Das Flüchtlingsproblem, das keins hätte sein müssen

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Re: Das Flüchtlingsproblem, das keines sein müsste

Beitragvon AlexRE » Mo 14. Okt 2013, 20:00

Sonnenschein+8+ hat geschrieben:
Wenn es überall auf der Welt wirtschaftliche Zukunftsperspektiven für alle Menschen gibt und kriminelle Zuwanderer überall achtkantig wieder rausfliegen, wird die verbleibende Migration nirgendwo mehr ein Riesenproblem sein, sondern tatsächlich zu einer Bereicherung für alle Beteiligten werden


gute idee aber wenn alles bei denen im Land in Ordnung wäre täte fast kein Migrant hier nach D. kommen. Und wie will man die filtern?


Die klassischen Einwanderungsländer USA, Kanada und Australien können die legale Zuwanderung ja auch filtern. Unbeherrschbar sind nur riesige Flüchtlingsströme von Millionen Menschen, die alle ihr Leben riskieren. Wie man die reduzieren könnte, habe ich auf dem schlauen Forum geschrieben:

Ex - Arbeitslos hat geschrieben:Bei aller Trauer, ich würde die Überlebenden in ein Flugzeug setzen und schnurrstracks zurück fliegen. Das klingt sicherlich herzlos, aber so denke ich nun mal.


Das allein wird die Flüchtlingsströme aber nicht aufhalten. Andere wirtschaftlich völlig perspektivlose Menschen werden hoffen, dass sie schon durchkommen und nicht zurückgeflogen werden, und manche in die Heimat zurückverfrachtete Flüchtlinge werden es erneut versuchen.

Man muss den Leuten schon Perspektiven in ihrer Heimat eröffnen. Dazu sind aber nicht nur wesentlich gerechtere Spielregeln im globalen Wettbewerb nötig, sondern mancherorts auch die Beseitigung von Hindernissen für Verbesserungen aller Art in Gestalt von Menschen mit zu viel politischer Macht und zu wenig Verantwortungsbewußtsein.

Das geht aber leider nicht gewaltfrei. In Somalia z. B. müssten internationale Streitkräfte schon eine Art Warlord - Massaker veranstalten, um den Menschen dort eine bessere Zukunft zu eröffnen.

Für diese Dualität von Voraussetzungen - helfen und die Hindernisse für die Helfer mit Gewalt beseitigen - wird man aber in Europa auf absehbare Zeit kaum politische Mehrheiten zusammenbekommen. Für die besonders Hilfswilligen ist Krieg ein no go und für die Kriegsbereiten die mit einer fairen globalen Wirtschaft verbundene Aufgabe wirtschaftlicher Machtpositionen.
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Das Flüchtlingsproblem, das keines sein müsste

Beitragvon Uel » Di 15. Okt 2013, 17:37

Hallo Alex!
>>>Die deutschen Tabus sind m. M. n. eher Gegenstand theoretischer Diskussionen als praktischer Politik.<<<


Also so rein theoretisch sind sie wohl kaum, da sie in Medien und jeder Politik- und Parteidiskussion politisch relevant werden, um sinnvolle Stellschrauben still zu legen und für alle Ewigkeit zu versiegeln und blockieren. Der mediale Unsinn färbt auf die gesamte Gesellschaft ab und die juristischen Unsinnsurteile sind ja auch in einem Juristengehirn durch mediale Umweltverschmutzung erst einmal entstanden, um sich dann per Urteil mit ganz realen Auswirkungen in € und Cent zu zeigen.

Wenn die Schweizer auch so viel Schwierigkeiten mit ihrer Einwanderungspolitik haben sollten, wie Du schreibst und was mir bisher so nicht bekannt geworden ist (vll. weiß Livia da ja mehr), so können wir ja, wie ich schon andeutete, auch durchaus weltweit suchen. Die ideale Lösung für das Problem wird es nicht geben, es reicht ja schon eine bessere Lösung, grandios wäre die beste der besseren Lösungen.

Was mich so entsetzlich traurig macht, ist das Gefühl, dicht vor guten Lösungen zu sein, die Böswillige durch zwar unlogische Argumente aber machtpolitisches Fingerschnipsen verhindern können. Denn wir haben mittlerweile durch wissenschaftlich/technischen Fortschritt so unendlich viele Ressourcen und Möglichkeiten, die nicht wirksam angewandt werden.

Weise in uralten Zeiten brandmarkten die Habgier als eine Todsünde. Der Neid war auch dabei, unsere Zeit aber hat das Privileg der monströsen Steigerung: Statt Beneiden der Reichen erfand man das Beneiden der Armen, - ein erfolgreiches Ablenkungsmanöver! Wenn Superreichen dann noch Wohltätiges tun, dann sind sie kurz vor der Heiligsprechung.
Liebe Grüße
von Uel

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Re: Das Flüchtlingsproblem, das keines sein müsste

Beitragvon AlexRE » Di 15. Okt 2013, 18:26

Uel hat geschrieben:Hallo Alex!
>>>Die deutschen Tabus sind m. M. n. eher Gegenstand theoretischer Diskussionen als praktischer Politik.<<<


Also so rein theoretisch sind sie wohl kaum, da sie in Medien und jeder Politik- und Parteidiskussion politisch relevant werden, um sinnvolle Stellschrauben still zu legen und für alle Ewigkeit zu versiegeln und blockieren. Der mediale Unsinn färbt auf die gesamte Gesellschaft ab und die juristischen Unsinnsurteile sind ja auch in einem Juristengehirn durch mediale Umweltverschmutzung erst einmal entstanden, um sich dann per Urteil mit ganz realen Auswirkungen in € und Cent zu zeigen.


Die praktische Instrumentalisierung theoretischer / virtueller Tabus ist ein Thema für sich und ein anderes Paar Schuhe als das, was ich meinte.

Wir könnten das vielleicht dahingehend konkretisieren, dass die 12 dunkelsten Jahre der deutschen Geschichte keine unmittelbare und ureigene Behinderungswirkung für die Geldproduktionsmaschine namens Bundesrepublik haben.

Wie schlecht das Gewissen wirklich ist, hat man z. B. (und nicht nur da) an dem Widerstand gesehen, das alle deutschen Staatsgewalten den berechtigten Forderungen ehemaliger Zwangsarbeiter entgegengesetzt haben. Und das ist nur eines von vielen Beispielen, das mir nur deshalb einfällt, weil heute die Meldung vom Tod des Haribo - Chefs durch die Medien gegangen ist, der seinerzeit einem der miesesten politischen Hütchenspiele um die historischen Lasten der NS - Zeit einen m. M. n. sehr ehrenhaften Widerstand entgegengesetzt hat:

In der Stellungnahme von Haribo heißt es unter anderem, Haribo habe im Zeitraum 1940 bis 1944 nachweislich keine Zwangsarbeiter beschäftigt. "In der Frage der Entschädigung für ehemalige Zwangsarbeiter sind unserer Meinung nach die Schuldigen und Verantwortlichen gefragt, die Hitler an die Macht gebracht haben und Zwangsarbeiter beschäftigt haben."


http://www.rp-online.de/politik/haribo- ... -1.2272992

Die typisch bundesdeutsche Idee der Solidarabgabe aller Unternehmen für die Erben der Sklavenhalter und Massenmörder fand ich damals einfach nur ekelhaft.
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Re: Das Flüchtlingsproblem, das keines sein müsste

Beitragvon AlexRE » Di 15. Okt 2013, 19:16

Apropos Haribo, von Calodermas Forum hierher kopiert:

Bluemoon hat geschrieben:Ja und ? sterben müssen wir alles mal. Aber das sterben ist wenigstens das gerechteste auf Menschen Erden ! Wieviele Milliarden an Reichtum hinterlässt dieser ehrenwerte Herr ?

Welt.de



"Beileid den Angehörigen" oder "R. I. P." reicht eigentlich als Kommentar zu einem aktuellen Todesfall ... :roll:

Ansonsten könnte man auch noch die Lebensleistung des Verstorbenen im Lichte der Ewigkeit würdigen ...

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Re: Das Flüchtlingsproblem, das keines sein müsste

Beitragvon Excubitor » Mi 16. Okt 2013, 12:14

Nur falls ich da irgendetwas übersehen haben sollte. Was bitte haben die letzten Beiträge mit dem Strangthema zu tun?
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Re: Das Flüchtlingsproblem, das keines sein müsste

Beitragvon AlexRE » Mi 16. Okt 2013, 14:45

Excubitor hat geschrieben:Nur falls ich da irgendetwas übersehen haben sollte. Was bitte haben die letzten Beiträge mit dem Strangthema zu tun?


Der Gedanke, dass unzulängliche Maßnahmen gegen Asylmissbrauch etwas mit geschichtlich bedingten Beklemmungen der deutschen Politik zu tun haben könnten, drängt sich geradezu auf. Ich glaube allerdings nicht, dass das wirklich so ist.

Das wurde hier eben absolut themenkonform besprochen.
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Re: Das Flüchtlingsproblem, das keines sein müsste

Beitragvon Excubitor » Sa 19. Okt 2013, 10:30

AlexRE hat geschrieben:
maxikatze hat geschrieben:
Nicht zu vergessen, dass uns das Urteil des Landessozialgerichts NRW weitere Armutsflüchtlinge aus Rumänien und Bulgarien in einer Größenordnung von mehr als 100 000 bescheren dürfte, die mit allen anderen Hartz IV-Empfängern gleichgestellt wurden.


Ist so ein Urteil in Stein gemeißelt?


Das ist eine neue Rechtsprechung und das Landessozialgericht ist nicht die höchste Instanz. In dieser Angelegenheit wird also mit Sicherheit noch eine Entscheidung des Bundessozialgerichts ergehen:

(...)

Bisher hätte hier der Grundsatz gegolten, dass sie nicht Hartz-IV-berechtigt seien, da sie sich allein zur Arbeitssuche in Deutschland aufgehalten haben.

Lebensmittelpunkt

Da die Familie aber erklärte, trotz der Arbeitslosigkeit in Deutschland bleiben zu wollen, sie hier also ihren neuen Lebensmittelpunkt gefunden habe, kassierte das Landessozialgericht Ende August die Entscheidungen der Stadt Hamm und des Sozialgerichtes Dortmund ein. Beide hatten zuvor den Hartz-IV-Antrag der Familie abgelehnt.

(...)

Fragwürdige Entscheidung

Doch auch diese Entscheidung gilt auf europäischer Ebene als fragwürdig. Genau wie der bisherige Hartz-IV-Ausschluss für Personen, die wegen der Arbeitssuche hier sind.

Hartz IV bezogen - Stand Juli 2013 - in Dortmund 415 Menschen aus Rumänien und Bulgarien.


http://www.derwesten.de/staedte/dortmund/hartz-iv-auch-fuer-migranten-id8449437.html

"Fragwürdig" heißt, dass die Frage der Sozialleistungsberechtigung von EU - Bürger in anderen EU - Staaten als dem eigenen Heimatland überhaupt nicht genau geregelt ist. Bei der EU - Erweiterung haben wohl alle politischen Akteure nur an die schnelle Vergrößerung der Absatzmärkte für die eigene Wirtschaft gedacht und alles andere nicht so wichtig gefunden ... :roll:


Natürlich ist das nicht die letzte Instanz, aber die Entscheidung gilt erst einmal und so lange läuft alles so weiter. Das kann noch sehr lange dauern...
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Re: Das Flüchtlingsproblem, das keins sein müsste

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Mi 2. Apr 2014, 19:07

Bettenhausen. Müll, Plastiktüten, alte Kleidung, ein Kinderfahrrad in der Losse, Kot und benutztes Toilettenpapier: „Schlimm sieht es manchmal auf dem Bettenhäuser Dorfplatz aus“, sagt eine Anwohnerin. Seit gut einem Monat sind sie und weitere Nachbarn beunruhigt. Grund seien „Kinder aus Osteuropa“, sagt sie.


http://www.hna.de/lokales/kassel/haus-b ... 50509.html

dazu ein Kommentar von einer Userin aus Facebook:

Ein Hoch auf unsere Willkommenskultur!
„Schlimm sieht es manchmal auf dem Bettenhäuser Dorfplatz aus"
Grund seien laut einer Anwohnerin so in der HNA zu lesen „Kinder aus Osteuropa“.
Da bin ich ja richtig "froh", dass wir vorletzte Woche beim Saubermachen des Stadtteils Forstfeld gemeinsam festgestellt haben, dass es in diesem Jahr viel sauberer war, als in den letzten Jahren, dabei leben doch auch bei uns seit Anfang des Jahres unter anderem "Kinder aus Osteuropa" . Deutsche Kinder machen scheinbar ja keinen Dreck oder Lärm.
Dass solche Pauschalaussagen auch noch in der HNA veröffentlicht werden, wundert das noch jemand?
Und damit mich keiner falsch versteht: Ja, die Lebensumstände unter denen in unserem reichen Land Menschen leben, die zu uns ziehen, darf man nicht einfach ignorieren.
Aber der Ton macht die Musik.


PS. Bei der Aktion sauberer Stadtteil, haben unsere Ortsvorsteherin und ich unter anderem das Gelände der ehemaligen Heinrich Steul Schule, die momentan als Unterkunft für Flüchtlinge und Asylbewerber genutzt wird, vom Müll gesäubert, der von der Straße über die Zäune geworfen wird. Wir sind dabei mehrfach zum Kaffee eingeladen worden und die Kinder die auf dem Gelände gespielt haben, haben uns alle freundlich die Hand gegeben. Das habe ich vergleichbar noch nie erlebt, in all den Jahren, in denen wir den Stadtteil nun schon vom Müll säubern.
Allerdings gibt es auch auf dem Gelände selbst ein "Müllproblem": die Müllcontainer quellen über von Dingen, die wohlmeinende Menschen abgeben, weil sie meinen, für Asylbewerber und Flüchtlinge sei das, was sie sonst wegwerfen würden, noch gut genug.
Dabei ist es ganz einfach mit den Menschen in Kontakt zu kommen, zu fragen, was sie benötigen und ihnen dann konkret zu helfen.
Willkommenskultur könnte so einfach sein.

Ach, so was macht mich einfach sauer. Es gibt wenig über das ich mich so aufregen kann, wie über solche Heuchelei. Dass ein Haus in dem 60 Personen auf 160 qm leben ein Problem ist, ist klar. Aber die Art wie hier Vorurteile öffentlich geschürt werden, finde ich schlicht unerträglich.


ich auch..
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Re: Das Flüchtlingsproblem, das keins sein müsste

Beitragvon Staber » Mi 2. Apr 2014, 20:15

was sie benötigen und ihnen dann konkret zu helfen.

Zitat aus den Beitrag
Der Müll auf dem Dorfplatz ist inzwischen weggeräumt worden.


Wer hat's bezahlt????

Es kann doch wohl nicht angehen: Jeder andere muss sich ordnungsgemäss in der Gemeinde/Stadt anmelden wo er wohnt ! Müllsäcke neben der Tonne bleiben stehen weil Sie nicht in der Tonne sind oder die Müllsäcke nicht die "richtigen" sind ! Das sollten sich mal die" Einheimischen " erlauben. :roll:
Bezahlen die Verursacher den Müllabtransport ? Wenn ein Hundehalter den Haufen nicht schnell genug entfernt muss er Ordnungsgeld zahlen: Wäre doch hier auch angebracht !Integration sieht doch wohl anders aus. Wer sich nicht benehmen kann sollte schnellstens wieder nach Hause geschickt werden. Aber wir müssen damit leben, Je mehr Flüchtlinge ....je mehr vermüllt!

MfG
Eine Träne zu trocknen ist ehrenvoller als Ströme von Blut zu vergießen.
Lord George Gordon Noel Byron
Gesund bleiben !
Gruß Staber
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Re: Das Flüchtlingsproblem, das keins sein müsste

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Mi 2. Apr 2014, 22:13

was zum Teufel ist daran so schlimm, Menschen zu Helfen die es nicht gelernt haben so wie wir in D. Leben? statt immer nur zu Motzen kann man doch mal Helfen. ;)
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