Vom privaten Forum hierher kopiert:
Excubitor hat geschrieben:GasGerd hat geschrieben:Excubitor hat geschrieben:Schon die Rentenkassen wurden um Milliarden geplündert, ohne dass Bürger des Ostens jemals etwas dafür eingezahlt zu haben...
Dazu habe ich kürzlich etwas auf dem Fachkräfte - thread des gmx - Forums geschrieben:
"schließlich konnten "Spezis" aus dem Osten in kurzer Zeit problemlos eingearbeitet werden.
Danach standen sie dem Unternehmen voll zur Verfügung."
Nur als Fußnote zu unserem Thema: Diese Generation von jungen DDR - Fachkräften, die der bundesdeutschen Wirtschaft nach der Wende kostenlos zugefallen sind, hatte die ältere Generation DDR - Bürger zu DDR - Zeiten auf ihre Kosten großgezogen und ausgebildet, so wie sie auch die Renten für die noch ältere Generation von DDR - Bürgern geleistet hat.
Die heutigen Rentner haben also alle die gleiche Leistung für den jeweils auf sie entfallenden Teil der jüngeren und älteren Deutschen erbracht. Die Rentensysteme der alten BRD und der DDR waren beides Umlagesysteme und voll miteinander kompatibel.
Die oft zu hörende und zu lesende These, dass die ehemaligen DDR - Bürger mit ihrer Rente etwas auf Kosten der Bürger der alten BRD erlangt hätten, stimmt also nicht.
http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/10578641?sp=448#jump
Ich bleibe bei der These, da, sebst wenn man von der 1:1- Übernahme einer nicht bestätigten DDR-Rentenkasse ausgeht, die darin enthaltenen Beträge schon aufgrund der "Wertlosigkeit" der ehemaligen DDR-Währung und der horrenden Beträge die an Ex-DDR-Bürger ausgezahlt wurden, sprich Rentenangleichung, kaum jemals ein auch nur annähernd ausreichender Wertausgleich für die Westzahlungen erreicht wird. Daher bleibt es dabei, dass Ex-DDR-Bürger als Rentner sehr wohl etwas auf Kosten westlicher Steuerzahler erlangt haben.
Der Gegenbeweis ist nur durch Offenlegung der Ex-DDR-Rentenkassen und der exakt an die DDR-Bürger gegangenen Rentenbeiträge aus westlichen Beständen zu führen...
Es gab keine DDR - Rentenkasse zu übernehmen, aber es existierte auch keine BRD - Rentenkasse, die etwa wohlgefüllt gewesen und durch die hinzukommenden Ostrentner nach unten nivelliert worden wäre. Beide Rentensysteme waren vor der Wiedervereinigung reine Umlagesysteme, in denen die eingenommenen Beträge sofort wieder ausbezahlt wurden:
Das Umlageverfahren ist eine Methode zur Finanzierung von Sozialversicherungen, speziell der Altersvorsorge, aber auch von Krankenversicherung und Arbeitslosenversicherung. Die eingezahlten Beiträge werden unmittelbar zur Rentenfinanzierung der Leistungsberechtigten herangezogen, also an diese wieder ausbezahlt. Dabei können vom Sozialversicherungsträger in geringem Umfang Rücklagen gebildet werden (z. B. Nachhaltigkeitsrücklage der gesetzlichen Rentenversicherung). Für seine Beitragsleistung erwirbt der Beitragszahler einen Anspruch auf Leistung in Fällen der Arbeitslosigkeit, Erwerbsminderung, Krankheit, und letztlich Alter.
http://de.wikipedia.org/wiki/UmlageverfahrenNach unserem (noch*) geltenden Generationenvertrag stehen dem Recht des Versicherten (den Rentenanwartschaften) zwei Pflichten gegenüber, die er in seiner beruflich aktiven Lebensphase gegenüber den noch nicht und den nicht mehr beruflich aktiven Menschen zu erbringen hat:
1. Er muss für den Unterhalt der nachwachsenden Generation über die Unterhaltspflicht der arbeitenden Elternteile und als Steuerzahler sowie Beitragszahler in die gesetzlichen Krankenversicherungen für deren Ausbildung und medizinische Versorgung aufkommen.
2. Er muss mit seinen Einzahlungen in die Rentenversicherung für die ältere Generation sorgen.
Seine eigenen Anwartschaften errechnen sich vom Grundprinzip her aber nur aus dem 2. Teil seiner doppelten Pflicht. Das hat sich mittlerweile als Konstruktionsfehler des Systems erwiesen, der durch die nachträglich eingeführte Anrechnung von Elternzeiten auch nicht annähernd behoben wurde.
*Da sich Adenauers Spruch zur Rechtfertigung des reinen Umlagessystems "Kinder kriegen die Leute immer" schon mit dem Pillenknick Ende der 60er Jahre als falsch erwiesen hat, muss das System in seiner heutigen Form zwingend auseinanderbrechen. Das ist nur eine Frage der Zeit, allerdings bedingt durch die Fabulier- und Vernebelungskünste unserer Berufspolitiker sehr viel Zeit. Eben so viel Zeit, bis gar nichts mehr geht und eine große Reform sich unwiderstehlich aufzwingt.