathematik und Teile der Informatik sowie von den Naturwissenschaften Physik, Chemie und Teile der Biologie als exakte Wissenschaften in diesem Sinne betrachtet.

Demgegenüber stehen die weichen (Anm. von mir: nicht exakten) Wissenschaften wie beispielsweise die Sozialwissenschaften und die Pädagogik sowie die Gelehrtenfächer wie die Literaturwissenschaft oder die Rechtswissenschaften."
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Re: Absturz der German Wings A320

Beitragvon AlexRE » Mo 6. Apr 2015, 20:21

Excubitor hat geschrieben:Demgegenüber stehen die weichen (Anm. von mir: nicht exakten) Wissenschaften wie beispielsweise die Sozialwissenschaften und die Pädagogik sowie die Gelehrtenfächer wie die Literaturwissenschaft oder die Rechtswissenschaften."


Die Weichheit der Rechtswissenschaften lässt sich - je nach politischer Interessenlage - sogar bis zum Härtegrad von heißer Luft treiben:

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http://www.sonnenstaatland.com/
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Absturz der German Wings A320

Beitragvon maxikatze » Di 7. Apr 2015, 07:23

Gerade solche Äußerungen, wie die im Zitat hervorgehobenen, sind mit großer Vorsicht zu genießen, weil nämlich dadurch ganz harmlose, depressive Menschen zu mutmaßlichen (Massen-)Mördern stigmatisiert werden


Ich möchte dir insofern zustimmen, dass Schwermütigkeit nicht oder kaum zu Amokläufen führt. In schlimmen Fällen bringt sich der Depressive "nur" selbst um, was tragisch genug ist. Sonst wären Amokläufe an der Tagesordnung, weil es viele Menschen gibt, die depressiv sind.

Vielleicht ist die Tat von A.L. außerhalb seiner Depressionsschübe zu betrachten; die Tat also nichts mit seiner Krankheit zu tun hat. Sollte das der Fall gewesen sein, handelte es sich um einen Massenmörder, der seinen Entschluss nicht erst in dem Augenblick traf, als er alleine im Cockpit saß. Mir kann keiner erzählen, dass er die Entscheidung spontan und ohne sie lange vorher durchdacht zu haben, getroffen hat. Ihm war bewusst was er tat!!
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Re: Absturz der German Wings A320

Beitragvon maxikatze » Di 7. Apr 2015, 07:32

Sonne schrieb gestern Vormittag:
Ein Psychologisches Gutachten kann manchmal für Opfer sehr Hilfreich sein.


Seelische Hilfe brauchen jetzt und für längere Zeit die Hinterbliebenen, einschließlich der Eltern von A.L.
Ansonsten weisst du ja, was ich von Gutachten halte. ;)
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Der aktuelle Stand der Ermittlungen

Beitragvon Excubitor » Di 7. Apr 2015, 13:29

Eine gute Zusammenfassung des aktuellen Sachstands im angefügten link (Aktualisiert am 07. April 2015, 14:06 Uhr):
Neu ist

"[...]
Die Staatsanwaltschaft in Marseille hatte bereits von zahlreichen Handys berichtet, die gefunden worden seien. Die Auswertung der Daten ist aber wegen des Zustands der Telefone nicht gesichert.

In der kommenden Woche soll damit begonnen werden, große Wrackteile von der Unglücksstelle abzutransportieren. Für schweres Bergungsgerät wurde eine neue Straße gebaut. Zuvor war der Absturzort nur zu Fuß oder mit Hubschrauber zu erreichen gewesen."


http://www.gmx.net/magazine/panorama/ge ... d-30559330 (m.w.N.)
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