Staber hat geschrieben:Die Angst , aussortiert zu werden, wird wohl noch lange anhalten. Hier werden Menschen gegeneinander aufgewogen. Ein Mensch mit Behinderung ist – ich sag es jetzt mal hart und deftig – weniger wert als ein Mensch ohne Behinderung. Und deshalb kommt der Mensch ohne Behinderung an das Beatmungsgerät und der Mensch mit Behinderung wird außen vorgelassen. Und ich finde das ist so eine Ungleichbehandlung, das darf nicht sein, das sollte nicht sein.
Wo steht das mit der Nachrangigkeit von Behinderten? Das glaube ich nicht und das wäre rechtlich auch völlig unhaltbar. Jeder Arzt, der eine Triage - Entscheidung so begründet, landet todsicher im Knast.
Tatsächlich müssen zwei Gruppen zurückstehen: die Patienten, bei denen die Lebensgefahr besteht, aber noch nicht ganz so akut ist wie bei den auf die Intensivstation verlegten oder deren OP man noch einmal aufschieben kann, und die Patienten, deren Überlebenschance auch bei intensivmedizinischer Behandlung zu gering ist, um anderen Patienten eine reelle Überlebenschance zu versperren.
Ein Mitverschulden des Patienten, also des Ungeimpften, kann aus zwingenden rechtlichen Gründen keine Rolle spielen.
Im Ergebnis müssen also geimpfte Krebspatienten im Endstadium ein paar Tage oder Wochen ihrer Lebensspanne aufopfern, um einem ungeimpften Besserwisser den selbst riskierten Allerwertesten zu retten.