Frankfurt

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Re: Frankfurt

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Sa 21. Mär 2015, 05:59

maxikatze hat geschrieben:
Eckhard Groß, 63, pensionierter Hauptkommissar:

"Ich weiß, dass wir bei brisanten Großdemos verdeckt agierende Beamte, die als taktische Provokateure, als vermummte Steinewerfer fungieren, unter die Demonstranten schleusen. Sie werfen auf Befehl Steine oder Flaschen in Richtung der Polizei, damit die dann mit der Räumung beginnen kann. Ich jedenfalls bin nicht Polizist geworden, um Demonstranten von irgendwelchen Straßen zu räumen oder von Bäumen runterzuholen. Ich will Gangster hinter Gitter bringen"


Und weiter:
"Ich erkenne mit mehr als nur Magengrummeln, dass der Staat, dem ich diene und der mich damit beauftragt, Recht und Gesetz durchzusetzen, selbst in seinen inneren Strukturen immer weniger freiheitlich und demokratisch ist."


http://www.abendblatt.de/hamburg/articl ... ehlen.html


Sorry, aber alles Glaube ich auch wieder nicht. Einerseits haben sie Keine Polizisten um die Bürger zu Schützen, aber anderseits schicken die dann Hundert Polizisten ( verdeckte) zum Randalieren auf die Demos. Könnt ihr euch nicht einig werden? Das haut nämlich nicht hin.Ich habe ja viel Verständnis dass die Polizei sich irgend wie raus reden muss, Aber bitte dann etwas Glaubwürdiger. ;)
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Re: Frankfurt

Beitragvon maxikatze » Sa 21. Mär 2015, 09:00

Könnt ihr euch nicht einig werden?


Was weiss ich? Ich war nicht dabei, sondern habe nur das Interview gelesen und hier reingestellt.
Auch ein pensionierter Hauptkommissar kann sich kaum leisten, wie gedruckt zu lügen. Von daher glaube ich ihm schon. Ein noch im Dienst befindlicher Polizist würde so deutlich nicht reden. Dazu ist er nicht frei genug. Erst wenn du nicht mehr von einem Arbeitgeber abhängig bist, bist du frei.
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Re: Frankfurt

Beitragvon maxikatze » Sa 21. Mär 2015, 09:13

Sonnenschein+8+ hat geschrieben:der Augstein, hat den Knall auch nicht gehört. Aber er kann sich trösten, es haben mehrere nicht den Knall gehört, im Netz wie ich fest gestellt habe ;)


Welchen Knall?
O-Ton Augstein: "Aus den Protesten gegen die EZB wurde in Frankfurt ein Aufruhr gegen das System - und viele sind empört. Aber wenn wir die Gewalt der Straße verachten, warum akzeptieren wir dann die Gewalt der Politik?"

Ich zitiere mein posting von der ersten Seite:

"Was erwartet der Staat von Demonstranten, wenn die dreckigen Geschäfte dieser Banken in ihren Palästen legalisiert werden?
Was erwartet der Staat von den Demonstranten, wenn Protestmärsche nicht weiterbringen und Demos ignoriert werden?

Sind Bankvorstände, die ganze Volkswirtschaften in den Abgrund stoßen oder Krieg reich gegen arm führen nicht auch Gewalttäter?
Glaubt das Establishment wirklich, dass mit zunehmender Unzufriedenheit alles friedlich verläuft?
Ist der Staat, der sich in anderen Ländern direkt oder indirekt an Kriegen beteiligt, nicht ebenfalls ein Gewalttäter?"
Augstein hat das auch gefragt. Na und? Was ist daran nun schon wieder verkehrt?
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Re: Frankfurt

Beitragvon AlexRE » Sa 21. Mär 2015, 09:26

maxikatze hat geschrieben:Ist der Staat, der sich in anderen Ländern direkt oder indirekt an Kriegen beteiligt, nicht ebenfalls ein Gewalttäter?"
Augstein hat das auch gefragt. Na und? Was ist daran nun schon wieder verkehrt?


Daran ist falsch, dass man mit so einem Geschwurbel jede Art von Terrorismus rechtfertigen kann. An was für Kriegen beteiligt sich der Staat, in dem Frankfurt liegt, die nicht ihrerseits als Selbstverteidigung der Nato gegen Taliban & Co. dargestellt werden können - und zwar mit weitaus besseren Argumenten als der Salonbolschewist sie zur Rechtfertigung der rot lackierten faschistischen Killer in Frankfurt (einen Molotow - Cocktail auf Menschen zu werfen, ist versuchter Mord oder Totschlag) vorträgt?

Abgesehen davon hat die Geschichte (u. a. der RAF) erwiesen, dass man Demokratien mit Terror nicht destabilisieren kann, im Gegenteil. Die Masse des Volkes solidarisiert sich mit den gewalttätig angegriffenen Menschen, auch wenn das fiese Banker und Polizisten sind. Wer heute noch solche Gewalttaten verübt, will deshalb überhaupt keine politischen Ziele erreichen, sondern sich nur austoben und sich an der angemaßten Macht, andere Menschen zu verletzen oder zu töten, aufgeilen.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Frankfurt

Beitragvon Staber » Sa 21. Mär 2015, 12:55

Alex schrieb
sondern sich nur austoben


So, wie es teilweise auch die Polizei gemacht hat. Ich möchte jetzt bitte nicht falsch verstanden werden. Das was in Frankfurt passiert ist ist eine nicht hinzunehmende Angelegenheit.Aber war dieses Austoben nicht auf beiden Seiten?Also wenn ich mir diverse Internetvideos ansehe, dann gewinne ich den Eindruck, dass ein nicht unerhebliches Maß an Gewalt von den Polizisten ausging.Kann man doch nicht bestreiten, oder? Wenn ich sehe wie voll gerüstete Polizisten wie wild mit Knüppeln auf unbewaffnete Demonstranten einschlagen, dann wächst in mir das Verdacht , schon mal für die G7 zu üben, wie man Demos niederschlägt.
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Re: Frankfurt

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Sa 21. Mär 2015, 13:36

Staber hat geschrieben:Alex schrieb
sondern sich nur austoben


So, wie es teilweise auch die Polizei gemacht hat. Ich möchte jetzt bitte nicht falsch verstanden werden. Das was in Frankfurt passiert ist ist eine nicht hinzunehmende Angelegenheit.Aber war dieses Austoben nicht auf beiden Seiten?Also wenn ich mir diverse Internetvideos ansehe, dann gewinne ich den Eindruck, dass ein nicht unerhebliches Maß an Gewalt von den Polizisten ausging.Kann man doch nicht bestreiten, oder? Wenn ich sehe wie voll gerüstete Polizisten wie wild mit Knüppeln auf unbewaffnete Demonstranten einschlagen, dann wächst in mir das Verdacht , schon mal für die G7 zu üben, wie man Demos niederschlägt.


Hallo Staber,

1, war es angekündigt das die Leute sich austoben wollten. 2, wie tätest du dich den verhalten wenn du wüsstest das die sich "nur" austoben wollen? Was sollen deiner Meinung Polizisten tragen, wenn diese Herrschaften schon im Netz angekündigt haben das sie ausrasten wollen? Jogginghose? Sandalen? ;) Spaß bei seite, die Polizei musste das Gebeute mit samt Inhalt ( Menschen) und sich Schützen. Verständlich.

einer schrieb dazu über Blockupy:

Also ich war auch bei einigen Blockupy Vorbereitungstreffen dabei, weil ich den kritischen Umgang mit linken Kräften jenseits der SPD nicht einschlafen lassen möchte. Also wer von denen sagt, dass solche Gewalt nicht wohlwollend in Kauf genommen wird, der lügt.


wegen dem:

http://www.neues-deutschland.de/artikel ... nicht.html

Blockupy-Aktivist Martin Schmalzbauer sieht das Blockadekonzept bei den Protesten in Frankfurt am Main aufgegangen und hält soziale Unruhe weiter für dringend nötig


und was soll jetzt deiner Meinung die Polizei machen?
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Re: Frankfurt

Beitragvon Staber » Sa 21. Mär 2015, 14:09

@Sonnenschein
und was soll jetzt deiner Meinung die Polizei machen?


Die Polizei soll das machen, wozu sie ausgebildet ist.Ich bin ein Gegner von einseitiger Kritik. Das die Polizei sich nicht immer korrekt verhalten hat , ist doch nachgewiesen.Also kann man kritisieren und auch Manöverkritik üben.
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Re: Frankfurt

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Sa 21. Mär 2015, 14:18

Staber hat geschrieben:@Sonnenschein
und was soll jetzt deiner Meinung die Polizei machen?


Die Polizei soll das machen, wozu sie ausgebildet ist.Ich bin ein Gegner von einseitiger Kritik. Das die Polizei sich nicht immer korrekt verhalten hat , ist doch nachgewiesen.Also kann man kritisieren und auch Manöverkritik üben.
Merk.jpg


ich weiss das die Polizei öfter mist baut. Und ich habe hier öfter Kritik geübt über die Polizei,( da ist immer einer dann nicht gut drauf zu sprechen gewesen wenn ich gegen die Polizei was schrieb) wer war das doch gleich noch mal? (Grübel) ;) Nur, hier ist es nicht angebracht. Da stärkt man nur die Gewaltbereiten Rind......
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Re: Frankfurt

Beitragvon AlexRE » Sa 21. Mär 2015, 14:44

ich weiss das die Polizei öfter mist baut.


Komisch, wo doch die Ausbildung weltweite Spitze ist ...

Polizei und Verbrechen vereinbaren Personalaustausch zur Weiterbildung

(...)

Die GdP verspreche sich von dieser Weiterbildungsmaßnahme höhere Aufklärungsquoten und einen authentischen Einblick in die Lebenswelten von Verbrechern.
Darüber dass im Gegenzug eine gleiche Anzahl an Kriminellen für einige Monate in den Polizeidienststellen arbeiten darf, ist die Gewerkschaft der Verbrecher mehr als erfreut. "Unsere Leute lernen alle Polizeitricks, sind bei Festnahmen und Drogenrazzien dabei und dürfen endlich einmal vorne im Polizeiauto mitfahren", schwärmt der Verbrechensfunktionär Narben-Ede.

(...)


http://www.der-postillon.com/2011/08/polizei-und-verbrechen-vereinbaren.html?fb_ref=Default%2C%40Total
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Re: Frankfurt

Beitragvon maxikatze » Sa 21. Mär 2015, 18:22

AlexRE hat geschrieben:
maxikatze hat geschrieben:Ist der Staat, der sich in anderen Ländern direkt oder indirekt an Kriegen beteiligt, nicht ebenfalls ein Gewalttäter?"
Augstein hat das auch gefragt. Na und? Was ist daran nun schon wieder verkehrt?


Daran ist falsch, dass man mit so einem Geschwurbel jede Art von Terrorismus rechtfertigen kann. An was für Kriegen beteiligt sich der Staat, in dem Frankfurt liegt, die nicht ihrerseits als Selbstverteidigung der Nato gegen Taliban & Co. dargestellt werden können - und zwar mit weitaus besseren Argumenten als der Salonbolschewist sie zur Rechtfertigung der rot lackierten faschistischen Killer in Frankfurt (einen Molotow - Cocktail auf Menschen zu werfen, ist versuchter Mord oder Totschlag) vorträgt?

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"Aus den Protesten gegen die EZB wurde in Frankfurt ein Aufruhr gegen das System - und viele sind empört. Aber wenn wir die Gewalt der Straße verachten, warum akzeptieren wir dann die Gewalt der Politik?"

Die Frage von Augstein ist m.M. durchaus berechtigt. Darf ein von dir sogenannter Salonbolschewist kein Linker sein? Hat ein Linker arm zu sein? Ich denke nicht. Und ihm durch seine Aussage eine Rechtfertigung des Terrorismus nachzusagen, erscheint mir zu weit hergeholt.
Soweit ich das in meiner Erinnerung habe, standen große Teile der Bevölkerung deshalb nicht hinter der RAF, weil zu viele Todesopfer zu beklagen waren, die absolut nichts mit der Nazivergangenheit zu tun hatten. Wären es ausschließlich kleine und größere Nazibonzen gewesen, hielte sich das Mitleid der Bevölkerung in Grenzen. Wetten?
Zuerst waren es Kaufhausbrände, Kritik und Demos gegen die Springer-Presse. Später gab es dann Entführungen und Tote. Von Benno Ohnesorg einmal abgesehen, mit dessen Ermordung '67 alles begann.
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