Selbst wenn das angesichts des Umstands, dass die weitaus meisten Vermissten alsbald wieder auftauchen,
schwere Versäumnisse sein sollten:
(...)
Die Familie der getöteten Studentin Sophia L. hat in einem im Internet veröffentlichten Schreiben schwere Vorwürfe gegen die Polizei erhoben. Demnach wurden erste Nachfragen der Eltern, die ihre Tochter als vermisst meldeten, nicht ernst genommen. Auch habe es Tage gedauert, bis es zwischen verschiedenen Polizeibehörden eine Verständigung darüber gegeben habe, wer für den Fall zuständig sei
(...)
... so wären diese Versäumnisse jedenfalls mit Sicherheit nicht ursächlich für den Tod der jungen Frau. Der war schon zum Zeitpunkt der Vermisstmeldung eingetreten.
Wenn die Familie jetzt ungerechtfertigte Vorwürfe gegenüber der Polizei erhebt, kann das natürlich an einer Traumatisierung liegen. Es ist aber auch nicht ganz ausgeschlossen, dass man sich in dieser Familie mit dem Gedanken plagt, dass die familieneigene rosarote Brille, durch die Fremde aus ideologischen Gründen vertrauensvoll betrachtet werden
müssen, verhängnisvoll für die junge Frau gewesen sein könnte.
Gegen solche plagenden Gedanken könnten Schuldzuweisungen an Dritte wahrscheinlich helfen ...